Erotische Geschichten

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Tunnel

5 von 5 Sternen
‚Wieder mal einer dieser Tage,‘ dachte Andrea ärgerlich. Sie hatte rennen müssen, um den Regionalzug nach Hause noch zu erwischen.
Es war Frühsommer und schon sehr warm, somit hatte sie natürlich transpiriert und das mochte sie gar nicht. Zumindest nicht in den voll besetzten Zügen zur Feierabendzeit.
Und heute, am Freitag, war schon am Bahnhof ein Riesen Gedränge, dann würde auch der Zug wieder elend voll sein…
Sie kam gerade noch rechtzeitig, der Zug würde gleich einfahren. Vor ihr eine Gruppe zappelnder Teenager, eine sprang plötzlich zurück und sie musste ausweichen, trat geradewegs ihrem Hintermann auf die Zehen.
Der ließ ein kleines Knurren verlauten und sie drehte sich um. Ein großer Typ in Arbeitshose, einem nicht mehr ganz sauberen T-Shirt, grobe Schuhe. Kam wohl gerade vom Bau oder einem Handwerksbetrieb, er roch auch etwas streng nach Schweiß, Holz und Metall…aber nicht unangenehm…
Sie sah zu ihm auf und entschuldigte sich kurz. Da lächelte er und sie lächelte zurück. Er war sehr groß, bestimmt fast zwei Meter. Sie kam sich selbst mit ihren 1,68 recht klein vor…Er hatte schwarze, glatte Haare und sehr hellblaue Augen, die wie Eis glitzerten…‘Er könnte sich mal wieder rasieren…‘ dachte sie noch, dann fuhr der Zug ein und die Menge drängte sich in die Wagons.
Wie immer waren es viel zu wenig Wagons, für viel zu viele, die Feierabend hatten und aus der Stadt raus nach Hause wollten.
Nur noch Stehplätze und das dann dicht gedrängt…Sie überlegte, ob sie den nächsten Zug nehmen sollte, aber der würde erst wieder in einer Stunde fahren…Der Preis dafür, dass man nicht in der Stadt, sondern in einem Vorort im Grünen wohnen wollte… Seit der Pandemie war ihr immer mulmig, in voll besetzten Zügen. Aber es war keine Erkältungszeit und inzwischen redete kaum noch einer davon, alle waren geimpft und das Leben verlief wieder in normalen Bahnen.
Sie zögerte ein wenig, dann stieg sie aber ein. Sie hatte keine Lust, sich noch eine Stunde in der Stadt herumzutreiben und später nach Hause zu fahren. Sie war müde, verschwitzt, hungrig…‘Die Fahrt dauerte ja nur 20 Minuten, ich werde es überleben…Hoffentlich funktionierte die Klimaanlage, welche manchmal in den älteren Zügen ausfiel...‘
Die Tür schloss sich und es kam ihr so vor, wie in einem Viehstall…Die Luft, zu warm, Körper dicht an dicht, ein unheimlicher Geräuschpegel, summende und plärrende Smartphones, alle möglichen Leute redeten in die Telefone oder miteinander, schreiende Kinder… Dann die Gerüche…Sie schloss die Augen und wünschte sich an einen Strand, Nord oder Ostsee…oder ans Mittelmeer…Kühler Wind, kühles Meer…Jemand in der Nähe packte ein Fischbrötchen aus und Andrea murmelte ärgerlich: „Das ist jetzt nicht sein Ernst…“ Auch ein paar andere beschwerten sich, aber der Teenager aß seelenruhig weiter…
Hinter ihr wisperte eine belustigte Stimme: „Ich könnte ihm ein warmes Bier dazu anbieten…“
Andrea lachte leise. Sie brauchte sich gar nicht umdrehen, es musste der große, gutaussehende Handwerker sein von vorhin…Er stand so dicht hinter ihr, dass sie seinen Atem zu spüren glaubte…
Der Zug fuhr nun ins Gebirge und es wurde kurviger. Ein – zwei Mal schwankte der Wagon ein wenig, die Menschengruppe im Gang vor dem Ausgang hielt sich an Haltegriffen, schwankte aber mit und sie wurde leicht an seine Brust gedrückt, mit ihrem Rücken.
Sie spürte, bei einer großen Kurve, wie er seine Hand an ihre Hüfte legte, damit sie nicht so schwankte? Oder warum war der Grund? Sie sah sich um und er zog die Hand schnell wieder zurück.
Er grinste und meinte: „Ich wollte nur nicht, dass du fällst oder mir wieder auf die Zehen trittst…“
Andrea erlaubte sich ebenfalls ein Lächeln.
„Du hast doch Sicherheitsschuhe an, das hast du gar nicht gemerkt am Bahnhof, mit meinem Fliegengewicht…“
Er betrachtete sie, von oben bis unten und Andrea spürte, wie sie rot wurde.
Sie war recht hübsch, zumindest hatten ihr das schon andere gesagt. Kastanienbraune, über schulterlange Haare, dunkle, große Augen, kleine Nase, sehr voller Mund. Üppige Figur, aber nicht dick. Zumindest hoffte sie das…sie war ein Genussmensch und es war schwierig, bei dem Überflussangebot der Welt immer das Idealgewicht zu halten…für Sport war auch nicht immer die Zeit…
‚Aber ihm scheine ich wohl zu gefallen, so wie er mich ansieht…‘
Sie drehte sich wieder um, wollte seinem aufregenden Blick entgehen. Momentan beinhaltete ihr Leben keinen festen Partner. Seit ihrer letzten Trennung vor zwei Jahren hatte sie ein paar Dates gehabt, aber nichts Ernstes. Vielleicht war sie zu wählerisch, aber sie wollte das Kribbeln…die Schmetterlinge. Wenn sie das bei einem Date nicht spürte…dann nahm sie keine zweite Einladung an…
Der Tunnel kam und es würde 5 Minuten ziemlich dunkel werden. Zwar gab es Lichter im Zug, aber die waren dumpf und vielen Menschen schluckten das künstliche Licht zum Teil wieder…
Plötzlich war die Hand wieder da, fasste sie um die Taille, als wieder eine Kurve kam, der Zug wand sich durch den Berg. Er drückte sie ein wenig an sich und sie spürte wieder deutlich seinen Atem an ihrem Hals…
Sie trug eine lockere, bunte Bluse und eine weiße Leinenhose. Seine Hand fuhr vorsichtig unter die Bluse und streichelte über die nackte Haut an ihrem Bauch, verharrte kurz, wie um auf Protest zu warten…
Andrea war wie erstarrt. ‚Was fiel dem Kerl ein…? Wären wir in einer Bar oder Disco gewesen, hätte sie sich umgedreht und ihm ene geknallt, meinen Drink angeschüttet oder ähnliches‘. Hier hatte sie in diesem Pulk von Leuten nicht mal den Platz um für eine Ohrfeige auszuholen…Wegdrehen konnte sie sich auch kaum, vor ihr stand die Teenagergruppe, seitwärts war ein Kinderwagen und auf der anderen Seite die Wagonwand…Und hinter Andrea spürte sie den Mann mit dem herben Duft, der sie fast schwindlig werden ließ…
Der Tunnel endete, seine Hand verschwand und es wurde wieder hell im Wagon. Der Zug wurde langsamer und Andrea hatte den Moment verstreichen lassen, ohne ihn zurecht zu weisen oder seine Hand wegzuschieben…Hatte sich dem Moment hingegeben.
Der Zug wurde noch langsamer, hielt an der nächsten Station. Eine große Gruppe Leute stieg aus und sie drückte sich an die Wand. Er ging an Andrea vorbei und sah sie ein letztes Mal lächelnd an, stieg aus.
Sie sah ihm hinterher, bis sich die Tür wieder schloss.
Andrea hatte noch zwei Stationen, es war nun etwas angenehmer im Zug, es wurde leerer. Aber irgendwie fehlte ihr nun, seine Präsenz…

***

Über das Wochenende dachte Andrea oft an den Handwerker, der ihr so unerwartet nähergekommen war, im Tunnel auf der Heimfahrt am Freitagabend. ‚Ob ich ihn wiedersehe?‘
Ihre Freundin Conny rief an, ob sie Lust auf Kono habe, irgendein neuer „Mission Impossible“, ‚Keine Ahnung, ob ich den letzten überhaupt gesehen habe, ich mag zwar Tom Cruise, aber die Reihe geht eigentlich schon etwas zu lange…‘ Damit Conny nicht allein gehen muss, ging sie aber mit und ärgerte sich zum Schluss, Cliff- Hänger, das mochte sie gar nicht. Danach zogen die Freundinnen noch ein wenig durch die In-Bars und Discos der Stadt, flirteten ein wenig, tanzten, aber Andrea war irgendwie nicht ganz bei der Sache, der Handwerker ging ihr nicht aus dem Kopf…
Montag und Dienstag machte Andrea ein paar Überstunden und fuhr einen Zug später. Sie ertappte sich dabei, nach ihm Ausschau zu halten, aber er war nicht da. ‚Wahrscheinlich fährt er immer mit dem gleichen Zug, hat vielleicht geregeltere Arbeitszeiten als ich…‘ dachte sie seufzend.
Mittwoch fuhr sie wieder mit dem früheren Zug, der wieder elend voll war. Diesmal war sie allerdings nicht so knapp dran, musste nicht rennen. Sie trat auch niemand auf die Füße, sah ihn allerdings auch nicht.
Sie stieg wieder in den letzten Wagon ein, stellte sich wieder an fast die gleiche Stelle. Enttäuscht, dass er nicht da war, gab sie sich wieder den Träumen von Strand und kühler Meer Luft hin, als sie plötzlich seinen herben Duft wahrnahm. Es gab so viele Gerüche rundum, aber seiner hatte sich schon in ihr Gedächtnis eingebrannt.
Allerdings heute mit einer ganz leichten Spur von After Shave vermischt…‘Aha, er hat sich rasiert…‘dachte sie.
Sie spürte seinen Atem wieder ganz nah, spürte seine Brust, welche sie ganz leicht in den Kurven berührte und wartete gespannt auf den Tunnel…
Der kam, die Lichter gingen nur spärlich an und im Halbdunkel fühlte sie wieder die Hand…Sie schloss die Augen und lehnte den Kopf leicht an seine Brust.
Heute hatte sie ein hübsches, lockeres Shirt an und seine Hand glitt leicht darunter, streichelte wieder den Bauch entlang…und dann glitt sie höher, an den Rand ihres Sport BHs, bügelfrei, Verschlusslos. Andere trug immer diese Sorte, in normalen BHs fühlte sie sich beengt.
Das machte es ihm natürlich jetzt einfacher, seine Finger tasteten darunter und streichelten ihre nackte Brust, drangen bis zum Nippel vor, der sich hart aufrichtete.
Andrea stöhnte ganz leise, aber bei dem Geräuschpegel hörte nur er es. Sie hörte sein leises Lachen und er hauchte ihr einen Kuss auf die Haare.
Dann war der Tunnel wieder zu ende und die Hand verschwand. Der Zug wurde wieder langsamer, würde gleich die Station anfahren, an der er ausstieg.
Er raunte ihr zu: „Zieh doch morgen einen lockeren Rock an, ohne was drunter…“
Dann war er ausgestiegen.
Andrea musste sich am Haltegriff halten, obwohl der Zug stand, so zitterten ihr die Knie. Ein erotisches Spiel…sie hatte schon von so etwas gelesen, auch schon in Serien oder Filmen solch ähnliche Szenen amüsiert angeschaut, aber dass ihr so etwas passierte… Dass sie es mal aufregend fand, in einem vollbesetzten Zug von einem Wildfremden befummelt zu werden…
Sie musste Conny davon erzählen, mal sehen, was die dazu sagte…

***
Andrea telefonierte am Abend mit ihrer Freundin und die war total begeistert und auch etwas neidisch. Sie versprach sie auf dem Laufenden zu halten.
Sie war sich noch unschlüssig, ob sie das tun sollte, was ihr der Typ, dessen Name sie noch nicht einmal kannte, vorgeschlagen hatte…oder eher verlangt?
Am nächsten Tag ging sie kurz vor Feierabend auf die Toilette und zog sich den Slip aus. Knüllte das kleine Ding in die Hand und legte es im Büro schnell in ihre Tasche.
Dann ging sie zum Bahnhof.
Der Zug hatte heute etwas Verspätung und sie sah sich verstohlen am Bahnhof um, sah ihn aber nicht.
Sie stellte sich möglichst wieder an den gleichen Platz wie die letzten Male und dann fühlte sie plötzlich seine Präsenz hinter ihr.
Sie spürte seine Hand kurz an ihrem nackten Oberarm, sie trug heute eine ärmellose Bluse und einen lockeren Sommerrock, der bis kurz übers Knie ging.
Er raunte an ihrem Ohr: „Ich bin übrigens Chris. Sagst du mir deinen Namen?“
Sie drehte sich nicht um, lehnte sich aber kurz an seine Brust, wie manchmal im Zug und hauchte: “Andrea. Oder Andi für meine Freunde…“
„Ich dachte, wir sollten das vielleicht voneinander wissen, bevor es…noch intimer wird.“
Sie schloss die Augen und rang um Beherrschung. Das Kribbeln war zu spüren, nur bei der Vorstellung, was gleich im Tunnel passieren könnte…
Der Zug fuhr ein. Die Masse an Leuten zwängte sich in die Waggons, eigentlich ein alltägliches, langweiliges Szenario, aber nicht für Andrea…und wohl auch nicht für Chris…Sie hoffte es zumindest, dass es nicht zu seinen Hobbys gehörte, an fremden Frauen im Zug rumzumachen…
Als nach ein paar Minuten Fahrt der Tunnel kam und die trüben Lichter angingen, war Andrea aufs äußerste gespannt und leicht erregt, allein durch seine Präsenz hinter ihr, seinem Atem, seinem Duft…Als sie dann seine warmen Finger spürte, welche sich über den Gummizugbund des Rockes nach unten tasteten, musste sie sich zusammenreißen um nicht laut zu stöhnen. Sie hielt ihre Tasche vor den Bauch, keiner konnte so etwas sehen.
Er raunte: „Ich merke, du hast getan, was ich verlangt habe…sehr brav, Andi.“ Einen Moment verweilten seine Finger am weichen Flaum ihrer Scham, dann glitten sie tiefer…sie spreizte ganz leicht die Schenkel, um ihm die Sache zu erleichtern und er lachte leise an ihrem Ohr. “Die Zeit wird wahrscheinlich nicht reichen, soll ich trotzdem…?“
Sie hauchte ein „Ja“
Seine Finger wanderten in ihren Schritt und liebkosten die Spalte, suchten den Punkt…Sie zuckte leicht zusammen und unterdrückte ein Stöhnen.
Die andere Hand fuhr unter die Bluse und suchte wieder den harten Nippel, kniff leicht hinein, was ihr noch mehr wohlige Schauer über den Körper laufen ließ….
Sie sehnte das Tunnelende fast herbei, denn viel länger hätte sie sich nicht beherrschen können, ohne dass es jemand aufgefallen wäre. Als es hell wurde zogen sich seine Hände zurück.
„Bist du ungebunden?“ hörte sie leise an ihrem Ohr.
„Ja, momentan…“ hauchte Andrea, noch immer erregt und kaum fähig, zu sprechen.
Die Station kam, an der er normalerweise ausstieg.
„Soll ich mit dir kommen? Ich habe ein wenig Zeit…und ich denke, ich habe noch etwas…bei dir zu erledigen…ein Handwerker beendet gern, was er angefangen hat…“
Sie wurde wieder rot, drehte sich um und schaute in seine eisblauen Augen.
Ein Risiko, sie wusste gar nichts von ihm, nur seinen Vornamen und die wundervollen Dinge, welche er mit seinen Fingern anstellen konnte…aber sie dachte an die Worte von Conny: „Riskier mal was, das Leben ist kurz…“
Der Zug hielt und sie musste sich schnell entscheiden. Sie nahm seine Hände. Große, schwielige, harte Hände…die so zärtlich streicheln konnten….
„Dann komm mit mir und erledige…deine Arbeit, Chris…“
Und sie lächelten sich an und er stieg nicht aus, an seiner Station…


E N D E

Fortsetzung folgt, vielleicht….
  • Geschrieben von Asteria
  • Veröffentlicht am 14.09.2025
  • Gelesen: 11597 mal
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Kommentare

  • CSV21.09.2025 07:11

    Dank an Asteria für diese gut erzählte Geschichte. Ich habe sie mit Spannung gelesen! Die verdienten Sternchen wurden schon gegeben!

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