Silvia bückte sich leise fluchend nach der Jacke auf dem Boden und hängte sie an einen freien Garderoben Hacken in der Diele. Ihre Tochter Jesica zeigte sämtliche Symptome einer 14 Jährigen Pubertierenden. Silvias rationaler Verstand wusste zwar, welche Hormonellen und Psychischen Veränderungen ihre Tochter durchlebte, aber gleichwohl hätte sie ihr Kind manchmal am liebsten in die Wüste geschickt.
Zermürbende Streitgespräche, uneinsichtiges Verhalten und aus nichtigsten Gründen entstehende Wutanfälle prägten seit einiger Zeit ihr Familienleben. Klar, es gab immer noch Momente, da kroch Jesica wie früher zu ihr ins Bett und kuschelte sich an ihre Seite. Offenbarte Gedanken die ihre Kinderseele beschäftigten, oder suchte Rat zu einem Problem. Doch diese Augenblicke waren immer seltener geworden und seit ein paar Wochen verschloss sich Jesica gänzlich. Silvia erinnerte sich nur zu gut an ihre eigene Teenagerzeit, welche noch gar nicht so lange zurücklag. Ihren Eltern auf den Gefühlen und Nerven herum trampelnd, hatte sie sich ähnlich wie Jesica aufgeführt, vielleicht sogar noch extremer.
Allen gut gemeinten Ratschlägen zum trotz und alle Verbote ignorierend, war sie mit 16 Jahren Schwanger geworden. Die Geburt Jesicas beendete auf fast traumatische Art und Weise ihre Kindheit. Zum Glück standen ihre Eltern hinter ihr und halfen so gut es ging. Jetzt, da Jesica zur Frau wurde, durchlebte Silvia erneut die gleichen Ängste. Nur mit dem Unterschied, dass sie die Rolle der Mutter innehatte. Sie wollte nur das Beste für ihre Tochter, wünschte ihr eine unbeschwerte Jugend und eine Zukunft, welche offen für die Träume des Mädchens blieb. Silvias eigene Träume mussten einem unvorhergesehenen Lebensweg weichen. Sie konnte zwar eine Ausbildung zur Detail Handels Angestellten machen, aber ein weiterer Karriere Weg blieb ihr verschlossen. Natürlich durfte sie, wenn Jesica Volljährig das Haus verließ, wieder ernsthaft an ein Berufliches weiterkommen denken. Aber bis es soweit war, musste sie sich gänzlich auf Jesica fokussieren.
Die Tür zum Kinderzimmer war einen Spalt breit offen und Silvia hörte Jesica kichern. Eine Schulfreundin war zu Besuch. Als die beiden von der Schule kamen und zur Begrüßung kurz die Köpfe ins Wohnzimmer steckten, hätte Silvia fast der Schlag getroffen. Jesicas Freundin Angelina, war angezogen wie eine Prostituierte. Die Hot-Pants gingen ja noch, aber die Netzstrümpfe und vor allem der Spitzen besetzte Bustier gehörten definitiv nicht an einen Mädchen Körper. Sollte sich Jesica auch so auf takeln, würde sie das auf keinen Fall Tolerieren.
Silvia entfernte sich wieder von der Tür, als sie Angelina sagen hörte: "Sascha ist wirklich geil, ich habe ihm einen geblasen und ... ", Jesica fiel ihr ins Wort: "Echt? Du hast sein Ding in den Mund genommen?"
Silvia erstarrte schockiert und lauschte weiter.
"Klar! Das musst du, sonst bist du bei den Jungs abgeschrieben!"
Sie hörte Jesicas drängende Stimme weiter fragen: "Und, wie fühlt sich das an?"
Ihre Freundin erklärte überschwänglich und sehr Blumig, in einer für Silvia kaum verständlichen Teenie Sprache, wie es war, einem Jungen eins zu blasen.
Silvia setzte sich aufgewühlt in die Küche und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr kleines Mädchen sprach über Sex.
Sie hatte Jesica schon relativ früh aufgeklärt und als die Menstruation einsetzte, schauten sie zusammen einen Erotik Film mit zum Teil pornographischen Szenen.
Jesica hatte damals angewidert ausgerufen, sie würde so etwas auf keinen Fall einem Mann erlauben.
Doch das eben belauschte Gespräch bedeutete, das schlafende Hunde geweckt wurden.
Sie kannte ihre Tochter in und auswendig, wenn Jesica sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, so zog sie es meistens auch durch. Silvia gefiel der Gedanke überhaupt nicht, aber sie musste jetzt schauen, dass Jesica die Pille bekam. Unter keinen Umständen durfte ihre Kleine das selbe Schicksal erleiden wie sie selbst.
Der Vater von Jesica benutzte zwar damals ein Kondom, aber eben, geschützt hatte es nicht. Silvia gab sich dennoch der Hoffnung hin, ihre Tochter würde genug Selbstbewusstsein besitzen um Selbstbestimmt und aus Überzeugung erst dann mit einem Jungen zu schlafen, wenn sie bereit dafür war.
Nicht alle Männer waren Machos und unsensible, triebgesteuerte F*ckmaschinen.
Auch wenn der Zeitgeist mittlerweile seine Erektion entblößt in jede Stube mit Internetanschluss steckte, hieß das noch lange nicht, das jeder Mann, oder besser gesagt jeder Junge, die gezeigten Bilder und Filme ausleben wollte.
Schließlich beruhigte sich Silvia mit dem Gedanken, dass sich Jesica, ihrem Naturell entsprechend, einer romantisch verklärten, ersten Liebe hingeben würde.
Zwei Wochen später, Silvia bereitete das Abendessen vor, trat Jesica mit verweintem Gesicht in die Küche.
"Was ist den los, mein Schatz?"
Jesica stammelte unverständliches und warf sich schluchzend in die Arme ihrer Mutter. Silvia hielt sie wortlos fest, wartete bis sie sich beruhigt hatte und führte sie ins Wohnzimmer.
Jesica begann zitternd zu erzählen was vorgefallen war. Ihr Schulfreund Beni, sein Kumpel Sascha und ein weiterer Junge hatten sie festgehalten, an den Brüsten betatscht und sich dabei selbst befriedigt.
Anscheinend war Jesica nicht das einzige Opfer. Ihre Tochter berichtete, dass die Jungs fast alle Mädchen ihrer Klasse schon so malträtiert hatten.
Silvias erste Reaktion war natürlich grenzenlose Wut und sie hätte die kleinen Wixer am liebsten gleich kastriert. Doch ihr wurde Bewusst, dass Jesica schlimmeres hätte widerfahren können. Natürlich war das vorgefallene traumatisch genug, aber eine "richtige" Vergewaltigung, Silvia schüttelte entsetzt den Kopf, daran durfte sie gar nicht denken.
Zwei der Mütter, deren Töchter ebenfalls belästigt worden waren, kannte Silvia.
Beide waren ebenfalls Alleinerziehende und sie nahm Kontakt mit ihnen auf, nachdem ein Gespräch mit dem Schulleiter im Sand verlaufen war. Er bagatellisierte die Vorfälle als pubertäre Lausbuben Streiche und überhaupt, solange keine anderen Eltern intervenierten, müsse er davon ausgehen, dass Jesica wohl eine zu blühende Phantasie habe. Und deswegen gleich eine Untersuchung einzuleiten, finde er übertrieben.
Silvia hatte ihn angeschrien und gedroht die ganze Sache öffentlich zu machen. Doch der Selbstzufriedene Pädagoge hatte nur gelächelt und sie aus dem Büro komplementiert.
Jesica verbrachte das Wochenende bei den Großeltern und nun sass Silvia, mit zwei der anderen Mütter, eine hatte auch ihren Freund mitgebracht, in der Küche. Silvia stellte Wein, Brot und Trockenfleisch auf den Tisch und als sich alle bekannt gemacht hatten, eröffnete sie das Gespräch. "Zuerst möchte ich von euch wissen, warum ihr nicht zum Schuldirektor gegangen seit?"
David, der Freund von Monika erklärte: "Ganz einfach Silvia: Mobbing!" Er machte ein trauriges Gesicht und sprach weiter: "Ich war bis vor einem Jahr selber Lehrer und kann euch versichern, wenn diese Geschichte an die Öffentlichkeit kommt und die Eltern sich nicht einvernehmlich für eine Untersuchung einsetzen, wird es für uns und die Kinder sehr, sehr ungemütlich!"
Monika nickte beipflichtend und forderte: "Erzähl doch mal, wie es an deiner alten Schule abgelaufen ist!"
David nahm einen Schluck Wein und begann mit seiner Schilderung: "Ich erspare euch die Details und fasse kurz zusammen: es waren fünf Jungs die auf ähnliche Weise wie in unserem Fall Mädchen belästigten. Betroffene Eltern intervenierten, die Schulleitung suchte das Gespräch mit den Eltern der Jungs. Die Eltern stritten die Tatbestände ab, so nach dem Motto: Unser kleiner Prinz doch nicht! Schließlich standen sich zwei Parteien gegenüber. Die Schulkommission schaltete sich ein, Jugend-psychiatrische Abklärungen wurden eingeleitet und am Ende war zwar die Schuldfrage zugunsten der Mädchen geklärt und die Jungs wurden Therapiert, aber der Schaden war angerichtet! Das schlimmste für die Mädchen war jedoch, dass sie während dieser Zeit im Fokus standen und aufs massivste gemoppt wurden!"
David lehnte sich im Stuhl zurück und ergänzte: "Die Situation heute ist nicht vergleichbar mit eurer Jugendzeit. Social Media, permanente Vernetzung mit anderen und vor allem der Gruppendruck ist heute so enorm, dass sich viele Kinder fast sklavisch dieser Realität unterordnen. Sie wollen, bildlich gesprochen, dass möglichst viele auf den "gefällt mir" Knopf drücken!"
Anja, die Mutter von Angelina nickte zustimmend und sagte: "Zum kotzen! Meine Tochter ist im Grunde ein liebes, eher introvertiertes, verträumtes Kind. Ich habe lange nicht gemerkt, dass sie sich heimlich aus meinem Kleiderschrank bediente," Anja senkte beschämt den Kopf, "und sich meine schärferen Klamotten unter den Nagel riss!"
Silvia murmelte: "Habs gesehen."
Anja blickte kurz stirnrunzelnd zu ihr und fuhr fort: "Sie hat sich dann jeweils in der Schule aufgetakelt und wenn sie nach Hause kam, verschwand sie zuerst im Keller und zog sich wieder um. Als du mich," sie blickte wieder zu Silvia, "anriefst und erzähltest, was vorgefallen war, habe ich Angelina in die Zange genommen. Zwischen den Zeilen konnte ich herauslesen, dass die Jungs enormen Druck auf die Mädchen ausüben und Angelina, beeinflussbar wie sie ist, meinte, nur wenn sie sexy genug daher käme, würde sie auch akzeptiert!"
David bestätigte diese Aussage: "Während der Pubertät dreht sich eigentlich alles um das Selbstwertgefühl. Einige Kinder sind in der Anlage gefestigt genug, haben vielleicht auch ein Elternhaus, dass ihre Persönlichkeit fördert, so dass sie Selbstbewusst ihre Individualität im moralisch vertretbaren Rahmen ausleben. Andere finden Selbstbestätigung, indem sie sich, ich brauch mal das Wort: "maskieren". Das heißt," er blickte zu Anja, "deine Tochter bekam durch ihre aufgebrezelte Erscheinung Beachtung. Die Krux an der ganzen Sache ist leider, dass sie einem Bild entsprechen wollte, dass ihr die Jungs aufzwangen. Wir wissen alle, das Pornos und dazu zähle ich auch all die nach Effekthascherei gedrehten Amateur Clips, in den wenigsten Fällen dem realen Liebesleben entsprechen. Die Jungs, unfähig dezidiert und konkret den fehlenden Realitätsbezug zu erkennen, meinen, Frauen wollten so behandelt werden."
Monika nickte und ergänzte: "Wir dürfen auch nicht außer acht lassen, das wir Jungs aus patriarchischen Migranten Familien in den Schulen haben."
David wandte ein: "Natürlich spielt auch dieser Aspekt eine Rolle, aber ich denke, das Problem liegt tiefer und kann nicht so pauschal erklärt werden."
Silvia hatte der Unterhaltung interessiert zugehört und sagte: "Alles schön und gut, mir leuchtet auch das mit dem Mobbing ein und ich glaube für alle zu sprechen," sie blickte Reihum, "wenn wir die Sache nicht an die große Glocke hängen! Aber ganz Konkret gefragt: hat jemand eine Idee, wie wir das Problem sonst lösen könnten?"
Anja seufzte und sagte leise: "Ich habe mir ernsthaft überlegt, Angelina auf eine andere Schule zu schicken."
Silvia wandte ein: "Damit verlagerst du höchstens das Problem, andere Schule, andere Jungs!"
Monika meinte witzelnd: "Man müsste dem Essen in der Schulkantine ein Lust hemmendes Mittel beigeben!"
Zuerst musste auch Silvia lachen, doch ein Gedanke, wie angeworfen, ließ sie nicht mehr los. Beiläufig sagte sie: "Man müsste den Jungs eine Lektion erteilen. Etwas, dass ihnen extrem in die Knochen fährt und gleichzeitig eine pädagogische Wirkung hätte!"
David wandte ein: "Vergiss nicht, es sind nicht unsere Kinder, wie willst du sie bestrafen oder belehren, ohne in Konflikt mit ihren Eltern, oder dem Gesetz zu geraten?"
Während die anderen weiter Diskutierten, begann in Silvia eine Idee Form anzunehmen. Schließlich übernahm sie das Wort und erklärte ihren Plan. Zuerst begegnete ihr Skepsis, doch als sie jeden Einwand, vor allem David hielt nicht mit Kritik zurück, plausibel entkräften konnte, gelang es Silvia alle zu überzeugen.
Der Wichtigste Punkt ihres Plans war, die Mädchen mit einzubeziehen.
Drei Tage später trafen sich alle in Davids und Monikas Wohnung.
David hatte seine 18 Jährige Nichte Sandra, eine aufgeweckte, selbstbewusste Studentin eingeladen und nachdem er ihnen den Plan erläutert hatte, waren alle Mädchen Feuer und Flamme.
Sandra erstellte ein neues Facebook Profil, postete ein paar Bikini Fotos von sich und machte den drei Jungs Freundschaftsanfragen. Sie bissen an. Sandra suggerierte, dass sie für jeden Spaß zu haben wäre und es dauerte kaum eine Woche, wollte jeder der drei Jungs ein Date mit ihr. Sandra lud die drei für den kommenden Samstag Nachmittag zu sich nach Hause ein. Natürlich war es nicht ihr richtiges Zuhause, Silvia hatte ihre Eltern eingeweiht und die überließen ihr das Haus.
Sascha, Beni und der dritte Junge, Mauro, spazierten überschwänglich plappernd zu Sandras vermeintlichem Haus. Mauro markierte den Boss und erklärte, keinen Widerspruch duldend: "Ich v*gle sie zuerst!"
Sascha monierte: "Ja? Das glaube ich nicht! Du hast schon die Schlampe aus der 9A dran genommen! Jetzt komme ich zuerst!"
Beni sabberte mit geilem Grinsen: "Hei Bros, nur kein Stress, wir nageln sie alle gleichzeitig!"
Aufgeregt standen sie schließlich vor dem Haus und klingelten.
Sandra hatte sich als morbides Gothic Girl zurechtgemacht. Einen schwarzen Mini Rock aus Leder, Netzstrümpfe, dazu einen schwarzen BH tragend, öffnete sie die Tür.
Mit strengem Blick musterte sie die sabbernden Jungs von oben bis unten, packte Mauro am Shirt und riss ihn in die Wohnung.
Ihr Onkel David hatte ihr eingeschärft vom ersten Augenblick an, wenn die Jungen ins Haus kamen, den "Boss" zu markieren. Das war der heikelste Punkt ihres Plans.
Es bestand ja die Gefahr, dass die Drei gegen ihren Willen zudringlich wurden. Natürlich war David zur Sicherheit auch im Haus, hielt sich aber bedeckt.
Sandra bellte aggressiv: "He ihr zwei Pickelnasen, kommt ihr nun auch rein oder wollt ihr Wurzeln schlagen!"
Sascha und Beni stolperten eingeschüchtert, mit eingezogenen Köpfen in die dämmrige Diele. Sandra hielt Mauro immer noch am Shirt fest und riss ihn fast aus den Turnschuhen, als sie den Flur zum Wohnzimmer querte.
"Los zieht die Hosen aus und setzt euch aufs Sofa, ich komme gleich wieder und werde euch einen blasen!"
Das ließen sich die drei Dummbeutel nicht zweimal sagen und bevor Sandra den Raum verlassen hatte, waren die Jungs schon bis auf die Unterhosen ausgezogen.
"Oh Mann, bin ich geil!" Mauro sass auf der Sofa Kante und rutschte mit dem Becken vor und zurück, so als würde er eine unsichtbare Frau penetrieren.
Sascha fragte: "Was meint ihr, wird sie uns nur einen blasen, oder will sie auch f*cken?"
Beni versuchte Selbstbewusst zu klingen und sagte, in einer eher lächerlich klingenden, tieferen Tonlage: "Ich werde sie auf jeden Fall so richtig dran nehmen!"
Plötzlich hörten die Jungen einen Mann schreien: "Neiiiiiin, aufhören! Bitte nicht! Ich flehe dich an binde mich los, ich mach alles was du willst!"
Die Jungen erstarrten. Ein langgezogener Schrei hallte durch die Wand und wurde durch ein hysterisches Frauen Lachen abgelöst.
Irritiert und unfähig das Gehörte einzuordnen, hockten die Drei wie paralysiert auf ihren Plätzen.
Sandra stieß die Wohnzimmertür auf. Mit einer Hand schwang sie ein blutverschmiertes Fleischermesser und in der anderen Hand hielt sie einen abgeschnittenen, blutig tropfenden Penis. Natürlich war es kein echter, sie hatte einen Dildo präpariert.
Mit irrem Blick ging sie langsam auf die Jungs zu und kreischte: "Jetzt seit ihr dran, verabschiedet euch von euren kleinen Würstchen!"
Wie auf Kommando, mit panisch verzerrten Gesichtern, schossen die drei Jungs hoch und rannten in Unterhosen neben Sandra vorbei zur Tür. Hämisch grinsend, verstellten ihnen ihre Klassenkameradinnen Jesica, Angelina und Monikas Tochter Nele den Weg.
Jesica kicherte: "So ihr Memmen, zieht euch wieder an und setzt euch! Wir müssen reden!"
Unfähig klar zu denken, gehorchten die Drei und suchten eingeschüchtert ihre Kleider zusammen. Sandra nickte, einen Lachkrampf genießend, den Mädchen zu und verließ den Raum.
Angelina holte ein Handy aus einem Bücherregal, stellte sich vor die Jungs und sagte: "Ihr habt zwei Möglichkeiten: entweder ihr stellt euch am Montag vor die ganze Klasse und entschuldigt euch bei allen Mädchen für euer Verhalten. Und ihr behandelt uns auch in Zukunft mit Respekt. Oder dieser Video Clip," sie hob das Handy hoch, "wird auf You Tube veröffentlicht!"
Jesica und Nele waren zu Angelina getreten und die Mädchen blickten, die Hände in die Hüften gestemmt, auf die Jungs nieder.
Mauro markierte halbherzig den Macho und geiferte: "Du Drecksschlampe kannst mich mal!" Beni boxte ihm in die Rippen: "Halt die Schnauze du Idiot!"
Sascha stand auf und blickte reumütig in Jesicas Gesicht: "Tut mir echt Leid, ich wollte eigentlich gar nicht mitmachen," er klatschte Mauro mit der flachen Hand an den Kopf, "dieser Spaghettifresser ist an allem Schuld!"
Mauro schoss vom Sofa hoch und wollte Sascha an die Gurgel.
Nele stupste ihn mit aller Kraft zurück aufs Sofa und hob drohend den Zeigefinger. Zu Sascha gewandt zischte sie: "Setz dich!"
Er gehorchte eingeschüchtert.
Jesica übernahm das Wort: "Es geht gar nicht darum, wessen beknackte Idee es war. Es geht darum, dass wir mit Respekt behandelt werden wollen. Wir sind nicht einfach eure F*ckmatratzen! Wir haben auch Gefühle und wenn wir uns sexy anziehen, heißt das noch lange nicht, das wir mit euch rummachen wollen! Versteht ihr das?"
Sascha und Beni nickten betroffen und Mauro machte ein mürrisches Gesicht.
Angelina kickte an sein Wadenbein und giftete: "Capeesh? Hast du verstanden?"
Mit verkniffenem Gesicht knurrte er leise: "Mmm, ja."
Als die Jungen das Haus verlassen hatten, traten die Mütter der Mädchen sowie Sandra und David ins Wohnzimmer. Sandra schüttelte sich immer noch vor Lachen und auch die anderen bebten mit Tränen in den Augen.
Silvia umarmte ihre Tochter: "Toll habt ihr das gemacht!" und zu Sandra gewandt: "Du solltest Schauspielerin werden!"
Anja wollte wissen: "Was denkt ihr, werden sich die Jungs daran halten?"
Angelina wackelte mit dem Handy: "Solange wir das haben!"
Zermürbende Streitgespräche, uneinsichtiges Verhalten und aus nichtigsten Gründen entstehende Wutanfälle prägten seit einiger Zeit ihr Familienleben. Klar, es gab immer noch Momente, da kroch Jesica wie früher zu ihr ins Bett und kuschelte sich an ihre Seite. Offenbarte Gedanken die ihre Kinderseele beschäftigten, oder suchte Rat zu einem Problem. Doch diese Augenblicke waren immer seltener geworden und seit ein paar Wochen verschloss sich Jesica gänzlich. Silvia erinnerte sich nur zu gut an ihre eigene Teenagerzeit, welche noch gar nicht so lange zurücklag. Ihren Eltern auf den Gefühlen und Nerven herum trampelnd, hatte sie sich ähnlich wie Jesica aufgeführt, vielleicht sogar noch extremer.
Allen gut gemeinten Ratschlägen zum trotz und alle Verbote ignorierend, war sie mit 16 Jahren Schwanger geworden. Die Geburt Jesicas beendete auf fast traumatische Art und Weise ihre Kindheit. Zum Glück standen ihre Eltern hinter ihr und halfen so gut es ging. Jetzt, da Jesica zur Frau wurde, durchlebte Silvia erneut die gleichen Ängste. Nur mit dem Unterschied, dass sie die Rolle der Mutter innehatte. Sie wollte nur das Beste für ihre Tochter, wünschte ihr eine unbeschwerte Jugend und eine Zukunft, welche offen für die Träume des Mädchens blieb. Silvias eigene Träume mussten einem unvorhergesehenen Lebensweg weichen. Sie konnte zwar eine Ausbildung zur Detail Handels Angestellten machen, aber ein weiterer Karriere Weg blieb ihr verschlossen. Natürlich durfte sie, wenn Jesica Volljährig das Haus verließ, wieder ernsthaft an ein Berufliches weiterkommen denken. Aber bis es soweit war, musste sie sich gänzlich auf Jesica fokussieren.
Die Tür zum Kinderzimmer war einen Spalt breit offen und Silvia hörte Jesica kichern. Eine Schulfreundin war zu Besuch. Als die beiden von der Schule kamen und zur Begrüßung kurz die Köpfe ins Wohnzimmer steckten, hätte Silvia fast der Schlag getroffen. Jesicas Freundin Angelina, war angezogen wie eine Prostituierte. Die Hot-Pants gingen ja noch, aber die Netzstrümpfe und vor allem der Spitzen besetzte Bustier gehörten definitiv nicht an einen Mädchen Körper. Sollte sich Jesica auch so auf takeln, würde sie das auf keinen Fall Tolerieren.
Silvia entfernte sich wieder von der Tür, als sie Angelina sagen hörte: "Sascha ist wirklich geil, ich habe ihm einen geblasen und ... ", Jesica fiel ihr ins Wort: "Echt? Du hast sein Ding in den Mund genommen?"
Silvia erstarrte schockiert und lauschte weiter.
"Klar! Das musst du, sonst bist du bei den Jungs abgeschrieben!"
Sie hörte Jesicas drängende Stimme weiter fragen: "Und, wie fühlt sich das an?"
Ihre Freundin erklärte überschwänglich und sehr Blumig, in einer für Silvia kaum verständlichen Teenie Sprache, wie es war, einem Jungen eins zu blasen.
Silvia setzte sich aufgewühlt in die Küche und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr kleines Mädchen sprach über Sex.
Sie hatte Jesica schon relativ früh aufgeklärt und als die Menstruation einsetzte, schauten sie zusammen einen Erotik Film mit zum Teil pornographischen Szenen.
Jesica hatte damals angewidert ausgerufen, sie würde so etwas auf keinen Fall einem Mann erlauben.
Doch das eben belauschte Gespräch bedeutete, das schlafende Hunde geweckt wurden.
Sie kannte ihre Tochter in und auswendig, wenn Jesica sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, so zog sie es meistens auch durch. Silvia gefiel der Gedanke überhaupt nicht, aber sie musste jetzt schauen, dass Jesica die Pille bekam. Unter keinen Umständen durfte ihre Kleine das selbe Schicksal erleiden wie sie selbst.
Der Vater von Jesica benutzte zwar damals ein Kondom, aber eben, geschützt hatte es nicht. Silvia gab sich dennoch der Hoffnung hin, ihre Tochter würde genug Selbstbewusstsein besitzen um Selbstbestimmt und aus Überzeugung erst dann mit einem Jungen zu schlafen, wenn sie bereit dafür war.
Nicht alle Männer waren Machos und unsensible, triebgesteuerte F*ckmaschinen.
Auch wenn der Zeitgeist mittlerweile seine Erektion entblößt in jede Stube mit Internetanschluss steckte, hieß das noch lange nicht, das jeder Mann, oder besser gesagt jeder Junge, die gezeigten Bilder und Filme ausleben wollte.
Schließlich beruhigte sich Silvia mit dem Gedanken, dass sich Jesica, ihrem Naturell entsprechend, einer romantisch verklärten, ersten Liebe hingeben würde.
Zwei Wochen später, Silvia bereitete das Abendessen vor, trat Jesica mit verweintem Gesicht in die Küche.
"Was ist den los, mein Schatz?"
Jesica stammelte unverständliches und warf sich schluchzend in die Arme ihrer Mutter. Silvia hielt sie wortlos fest, wartete bis sie sich beruhigt hatte und führte sie ins Wohnzimmer.
Jesica begann zitternd zu erzählen was vorgefallen war. Ihr Schulfreund Beni, sein Kumpel Sascha und ein weiterer Junge hatten sie festgehalten, an den Brüsten betatscht und sich dabei selbst befriedigt.
Anscheinend war Jesica nicht das einzige Opfer. Ihre Tochter berichtete, dass die Jungs fast alle Mädchen ihrer Klasse schon so malträtiert hatten.
Silvias erste Reaktion war natürlich grenzenlose Wut und sie hätte die kleinen Wixer am liebsten gleich kastriert. Doch ihr wurde Bewusst, dass Jesica schlimmeres hätte widerfahren können. Natürlich war das vorgefallene traumatisch genug, aber eine "richtige" Vergewaltigung, Silvia schüttelte entsetzt den Kopf, daran durfte sie gar nicht denken.
Zwei der Mütter, deren Töchter ebenfalls belästigt worden waren, kannte Silvia.
Beide waren ebenfalls Alleinerziehende und sie nahm Kontakt mit ihnen auf, nachdem ein Gespräch mit dem Schulleiter im Sand verlaufen war. Er bagatellisierte die Vorfälle als pubertäre Lausbuben Streiche und überhaupt, solange keine anderen Eltern intervenierten, müsse er davon ausgehen, dass Jesica wohl eine zu blühende Phantasie habe. Und deswegen gleich eine Untersuchung einzuleiten, finde er übertrieben.
Silvia hatte ihn angeschrien und gedroht die ganze Sache öffentlich zu machen. Doch der Selbstzufriedene Pädagoge hatte nur gelächelt und sie aus dem Büro komplementiert.
Jesica verbrachte das Wochenende bei den Großeltern und nun sass Silvia, mit zwei der anderen Mütter, eine hatte auch ihren Freund mitgebracht, in der Küche. Silvia stellte Wein, Brot und Trockenfleisch auf den Tisch und als sich alle bekannt gemacht hatten, eröffnete sie das Gespräch. "Zuerst möchte ich von euch wissen, warum ihr nicht zum Schuldirektor gegangen seit?"
David, der Freund von Monika erklärte: "Ganz einfach Silvia: Mobbing!" Er machte ein trauriges Gesicht und sprach weiter: "Ich war bis vor einem Jahr selber Lehrer und kann euch versichern, wenn diese Geschichte an die Öffentlichkeit kommt und die Eltern sich nicht einvernehmlich für eine Untersuchung einsetzen, wird es für uns und die Kinder sehr, sehr ungemütlich!"
Monika nickte beipflichtend und forderte: "Erzähl doch mal, wie es an deiner alten Schule abgelaufen ist!"
David nahm einen Schluck Wein und begann mit seiner Schilderung: "Ich erspare euch die Details und fasse kurz zusammen: es waren fünf Jungs die auf ähnliche Weise wie in unserem Fall Mädchen belästigten. Betroffene Eltern intervenierten, die Schulleitung suchte das Gespräch mit den Eltern der Jungs. Die Eltern stritten die Tatbestände ab, so nach dem Motto: Unser kleiner Prinz doch nicht! Schließlich standen sich zwei Parteien gegenüber. Die Schulkommission schaltete sich ein, Jugend-psychiatrische Abklärungen wurden eingeleitet und am Ende war zwar die Schuldfrage zugunsten der Mädchen geklärt und die Jungs wurden Therapiert, aber der Schaden war angerichtet! Das schlimmste für die Mädchen war jedoch, dass sie während dieser Zeit im Fokus standen und aufs massivste gemoppt wurden!"
David lehnte sich im Stuhl zurück und ergänzte: "Die Situation heute ist nicht vergleichbar mit eurer Jugendzeit. Social Media, permanente Vernetzung mit anderen und vor allem der Gruppendruck ist heute so enorm, dass sich viele Kinder fast sklavisch dieser Realität unterordnen. Sie wollen, bildlich gesprochen, dass möglichst viele auf den "gefällt mir" Knopf drücken!"
Anja, die Mutter von Angelina nickte zustimmend und sagte: "Zum kotzen! Meine Tochter ist im Grunde ein liebes, eher introvertiertes, verträumtes Kind. Ich habe lange nicht gemerkt, dass sie sich heimlich aus meinem Kleiderschrank bediente," Anja senkte beschämt den Kopf, "und sich meine schärferen Klamotten unter den Nagel riss!"
Silvia murmelte: "Habs gesehen."
Anja blickte kurz stirnrunzelnd zu ihr und fuhr fort: "Sie hat sich dann jeweils in der Schule aufgetakelt und wenn sie nach Hause kam, verschwand sie zuerst im Keller und zog sich wieder um. Als du mich," sie blickte wieder zu Silvia, "anriefst und erzähltest, was vorgefallen war, habe ich Angelina in die Zange genommen. Zwischen den Zeilen konnte ich herauslesen, dass die Jungs enormen Druck auf die Mädchen ausüben und Angelina, beeinflussbar wie sie ist, meinte, nur wenn sie sexy genug daher käme, würde sie auch akzeptiert!"
David bestätigte diese Aussage: "Während der Pubertät dreht sich eigentlich alles um das Selbstwertgefühl. Einige Kinder sind in der Anlage gefestigt genug, haben vielleicht auch ein Elternhaus, dass ihre Persönlichkeit fördert, so dass sie Selbstbewusst ihre Individualität im moralisch vertretbaren Rahmen ausleben. Andere finden Selbstbestätigung, indem sie sich, ich brauch mal das Wort: "maskieren". Das heißt," er blickte zu Anja, "deine Tochter bekam durch ihre aufgebrezelte Erscheinung Beachtung. Die Krux an der ganzen Sache ist leider, dass sie einem Bild entsprechen wollte, dass ihr die Jungs aufzwangen. Wir wissen alle, das Pornos und dazu zähle ich auch all die nach Effekthascherei gedrehten Amateur Clips, in den wenigsten Fällen dem realen Liebesleben entsprechen. Die Jungs, unfähig dezidiert und konkret den fehlenden Realitätsbezug zu erkennen, meinen, Frauen wollten so behandelt werden."
Monika nickte und ergänzte: "Wir dürfen auch nicht außer acht lassen, das wir Jungs aus patriarchischen Migranten Familien in den Schulen haben."
David wandte ein: "Natürlich spielt auch dieser Aspekt eine Rolle, aber ich denke, das Problem liegt tiefer und kann nicht so pauschal erklärt werden."
Silvia hatte der Unterhaltung interessiert zugehört und sagte: "Alles schön und gut, mir leuchtet auch das mit dem Mobbing ein und ich glaube für alle zu sprechen," sie blickte Reihum, "wenn wir die Sache nicht an die große Glocke hängen! Aber ganz Konkret gefragt: hat jemand eine Idee, wie wir das Problem sonst lösen könnten?"
Anja seufzte und sagte leise: "Ich habe mir ernsthaft überlegt, Angelina auf eine andere Schule zu schicken."
Silvia wandte ein: "Damit verlagerst du höchstens das Problem, andere Schule, andere Jungs!"
Monika meinte witzelnd: "Man müsste dem Essen in der Schulkantine ein Lust hemmendes Mittel beigeben!"
Zuerst musste auch Silvia lachen, doch ein Gedanke, wie angeworfen, ließ sie nicht mehr los. Beiläufig sagte sie: "Man müsste den Jungs eine Lektion erteilen. Etwas, dass ihnen extrem in die Knochen fährt und gleichzeitig eine pädagogische Wirkung hätte!"
David wandte ein: "Vergiss nicht, es sind nicht unsere Kinder, wie willst du sie bestrafen oder belehren, ohne in Konflikt mit ihren Eltern, oder dem Gesetz zu geraten?"
Während die anderen weiter Diskutierten, begann in Silvia eine Idee Form anzunehmen. Schließlich übernahm sie das Wort und erklärte ihren Plan. Zuerst begegnete ihr Skepsis, doch als sie jeden Einwand, vor allem David hielt nicht mit Kritik zurück, plausibel entkräften konnte, gelang es Silvia alle zu überzeugen.
Der Wichtigste Punkt ihres Plans war, die Mädchen mit einzubeziehen.
Drei Tage später trafen sich alle in Davids und Monikas Wohnung.
David hatte seine 18 Jährige Nichte Sandra, eine aufgeweckte, selbstbewusste Studentin eingeladen und nachdem er ihnen den Plan erläutert hatte, waren alle Mädchen Feuer und Flamme.
Sandra erstellte ein neues Facebook Profil, postete ein paar Bikini Fotos von sich und machte den drei Jungs Freundschaftsanfragen. Sie bissen an. Sandra suggerierte, dass sie für jeden Spaß zu haben wäre und es dauerte kaum eine Woche, wollte jeder der drei Jungs ein Date mit ihr. Sandra lud die drei für den kommenden Samstag Nachmittag zu sich nach Hause ein. Natürlich war es nicht ihr richtiges Zuhause, Silvia hatte ihre Eltern eingeweiht und die überließen ihr das Haus.
Sascha, Beni und der dritte Junge, Mauro, spazierten überschwänglich plappernd zu Sandras vermeintlichem Haus. Mauro markierte den Boss und erklärte, keinen Widerspruch duldend: "Ich v*gle sie zuerst!"
Sascha monierte: "Ja? Das glaube ich nicht! Du hast schon die Schlampe aus der 9A dran genommen! Jetzt komme ich zuerst!"
Beni sabberte mit geilem Grinsen: "Hei Bros, nur kein Stress, wir nageln sie alle gleichzeitig!"
Aufgeregt standen sie schließlich vor dem Haus und klingelten.
Sandra hatte sich als morbides Gothic Girl zurechtgemacht. Einen schwarzen Mini Rock aus Leder, Netzstrümpfe, dazu einen schwarzen BH tragend, öffnete sie die Tür.
Mit strengem Blick musterte sie die sabbernden Jungs von oben bis unten, packte Mauro am Shirt und riss ihn in die Wohnung.
Ihr Onkel David hatte ihr eingeschärft vom ersten Augenblick an, wenn die Jungen ins Haus kamen, den "Boss" zu markieren. Das war der heikelste Punkt ihres Plans.
Es bestand ja die Gefahr, dass die Drei gegen ihren Willen zudringlich wurden. Natürlich war David zur Sicherheit auch im Haus, hielt sich aber bedeckt.
Sandra bellte aggressiv: "He ihr zwei Pickelnasen, kommt ihr nun auch rein oder wollt ihr Wurzeln schlagen!"
Sascha und Beni stolperten eingeschüchtert, mit eingezogenen Köpfen in die dämmrige Diele. Sandra hielt Mauro immer noch am Shirt fest und riss ihn fast aus den Turnschuhen, als sie den Flur zum Wohnzimmer querte.
"Los zieht die Hosen aus und setzt euch aufs Sofa, ich komme gleich wieder und werde euch einen blasen!"
Das ließen sich die drei Dummbeutel nicht zweimal sagen und bevor Sandra den Raum verlassen hatte, waren die Jungs schon bis auf die Unterhosen ausgezogen.
"Oh Mann, bin ich geil!" Mauro sass auf der Sofa Kante und rutschte mit dem Becken vor und zurück, so als würde er eine unsichtbare Frau penetrieren.
Sascha fragte: "Was meint ihr, wird sie uns nur einen blasen, oder will sie auch f*cken?"
Beni versuchte Selbstbewusst zu klingen und sagte, in einer eher lächerlich klingenden, tieferen Tonlage: "Ich werde sie auf jeden Fall so richtig dran nehmen!"
Plötzlich hörten die Jungen einen Mann schreien: "Neiiiiiin, aufhören! Bitte nicht! Ich flehe dich an binde mich los, ich mach alles was du willst!"
Die Jungen erstarrten. Ein langgezogener Schrei hallte durch die Wand und wurde durch ein hysterisches Frauen Lachen abgelöst.
Irritiert und unfähig das Gehörte einzuordnen, hockten die Drei wie paralysiert auf ihren Plätzen.
Sandra stieß die Wohnzimmertür auf. Mit einer Hand schwang sie ein blutverschmiertes Fleischermesser und in der anderen Hand hielt sie einen abgeschnittenen, blutig tropfenden Penis. Natürlich war es kein echter, sie hatte einen Dildo präpariert.
Mit irrem Blick ging sie langsam auf die Jungs zu und kreischte: "Jetzt seit ihr dran, verabschiedet euch von euren kleinen Würstchen!"
Wie auf Kommando, mit panisch verzerrten Gesichtern, schossen die drei Jungs hoch und rannten in Unterhosen neben Sandra vorbei zur Tür. Hämisch grinsend, verstellten ihnen ihre Klassenkameradinnen Jesica, Angelina und Monikas Tochter Nele den Weg.
Jesica kicherte: "So ihr Memmen, zieht euch wieder an und setzt euch! Wir müssen reden!"
Unfähig klar zu denken, gehorchten die Drei und suchten eingeschüchtert ihre Kleider zusammen. Sandra nickte, einen Lachkrampf genießend, den Mädchen zu und verließ den Raum.
Angelina holte ein Handy aus einem Bücherregal, stellte sich vor die Jungs und sagte: "Ihr habt zwei Möglichkeiten: entweder ihr stellt euch am Montag vor die ganze Klasse und entschuldigt euch bei allen Mädchen für euer Verhalten. Und ihr behandelt uns auch in Zukunft mit Respekt. Oder dieser Video Clip," sie hob das Handy hoch, "wird auf You Tube veröffentlicht!"
Jesica und Nele waren zu Angelina getreten und die Mädchen blickten, die Hände in die Hüften gestemmt, auf die Jungs nieder.
Mauro markierte halbherzig den Macho und geiferte: "Du Drecksschlampe kannst mich mal!" Beni boxte ihm in die Rippen: "Halt die Schnauze du Idiot!"
Sascha stand auf und blickte reumütig in Jesicas Gesicht: "Tut mir echt Leid, ich wollte eigentlich gar nicht mitmachen," er klatschte Mauro mit der flachen Hand an den Kopf, "dieser Spaghettifresser ist an allem Schuld!"
Mauro schoss vom Sofa hoch und wollte Sascha an die Gurgel.
Nele stupste ihn mit aller Kraft zurück aufs Sofa und hob drohend den Zeigefinger. Zu Sascha gewandt zischte sie: "Setz dich!"
Er gehorchte eingeschüchtert.
Jesica übernahm das Wort: "Es geht gar nicht darum, wessen beknackte Idee es war. Es geht darum, dass wir mit Respekt behandelt werden wollen. Wir sind nicht einfach eure F*ckmatratzen! Wir haben auch Gefühle und wenn wir uns sexy anziehen, heißt das noch lange nicht, das wir mit euch rummachen wollen! Versteht ihr das?"
Sascha und Beni nickten betroffen und Mauro machte ein mürrisches Gesicht.
Angelina kickte an sein Wadenbein und giftete: "Capeesh? Hast du verstanden?"
Mit verkniffenem Gesicht knurrte er leise: "Mmm, ja."
Als die Jungen das Haus verlassen hatten, traten die Mütter der Mädchen sowie Sandra und David ins Wohnzimmer. Sandra schüttelte sich immer noch vor Lachen und auch die anderen bebten mit Tränen in den Augen.
Silvia umarmte ihre Tochter: "Toll habt ihr das gemacht!" und zu Sandra gewandt: "Du solltest Schauspielerin werden!"
Anja wollte wissen: "Was denkt ihr, werden sich die Jungs daran halten?"
Angelina wackelte mit dem Handy: "Solange wir das haben!"
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