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Der gelbe Punkt - Teil 12

5 von 5 Sternen
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Der Schlaf stand mir noch ins Gesicht geschrieben, als ich am nächsten Tag im Büro erschien. Ich war später dran als sonst. Ganze 10 Minuten! Dennoch war das Büro noch in Schweigen gehüllt. Die Staubsaugervertreter waren offensichtlich schon unterwegs. Lisa dagegen war noch nicht da. War sie etwa krank? Es kam mir ein wenig merkwürdig vor. War sie doch ansonsten immer so zuverlässig gewesen! Die Morgensonne schien hell auf die leeren Schreibtische und offenbarte die feinen Staubpartikel, die fast regungslos in der Luft zu stehen schienen.

Es war einmal mehr ein strahlender, sonnenüberfluteter Morgen. Doch meine Stimmung schien weniger wolkenfrei zu sein. Sie war nebulös. Ein undurchschaubares Gemisch aus verschiedensten Strömungen, die ich noch nicht so genau zuordnen konnte. Ich verabscheute diese Form der inneren Unsortiertheit. Als würden Emotionen miteinander ringen. Und mich dabei tatenlos in der Zuschauerrolle zurücklassen! Es war nicht das erste Mal, dass ich so fühlte. Doch an diesem morgen wühlte es mich besonders auf. Ich hasste es!

Mein Chef kam durch den Flur geschritten. Steckte für einen Moment seinen Kopf durch die gläserne Tür. "Moin John!" grüßte er mich. "Hast Du etwas von Lisa gehört?" fragte ich ihn nachdem ich ihn zurückgegrüßt hatte. "Bisher nicht!" antwortete er mir und war bereits drauf und dran, weiterzugehen. "Vielleicht hat sie verschlafen!" merkte ich an. "Und wenn schon, GLEITZEIT!" rief er mir im Fortgehen hinterher.

Zu gerne hätte ich Lisa angerufen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Warum sollte sie sich nicht mehr an die ungeschriebenen Gesetze halten, die sie sonst so zuverlässig erfüllte? Etwas musste dazwischen gekommen sein, anders konnte ich mir das nicht erklären. Diese Erkenntnis beruhigte meinen seelischen Zustand nicht gerade. Ich stürzte mich in die Arbeit.

Es war bereits kurz nach halb neun, als sich die Glastür des Büros ein weiteres Mal öffnete. Lisa stand in der Tür und erhellte den Raum. Endlich! Schon lange war mir meine Einsamkeit nicht mehr derart unbehaglich gewesen. Für einen Moment lang schien die Zeit still zu stehen. Die feinen Sonnenstrahlen bündelten sich alle auf ihrem Gesicht. Stand ich unter Drogen? Als wäre sie die Sonne höchst selbst! Lisa strahlte mich gutgelaunt an und lächelte. "Guten Morgen!" sprach sie mir wohlgesonnen zu. Ihre sanften Laute kitzelten meine Bauchdecke zart von innen. Es war wie Liebe auf den ersten Blick!

Ich erschrak selbst über die aus meinen eigenen Gedanken stammende Antwort. Liebe auf den ersten Blick? So ein Blödsinn! Erstens glaubte ich nicht daran. Wie sollte man einen Menschen in derart kurzer Zeit kennen, und gar lieben lernen! Unmöglich! Zudem sprachen die faktischen Gründe offensichtlich dagegen. Der erste Blick war längst vergangen. Nichts desto trotz kannten wir uns noch immer nicht! Es gab sie nicht, diese Basis. Das Fundament, auf dem man so etwas wie eine Beziehung aufbauen konnte! Wir waren noch immer wie zwei Fremde, die sich hin und wieder trafen und ein paar Worte wechselten. Nicht mehr und nicht weniger!

Doch irgendetwas war anders! Heute! Ein Hauch von Magie, den ich nicht begriff! Warum sie? Ich fand keine Antworten auf meine Fragen. Das Gefühl in meinem Bauch heizte mein Gedankenstau nur noch weiter an. Es knisterte eindeutig! Prickelte! Völlig unverhofft! Doch erschreckend real fühlte es sich an. Es gab keinen Zweifel! Diese Gefühle waren echt. Wo immer sie auch herkamen! 'Hör auf, Gefühle verstehen zu wollen!' redete ich mir selbst ein. Doch vergebens. Sie blieben. Mein Gefühl war davon unbeeindruckt. Ließ sich von der Vielzahl an Gedanken nicht bremsen. Im Gegenteil! So sollte Liebe sein! Es schien mir fast zu kitschig. Wie im Film. Wo kamen plötzlich all die vielen Schmetterlinge her? Sie raubten mir beinahe den Atem. "Morgen!" murmelte ich verträumt zurück. Lisa nahm an ihrem Schreibtisch neben mir Platz und startete ihren Laptop.

Ein mit ihren Düften genäherter, leichter Wind umspielte mich. Ich nahm einen tiefen Zug. Und atmete ihn genussvoll wieder aus. Dann schaute ich wieder zu ihr herüber. Lächelte. Wieder meldete sich mein Bauch. Was für ein Gefühl! Der Nebel lichtete sich! Auch wenn ich die Umstände nicht verstand, die offenbar dazu führten. Gab es dort überhaupt etwas zu verstehen? Warum verlieben sich Menschen? Der Wissenschaftler in mir schmiss tausende Antworten durch den Raum. Hormone, Düfte, symmetrisches Gesicht. Prüfend warf ich einen Blick zu ihr hinüber. Ja, sie war symmetrisch. Aber welches Gesicht war das denn bitte nicht?

Immer wieder starrte ich an diesem Vormittag zu Lisa herüber. Als müsste ich mich Mal für Mal aufs Neue vergewissern, dass sie wirklich existierte und wahrhaftig dort neben mir saß! Und nicht nur eine Fiktion meiner selbst war. Ich verstand den Drang danach selbst nicht. Es fiel mir zunehmend schwer, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Meine Gedanken waren plötzlich nur noch bei ihr. Ich betrachtete mich aus ihren Augen. Mich und mein Verhalten. Jede einzelne Handlung. So alltäglich und unbedeutend sie auch war. Alles erschien mir auf einmal höchst relevant.

Mein Bauch sehnte sich längst der Mittagspause entgegen. Er wollte das filmreife Märchen vorantreiben. Den nächsten Punkt des Handlungsstranges erklimmen. Die Geschichte fortschreiben! Das Happy End längst vor Augen! Mein weiterhin hoch aktiver Geist dagegen blieb skeptisch. Nun war er der unaufgeräumte Part. Suchend nach Strategien und Lösungsansätzen. Nachdem das Gefühl endlich das Schwanken einzustellen schien, und den Stab an meinen Verstand weitergegeben hatte. Womöglich wieder einmal zu spät, um sich ausreichend vorzubereiten. Und so nahm ich es schließlich hin, dass ich heute keinen Masterplan haben würde und versuchte auf diese Art, meine eigenen Erwartungen zu dämpfen. Ein Improvisationskünstler war ich gewiss nicht!

***

Gemeinsam schlenderten wir auch an diesem Tag zu unserer kleinen Bank auf dem Grünstreifen des Firmengeländes. Inzwischen war es ein scheinbar festes Ritual geworden. Ich hatte zumindest nicht den Eindruck, dass Lisa noch groß darüber nachdachte. Ich dagegen tat es an diesem Tag sehr wohl! Hatte den ganzen Vormittag über inständig gehofft, dass sie nicht später gehen würde. Obwohl sich eigentlich keine berechtigten Argumente für diese Sorge hatten finden lassen. Bisher war sie immer mitgekommen! Ich bekam kaum ein Wort heraus. Auch sie lief schweigend neben mir her. Wir setzten uns auf die Bank.

Mein Puls hämmerte in meiner Brust. Mein Bauch forderte so viel! Es ist erschreckend, welche Unmengen an Sehnsüchten und Wünschen innerhalb weniger Augenblicke entstehen können! Sie stellten meinen Geist vor schier unlösbare Aufgaben! Wenn gleich ich mich der Herausforderung keinesfalls verweigern wollte! Viel zu lange hatte ich den emotionalen Teil meiner Existenz unterdrückt. Für wahnsinnig erklärt und kaltgestellt. Doch das konnte nicht so weiter gehen! Das war mir in den letzten Tagen mehr als klar geworden! Ich wollte so viel, doch fankd keinen einzigen Ansatz! Wie sollte das aus dem nichts funktionieren? Ich beruhigte mich innerlich selbst und griff ernüchtert nach meinem Essen. Lisa tat es mir gleich und erzählte von ihrem Wochenende. Ich hörte ihr kaum richtig zu. Schaute nur immer wieder gebannt zu ihr herüber. Wie ich es schon den ganzen Vormittag im Büro getan hatte.

Als wir fertig gegessen hatten sah ich erneut zu ihr. Sie war noch nicht ganz fertig. Blickte mich schließlich auch an. "Was ist los?" fragte sie mich plötzlich. Dann verschwand das letzte Stückchen Kuchen in ihrem Mund. Ich lächelte nur und sah verlegen zu unseren Schuhen. "Sag schon!" bohrte sie nach. Ich zögerte. Es war fast wie am Vortag auf dem 10m Turm. Nur dass sie zweifelsfrei noch nichts von dem Turm wusste, auf dem ich gerade vor ihr stand. Zögernd und zweifelnd, ob der richtige Zeitpunkt bereits gekommen sei. Oder ob ich einfach heimlich, still und leise die Stufen wieder herunterklettern sollte. Sie würde es nicht einmal bemerken! Ich schaute wieder auf zu ihr. In ihre strahlend blauen Augen. Nein! Ich wollte springen!

Sie sah mich erwartungsvoll an. Ihre Neugierde war generell kaum zu bändigen. Lisa wollte immer über alles Bescheid wissen. Jetzt sicher umso mehr! Ich führte meine Hand vorsichtig zu ihr und drückte sie mit der Außenseite sanft seitlich an ihren Oberschenkel. So wie ich es schon einige Male unauffällig und widerspruchsfrei getan hatte kurz nachdem sie in der Firma angefangen hatte. Doch heute war es anders!

Das Strahlen in Lisas Blick wich allmählich einer ernsteren, aufmerksamen Miene. Als wäre sie nicht minder aufgeregt als ich es war.

"Lisa!" begann ich und räusperte mich kurz, um das Zittern in meinen Lauten zu beenden. Dann führte ich meine Hand weiter und legte sie sanft fragend auf ihre. "Würdest Du mit mir ausgehen?" fragte ich sie als wäre es bereits die Frage aller Fragen.

Für einen Augenblick lang schien sich die Anspannung auf ihren gesamten Körper zu legen. Schimmerte da bereits ihr Nein durch? Einzig ihre Hand sagte etwas anderes!

Lisa hielt meinem Blick nicht mehr länger stand. Sie sah zur Seite weg. Dann wieder zu mir. "Sehr gerne sogar!" antwortete sie mir dann leise und katapultierte mich damit in den Himmel. Die ganze Anspannung wich schlagartig meinem improvisierten Triumph! Ich musste mich bremsen, um nun nicht kindlich zu werden, in all der Euphorie. Doch strahlte sie nun überwältigt vor Glück an. "Was hast Du dir denn vorgestellt?" hakte Lisa vorsichtig, fast schon überlegt nach. Als habe sie noch nicht ganz begriffen, dass ich gerade tatsächlich gesprungen war.

"Wie wäre es mit essen gehen, das verbindet uns schließlich!" lachte ich. Und hasste mich im nächsten Moment selbst für meine Worte. Von wegen Improvisationskünstler! Etwas Einfallsloseres hätte mir für ein erstes Date kaum einfallen können. Naja abgesehen von einem Kinobesuch womöglich, aber in die Falle tappt man doch höchstens noch als 12jähriger!

Doch Lisa schien dies nicht zu stören. "Klingt gut!" antwortete sie und lächelte mich in einer mir verbundenen Art und Weise an, wie ich es noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Als lächelte sie eigens nur für mich!

"Ich freue mich!" versicherte ich ihr und nahm meine Hand wieder von ihrer. Dann schaute ich grinsend auf die unter unseren Schenkeln befindlichen Holzstreben, blickte wieder zu Lisa auf. "Welche Bank empfiehlst Du denn?". Sie lachte herzhaft. "Wir könnten es ja ausnahmsweise mal in einem Restaurant versuchen!" entgegnete sie. Ich blickte wieder auf den Boden vor meinen Füßen und wühlte mit meinen Schuhsolen in dem Kies, als müsste ich noch darüber nachdenken. "Also gut!" fuhr ich dann nicht ohne ionischen Unterton fort. "Morgen Abend?" Lisa nickte zustimmend, aber auch innehaltend. Als würde sie sich gerade erst richtig dessen bewusst. Mir erging es kaum anders. Auch für mich kam das alles ziemlich unvorhergesehen. Aber ich freute mich bereits auf das Date. Wenngleich mir wenig Zeit bleiben würde, mich darauf vorzubereiten.

Schließlich durchbrach ich die angespannte Stille. "Das wird sicher schön!" sprach ich ihr und wahrscheinlich auch ein bisschen mir selbst sanft zu und streichelte noch einmal hauchzart über ihren Handrücken. Sie lächelte. Wir schauten uns für einen Moment tief verträumt an. Der erste Kuss schien plötzlich fast zum Greifen nah. Doch Lisa zerstörte ihn letztlich, indem sie auf ihre Armbanduhr blickte. "Wir müssen!" flüsterte sie fast. Die Zeit mit ihr verging wirklich wie im Flug!

***

Auch am Nachmittag konnte ich meine unkontrollierten Blicke in Richtung meiner Sitznachbarin kaum zügeln. Allerdings reagierte Lisa nun ganz anders darauf. Ihr schien es inzwischen gleich zu ergehen. Auch sie blickte vermehrt zu mir herüber. Unsere Blicke trafen sich auffällig häufig. In ihnen schien urplötzlich eine neue Welt entsprungen zu sein, in der es nur Lisa und mich gab. Oder zu der zumindest nur wir beide Zutritt hatten. Ein Universum, in dem wir uns blind verstanden und uns vertrauten, als hätten wir seit unserer Geburt keine Sekunde ohne einander verbracht. Emotionen sind wirklich bekloppt, lachte ich innerlich. Dann wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu.

Meine Gedanken kreisten. Es war noch so viel zu erledigen bis morgen. Und ich saß hier handlungsunfähig an meinem Schreibtisch. Ein Hauch Panik schoss in mir auf. Ich beruhigte mich umgehend wieder. Ging nach und nach gedanklich die einzelnen Schritte durch, die ich abhandeln wollte, sobald ich hier herauskam.

Ich musste mit Cornelia sprechen! Unbedingt! Außerdem musste ich ein passendes Outfit für den morgigen Abend finden. Mir zudem einen Plan zurechtlegen. Als Mann kann man doch schlecht unvorbereitet in ein Date gehen! Wie weit würde ich gehen wollen? Über was möchte ich mit ihr reden? Womit könnte ich sie ein wenig necken? Es sollte nicht einstudiert sein, aber doch wollte ich mir ein paar Schuss Munition bereit legen. Sicher ist sicher! Sollte ich noch zum Friseur? Verdammt, warum musste ich das Date auch so kurzfristig ansetzen! Toller Improvisationskünstler. Aber vielleicht auch ganz gut, so mache ich mich nur einen Tag lang verrückt deswegen! Außerdem wird es Lisa kaum anders ergehen. Prüfend sah ich noch einmal zu ihr herüber. Sie wirkte gerade sehr vertieft in ihren Bildschirm. Sicher würde sie das sein, immerhin war sie eine Frau! Ihre Freundinnen taten mir schon in diesem Moment leid.

Letztlich beschloss ich, an diesem Tag eine halbe Stunde früher zu gehen. Ich hatte ohnehin noch genügend Überstunden angehäuft. Und so erhöhten sich meine Chancen, Cornelia noch vor Feierabend in der Parfümerie anzutreffen. Ich verabschiedete mich von Lisa, in dem ich sie andeutungsweise von hinten auf ihrem Stuhl umarmte. Dann verschwand ich in Richtung Parkplatz.

Die Autofahrt zurück bot mir noch mehr quälende Zeit, mir über alles den Kopf zu zerbrechen. Das Radio blieb heute stumm. Meine Gedanken kreisten immer und immer wieder um dieselben Fragen. Wie sollte ich mich verhalten morgen? Wie würde ich vorgehen? Die Antworten fielen jedes Mal anders aus. Bis ich mich in den Gedanken fast verlor und letztlich feststellte, dass ich noch immer keinen Plan hatte. Dann begann die Überlegung von vorne. Ein elendiger Teufelskreis!

An Cornelia und das, was ich ihr sagen wollte dagegen verlor ich keine Zeit. Es schien mir auch nicht nötig. Ich wusste, was ich wollte und das würde ich ihr heute auch ganz direkt und in aller Deutlichkeit mitteilen. Wie schwer konnte das schon sein?

***

Entschlossen marschierte ich in die Parfümerie. Hielt Ausschau nach Cornelia. Entdeckte sie schließlich zwischen den Regalen. Sie nahm mich augenblicklich wahr. "Schön, dass Du da bist, ich habe Dich schon vermisst!" zwinkerte sie mir in ihrer typischen Art und Weise zu. Doch ich war nicht zu Spielchen aufgelegt. Versuchte gar nicht erst, sie genau zu beobachten. Wusste ich doch längst, wie leicht sie mich aus dem Konzept bringen konnte. "Hast Du noch Kontakt zu Adnan?" fragte ich ohne weitere Umschweife. Ohne ihre Reaktion abzuwarten fuhr ich auch schon fort: "Hör zu, er könnte Dir einen Dreier vorschlagen!" Cornelia starrte mich mit großen Augen an. "Sag auf keinen Fall zu!"

Cornelia begann zu lachen. Bis es schließlich verstummte und sie nur noch mit einem amüsanten Lächeln auf den Lippen begann, ihren Kopf zur Seite zu neigen. Noch immer spielte sie ihre Spielchen. Als habe sie den Ernst und die Aufrichtigkeit meiner Bitte noch nicht ganz durchdrungen. "Bist Du etwa eifersüchtig?" "DU?" Es schien sie fast zu freuen. Doch offenbar deutete sie meine Worte falsch. "Nein, tu mir einfach den Gefallen!" entgegnete ich ihr schon leicht genervt. Doch Cornelia dachte offensichtlich nicht einmal daran, ihre Spielchen zu beenden. Das Grashüpferweibchen konnte nicht aus seiner Haut.

"Was bekomme ich dafür?" fragte sie während sie provokativ ihre Stimme von Wort zu Wort anhob. Sie löste ein innerliches Grummeln in mir aus. Mir fehlte der Nerv für weitere Komplikationen. Das alles war schon herausfordernd genug. Ein überbrodelndes "Was willst Du?" kam mir über die Lippen. Alleine der Tonfall dürfte ihr überdeutlich meine Position klargemacht haben, dachte ich mir. Ein wenig schlecht fühlte ich mich schon dabei. Doch andererseits gab es doch keine Verpflichtungen in der Welt der Grashüpfer. Oder gab es sie doch? Nur nicht offiziell? Spielten die moralischen Verpflichtungen deshalb womöglich in dieser Welt eine noch viel gewichtigere Rolle?

Cornelias Antwort riss mich aus meinen Gedanken. "Ich will in deinen Keller!" Ich fluchte innerlich. Sie hatte die Botschaft also nicht verstanden. Oder aber sie war einfach nur genau so egoistisch, wie ich es zuvor mit ihr gewesen war. Zögerlich druckste ich herum. Schließlich brachte ich es endlich auf den Punkt. "Das geht nicht!" erklärte ich Cornelia. "Warum nicht?" noch immer fuhr sie ihre Konter vollkommen unbeirrt. Als befänden wir uns noch immer in diesem ungewöhnlichen Spiel. Das uns seit dem Zeitpunkt unserer ersten Begegnung an treu bis hierhin begleitet hatte. "Ich habe jemanden kennengelernt..."

Plötzlich schien in dem Laden absolute Stille zu herrschen. Zumindest zwischen uns. Cornelias Gesichtszüge veränderten sich, ehe sie schließlich fast zu erstarren schienen. Ihr Lächeln war verschwunden. Ich fühlte mich hundeelend. "Du hast eine Freundin?" durchbrach Cornelia die Stille. Ihre Stimme war verändert. Wirkte lieblos und kalt. Einzig auf die Erhaschung einer Information bedacht. Keine Wertschätzung mehr, keine Schnörkeleien. Kaum waren sie fort, schon vermisste ich ihre Spielchen! Es war paradox.

"Nein, aber ich treffe mich morgen mit jemandem!" beichtete ich kleinlaut. So schwer hatte ich mir das niemals vorgestellt! "Na dann!" entgegnete sie mir und zeigte mir die kalte Schulter. Wandte sich stattdessen einige Augenblicke später einem suchenden Kunden zu. Ich verließ die Parfümerie. Stieg in meinen Wagen. Ich war noch aufgewühlter als zuvor. Fühlte mich schlecht. Und fuhr auf direktem Weg ins Fitnessstudio. Dampf ablassen! Das würde mir helfen!

***

Im Studio traf ich bald auf Isabelle. Wir alberten zwar nur kurz, dann konzentrierte sich jeder auf seine Übungen. Doch ihre alleinige Anwesenheit durchkreuzte mein Vorhaben. Wie sollte ich so zur Ruhe kommen? Mich abreagieren? Vielmehr schien Isabelle meine Welt noch mehr durcheinander zu bringen. Es war merkwürdig. Komisch sie anzusehen, seit ich mit ihr geschlafen hatte. Es war einfach nicht mehr das Selbe. Eine Spannung zwischen uns. Wie ein unsichtbares Band. Ich verstand es nicht, es machte für mich überhaupt keinen Sinn. Fragte mich, ob es ihr genau so gehen würde. Ich vermutete es. Und hoffte inständig, dass es mit der Zeit verblassen würde. Und wir wieder dahin zurückkehren könnten, wo wir zuvor gewesen waren. Denn das war deutlich angenehmer als diesen merkwürdigen, verwirrenden Emotionen!

Ich versuchte trotz allem, mich bewusst auf mich zu konzentrieren. Abzuschalten! Darum ging es doch. Ich brauchte die Kraft. Für morgen! Für Lisa! Es gelang mir nicht. Allmählich dämmerte mir, dass ich nirgends mehr sicher zu sein schien. Wo sollte ich noch ungehindert funktionieren? Zuhause wartete Adnan. Im Fitnessstudio Isabelle. Und auf der Arbeit Lisa. Alles war infiltriert von den Errungenschaften meines neuen Ichs. Was hatte ich mir da nur eingehandelt? War das wirklich clever? Nicht zu viel? Ich brauchte einen neuen Ruhepol! So würde ich das nicht durchstehen! Nicht auf Dauer! Mein Wunsch, Isabelle und mich auf den ehemaligen Status zurückzubefördern war plötzlich größer denn je!

Isabelle wurde einige Zeit vor mir mit dem Training fertig. Sie kam noch einmal kurz zu mir und verabschiedete sich freundlich. Dann verschwand sie in der Umkleidekabine. Doch noch immer fand ich keine Ruhe. Wenn gleich sie nicht mehr physisch anwesend war, in meinem Kopf schwirrte sie noch immer. Das konnte nicht so weiter gehen! Wütend erhöhte ich noch einmal die Gewichte und quälte mich durch die verbleibenden Sätze.

***

Nach dem Training parkte ich meinen Wagen wie gewohnt in einer Seitenstraße. Spazierte schließlich gedankenversunken in Richtung WG. Bis es mich eiskalt erwischte: Vor der Eingangstüre lauerte bereits Cornelia. Die Grashüpferkönigin war für mich schon aus der Entfernung klar und deutlich zu erkennen. Was zur Hölle tat sie da? Es machte mich wütend! Für einen Moment überlegte ich, einfach in der nächsten Seitenstraße zu verschwinden. In der Hoffnung, dass sie mich noch nicht bemerkt hatte. Sie blickte zwar in meine Richtung, doch es schien mir durchaus denkbar, dass sie mich inmitten des ganzen Verkehrs übersah. Doch was dann? Warten bis die Luft frei ist? Sie schien nicht zufällig dort vor meiner Tür zu stehen. Eher demonstrativ. Meine Privatsphäre boykottierend, ja fast terrorisierend. Karma is a bitch würde Adnan jetzt sagen. Vielleicht hatte er Recht! War es gar gerecht? Nachdem was ich Cornelia angetan hatte? Ihre Reaktion auf meine Bitte lastete unverändert schwer auf meinem Gewissen!

Ich musste mich ihr stellen! Fest entschlossen meinen Blick scheinbar ahnungslos schweifen zu lassen, schritt ich weiter in Richtung Haus. Erst wenige Meter vor der Tür richtete ich meine Augen gezielt auf sie. Es war kaum zu ertragen, sie so zu sehen. Dabei sah sie nicht einmal traurig aus. Auch nicht wütend. Sie sah mich ganz normal an. Oder gar gleichgültig? War es Arroganz? Würde sie mich gleich ohrfeigen? Ich war auf alles gefasst doch auf nichts vorbereitet. "Cornelia!" begrüßte ich sie etwas übertrieben freudig. "Was machst Du denn hier?" Meine Frage spiegelte zugleich prüfend die Sorgen, die sich längst in meinem Kopf breit gemacht haben. Sie wird doch nicht geklingelt haben. Und mit Adnan gesprochen haben.. Doch mir fehlte der Mut, sie direkt darauf anzusprechen. Nach all den Geschehnissen wäre dies sicher pietätlos gewesen. Außerdem hätte ich es nachträglich ohnehin nicht ändern können! "John!" sagte sie nicht weniger erfreut. Auch sie schien fast zu übertreiben. War es gespielt? Ich kapierte sie noch immer nicht!

"Adnan hat mich angerufen!" Ihre Worte ließen das Blut in meinen Adern gefrieren. Einzig Adrenalin schien noch durch meinen Körper zu zirkulieren. Dann legte sich die erste Schockstarre. "Blödsinn!" entgegnete ich ihr. Vermeintlich entschlossen, doch eigentlich fragend, bittend, flehend. Das durfte einfach nicht wahr sein. Und selbst wenn, würde ich es trotzdem nicht wahrhaben wollen! Irgendwie glaubte ich ihr nicht. Warum sollte sie dann noch hier vor der Tür stehen? Um sich damit zu rächen? Nur für diesen einen Augenblick? Wo ich doch so noch Zeit hätte, mich auf Adnans Konfrontation vorzubereiten? Nein, das machte keinen Sinn. Ich blickte ihr entschlossen ins Gesicht. Versuchte vergeblich, etwas in ihren Augen zu entdecken. Die Wahrheit zu lesen. Doch außer ihren dunklen, runden Augen sah ich nichts. Ich fluchte innerlich. "Noch habe ich nicht zugesagt!" fuhr Cornelia fort und hielt meinem Blick konsequent stand. 'Spricht so eine verletzte Frau?' fragte ich mich. Ich verstand nichts mehr. Die Welt der Grashüpfer blieb ein großes Rätsel für mich. Hätte ich doch einfach die Finger von ihr gelassen! Doch für Selbstmitleid war kein Platz. Ich riss mich innerlich zusammen.

"In den Keller!" flüsterte sie mir plötzlich zu. Ein weiterer kleiner Adrenalinschub durchstieß meinen Körper. Gewissheit! Es war die pure Erleichterung! Sie hatte es nicht getan! Voller Erlösung und Dankbarkeit öffnete ich die Tür. Alles schien gut zu sein! Cornelia ließ sich nicht lange bitten, sondern marschierte direkt voran zum Treppenhaus. Ich folgte ihr. Erst jetzt wurde mir allmählich bewusst, was hier passierte. Das Grashüpferweibchen erpresste mich! Und nutze zudem meine Emotionen skrupellos aus. Von wegen verletzte Frau! Eher Gottesanbeterin!

Cornelias Absätze hämmerten lautstark über die hellen Fliesen des Treppenhauses. Drohten zu dieser Stunde eine Menge Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Nervös blickte ich mich um. "Nicht so laut!" flüsterte ich ihr zu. Doch außer uns war niemand zu sehen. Erst jetzt fiel mein Blick auf den dunklen Minirock vor meinen Augen, den sie scheinbar voller Stolz trug. Ich kam ihren schnellen, entschlossenen Schritten nur schwer hinterher. Folgte ihr die Treppen hinunter. Ohne weitere Worte schloss ich die erste Tür auf. Meinen Widerstand hatte sie längst gebrochen! Eher überrannt, bevor ich überhaupt reagieren konnte!

Die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Die Laute ihrer Schritte verblasste auf dem unbehandelten Betonboden. Nun würde sie endgültig niemand mehr hören! Doch die vermeintliche Erleichterung hielt nicht lange an. Vielmehr wich sie meiner aufkeimenden Wut und meinem Ärger über das, was hier gerade passierte! Schließlich erreichten wir das unterkühlte Kellerabteil.

Wir hatten kaum das Grau betreten, da lehnte Cornelia bereits ihren zierlichen Oberkörper nach vorne über die alte, graue Sofakante. Der Moment wirkte auf mich fast schon albern. Billig! Inszeniert! Ich wollte nicht hier sein! Nicht in diesem Augenblick! Cornelia war längst in eine andere Welt abgetaucht. Das war deutlich zu spüren. So hilflos war ich mir lange nicht mehr vorgekommen. Die Sehnsucht nach Befreiung wuchs in mir. Ich wollte ausbrechen, raus aus dieser Zwangslage. Für immer! Die Wut über mich selbst wuchs empor! Warum hatte ich es nur je so weit kommen lassen? Doch das Grashüpferweibchen interessierte sich nicht für meine Probleme. Im Gegenteil. Aufreizend streckte sie ihre Arme nach hinten, um ihren Rock langsam nach oben zu schieben.

Ich schluckte gezwungen. Erstarrte schlagartig. Meine Gedanken setzten aus. Mein Blick rastete ein. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Lähmende Stille in meinem Kopf! Tatenlos beobachtete ich ihren knappen Rock höher wandern. Bis er schließlich ihre kleinen, rundlichen Bäckchen freigab. Sie trug nichts darunter! Ich schämte mich! Dass eine Frau sich jemals derart vor mir geben würde war mir nun furchtbar unangenehm. Wenn Lisa das wüsste! Oder Adnan! Doch Cornelia bemerkte meine Lage noch immer nicht. Mehr noch. Sie empfand die Lautlosigkeit offenbar anregend. Ihr flüsternder Atem beschleunigte sich. Und durchbrach zunehmend die mich quälende Stille. Meine Untätigkeit schien sie anzumachen. Die Vorfreude in ihr nur zu steigern. Sie wagte es nicht, sich zu mir umzudrehen. Ein Kloß wanderte in meinen Hals. Ich schluckte erneut.

Vorsichtig trat ich mit leisen Schritten an sie heran. Noch immer unschlüssig und ratlos. Gefangen im falschen Film. Nein, ich wollte in diesem Moment nicht hier sein! Cornelias Atem steigerte sich noch mehr. Er drohte gar zu hyperventilieren. Mein Blick fiel auf ihr mir abgewandtes Haupt während ich vorsichtig meinen rechten Arm widerwillig nach hinten schwang. Fast teilnahmslos und gezwungen. Als habe die Welt keinen anderen Ausweg für mich vorgesehen!

Der flache Aufschlag meiner Finger auf ihrem Po schallte im nächsten Augenblick hell durch den Keller. Röte stieg spürbar in meinen Kopf. Ich genierte mich. Und verfluchte meine Hilflosigkeit! Cornelia dagegen stöhnte erlöst auf. Zog kurz darauf Luft durch ihre spitzen Lippen ein. Erneut herrschte absolute Stille in dem Raum. Einzig die Lust in Cornelias Atem wagte sich weiter ihr entgegenzusetzen. Nun gar noch stärker als zuvor. Lauschend verfolgte ich nun ihr Verlangen. Durchaus angetan. Es schien sekündlich zuzunehmen. Genau wie ihre Ungeduld. Es klang fast flehend. Bettelnd. Und zog mich wachsend in ihren Bann.

Wieder holte ich aus mit meiner flachen Hand. Und ließ sie erneut auf ihren Hintern klatschen. "Jahh!" kam es ihr nun lusterfüllt über die Lippen. Im nächsten Augenblick beförderte die Zeitschaltuhr den Keller in gespenstische Finsternis. Verdammte Technik! Fluchend tastete ich mich am Sofa entlang. Kramte darunter herum, bis ich endlich das gesuchte Feuerzeug in meiner Hand hielt. In mitten des kleinen Lichtscheins des Feuerzeuges stellte ich nun auch die Kerzen auf und entzündete sie. Die kleinen Flammen versetzten den Keller in dunkles, flackerndes Licht. Ließen das Geschehen fast schon ritual anmuten. Noch immer stand Cornelia unverändert über die Sofalehne gebeugt.

Ihr bloßer Anblick erregte mich inzwischen wahnsinnig. Ich konnte mich kaum daran satt sehen. War allmählich abgetaucht in die Welt, in die sie mir zuvor enteilt war. Langsam und lautlos näherte ich mich ihr wieder. Lauschte erneut ihrem erwartungsfrohen Atem. Sie wollte nun mehr, ohne Zweifel! Und auch mich genierte meine Erregung plötzlich nicht mehr. Entfesselt durch das, was wir hier taten. Im Gegenteil: Auch ich wollte langsam mehr!

Mein Blick wanderte über ihre Schenkel hinauf bis zu ihrem kleinen, süßen Po. Die eine Backe hatte sich inzwischen leicht rötlich gefärbt und zeugte von den Geschehnissen der vergangenen Augenblicke. Ich trat noch einen Schritt näher heran. Ihre Haut schimmerte gelb-rötlich im Kerzenlicht. Einzig ihre Schamlippen waren von einem leicht glitzernden Schimmer überzogen, der ihre Lust in diesem Moment kaum weniger auffallend bezeugte, als das steife Glied in meiner Hose.

Mein Kopf war plötzlich vollkommen klar. Meine Gedanken wie ein frisch der Quelle entsprungener Bach. Der sich allmählich den Berg hinunterstürzte und an Fahrt aufnahm. Um schließlich immer mehr mit sich zu reißen. Und den unweigerlich ins Tal führenden Pfad zu durchtosen. Keine Unschlüssigkeit mehr! Keine abschweifenden Gedanken! Die gab es in dieser Welt nicht, welche mich erneut mit unbändiger Kraft in ihren Bann zog. Sanft, fast zärtlich legte ich meine Fingerspitzen auf ihre errötete Haut. Sofort atmete Cornelia tiefer auf. Fordernd! Verlangend! Ich liebte diese Macht über ihre Lust!

Quälend langsam bewegte ich meine andere Hand an meinen Gürtel. Öffnete ihn geduldig. Ließ den klimpernden Metallstift keine Zweifel darüber aufkommen lassen, was ich dort gerade tat. Cornelias Atem glich nun bereits beinahe einem Stöhnen. Flüsternd zwar. Doch voller Lust! In aller Seelenruhe zog ich das Leder durch die unzähligen Schlaufen um meine Hüfte. Stets genüsslich ihren leisen Lauten lauschend.

Sehnsüchtig erwartete Cornelia das lederne Ende auf ihrer Haut. Ihr Körper sprach eine eindeutige Sprache! Es würde alles genau so laufen, wie bei ihrem letzten Besuch. Konnte man beim zweiten Mal schon von Routine sprechen? Ich zog meinen bereits ausholenden Arm skeptisch wieder zurück. Genau darauf wollte diese Gottesanbeterin hinaus! Der Gedanke daran machte mich rasend. Sie manipulierte mich schon wieder! Aufgebracht packte ich ihre Arme. Kein Schlag, kein Hieb. Sondern zog sie mit einem Ruck zurück zu mir. Drückte sie fest aneinander. Mein Atem tobte nun nicht weniger wie ihrer. Ein Gemisch aus Lust und Wut. Keine harmlose Mixtur!

Mein Ledergürtel schwang scheinbar wie von selbst um ihre zusammenklebende Arme. Fest wickelte ich ihn immer wieder um sie herum. Bis die übrig gebliebenen Enden schließlich so kurz waren, dass man sie nur mit einigem Kraftaufwand verschließen konnte. Cornelia schien mir bereits ausgeliefert zu sein, doch noch immer konnte ich nicht von ihr ablassen. Drückte ihre zusammengefesselten Handgelenke mit festem Druck auf ihren Rücken. Sie atmete noch immer leise und schnell. Als schien eine Steigerung längst nicht mehr möglich zu sein. Nur viel es mir zunehmend schwerer, sie inmitten meines aufgebrachten Atems noch zu hören. Meine Emotionen waren ungebremst. Meine Lust nicht mehr zu zügeln. Ich flehte nach Erlösung!

Mit einem Ruck öffnete sich meine Hose. Ungeduldig entblößte ich mich hinter ihr. Noch immer ihre Arme auf den Rücken drückend. Kaum in Freiheit, sehnte sich mein Glied bereits wieder abzutauchen. Meine Spitze tastete für einen kurzen Moment ihren glitzernden Schimmer entlang. War es Unsicherheit? Fragend blickte ich nach vorne in ihre Richtung. Sie atmete unruhig, verlangend. Bewegte ihr Becken mir leicht entgegen. Ich zog ein Stück zurück! Sie wollte mehr! Keinen Zweifel. Wahrscheinlich viel mehr, als ich ihr je würde geben können!

Im nächsten Moment stach ich tief zwischen ihre glänzenden Lippen. Cornelia stöhnte auf. Vergrub ihr Gesicht auf dem Sofapolster. Ihr nasser Abgrund leistete keinerlei Widerstand. Im Gegenteil! Ihre wonnige Hitze raubte mir den Verstand. Verdammte scheiße hatte ich es nötig! Sämtliche Hemmungen schienen spätestens in diesem Moment zu verfliegen. Ich wollte sie nur noch spüren. Sie nehmen! Wild und ungezähmt. Bis es keinen Halt mehr für mich geben würde! Es gab kein langes Abtasten. Nicht heute! Meine Stöße wurden sofort hart und schnell. Der Bach baute sich auf zu einem reißenden Fluss. Es gab kein Halt mehr! Immer fester stieß ich zu. Immer schneller! Immer wilder! Cornelias lustvolle Laute versanken mehr und mehr im dämpfenden Sofapolster. Meine starke Hand ließ plötzlich von ihren Handgelenken ab. Wanderte höher ihren Rücken hinauf. Bis hin zu ihren Haaren. Und verfingen sich sogleich tief in ihnen. Mit einem Ruck zog ich sie zu mir zurück. Cornelias Gesicht verließ unsanft das weiche Polster. Ihre erregten Schreie waren sofort darauf laut zu hören. Meine strengen Finger in ihren Haaren schienen sie nicht gerade zu besänftigen. Sie wurde stattdessen noch fordernder. "Jaaah! Mehr!" schrie sie ungehemmt in den kalten, dunklen Keller hinaus.

Ihre Worte ließen meine Nackenhaare in die Höhe ragen. Mehr? Die Emotionen in mir schäumten erneut hoch. Wer hatte hier wen im Griff? Es schien mir plötzlich alles andere als klar zu sein. Ich bemühte mich um Fassung. Wollte die Oberhand zurück! Die ich längst zu haben glaubte. Erst Cornelias Worte zogen mich wieder in den Zweifel.

Meine Finger verkrampften sich noch fester in ihren Haaren. Ich ließ nicht mehr von ihnen ab. Doch mein verlangender Stab glitt nun dafür aus ihr hinaus. Als wollte er ihr im Moment keine weitere Lust mehr gönnen. Wutendbrand und entschlossen schritt ich um die alte Couch herum. Riss ihr Haupt an den Haaren in meine Richtung. Cornelias Stöhnen verstummte für einen Moment. Wich ihrem überraschten Blick. Zu mir auf! Er schien mich fast ein wenig zu besänftigen.

Ihre fragenden Augen verlangten nach einer Antwort. Vorsichtig streckte ich meine Spitze in ihre Richtung. Meine Hände noch immer aufgebracht, mein Griff unbeirrt fest in ihren Haaren. Bis meine Eichel ihren Mund erreichte. Cornelia gierte mir entgegenzukommen, doch meine Hände ließen sie nicht. Stattdessen drückte ich meinen Schwanz langsam aber bestimmt in sie hinein. Abwartend. Immer tiefer. Cornelia rang nach Luft. Ich zog ihn hastig wieder hinaus. Sie atmete tief und schnell ein. Für einen kurzen Moment lockerte sich mein Griff. Sie erholte sich wieder. Stöhnte wieder leise, wie sie es seit Anbeginn ihres Eintauchens in diese Welt getan hatte. Ich drang erneut in sie ein. Dieses mal nicht tief. Sondern flacher. Und begann nun, sie immer schneller in ihren Mund zu f!cken. Hielt ihren Kopf dabei fest in seiner Position.

Endlich schien ich die Gottesanbeterin im Griff zu haben. Sie gab noch immer lüsterne Laute von sich. Doch zu mehr schien sie nicht mehr in der Lage zu sein. Keine Widerworte! Zu Recht! schoss es mir durch den Kopf. Ich wurde wilder. Schneller. Der reißende Fluss begann mehr und mehr zu kochen! Ich wollte ihn nicht länger stoppen! Da zuckte mein Schwanz zum ersten Mal fest in ihrem Mund. Die weiße Fontäne spr!tzte aus mir hinaus.

Auf einen Schlag entlud sich die ganze Lust, die ganze Emotion auf ihrer Zunge. Mein Griff lockerte sich. Ich stöhnte dumpf auf, tief. Genuss und Qual zugleich. So viel, so intensiv! Es machte mich verrückt. Und erleichterte mich zugleich.

Alles was sich aufgestaut hatte schien in einem Moment zu verfliegen. Einer unendlichen Leichtigkeit zu weichen. Doch es folgte zunächst der zweite Schub. Ich konnte es nun schon fast genießen. Diese Ekstase und Lust. Mehr! stöhnte ich nun innerlich. Mein Griff ließ nun endgültig gänzlich von ihr ab. Cornelias fordernde Zunge entlockte mir den dritten und letzten Schub.

Ich atmete tief. War erlöst. Und schämte mich zugleich in diesem Moment. Was war das hier? Was hatte ich getan? Ich fühlte mich schuldig und schlecht. Streichelte Cornelia sanft, fast entschuldigend über ihre Haare.

Langsam ließ sie mich aus ihrem Mund. Schlucket tief und leicht gequält. Doch dann schaute sie zu meiner Überraschung freundlich zu mir auf. Grinste. "Was ist los?" fragte sie mit einem Lachen. Meine Hilflosigkeit schien mit einem Mal wieder zurück zu sein. Der Wechsel zwischen den Welten traf mich hart! Mir fiel keine passende Antwort ein. Wusste ich doch selbst nicht mehr, was mit mir los ist und was nicht. Sie grinste nur noch breiter.

"Das war wahnsinnig gut, aber Du solltest mich auch wieder losmachen!" fuhr Cornelia unbeeindruckt fort. Als interessiere sie die Antwort überhaupt nicht. Ich folgte ihren Worten blind. Schritt zu ihrem Rücken und öffnete den Gürtel um ihre Arme. So fest gezurrt er war. Sein Anblick kam mir fast schon fremd vor. Als wäre nicht ich derjenige gewesen, der dies angerichtet hatte. Doch wusste zugleich sehr genau, dass es so gewesen war. Es erschien mir irgendwie auf eine merkwürdige Art unheimlich!

Cornelia richtete sich auf. Hob ihren Rock vom Boden auf und stieg hinein. Erneut überraschte sie mich! Was war mit ihrer Lust? Was war aus meinen Grundsätzen geworden. Ladys First zu brechen war eigentlich schon schwer genug zu akzeptieren. Aber Ladys Not war indiskutabel. "Was ist mit Dir?" fragte ich fast besorgt. 'Ob es mir dabei wirklich um ihre Bedürfnisse ging?' erwischte ich mich fragend selbst in diesem Moment. Oder ging es bei diesem Grundsatz nicht nur darum mir selbst einzureden, ein guter Liebhaber zu sein? Ich konnte es nicht sagen! Cornelia lächelte erneut. "Scheinbar stand mir das heute nicht zu!" zwinkerte sie. Dann gab sie mir einen Kuss auf die Wange. "Danke!" flüsterte sie. So aufrichtig ihre Worte auch zu sein schienen, in meinen Worten klangen sie wie Hohn. Zumindest nach einer großen Portion Sarkasmus. So richtig zufrieden stellten sie mich jedenfalls nicht. "Rede nächstes Mal mehr mit mir!" rief sie mir noch einmal zu, während sie mit ihren klackernden Absätzen das Kellerabteil verließ. Und mich erneut ratlos zurückließ. Es brodelte in meinem Kopf.

Längst war ich nicht mehr böse auf Cornelia. Nicht darauf, dass sie mich erpresst zu haben schien. Im Gegenteil. Ich war fast selber dankbar dafür. In diesem Moment zumindest. Fühlte mich gar ein wenig schuldig ihr gegenüber. Und zugleich strich sie mir mit ihrer Forderung ein weiteres Mal provokativ ihre Überlegenheit unter die Nase. Diese verdammte Heuschrecke! Ich erwischte nun auch ein Grinsen auf meinen eigenen Lippen. Ich setzte mich erschöpft zurück auf das alte, graue Sofa. Mein Grinsen schien kaum ein Ende zu nehmen. Erst als ich den gesamten Tag allmählich vor meinen Augen Revue passieren ließ, ließ es ein wenig nach. Und kam dann plötzlich doch abrupt zum stoppen.

Nächstes Mal?



Fortsetzung folgt...

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  • Geschrieben von JohnDoe
  • Veröffentlicht am 13.10.2018
  • Gelesen: 6946 mal
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Kommentare

  • Blackraven7813.10.2018 20:15

    Profilbild von Blackraven78

    Lieber John,

    da hast Du deine Leser aber warten lassen. Geschenkt!(gerade so) ...

    Puh ... da sind im 12. Teil aber viele richtig gute Wendungen, die wie immer unfassbar detailreich gezeigt werden. Man taucht ein, wenn John sich in Lisa verliebt, wobei er ja die ganze Zeit schon in sie verliebt war, es jetzt aber bewusst wahrnimmt. Dieses Gefühl ist ehrlich, rein und sauber für John. Das Gute, da Lisa alles ist, aber kein Grashüpfer. Das zarte Aufeinandertreffen, die leisen Dialoge, das gefällt Mr. Jekyll gut und er lebt und liebt es, auch wenn es ihn verwirrt.

    Aber jetzt holt Mr. Hyde alles wieder ein und zeigt dem Protagonisten, dass er ständigen inneren Konflikten ausgesetzt ist und diese vermeintlichen Dämonen nicht mehr so schnell los wird. Was ihm auch klar ist, denn er hat diese Geister gerufen und schämt sich dessen, bis ...

    Ja, bis der Trieb dazwischen kommt und Mr. Hyde die Oberhand gewinnt ...

    John? Sehr schön. Ich bin und bleibe Fan Deiner schriftstellerischen Art und Fantasie. Oder Realität ...

    Von daher. Hier, von mir ...

    5 Sterne. Ganz klar.

    Liebe Grüße

    Blackraven78

  • JohnDoe14.10.2018 13:18

    Profilbild von JohnDoe

    Liebe Mrs. Zuverlässig,

    du hast Recht, ich habe meine Leser ziemlich warten lassen. Idealerweise hat der ein oder anderer gar darunter leiden müssen. Wenn gleich das selbstredend nicht meine Absicht war!

    Dass Du tatsächlich auf die Idee kommst, John in Verbindung mit Protagonisten aus der Weltliteratur zu bringen, versetzt mich doch in leichtes Schmunzeln! Aber ich fühle mich geschmeichelt. Und wenn sich jemand hier derart weit aus dem Fenster lehnen darf, dann mit Sicherheit Du! :)

    Inhaltlich ist dein Feedback wie im Grunde immer wieder sehr bereichernd und wird mich sicherlich ein wenig beschäftigen. Aber diesbezüglich bleibe ich mir treu und werde mich dazu nicht tiefergehend äußern. Auch im Hinblick auf die kommenden Fortsetzungen natürlich. ;)

    Vielen Dank jedenfalls für deinen lieben Kommentar!

    Liebe Grüße,
    John

  • MichaL16.10.2018 01:40

    Profilbild von MichaL

    Nachgereicht: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

  • Rea16.12.2018 18:37

    Profilbild von Rea

    Lieber John,
    eine gefühlte Ewigkeit ist es für mich her hier gewesen zu sein. Um so mehr habe ich mich über drei ungelesene Teile Deiner Geschichte gefreut. Und ich habe sie verschlungen. Bitte hör niemals auf zu schreiben. Das ist eine Gabe! Insgesamt gab's dann einen 15-teiligen Sternenhimmel von mir. ;-)

  • JohnDoe14.03.2019 17:05

    Profilbild von JohnDoe

    Lieber MichaL,

    vielen Dank für die tolle Bewertung!

    Von Dir kamen lange keine neuen Beiträge mehr. Ich hoffe, Du hast das Schreiben nicht aufgegeben. ;)

    Liebe Grüße,
    John

  • JohnDoe14.03.2019 17:11

    Profilbild von JohnDoe

    Liebe Rea,

    es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen!

    Inzwischen war ich selber eine gefühte Ewigkeit nicht mehr hier unterwegs. Zugegebenermaßen kann man darüber streiten, ob die Zeit hier nun gut oder schlecht investiert ist. Aber eins steht fest: Es ist Zeit, die richtig gut tut. Und davon kann es wohl kaum genug geben. Dein Feedback und die Sterne tragen wesentlich dazu bei, in diesem Sinne ganz herzlichen Dank dafür! :)

  • MichaL15.03.2019 15:45

    Profilbild von MichaL

    Hallo John,

    manchmal muss man Prioritäten setzen. Derzeit habe ich beruflich sehr viel um die Ohren, so dass mir zum Schreiben leider kaum Zeit bleibt. Vielleicht küßt mich die Muse wieder zum Frühlingsanfang...

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