Erotische Geschichten

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Überraschendes am Achensee – 1. Teil

5 von 5 Sternen
Es war eine kurze, aber heftige Affäre, wie ein paar sommerliche Hitzetage. Er nannte sich Alejandro, aufgrund seiner Affinität zum spanischen Sprachraum, wo er einen Teil seiner Studienzeit absolvierte. Als ich die Hotelhalle betrat, sah ich ihn aufrecht auf einem Stuhl sitzen, überkorrekt angezogen, gentlemenlike. Als er mich erblickte, erhob er sich – ein grosser, hagerer Mann, der älter aussieht als er in Wirklichkeit ist. Es war unser erstes Date, nachdem wir uns mit langem e-mail-Wechsel über Wochen und Monate immer mehr aufgeheizt hatten. Er hat mir sogar einen handgeschriebenen Brief geschrieben, welchem er ein Passbild beifügte, analog, so wie es früher die Berufsfotografen gemacht haben. Aufgezogen auf Büttenkarton, korrekt mit weissem Hemd, Krawatte und teurem Anzug – ein Gentleman eben.

Mit einem entspannten Lächeln kam er auf mich zu und nahm mich einfach nur in die Arme. Es war schon ein besonderes Gefühl, Wärme und Geborgenheit umfing mich bereits im ersten Moment. Sachte schob er mich Richtung Lift – da wurde nicht lange gefackelt. Während der kurzen Fahrt küsste er mich zum ersten Mal so richtig innig, indem er mich am Po anfasste und eng zu sich hin zog. Ich spürte bereits hier sein erigiertes Glied und konnte mir vorstellen, was mir blühen würde, sobald wir das Zimmer erreicht haben. Bei mir spielten die Schmetterlinge im Bauch verrückt, denn ich hatte seit ein paar Wochen keinerlei Sex mehr. Nicht einmal an mir selber hatte ich Hand angelegt. Ich wollte mich für diese spezielle Begegnung „aufheben“.

Aus seinen e-mails kannte ich bereits viele seiner intimsten Gepflogenheiten. Er hatte mir verraten, dass er sich selber befriedigen kann, ohne seinen Penis auch nur zu berühren. Seine erogensten Zonen sind seine Brustwarzen. Wenn er entspannt und nackt da liegt und an den Brustwarzen dreht, erhebt sich sein Penis, und es kommt über kurz oder lang zum Erguss. Er hielt dieses Prozedere sogar auf einem Filmchen fest und hatte mir das übermittelt. Ich muss ehrlich zugeben, dies hatte mich erregt, und ich hatte danach einen starken Orgasmus. Überhaupt das Filmen von erotischen Szenen gehört bei ihm mit zum Liebesspiel. Noch viel später, als wir keine weiteren Begegnungen mehr planten, schickte er mir zum Geburtstag immer ein Erinnerungsfilmchen, über das ich mich jeweils sehr freute. Darauf war beispielsweise zu sehen und zu hören, wie er mit einer Frau kopuliert – in der 69-er-Stellung – bis hin zur Vollendung des Beischlafs, was mit starken und gut sichtbaren Muskelkontraktionen und entsprechendem Gestöhne verbunden war.

Als praktizierender Arzt, mit Spezialgebiet Magen-Darm – seine Frau starb unsnnigerweise bereits in jungen Jahren an Darmkrebs – kennt er den menschlichen Körper in- und auswendig, und er weiss, wie man mit einem Frauenkörper umgeht. Das hat im Hotelzimmer auch bei mir funktioniert. Schnell riss er mir und danach sich die Kleider vom Leib, und bereits, als wir uns eng umschlungen aufs Bett legten, ging bei mir der erste Orgasmus los. Es war bloss eine sachte Berührung seines erigierten Gliedes mit meiner allzu bereiten Klitoris. Dies schien ihn total zu beflügeln, und er wurde auf eine Art zärtlich, die ich bisher noch nie erlebt hatte. Wir erkundeten gegenseitig unsere Körper und freuten sich an den Reaktionen unserer Geschlechtsteile. Seine Standfestigkeit erfreute mich, und ich konnte kaum erwarten, diese in mir drin zu fühlen. Aber er brachte mich mit seiner Zunge zu einem weiteren Höhepunkt, und das zärtliche Spiel begann von Neuem. Dann, endlich, passierte es. In sanften Stössen drang er immer und immer wieder bis zum meinem Innersten vor. Ich war froh, dass es erst Nachmittag war und die Hotelzimmer nebenan kaum belegt waren, denn meine Lustschreie waren durchdringend, ich konnte nicht anders. Und dann kam er, zuckend und wimmernd. Er blieb noch lange auf mir liegen und wimmerte wie ein kleines Kind.

Dazu erzählte er mir eine Geschichte: Seine Frau war das, was man eine „Grande Dame“ nennt. Man heiratet in diesen Kreisen einen Akademiker, auch wenn es mit der Liebe nicht so ganz klappt. Immerhin hatten die beiden zwei Kinder zustande gebracht, schöne, kluge Kinder, die ihren Eltern viel Freude machten. Die nötige Herzenswärme fand Alejandro jedoch bei seiner Sprechstundenhilfe. Zusammen mit ihr hatte er eine Tochter, die er vor der Familie während zwölf Jahren geheim halten konnte, bis er die Vaterschaft offiziell anerkennen musste. Kurz nachdem die Familie davon erfuhr, starb seine Frau. Selbstverständlich erhoffte sich die Sprechstundenhilfe danach einen Heiratsantrag, denn die schöne Villa und der Titel von Alejandro lockten gleichermassen. Aber dieser Antrag kam nicht – im Gegenteil, er trennte sich von seiner langjährigen Geliebten, hat aber nach wie vor engen Kontakt mit der gemeinsamen Tochter. Und eben diese Tochter lag einmal im Nebenzimmer, als diese „Zweitfamilie“ zu Dritt Urlaub machte. Als Alejandro nach dem intensiven Liebensspiel zu wimmern begann, klopfte die Tochter an die Türe und fragte, warum denn Alejandro so schrecklich weinen müsse.

Alejandro schien auf mich völlig „abzufahren“. Wir beliessen es nämlich nicht bei diesem einen Mal. Als ich ihn während einer dringend benötigten Ruhepause fragte, warum er seine Sprechstundenhilfe nicht geheiratet habe, erklärte er mir, dass seine grosse Liebe eigentlich in Wien wohne, er sie während seiner Studentenzeit kennen und lieben gelernt hatte, und dann Hals über Kopf abreisen musste, ohne sie noch einmal zu kontaktieren. Nun sei er dran, ihre aktuelle Adresse ausfindig zu machen, denn er möchte sie unbedingt wieder treffen, zumal seine eigenen Kinder nun erwachsen seien und er eigentlich tun und lassen könne, was er wolle. Und es sei diese grosse Liebe, an die ich ihn mahne. Ich hätte ähnliche Gesichtszüge und die gleiche Haarfarbe. Eigentlich fühlte ich mich immer als Unikat und war darüber gar nicht erfreut, dass ich sozusagen eine Doppelgängerin haben sollte. Aber als Alejandro erneut mit seinen Zärtlichkeiten begann, vergass ich meinen Unmut schnell.

Er blieb noch einen Tag in der Gegend, und wir machten zusammen lange Spaziergänge, besuchten eine Theateraufführung und genossen die Anwesenheit des andern. Als er sich verabschiedete, versprach er, im Sommer wieder zu kommen…

Wir trafen uns diesmal in einem Romantik-Hotel am See mit gediegenem Restaurant und ausgezeichneter Küche. Er traf gegen Abend ein, und wir genossen vorerst ein exkuisites Nachtessen mit Sicht auf den See und die Uferpartien, die im sanften Abendlicht erstrahlten und die bevorstehende laue Sommernacht ankündigten. Es sollte eine spezielle Nacht werden – für uns. Nach dem Essen vertraten wir uns am Seeufer kurz die Füsse und gingen dann hoch in sein Zimmer. Dann geschah etwas Eigenartiges. Er polsterte den tief liegenden Fenstersims mit Kissen, setzte mich darauf und nahm mich vor offenem Fenster. Ich lehnte meinen Oberleib weit aus dem Fenster, oberhalb des gläsernen Daches des Restaurants. Während wir uns auf diese Art liebten, hörten wir das Lachen und die Gespräche der Gäste im Restaurant, denn die Fenster, und teilweise auch das Glasdach standen offen. Dank dieses Lärms hörte keiner unsere Schreie und das Wimmern von Alejandro. Aber wenn ich heute an diese Szene denke, wird mir noch immer heiss und kalt vor Aufregung und Erregung.

Wir blieben weiterhin in Kontakt und schrieben uns ab und zu heisse Mails. Dann schrieb er mir, dass er die Adresse seiner grossen Liebe gefunden hätte und nun nach Wien fahre, um sie zu treffen. Er stellte fest, dass auch sie inzwischen geheiratet und eine Familie gegründet hatte. Ihre Kinder sind ebenfalls erwachsen, und ihr Mann ist gestorben. „Du glaubst es nicht, aber als sie – offenbar nach vielen Monaten oder gar Jahren – mit mir ihren ersten Orgasmus hatte, nahm ihr Schreien kein Ende, sie konnte sich kaum wieder beruhigen“, so Alejandro in seinem nächsten Mail. Mit ihrem Mann, der übrigens nach Alejandro der einzige Intimpartner blieb, hätte sie so etwas nie erlebt. Schon bald brach Alejandro seine Zelte im Saarland ab, überliess seine Villa den Kindern, schloss seine Arztpraxis – das Pensionsalter hatte er inzwischen sowieso erreicht – und zog nach Wien zu seiner grossen Liebe. Er schickte mir Fotos von ihr, und tatsächlich, sie weist eine gewisse Ähnlichkeit zu mir auf.

Ich selber verkehre mit meinem Partner oft in einem Hotel am Achensee, und das schrieb ich auch Alejandro. Eines Tages teilte er mir mit, dass er nun verheiratet sei – die Hochzeit fand am Achensee statt. Danach wurde unser Mailverkehr eher spärlich. Wir waren nah daran, uns gegenseitig zu vergessen…

(Es folgt ein 2. Teil!)





  • Geschrieben von wuschel46
  • Veröffentlicht am 06.01.2015
  • Gelesen: 7104 mal

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