Und es ist wie jeden Abend. Um Zehn Uhr geht das Licht aus und wir liegen da, er unten und ich oben. Durch das Stahl der Tür dringen die leisen Schritte des Schließers, wir hören Schlüssel klirren, leise Stimmen. Wir lauschen all dem, bis der letzte Nachhall verklungen ist. Erst dann beginne ich zu reden, wie jeden Abend, erzähle eine Geschichte.
„Ich kannte mal eine“, beginne ich, „die trug gerne kurze Röcke, also so richtig kurze, du verstehst.“
„Wie kurz?“, fragt er.
„So kurz, dass man die Rundungen des Pos sehen konnte, dafür musste sie sich nicht mal bücken, da reichte es schon, wenn sie ging …“
„Was für ein Luder.“
„Und richtig gut aussehend war die, wenn du verstehst, was ich meine. Die sah nicht aus wie ein Luder, war keine von diesen aufgetakelten Tussen, die es für sexy halten, wenn sie sich ihr Gesicht mit Schminke zukleistern, also rote Lippen gleißend wie Feuer, mit einem zuviel an Kajal und gruftigen Smoked-Eyes.“
„Was'n das für'n Scheiß“, fragt er.
„Was?“
„Smoked-Eyes?“
„Na, Schatten um die Augen. Wie bei den Grufties. Sieht aus wie bei einer Leiche, also die Augen wie eingefallen. Oder wie bei einer Grippe, da ist nichts sexy.“
„Schon klar.“
„Die also sah richtig gut aus, frisch irgendwie, also voll des Lebens und der Liebe dazu.“
„Quatsch nicht rum, komm zur Sache.“
Ich hole Luft, kurz, aber sage ihm nicht, dass er es gewesen ist, der von der Sache, wie er das nennt, abgelenkt hat mit seiner blöden Fragerei nach Smoked Eyes. Dann hole ich noch mal Luft und fahre mit meiner Geschichte fort. „Gutaussehend ist die also, auf diese dezente Weise, du verstehst, so wie Geschäftsfrauen das sind …“
„Wie die von der gestern erzählt hast? Diese Frau im Kostüm und mit High Heels, die nichts unter ihrer Bluse trägt, weil es sie so anmacht, wenn ihre Nippel am Stoff reiben?“
„Ja, ungefähr so war die, aber jünger. Groß, schlank, mit Titten in genau der richtigen Größe. Vor 'nem Jahr Abitur gemacht und nun an der Uni. Wo sie natürlich den Jungs den Kopf verdreht in ihrem kurzen Mini …“
Ich höre, wie sich im Bett unter mir der Atem beschleunigt, wie ein Arm unter die Decke fährt. Und ich nehme den Geruch von Schweiß war, noch ist es nur eine feine Note, aber der Geruch wird sich verstärken, um mich am Ende meiner Geschichte mit einer Wildheit zu umfangen, die etwas animalisches hat.
„Mach weiter“, sagt mein Zellennachbar.
„Mir fiel diese Klassefrau natürlich sofort auf, klar.“
„Du warst auf der Uni?“
„Nee“, sage ich, „war ich nicht, aber im Bus fiel sie mir auf, gleich am ersten Tag. Ich hatte 'nen Sitzplatz und sie, sie stand neben mir im Gang. Also, ich kann dir sagen, das war ein Anblick, ihr Arsch unter dem Rock. Ich konnt' nicht anders, ich musste die anstarren. Der Rock war zu kurz, einfach zu kurz. Und der Po so sanft gerundet, Apfel pur, die Haut blass und zart und schimmernd wie Seide.“
„… und dann?“
„Ich war so scharf auf die Frau, dass ich sitzenblieb, als sie ausstieg.“
„Wie bescheuert ist da denn, ey?“
„Ich konnt' ja nicht aufstehen ...“
„Also ich wär' der sofort hinterher.“
„Ich hatte 'ne Riesenlatte und trug nur Bermudas, da konnte ich echt nicht aufstehen, das wäre doch einfach nur peinlich gewesen.“
„Rattig warste, du Sau.“
„Ja, war ich, aber richtig rattig. Als ich nach Hause kam, habe ich mir sofort einen runter geholt, dabei an den Arsch gedacht, an diesen Anblick der prallen Backen unter dem Saum des Rockes.“
„O Mann“, sagt er und unterdrückt dabei ein erstes Aufkeuchen.
„Eine Woche lang sah ich die Frau dann nicht, aber dann, waren wir wieder im selben Bus, sie wieder in so 'nem zu knappen Mini und wieder stand sie. Und ich auch …“
„Welche Farbe hatte das Röckchen“
„Rot war der. Ja, rot, also richtig rot, knallrot. Und er glänzte leicht …“
„Leder?“
„Nein, nein, kein Leder. Seide war das, denke ich. Rote Seide. Nur ein Hauch von Rock und viel zu kurz.“
„Wie bescheuert ist das denn, Seide?“
„Es war Sommer, es war heiß …“
„Leder ist heiß, Mann“, sagt er, „ich mag Leder. Und dann in rot. Da geht mir fast einer ab, wenn ich nur dran denke.“
„Die Frau aber trug einen Rock aus Seide. Weil. Es. Sommer. War. Und heiß.“
„Nun sei doch nicht gleich beleidigt, du Penner, erzähl weiter, ich stell mir einfach 'nen Rock aus Leder vor …“
„Also, als die Frau raus ist aus dem Bus, bin ich hinterher. Wollt' ja mehr über sie wissen.“
Er lacht. „So nennst du das, wissen? Was fürn Quatsch. Du wolltest die knallen, du Sau, gib's zu.“
„Aber ja doch, das wollte ich. Und sie, das stellte sich schnell heraus, wollte das auch, also geknallt werden.“
„Von 'nem Fremden, so 'nem schrägen Vogel wie dir? Du mit deiner plattgehauenen Nase.“
„Es ist die Ausstrahlung, weißt du, nicht das Aussehen, dass mich so anziehend macht, weißt du, diese animalische Ausstrahlung, die ich habe …“
„Quatsch nicht rum, komm zur Sache.“
„Die war ein richtiges Luder“, sage ich.
„Du verarscht mich jetzt, du Arschloch. So 'ne gut angezogene Studentin, ja, das hast du doch gesagt, dass die eine ist, eine Studentin, ja, so eine Klassefrau ist doch kein Luder, hast du doch selber gesagt, also dass die nicht so angezogen war wie ein Luder …“
„Aber die war ein Luder, wirklich, denn die wollte ****en.“
„Und woher willst du gewusst haben, das mit dem ****en?“
„Weil die aufs Klo ging …“
„Hä?“
„Als die mitkriegte, dass ich ihr hinterher bin, ging die aufs Klo.“
„Erzähl nix, die ist vor dir abgehauen, die ist aufs Klo geflohen …“
„No, Sir. Denn, und jetzt hör zu, die ging ja nicht durch die Tür für die Mädels, die ist aufs Klo für uns Kerle.“
„Bleib mir weg mit so 'ner Transengeschichte.“
„Nein, keine Transe, das war die nicht. 'ne Transe erkennt man doch, also am Gesicht, am Gang, an den falschen Titten. Und natürlich am Arsch. So'n Männerarsch ist doch ganz anders geformt, als der von so einer Traumfrau. Und ihren Arsch hatte ich ja doch schon 'ne Woche vorher ausgiebig begutachten dürfen, diesen perfekt geformten Arsch, diese Apfelbäckchen, diese helle, weiche Haut …, die waren ja prima zu sehen, die Apfelbäckchen, unter diesem zu kurzen Rock. Nein, mein Lieber, die war einfach nur scharf auf Sex. Die wollte ****en. Mit mir. Und weil sie wusste, dass ich auch scharf drauf war, ist die aufs Männerklo.“
Unter mir beschleunigt sich der Atem meines Zellennachbarn, geht in ein leises Stöhnen über. Und wie eine Woge überspült mich der Geruch seines Schweißes.
„Und weil das alles so war, wie ich gesagt habe, ja, weil da dieses Luder in einem viel zu kurzen roten Rock auf ein Männerklo ging, da musste ich hinterher, alles andere wäre blöd gewesen.“
„Und da?“
„… hat sie den Rock über ihre Hüften geschoben und sich auf 'ne Klobrille gesetzt …“
„Hat die Schlampe die …“
„… Tür offen gelassen? Ja, hat sie.“
„Und dann?“
„Na, was wohl …“
„Du hast sie …“
„… zuerst mal geleckt. Mir bleib ja nichts anderes, so wie die dasaß auf ihrem Thron, die Beine gespreizt. Da war alles zu sehen. Wirklich alles, denn die war rasiert. Total. Und so habe ich sie geleckt, kniend, mich mit den Händen an ihre Oberschenkel klammernd.“
Sein Keuchen versucht mein Zellennachbar nicht mehr zu unterdrücken, also rede ich weiter. Benutze dabei Worte, die er, das weiß ich, mag. Arsch. Titten. *****. Untermale sie mit anderen Worten. Schweiß. Stöhnen. Und beschreibe das, was unsere Körper gemacht haben. Meine Hände. Ihr Mund. Mein Schwanz. Ihre Fingernägel. Ergehe mich in Gesten und Gerüchen. Nenne die Frau dabei immer Luder. Und dass sie mich Hengst genannt hat und dass sie es will. Hart. Schnell. **** mich. **** mich tief. Und höre mit alledem erst auf, als sein aufbrandendes Keuchen nach einem halb verschluckten Aufstöhnen verstummt und mich der Geruch von Schweiß wie dichter Nebel umgibt.
Später, nachdem er sich die Hände gewaschen und mir die üblichen zehn Zigaretten aufs Kopfkissen gelegt hat, erinnere ich mich an den Tagtraum, den ich hatte, damals im Bus. Von einer Frau habe ich geträumt, die neben mir im Bus steht. Eine junge Frau, eine sexy Frau, meine Traumfrau. Die nicht billig ist, aber willig. Keine Schlampe, aber schon doch auch ein Luder. Eine Frau eben, die genau weiß, was sie ist und was will. Und die einen Rock trägt, der unanständig kurz ist. Aber diese Frau sah ich niemals. Sie nicht und auch keine von all den anderen, die ich nun hier im Knast aus meinen Träumen mit anderen Häftlingen teile. Für Zigaretten. Damit auch sie träumen können, von großen Titten und prallen Ärschen, von kurzen Röcken und halbdurchsichtigen Blusen, von devoten Chefinnen und lederliebenden Sekretärinnen. Abends in der Zelle. Unter der Dusche. Auf dem Klo. Oder sonstwo, wo wir einsam sind. Und uns einen runterholen, um die Einsamkeit zu vertreiben.
„Ich kannte mal eine“, beginne ich, „die trug gerne kurze Röcke, also so richtig kurze, du verstehst.“
„Wie kurz?“, fragt er.
„So kurz, dass man die Rundungen des Pos sehen konnte, dafür musste sie sich nicht mal bücken, da reichte es schon, wenn sie ging …“
„Was für ein Luder.“
„Und richtig gut aussehend war die, wenn du verstehst, was ich meine. Die sah nicht aus wie ein Luder, war keine von diesen aufgetakelten Tussen, die es für sexy halten, wenn sie sich ihr Gesicht mit Schminke zukleistern, also rote Lippen gleißend wie Feuer, mit einem zuviel an Kajal und gruftigen Smoked-Eyes.“
„Was'n das für'n Scheiß“, fragt er.
„Was?“
„Smoked-Eyes?“
„Na, Schatten um die Augen. Wie bei den Grufties. Sieht aus wie bei einer Leiche, also die Augen wie eingefallen. Oder wie bei einer Grippe, da ist nichts sexy.“
„Schon klar.“
„Die also sah richtig gut aus, frisch irgendwie, also voll des Lebens und der Liebe dazu.“
„Quatsch nicht rum, komm zur Sache.“
Ich hole Luft, kurz, aber sage ihm nicht, dass er es gewesen ist, der von der Sache, wie er das nennt, abgelenkt hat mit seiner blöden Fragerei nach Smoked Eyes. Dann hole ich noch mal Luft und fahre mit meiner Geschichte fort. „Gutaussehend ist die also, auf diese dezente Weise, du verstehst, so wie Geschäftsfrauen das sind …“
„Wie die von der gestern erzählt hast? Diese Frau im Kostüm und mit High Heels, die nichts unter ihrer Bluse trägt, weil es sie so anmacht, wenn ihre Nippel am Stoff reiben?“
„Ja, ungefähr so war die, aber jünger. Groß, schlank, mit Titten in genau der richtigen Größe. Vor 'nem Jahr Abitur gemacht und nun an der Uni. Wo sie natürlich den Jungs den Kopf verdreht in ihrem kurzen Mini …“
Ich höre, wie sich im Bett unter mir der Atem beschleunigt, wie ein Arm unter die Decke fährt. Und ich nehme den Geruch von Schweiß war, noch ist es nur eine feine Note, aber der Geruch wird sich verstärken, um mich am Ende meiner Geschichte mit einer Wildheit zu umfangen, die etwas animalisches hat.
„Mach weiter“, sagt mein Zellennachbar.
„Mir fiel diese Klassefrau natürlich sofort auf, klar.“
„Du warst auf der Uni?“
„Nee“, sage ich, „war ich nicht, aber im Bus fiel sie mir auf, gleich am ersten Tag. Ich hatte 'nen Sitzplatz und sie, sie stand neben mir im Gang. Also, ich kann dir sagen, das war ein Anblick, ihr Arsch unter dem Rock. Ich konnt' nicht anders, ich musste die anstarren. Der Rock war zu kurz, einfach zu kurz. Und der Po so sanft gerundet, Apfel pur, die Haut blass und zart und schimmernd wie Seide.“
„… und dann?“
„Ich war so scharf auf die Frau, dass ich sitzenblieb, als sie ausstieg.“
„Wie bescheuert ist da denn, ey?“
„Ich konnt' ja nicht aufstehen ...“
„Also ich wär' der sofort hinterher.“
„Ich hatte 'ne Riesenlatte und trug nur Bermudas, da konnte ich echt nicht aufstehen, das wäre doch einfach nur peinlich gewesen.“
„Rattig warste, du Sau.“
„Ja, war ich, aber richtig rattig. Als ich nach Hause kam, habe ich mir sofort einen runter geholt, dabei an den Arsch gedacht, an diesen Anblick der prallen Backen unter dem Saum des Rockes.“
„O Mann“, sagt er und unterdrückt dabei ein erstes Aufkeuchen.
„Eine Woche lang sah ich die Frau dann nicht, aber dann, waren wir wieder im selben Bus, sie wieder in so 'nem zu knappen Mini und wieder stand sie. Und ich auch …“
„Welche Farbe hatte das Röckchen“
„Rot war der. Ja, rot, also richtig rot, knallrot. Und er glänzte leicht …“
„Leder?“
„Nein, nein, kein Leder. Seide war das, denke ich. Rote Seide. Nur ein Hauch von Rock und viel zu kurz.“
„Wie bescheuert ist das denn, Seide?“
„Es war Sommer, es war heiß …“
„Leder ist heiß, Mann“, sagt er, „ich mag Leder. Und dann in rot. Da geht mir fast einer ab, wenn ich nur dran denke.“
„Die Frau aber trug einen Rock aus Seide. Weil. Es. Sommer. War. Und heiß.“
„Nun sei doch nicht gleich beleidigt, du Penner, erzähl weiter, ich stell mir einfach 'nen Rock aus Leder vor …“
„Also, als die Frau raus ist aus dem Bus, bin ich hinterher. Wollt' ja mehr über sie wissen.“
Er lacht. „So nennst du das, wissen? Was fürn Quatsch. Du wolltest die knallen, du Sau, gib's zu.“
„Aber ja doch, das wollte ich. Und sie, das stellte sich schnell heraus, wollte das auch, also geknallt werden.“
„Von 'nem Fremden, so 'nem schrägen Vogel wie dir? Du mit deiner plattgehauenen Nase.“
„Es ist die Ausstrahlung, weißt du, nicht das Aussehen, dass mich so anziehend macht, weißt du, diese animalische Ausstrahlung, die ich habe …“
„Quatsch nicht rum, komm zur Sache.“
„Die war ein richtiges Luder“, sage ich.
„Du verarscht mich jetzt, du Arschloch. So 'ne gut angezogene Studentin, ja, das hast du doch gesagt, dass die eine ist, eine Studentin, ja, so eine Klassefrau ist doch kein Luder, hast du doch selber gesagt, also dass die nicht so angezogen war wie ein Luder …“
„Aber die war ein Luder, wirklich, denn die wollte ****en.“
„Und woher willst du gewusst haben, das mit dem ****en?“
„Weil die aufs Klo ging …“
„Hä?“
„Als die mitkriegte, dass ich ihr hinterher bin, ging die aufs Klo.“
„Erzähl nix, die ist vor dir abgehauen, die ist aufs Klo geflohen …“
„No, Sir. Denn, und jetzt hör zu, die ging ja nicht durch die Tür für die Mädels, die ist aufs Klo für uns Kerle.“
„Bleib mir weg mit so 'ner Transengeschichte.“
„Nein, keine Transe, das war die nicht. 'ne Transe erkennt man doch, also am Gesicht, am Gang, an den falschen Titten. Und natürlich am Arsch. So'n Männerarsch ist doch ganz anders geformt, als der von so einer Traumfrau. Und ihren Arsch hatte ich ja doch schon 'ne Woche vorher ausgiebig begutachten dürfen, diesen perfekt geformten Arsch, diese Apfelbäckchen, diese helle, weiche Haut …, die waren ja prima zu sehen, die Apfelbäckchen, unter diesem zu kurzen Rock. Nein, mein Lieber, die war einfach nur scharf auf Sex. Die wollte ****en. Mit mir. Und weil sie wusste, dass ich auch scharf drauf war, ist die aufs Männerklo.“
Unter mir beschleunigt sich der Atem meines Zellennachbarn, geht in ein leises Stöhnen über. Und wie eine Woge überspült mich der Geruch seines Schweißes.
„Und weil das alles so war, wie ich gesagt habe, ja, weil da dieses Luder in einem viel zu kurzen roten Rock auf ein Männerklo ging, da musste ich hinterher, alles andere wäre blöd gewesen.“
„Und da?“
„… hat sie den Rock über ihre Hüften geschoben und sich auf 'ne Klobrille gesetzt …“
„Hat die Schlampe die …“
„… Tür offen gelassen? Ja, hat sie.“
„Und dann?“
„Na, was wohl …“
„Du hast sie …“
„… zuerst mal geleckt. Mir bleib ja nichts anderes, so wie die dasaß auf ihrem Thron, die Beine gespreizt. Da war alles zu sehen. Wirklich alles, denn die war rasiert. Total. Und so habe ich sie geleckt, kniend, mich mit den Händen an ihre Oberschenkel klammernd.“
Sein Keuchen versucht mein Zellennachbar nicht mehr zu unterdrücken, also rede ich weiter. Benutze dabei Worte, die er, das weiß ich, mag. Arsch. Titten. *****. Untermale sie mit anderen Worten. Schweiß. Stöhnen. Und beschreibe das, was unsere Körper gemacht haben. Meine Hände. Ihr Mund. Mein Schwanz. Ihre Fingernägel. Ergehe mich in Gesten und Gerüchen. Nenne die Frau dabei immer Luder. Und dass sie mich Hengst genannt hat und dass sie es will. Hart. Schnell. **** mich. **** mich tief. Und höre mit alledem erst auf, als sein aufbrandendes Keuchen nach einem halb verschluckten Aufstöhnen verstummt und mich der Geruch von Schweiß wie dichter Nebel umgibt.
Später, nachdem er sich die Hände gewaschen und mir die üblichen zehn Zigaretten aufs Kopfkissen gelegt hat, erinnere ich mich an den Tagtraum, den ich hatte, damals im Bus. Von einer Frau habe ich geträumt, die neben mir im Bus steht. Eine junge Frau, eine sexy Frau, meine Traumfrau. Die nicht billig ist, aber willig. Keine Schlampe, aber schon doch auch ein Luder. Eine Frau eben, die genau weiß, was sie ist und was will. Und die einen Rock trägt, der unanständig kurz ist. Aber diese Frau sah ich niemals. Sie nicht und auch keine von all den anderen, die ich nun hier im Knast aus meinen Träumen mit anderen Häftlingen teile. Für Zigaretten. Damit auch sie träumen können, von großen Titten und prallen Ärschen, von kurzen Röcken und halbdurchsichtigen Blusen, von devoten Chefinnen und lederliebenden Sekretärinnen. Abends in der Zelle. Unter der Dusche. Auf dem Klo. Oder sonstwo, wo wir einsam sind. Und uns einen runterholen, um die Einsamkeit zu vertreiben.
Kommentare
CSV13.04.2018 21:19
Hier hat jemand schon die verdienten 5 Sternchen gegeben.
So ähnlich muß es in „knastartigen Etablissements“ zugehen, wenn jemand mit Erzähltalent dabei ist.
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