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Der Lehrerin den Kopf verdreht

5 von 5 Sternen
- Ein Skript von Archiebald B. - aus der Sammlung über Vincent

Ich liebe meinen Job. Zu lehren ist eine tiefempfundene Berufung für mich. Aber in letzter Zeit keimte in mir die Sorge, dass ich der Karriere deshalb immer zu viel Vorrang gegenüber meinem Privatleben gegeben hatte.
Ich war mittlerweile 36 Jahre alt, fühlte mich aber meist noch immer wie die junge Uni-Absolventin, die damals stolz beschlossen hatte, nach Großbritannien auszuwandern, um dort an teuren Privatschulen zu unterrichten.
Es waren seither natürlich viele Jahre vergangen, ich hatte an mehreren verschiedenen dieser Privatschulen unterrichtet und es war immer wieder noch einen Schritt die Leiter nach oben für mich gegangen. Ich hatte zweimal promoviert und forschte neben dem Unterrichten weiterhin an verschiedenen internationalen Universitäten.
Ich war so gut, dass ich derzeit Biologie und Chemie an einem historischen Internat an der Küste Schottlands unterrichten durfte. Auf diese Schule kamen nur Schüler, die entweder die Kinder von reichen Prominenten waren und so der Öffentlichkeit vorenthalten werden sollten, oder es waren die Kinder von höchstrangigen europäischen Politikern und Unternehmern. Häufig waren die entsprechenden Familien bereits seit Generationen aus Familientradition auf dieses Internat gegangen und wenn es neue Kinder in einer der Familien gab, wurde deren Platz auf dem Internat bereits im Säuglingsalter vorgemerkt.
Ich wurde den hohen Ansprüchen dieser Eltern zumeist gerecht und auch die Internatsleitung und der Dekan schätzten mich.
Aber es gab seit anderthalb Jahren einen neuen Kollegen, der die Ruder- und Schwimmmannschaften der Schule bereute. Auf seinem sportlichen Metier war er sicherlich genauso gut und erfolgreich wie ich auf meinem, aber seit ich kurz nach seiner Einstellung ein Date abgelehnt hatte, war er ein Ekel gewesen. Die Oberstufenleiterin Mrs. Bloomingdale, zu der ich ein vertrauensvolles Verhältnis genoss, hatte mir sogar verraten, dass er sich im Lehrerstudienraum mit den anderen männlichen Kollegen über mich lustig machte. Ich sei eine alte Jungfer und so zugeschnürt, dass ich ewig allein bleiben würde. Ich hätte bei all der Karriere sicherlich vergessen, mal Sex zu haben und – besonders geschmacklos – anstelle von Blut würde ich sicherlich Staub menstruieren. Für einen erwachsenen Mann, war das erbärmlich, besonders vor dem Hintergrund, dass die meisten unserer Schüler so wohlerzogen waren, dass sie mir ernstzunehmender vorkamen als der Herr Kollege.
Jedenfalls trafen mich diese Kommentare und sein Verhalten dennoch heimlich und ich fragte mich, ob er Recht hatte. Wegen der häufigen Umzüge hatte ich schon lange keine Beziehung mehr länger aufrecht erhalten können. Und auch alle kurzen Flirts waren schnell vorbeigewesen, weil mich die Männer gelangweilt hatten. Es fiel mir auf, dass ich nun tatsächlich seit mehreren Monaten keine Verabredung mehr gehabt hatte und sich meine Leidenschaft nur auf das Veröffentlichen neuer wissenschaftlicher Artikel begrenzte. Ich war eine alte Jungfer. Ich würde allein sterben, kinderlos und ohne, dass sich noch lange jemand an mich erinnerte. Mit Mitte Dreißig war man noch lange nicht soweit, die körperlichen Freuden abzuschreiben. Aber noch rechtzeitig jemanden zu finden, … Tja, das stand auf einem anderen Blatt.
Diese heimlichen Gedanken fachten wieder meine Rastlosigkeit an. Vielleicht noch ein Schulwechsel, ein anderes Land? Wartete dort vielleicht das endgültige Glück auf mich? Die Entscheidung, das Internat zu verlassen, fiel dann eines Tages relativ spontan, es kamen mehrere Dinge zusammen.

Der eine Grund war der idiotische Kollege, der mich erstmals sogar öffentlich vor Schülern demütigte. Das ist, wie jeder Lehrer Ihnen bestätigen wird, der gesellschaftliche Tod und gleichbedeutend dem Verlust jeglichen Respekts an einem solchen Institut.
Der andere Grund war einer der Schüler: Vincent. Vincent war der Sohn eines einflussreichen Diplomaten aus Liechtenstein. Ich glaube, er war sogar der Fürst. Vincent war das Äquivalent des beliebten Quarterbacks einer amerikanischen High School. Er war gutaussehend, groß, sportlich und beliebt. Und weil er all diese Dinge war, war er auch ein arroganter und frecher Schüler. Intelligent zwar und wenn er wollte, konnte er immer Spitzennoten schreiben, aber er war noch zu jung, um irgendetwas im Leben ernst zu nehmen. Alles war ein Witz und ein Spiel und da sein Vater so einflussreich war und einer der besten Sponsoren der Schule, konnte ihm auch niemand ernsthaft etwas.
Ich allerdings war der Überzeugung gerade solchen Schülern mussten Grenzen aufgezeigt werden und daher bekam er von mir regelmäßig Nachsitzzeiten und Strafarbeiten. Am Anfang nahm er das noch scherzend entgegen und versuchte, sich durch Witz und Charme wieder einzuschleimen. Aber ich blieb standhaft und ließ ihm als einzige seine Dummereien, in die er immer wieder auch seine Mitschüler verwickelte, nicht durchgehen. Vielleicht schaute ich mir in einem schwachen Moment auch ein paar Verhaltensweisen meines Erzfeind-Kollegen ab und blamierte ihn vor den anderen Schülern.
Ab und zu waberte eine unangenehme Vermutung durch meinen Hinterkopf. Mochte ich Vincent vielleicht? Wie einen Lieblingsschüler? Oder mochte ich ihn auf eine Art, die nicht mehr so harmlos war? War das der wahre Grund, warum ich teilweise so streng zu ihm war? Bestrafte ich ihn unterbewusst eigentlich nur, weil er unerlaubterweise meine Träume erfüllte?
Eines Tages, ich weiß gar nicht mehr, wofür ich ihn dieses Mal schon wieder tadeln musste, eskalierte es jedenfalls so stark, dass Vincent im Affekt aufbrauste und mir nachrief: „Sie sind doch bloß eine verbitterte untervögelte Schreckschraube!“
Damit traf er natürlich genau ins Schwarze. Ich war auch überzeugt, genau das zu sein: Eine verbitterte untervögelte Schreckschraube, die nun schon ihre Wut und Enttäuschung des Lebens an Schülern ausließ. Von da an weinte ich mich mehrmals nachts in den Schlaf, weinte auch heimlich im Studienzimmer, wenn ich allein war. Ich fühlte mich erbärmlich und hilflos. Und auf eine schlimmere, negative Art immer noch wie die Uniabsolventin von vor so vielen Jahren.

Eines Abends saß ich wieder bis spät abends allein im Lehrerzimmer und korrigierte leise heulend Klausuren. Plötzlich hörte ich wie ein Schlüssel von außen in die Tür geschoben wurde und jemand die Tür öffnete. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, um diese Uhrzeit Kollegen zu begegnen und hatte deshalb den Tränen freien Lauf gelassen. Mein Mascara muss fürchterlich verschmiert gewesen sein. Ich schämte mich und versuchte mich, so gut wie möglich tief über die Klausuren zu beugen als wäre ich angestrengt am Lesen.
Die Person ging ein paar Schritte und ließ dann klappernd. Etwas neben dem Pult des verhassten Kollegen zu den Boden fallen.
„Entschuldigen Sie, Miss Parker, der Coach hat mir den Schlüssel gegeben. Ich sollte nach dem Spättraining die kaputten Riemen herbringen“, gedankenlos blickte ich auf, überrascht über die Stimme eines Schülers, für die der Zutritt hier normalerweise streng verboten war.
Und es war natürlich nicht irgendein Schüler. Es war Vincent. Ich starrte ihn im Schock erstarrt aus meinen verquollenen Augen an, wischte mir noch energisch schniefend eine Träne von der Wange als hätte ich bloß starken Schnupfen, aber es war vergebens.
Er hatte verstanden, dass ich weinte. Allein im Dunkeln. Statt mich allerdings schadenfroh zu verspotten oder höhnisch arrogant zu grinsen, wie ich es in diesem Moment von ihm erwartete, wurde der Blick aus den hellblauen Augen weich und mitfühlend. Seine Augenbrauen hoben sich fragend und er machte einen etwas zögerlichen Schritt auf mich zu.
„Ist alles in Ordnung, Miss?“, fragte er zaghaft.
„Ja… Danke, Vincent. Ich komme zurecht“, antwortete ich schnell und winkte ab, damit er ging und ich mich mit der Überwindung meiner Blamage befassen konnte. Als er sich nicht rührte setzte ich nach: „Es war bloß ein anstrengender Tag. Geh nur!“.
Aber er ging nicht. Er stand weiterhin etwas unbeholfen neben dem Haufen kaputter Ruderriemen und schaute mich an. Dann straffte er die Schultern, drehte sich langsam in Richtung Tür und meinte:
„Ja, das glaube ich. Es tut mir Leid“.
Ich blickte wieder von meinem Klausuren-Stapel auf und sah wie er in der Tür stand. Die blauen Augen sahen mich wieder eindringlich an.
„Ich meine, es tut mir Leid, wenn ich Ihnen wehgetan habe neulich. Das war auf keinen Fall so gemeint.“ Ich war so überrascht über diese Worte, dass ich ihn einige Sekundenbruchteile nur anstarrte. Er schien auf eine Erwiderung meinerseits zu warten. Als ich nichts sagte, zuckte er mit den Schultern und setzte zuletzt, wieder schelmisch grinsend, hinzu: „Im Gegenteil – Ich finde Sie ziemlich heiß“ und damit zog er die Tür hinter sich ins Schloss.

Es hätte nicht so sein dürfen, aber diese eine Satz hallte tagelang in meinem Hinterkopf nach und immer, wenn der Moment mir wieder in den Sinn kam, musste ich grinsen. Seine Worte hatten mir so gut getan und ich stellte mir häufig vor, wie das Gespräch hätte weitergehen können, wäre ich nicht gelähmt gewesen. Harmlose Tagträumereien, es wusste ja niemand.
Diesem Zwischenfall jedenfalls folgten mehrere andere kleine Momente der Aufmerksamkeit von Vincents Seiten. Er half mir einmal nach dem Unterricht, die biologischen Exponate und Lehrbücher wieder in das Labor zu tragen. Einmal lief er mir im Flur hinterher, weil mir etwas aus der Tasche gefallen war. Und einmal ergriff er sogar vor seinen Mitschülern Partei für mich als der „Coach“ sich einmal wieder anschickte, mich zu erniedrigen. Am Ende lachte die Meute pubertierender Halbwüchsiger amüsiert über Vincents Witz, erstmals auf Kosten des Kollegen statt auf meine.
Dann kam das Angebot aus London.
Ich hatte mich versuchsweise an einer privaten Akademie in London beworben. Mit dieser Zusage hatte ich allerdings keinesfalls gerechnet. Dennoch war mir sofort klar: Eine neue Chance, mein Leben zu verändern. Eine neue Position, neue Kollegen, eine neue Chance. Ich würde gehen. Weg von den aristokratischen Eltern mit ihren unhaltbaren Ansprüchen, weg von den undankbaren Kollegen mit ihren eigenen peinlichen Charakterschwächen, und: Weg von dem Schüler, der in mir mittlerweile, so stellte ich geschockt fest, Schmetterlinge im Bauch bescherte, jedes Mal wenn ich ihn zwischen den Kursen oder auf dem Hof in der Menge erblickte.
Ein Schüler! Wie alt war Vincent? Wahrscheinlich siebzehn? War ich wirklich den unbeholfenen Avancen eines Jugendlichen verfallen? Das konnte doch nicht sein. Nein, ich musste weg, soviel stand fest.
Die Zusage für die neue Stelle in London steckte am nächsten Morgen in der Post, am Nachmittag saß ich im Büro des überraschten Dekans und reichte meine Kündigung ein.
Ich machte Nägel mit Köpfen und im Verlauf der Woche sprach sich herum, dass ich gekündigt hatte und zum Monatsende die Schule verlassen würde.
Die allgemeine Vermutung war, so ließ mich auch Mrs. Bloomingdale wissen, dass ich aufgrund von Mobbing im Kollegium ging, eine plausible Erklärung und für mich völlig in Ordnung, solange niemand auf die Idee kam, ich hätte eine heimliche Schwäche für einen Schüler entwickelt.
Nach meinem letzten Arbeitstag am Internat war ich in meinen Privaträumen mit dem Umzugskisten-Packen beschäftigt und immer wieder klopfte es an der Tür und der ein oder andere Kollege kam vorbei, um sich zu verabschieden. Gerade war der Dekan gegangen, als es wieder an der Tür klopfte. Nur zweimal und leise.
Instinktiv schoss mir durch den Kopf, wer es sein könnte. Und ich schallt mich heimlich selbst dafür, dass diese Hoffnung in mir aufkam. Viel zu viele Ideen und Phantasien hatte ich gehabt, wie ich mich von Vincent verabschieden könnte. Ein kecker Spruch? Vielleicht sogar etwas zweideutig oder anzüglich? Nur, um die Verwunderung in dem schönen Gesicht zu sehen?
Zögerlich und mit leicht klopfendem Herzen öffnete ich erneut die Tür einen Spalt breit.
Ich hatte Recht gehabt, es war Vincent. Er musste abgewartet haben bis der Dekan ging, um dann heimlich zu klopfen. Mein Herz machte einen Hüpfer, wie entzückend!
Wie Vincent so da stand, mit der Stirn an den Türrahmen gelehnt und die Hand noch zum Klopfen erhoben, wurden mir die Knie weich. Er schaute mich einfach nur ruhig an, seine Augen in dem dämmrigen Licht dunkler als sonst, geheimnisvoller. Was wollte er hier so spät abends? Ich wurde nervös, meine Hände wurden schwitzig.
„Was willst du, Vincent?“, fragte ich atemlos. Er zückte einen kleinen Strauß Feldblumen, der dezent duftete und hielt ihn mir stumm entgegen. Ich nahm die Blumen entgegen und legte sie hinter mir auf einen Stuhl.
„Ich danke Dir, Vincent. Aber jetzt muss ich weiterpacken“, ich bereute sofort diese undankbare Reaktion auf seine charmante Geste, aber ich kämpfte mit aller Kraft dagegen an, in diese Situation zu viel hinein zu interpretieren. Als ich reflexiv versuchte, ihm die Tür vor der Nase zu schließen, stellte er flink einen Fuß in den Rahmen und hielt sie offen. Perplex blickte ich zu ihm auf. Noch immer hatte er nichts gesagt. Er war mir plötzlich sehr nah und schaute mir tief in die Augen. Ich wurde mir erstmals bewusst wieviel größer und stärker er war als ich, auch wenn er so viele Jahre jünger war. Unsere Rollen schienen sich umzukehren. Er war derjenige mit einem Plan, strahlte stumme Stärke aus. Und ich war nervös wie ein Schulmädchen.
Dann hob er langsam einen ziemlich muskulösen Arm – seine Muskeln waren mir bisher noch gar nicht so aufgefallen – vielleicht war das auch besser so gewesen. Langsam drückte er die Tür weiter auf.
„Was…?!“, war alles, was ich herausbrachte. Aber noch hatte ich nicht aufgegeben. Ein Schüler, nach Einbruch der Dunkelheit bei mir in den Privaträumen, wenn sich das rumsprach!
„Die Blumen sind vom Bio-Kurs. Wir wollten zum Abschied Danke sagen“, setzte Vincent zu einer Erklärung an. Gelogen, denn die Blumen hatte er offensichtlich eben gerade auf dem Weg hierher von der Internatswiese gerupft. Aber mein verwirrter Geist atmete auf:„ Ach, alles ganz harmlos“. Und dann eine andere Stimme in meinem Kopf: „Schade…“.
„Und das hier ist von mir“, kam es von Vincent als er ohne Vorwarnung eine Hand an meine Taille legte, um mich am Ausweichen zu hindern. Dann legte er mir kurz die Stirn an den Kopf und schaute mich sehsüchtig an. Seine Haare kitzelten mich an der Nase. Als nächstes spürte ich seine Lippen auf meinen.
Der Schock durchfuhr mich wie ein Blitz und hallte im ganzen Körper wieder. Zurückblieb ein Herzflattern und ein Kribbeln. Und völliger Nebel in meinen Gedanken. Küsste er mich gerade? Was sollte ich tun? Was musste man in einem solchen Moment tun? Es wollte mir nicht einfallen.
Der Kuss dauerte eine undefinierbare Länge an und mir war als befände ich mich in einer Paralleldimension. Oder in einem Traum, in dem man alles genießen durfte, weil es nur ein Traum war. Und so gab ich mich Vincents Kuss hin, öffnete meinen Mund etwas weiter für seine Zunge und wieder durchfuhr mich ein Schauer – dieses mal noch andauernder und stärker, mir wurde fast schwindelig. Mein Körper hatte entschieden, das Verlangen war da. Ich hatte doch eh schon gekündigt, was sollte noch passieren. Und das hier fühlte sich so gut an.
Zum ersten Mal gestand ich es mir völlig offen zu: Ich hatte mich in diesen gutaussehenden jungen Burschen verguckt und ich verzerrte mich danach, ihn offen anzuschauen, zu berühren. Ich wollte seinen Körper dicht bei mir fühlen und erkunden. Ich wollte ihn an mich zerren, meine Arme um seine Schultern legen, als ich Schritte auf dem Gang draußen hörte.
Wie von einer Tarantel gerochen fuhren Vincent und ich auseinander und keine Sekunde zu früh. Um die Ecke bog mein verhasster Kollege, in einer Hand eine Flasche Sekt. Für eine Sekunde huschte misstrauischer Zweifel in seinem Gesicht auf, dann beschritt er weiter seinen Gang auf uns zu.
„Frau Kollegin, ich bringe ein Abschiedspräsent… Oder soll ich sagen: Ein Friedensangebot?“, er zwinkerte mir dämlich zu und blieb neben Vincent stehen, der ihn um einen Kopf überragte. Ich konnte nichts erwidern.
Meine Lippen prickelten und brannten, mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich fragte mich, ob man die Wogen aus Lust zwischen Vincent und mir spüren konnte.
Dann schaute er anschuldigend zu Vincent auf und tönte: „Von Liechtentein, was haben Sie hier eigentlich um diese Uhrzeit verloren? Machen Sie die Biege, aber sofort!“. Ich fing einen kurzen vielsagenden Blick von Vincent auf, bevor er sich umdrehte und hinter der nächsten Ecke verschwand. Ich wollte vor enttäuschter Hoffnung aufheulen!
„Also bitte sehr, Frau Kollegin", er reichte mir die Flasche, "Nichts für ungut, nicht wahr? Haben Sie eine gute Zeit auf der neuen Schule und denken Sie mal an mich“, er machte eine kleine Schaukelbewegung auf seinen Fußballen und ich nahm die Flasche stumm entgegen.
Ich konnte nicht fassen, was hier passierte. Dann stemmte er die Arme in einer komisch militärisch anmutenden energischen Bewegung seitlich an den Körper und zog schnellen Schrittes von dannen. Seltsamer Kerl.
Völlig durcheinander knallte ich die Tür zu, fuhr mir zerstreut durch die Haare und überlegte, ob ich Vincent wohl noch einholen könnte. Aber selbst wenn, was dann? Würde ich ihm noch einmal so nahe sein, würde er mich womöglich noch einmal küssen, dann wäre ich zu schwach, um ihm zu widerstehen.
Und als ich noch so panisch überlegend im Zimmer stand vernahm ich plötzlich ein Rascheln bei meinem Fenster. Es knackte und knirschte auf dem Dach und mir wurde bewusst, dass da jemand an der Hausmauer zu meinem Fenster hochgeklettert war. Das konnte nur er sein!
Ich rannte zum Fenster, riss es auf und seufzte erleichtert und entzückt auf als ich Vincents blonden Haarschopf auftauchen sah. Sofort packte ich ihn am Hemdkragen und zog ihn durchs Fenster zu mir.
Er stolperte halb auf mich, fing unseren Sturz mit einer Hand gegen die Wand ab, packte mich mit der anderen am Schenkel und zog mein Bein um seine Hüfte. Er drückte mich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand und sein Atem ging schnell und schwer. Er war einmal um das ganze Gebäude gerannt und dann auf das Schuldach geklettert, um zu meinem Fenster zu gelangen. Ich war beeindruckt von so viel Willenskraft, zu mir zu gelangen. Oder war es schon erregtes Stöhnen?
Lächelnd strich ich meinem jungen Kavalier die Haare aus den Augen und schaute ihn ermunternd an.
Nun war sowieso jede Vernunft verdampft, da konnte ich es nun auch genießen. Endlich konnten wir unseren Kuss wieder aufnehmen. Aber jetzt lag kein vorsichtiges Zögern mehr darin. Es war ein gieriges und heftiges Knutschen während er wilde Versuche anstellte, mir meine Strickjacke auszuziehen. Die Strickjacke flog in hohem Bogen davon, darunter trug ich nur einen schwarzen Seiden-BH. Vincent griff mit beiden Händen nach meinen Bürsten und drückte sie. Dann verlagerte er sein Gewicht so gegen mich, dass er sich die Hose öffnen konnte.
Ich bekam nicht genau mit was er tat, ich war zu beschäftigt, seinen Hals zu küssen, mein Gesicht in wildem Begehren in seinen Haaren zu vergraben und meinen Körper an seinem starken Oberkörper zu reiben.
Plötzlich wurde ich an der Taille hochgehoben als wäre ich so leicht wie ein Korb Äpfel und ins Schlafzimmer getragen. Die Spannung auf das, was jetzt unmissverständlich folgte zerriss mich fast.
Er ließ mich aufs Bett fallen und landete auf mir. Wir waren beide so ungeduldig, uns endlich noch näher zu sein, dass wir uns ungestüm und etwas ungeschickt im Rausch des Affekts die Kleider vom Leib rissen. Das hier war nicht der Moment für ein langes Vorspiel. Das Vorspiel waren all die vorangegangenen Wochen gewesen.
Die Befriedigung durch Vincent musste jetzt passieren, sofort, sonst würde ich mich auf Ewig an diese jungen frechen Augen denken müssen, die mich regelmäßig im Unterricht mit Blicken ausgezogen hatten.
Als Vincent kurz abtauchte, um meinen Bauch und meine Hüfte zu küssen griff ich unbeholfen nach der Schublade meines Nachttisches. Ich war gerade noch aufnahmefähig genug, den rationalen Gedanken an Verhütung zu haben. Ich fischte ein Kondom aus der Schublade.
Dann wanderten Vincents ungestüme Küsse wieder nach oben und konzentrierten sich auf meine Brüste. Ich drückte ihm das Kondom in die Hand und ohne ein Widerwort machte er sich sofort daran, es überzustreifen.
Um etwas zu tun zu haben, löste ich die Schnalle meines BHs. Als Vincents wieder von seiner Erektion aufblickte, landeten meine nackten Brüste frei wackelnd in seinem Gesicht. Mit einem leisen, ergebenen Seufzer nahm er seine Position über mir wieder ein. Ich roch einen Hauch von Männerdeo, das Gel in seinen Haaren und ihn - so angenehm und erregend wie noch nie ein Geruch gewesen war.
Ich drückte mich so nah an ihn wie ich konnte und spürte wenige Sekundenbruchteile später, dass er sich in mich schob. Der Akt war so wild und gierend wie der Auftakt dazu gewesen war und in einem wahnsinnig lustvollen Vulkan aus hektischen Stößen und Küssen und einigen leichten Bissen fanden wir endlich in einem gemeinsamen Höhepunkt die Erlösung.
Wir sackten zusammen und rangen völlig außer Atem nach Luft. Die Kissen und das Bettlaken waren wild durcheinander gewühlt. Das Fenster, durch das Vincent eben erst das Zimmer betreten hatte, stand noch immer sperrangelweit offen. Die Deckenlampe sorgte für helle Beleuchtung der Szenerie.
Wir fanden zunächst beide unsere Sprache nicht wieder. Es lag eine kurze Ratlosigkeit in der Luft, während wir überlegten, was wir nun als nächstes tun sollten, nun da sich unsere Begierde erfüllt und sich der Rausch gelegt hatte.
Ich rechnete damit, dass er nun peinlich berührt seine Klamotten zusammensammeln würde und wieder durchs Fenster verschwinden würde. Und das Ganze in meiner Erinnerung verblassen würde zu einer Erinnerung, die gefärbt war von Scham und Schuldgefühlen. „Du hast Deinen Schüler verführt“, schrie mich eine innere Stimme an. „Nein, er mich!“, antwortete eine andere Stimme trotzig.
"Du bist die Erwachsene, Du trägst die Schuld!“.
Aber nachdem Vincents seine überall zerstreuten Klamotten zusammengesammelt, das Kondom fein säuberlich in einem Papierkorb entsorgt und das Licht gedimmt hatte, legte er die Klamotten ordentlich wieder auf einer Stuhllehne ab, hob die Kissen auf, legte sich wieder neben mich ins Bett und zog die Decke über uns.
Das gefiel mir deutlich besser als ihn gehen zu lassen. Mein Abenteuer in der Paralleldimension durfte noch einen kleinen unwirklichen Moment andauern. Er nahm mich fest in die Arme. Ich drehte mich genussvoll zu ihm um und wir küssten uns noch eine ganze Weile. Irgendwann müssen wir eingeschlafen sein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch das Geräusch von Gürtelklappern und Stühlerücken wach. Ich öffnete die Augen und fühlte mich als hätte ich einen hundertjährigen Flug durch eine ferne Galaxie hierher hinter mir. Vincent zog sich bereits an und griff nun nach einer verstreuten Socke. Wann war er wach geworden? Wie spät war es?
Als er sah, dass ich wach war, grinste er mich an, kam auf mich zu und küsste mich auf die Stirn. „Ich muss zu Mathe“, sagte er nur und der Pfeil der Schuld stach mich erneut ins Herz. Mein Liebhaber. Mein hingebungsvoller Erlöser der letzten Nacht – war spät dran für seinen Matheunterricht!
Taumelnd kam ich auf die Beine und folgte ihm zur Tür. Dieses Mal musste der endgültige Abschied wirklich folgen. Und Vincent würde nie wieder durchs Fenster zurückklettern. Ich hatte keine Worte, mir steckte ein Kloß im Hals.
„Auf Wiedersehen, Miss Parker“, Vincent griff meine Hand, deutete einen Handkuss an, schenkte mir ein letztes schelmisches Grinsen. Wieder ertönten Schritte auf dem Gang.
Dieses Mal war es Mrs. Bloomingdale, die hinter der Ecke erschien. Ich hätte damit rechnen sollten, sie hatte mich als einzige am vergangenen Abend nicht besucht. In der einen Hand trug sie eine große Falsche Portwein, in der anderen zwei Dessertweingläser.
„Guten Morgen, Mrs. Bloomingdale“, Vincent ersann glücklicherweise sofort eine schlagfertige Erklärung für seine Anwesenheit, „ich habe Miss Parker zum Abschied alle Hausaufgaben gebracht, die ich ihr noch schuldig war. Als Erinnerung, wissen Sie…“, er zwinkerte der anderen zu, „und keine Sorge: Sie kriegen ihren Kram auch noch“. Mrs. Bloomingdale, eine Augenbraue zweifelnd nach oben gezogen, schaute zu mir.
Ich konnte spüren, dass auch Vincent mir einen letzten Blick zu warf, aber ich traute mich nicht, seinen Blick zu erwidern. Und dann war es zu spät, er hatte sich umgedreht und ging davon.
„Sie tragen eine Bettdecke, meine Liebe“, stellte Mrs. Bloomingdale sachlich fest und mir wurde scheppernd bewusst, dass ich gerade erst nackt aus dem Bett gestiegen war und nun nur mit der Bettdecke um mich gewickelt in meiner Wohnungstür stand.
„So gehen Sie an die Tür, wenn ein Schüler klopft?“, fragte sie und hob auch noch die andere Augenbraue.
Ich war nie eine gute Lügnerin gewesen. Ich brauchte viel zu lange zum Antworten. Bevor ich eine wage Idee einer Erklärung hatte, war sie an mit vorbei in mein Wohnzimmer gelaufen und griff nach etwas auf dem Stuhl. Mit einer Hand hielt sie mir die Feldblumen entgegen.
„ Also ich….“, setzte ich planlos an.
Dann hob Mrs. Bloomingdale auch ihre andere Hand empor und zeigte, was sie noch bei den Blumen auf dem Stuhl gefunden hatte: Vincents Varsity Jacke. Mit eindeutigem Namensschriftzug auf dem Rücken. Ein unleugbares Beweisstück. Er musste sie vergessen haben. Oder absichtlich liegengelassen? Nein!
„Ich… Er…“, stammelte ich weiter. Doch es war zumindest nicht mehr zu leugnen, dass er hereingekommen war. Mrs. Bloomingdales Augenbrauen hoben sich so weit nach oben, dass sie unter ihrem dunkelgrauen Pony verschwanden als sie im Zimmer umherblickte und erst das durchwühlte Bett im Nebenzimmer und dann wieder mich in der Bettdeckenrobe ansah.
Diese Frau war ein Teufel von einem Spürhund. Das kam wohl von der lebenslangen Lehrtätigkeit an Schulen. Sie schritt einige Male prüfend im Zimmer auf und ab, während ich nur stumm und ertappt auf meine Verurteilung wartete. Dann blieb sie plötzlich stehen und blickte herab in den Papierkorb. Mir war sofort bewusst, was sie da entdeckt hatte.
Ihr Blick traf mich wie ein Pfeil. „Das gibt Ärger.“
  • Geschrieben von Archie_B
  • Veröffentlicht am 18.05.2023
  • Gelesen: 34560 mal
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Kommentare

  • CSV29.05.2023 09:21

    Wie immer ... sehr gut erzählt. Gut auch, daß Sie die heftige Sexszene mit dem 17/18 Jährigen sehr soft gehalten haben.

    Etliche Lehrer/Schüler-Stories aus den alten 1970/80er "Mein aufregendstes Sexabenteuer" Büchern wurden mir vorsichtshalber in den Entwurfsspeicher zurück gestellt.
    Da schlummern sie noch. "Der Sprortlehrer mit der Sportverletzten. Die Klassenfahrt, der Erkrankte und ihr letzter Kontrollgang“ usw.

    Heute wird vieles viel, viel kritischer beurteilt als früher. Und Uropas Porno von um 1900 im Verlagsarchiv ist voll von *************ensex, mit dem ich nicht vorm Kadi stehen wollte. Über Afghanistan las ich noch vor wenigen Jahren, daß Jungteens als Lustknaben an Gutverdienende gegeben werden. Dafür wird deren Karriere gefördert. Gabs wohl schon bei den alten Griechen und den Templern.

  • Archie_B30.05.2023 18:45

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    Ja, ich habe mir darüber natürlich Gedanken gemacht und freue mich umso mehr, dass die Geschichte durch den Check gegangen ist :) Ist ja auch nur richtig, dass da einmal jemand drüberliest.
    Ich freue mich, dass die "Softness" wahrgenommen wird und auch gut ankommt. Ich glaube, dass Sex nicht immer super ausführlich und bildhaft dargestellt werden muss, solange er gut und inspirierend "angeteasert" wurde. Vielen Dank für das Feedback!

  • MaxHager16.06.2023 11:28

    Eine phanzastische Geschichte. Es macht wirklich Spaß deine Geschichten zu lesen.

  • MichaL21.06.2023 15:41

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    Eine wundervolle Geschichte. Am Ende hatte ich insgeheim gehofft, Mrs. Bloomingdale würde freundlich mit den Augen zwinkern und sagen "Ein Glück, dass Sie bereits gekündigt haben, denn so haben Sie sich nichts vorzuwerfen. Ich hoffe, Sie hatten wenigstens Spaß?"

  • Archie_B24.06.2023 19:09

    Profilbild von Archie_B

    Danke MichaL :) Ja, tatsächlich ist das auch Ms. Bloomingdales wahres Empfinden in dem Moment, sie sagt es allerdings erst in einer späteren Szene ;)

  • michael471129.09.2023 00:56

    Eine wundervolle Lust steigernde Geschichte, so wie es sie bestimmt gegeben hat. Frauen nach längerer Enthaltsamkeit sind wahnsinnig leidenschaftlich. Das durfte ich auch einige Male erleben und werde es nie vergessen.

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