Erotische Geschichten

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Nur zu zweit

5 von 5 Sternen
„Es scheint so, als wären wir heute Abend tatsächlich nur zu zweit!“ sagte Lara, als sie von ihrem Handydisplay zu mir aufsah, „Franzi schreibt, dass sie und Lukas es sich lieber vor dem Fernseher gemütlich machen wollen. Typisch Pärchen, oder?“. Sie musterte mich, meine Reaktion abwartend, aus ihren hellgrünen Augen. Zu meiner Verwunderung lag in ihrer Stimme jedoch keinerlei Enttäuschung über die Absage unserer Freunde, sondern vielmehr sogar ein wenig Freude – zumindest kam es mir so vor. „Ja, schrecklich! Immer diese langweiligen Pärchen!“ entgegnete ich, ohne dabei den sarkastischen Unterton in meiner Antwort zu verstecken.
Eigentlich hätte es ein Freitagabend werden sollen, wie wir ihn schon so oft mit unserer Studenten-Clique verlebt hatten: Treffen in Laras Wohnung, mit ein paar Drinks starten, anschließend in irgendeine Disco, Bar oder einen Club abtauchen, und dann die Nacht hindurchfeiern, bis uns die Müdigkeit wieder nach Hause treibt. Wir, das waren Lara, Franzi, Lukas, Doro, Alex und ich. Schon am ersten Tag unseres Studiums hatten wir uns kennengelernt. Seitdem waren wir eine eingeschworene Gemeinschaft, die tagsüber versuchte die Uni zu meistern und abends, vor allem an den Wochenenden, gemeinsam die schönen Seiten des Studentenlebens genossen.
Nur an diesem Tag war es wie verhext: Doro lag schon seit einer Woche mit einer Erkältung im Bett, Alex war am Nachmittag zu einer Familienfeier in die Heimat aufgebrochen und nun hatten uns auch noch Franzi und Lukas einen Korb erteilt. Übrig blieben Lara und ich. Nicht, dass mich dieser Umstand gestört hätte - ganz im Gegenteil sogar! Denn schon seit unserer ersten Begegnung hatte ich eine heimliche Schwäche für Lara. Da ich mich jedoch bislang nie getraut hatte, sie darauf anzusprechen oder sogar auf ein Date einzuladen, vollzog sich diese Schwärmerei lediglich in meinen Gedanken und Tagträumen. Vermutlich hätte ich es auch niemals gewagt ihr mein Interesse zu gestehen – viel zu sehr verbarrikadierte ich mich in der Annahme, dass sie unerreichbar für mich sei und ich niemals auch nur den Hauch einer Chance bei ihr haben würde.

Lara war nämlich diese Art Frau, die in allem perfekt zu sein schien. Das Studium durchlief sie mühelos, erntete ausschließlich gute Noten in den Klausuren und Auszeichnungen für ihre Arbeiten. Ihre vielseitigen Interessen, in denen sie stets mit fundiertem Wissen glänzte, reichten von Literatur über Musik, Politik, Wissenschaft und dem alltäglichen Weltgeschehen. Es war eine Freude sich mit ihr über alles mögliche zu unterhalten, da sie zu beinahe jedem Thema etwas Interessantes beizutragen hatte. Häufig, und meistens an genau den richtigen Stellen, zeichnete sie sich außerdem durch einen herzhaften Humor aus, der jedes Gespräch mit ihr zu einem wahren Genuss werden ließ.
Darüber hinaus hatte Lara ein beneidenswertes Stilbewusstsein: Sie war stets elegant und modisch gekleidet, zeigte gerne ihre weiblichen Reize, ohne das sie dabei jedoch ihre Eleganz und ihren Anmut verlor. Ihre Wohnung war so eingerichtet, als wäre ein renommierter Innenarchitekt zu Werke gewesen: alles war stylisch und passend aufeinander abgestimmt, dennoch wirkte es weder ungemütlich, noch steril - vielmehr so, dass man sich sofort bei ihr wohl fühlte. Schließlich, und nicht zuletzt, sah sie selbst auch noch unbeschreiblich gut aus und legte mit ihrer grazilen Figur eine Lässigkeit an den Tag, die mich fortwährend in Faszination versetzte.
All das ließ sie aber keineswegs arrogant oder hochnäsig erscheinen. Vielmehr begegnete sie jedem Menschen mit einer ungespielten Freundlichkeit und ehrlichem Respekt, was ihr stets Wohlwollen entgegenbrachte und sicherlich, bei dem ein oder anderen (vorzugsweise den Männern), auch Begehrlichkeiten weckte – mich dabei natürlich nicht ausgenommen.

Apropos ich: Wie ich gerade beschrieben habe, ist Lara eine Frau, der man normalerweise nicht so häufig im Leben begegnet. Mir zumindest war ein solches Vergnügen vorher noch nie zu Teil geworden. Doch dies allein war natürlich nicht der einzige Grund, weswegen ich mir keinerlei Erfolgsaussichten bei ihr zugestand. Der andere war ich und das Selbstbild, das ich von mir hatte: Sollte ich mich in einem einzigen Wort beschreiben müssen, so wäre es „Durchschnitt“! Ich bin mittelmäßig in meinen Studienleistungen, interessiere mich für Fußball, Autos und Technik (also wie wahrscheinlich die allermeisten Männer auf diesem Planeten), sehe meines Erachtens nach weder bemerkenswert gut oder schlecht aus und verhalte mich in der Regel auch eher unauffällig und zurückhaltend. Den meisten Menschen falle ich daher auch nicht im Geringsten auf. Ich fliege sozusagen unter dem Radar – was mich allerdings auch überhaupt nicht stört, da ich ungerne derjenige bin, der im Mittelpunkt des Geschehens steht.
Anhand dieser Beschreibungen kann man sicherlich gut erahnen, dass mir die Tatsache, dass Lara und ich an diesem Abend nur zu zweit sein würden, weniger behagte, als es bei ihr der Fall zu sein schien. Wenigstens vermutete ich dies aus dem freudigen Unterton, mit dem sie mir die Nachricht von Franzis und Lukas‘ Absage mittgeteilt hatte. Dennoch war auch ich überaus erwartungsfroh auf die kommenden Stunden und voller Interesse sie etwas näher, vielleicht sogar intimer kennenlernen zu können.

Lara legte ihr Handy beiseite und strahlte mich mit ihrem bezirzenden Lächeln an: „Da wir nun vollzählig sind, lass uns doch gleich mit dem Wichtigsten beginnen: Was möchtest du trinken?“. „Ich nehme ein Bier, bitte!“ antwortete ich und versuchte dabei so selbstsicher wie möglich zu klingen. Elegant, so wie es ihre Art war, stand sie vom Küchentisch auf. Aus der Bluetooth-Box erklang gerade „I Want To Hold Your Hand” von den Beatles und offensichtlich schien sie vom Rhythmus des Liedes erfasst worden zu sein: fast schon tänzelnd bewegte sie sich zum Kühlschrank und öffnete ihn schwungvoll zur Melodie. Sie fesselte meinen Blick! Vielleicht lag es an unserer unverhofften Zweisamkeit, vielleicht daran das es Freitagabend war oder einfach nur am heutigen Wetter, welches für Ende Oktober ungewöhnlich mild war. Aber so hinreißend, wie in diesem Moment, hatte ich Lara, trotz meiner bereits monatelang andauernden Zuneigung, noch nie wahrgenommen.

„It's such a feeling that my love - I can′t hide!”

Sie schwebte förmlich, als sie an ihren Platz am Küchentisch zurückkehrte, mir eine Bierflasche in die Hand drückte und eine weitere feierlich erhob, um mit mir anzustoßen. „Auf einen großartigen Abend zu zweit!“ sagte sie pathetisch und ließ die beiden Pullen aneinander knallen. Kühl und wohltuend rann die Flüssigkeit meine Kehle hinab. Ich versuchte mich und meine Gedanken zu sammeln: Es würde ein schöner Abend werden, so wie Lara es ausgerufen hatte, ganz egal, wie er sich entwickelt!
Das hatte ich mir in diesem Moment fest vorgenommen – nicht ahnend, dass ich damit mehr als nur richtig liegen würde…

Zu meinem Glück war Lara eine Meisterin des Small-Talks. Schnell kamen wir daher ins Gespräch, unterhielten uns über Unikram, den neuesten Klatsch und Tratsch und über alles Mögliche, was sonst um uns herum in letzter Zeit passiert war. Ich hing derweil mit Begeisterung an ihren vollen, roten Lippen. Jedes ihrer Worte saugte ich begehrlich auf, so als wären es Wassertropfen und ich ein verirrter Wanderer in der Wüste. Der Klang ihrer Stimme war weich und lieblich - in meinen Ohren vielmehr erotisch und sinnlich. Alles, was sie sagte, schien interessanter zu sein, als es objektiv betrachtet war, nur allein deswegen, weil es aus ihrem Mund kam. Ich antwortete und erzählte dagegen eher kurz und knapp, mich des Vergnügens nicht berauben zu wollen ihr zuhören zu dürfen.
Mehr und mehr war ich aufs Neue von Lara verzaubert! Die Art, wie sie sprach, was sie sagte und wie sie mich dabei ansah, gab mir das Gefühl der einzige Mensch auf diesem Planeten zu sein. Ihre Augen strahlten vor Lebenslust und Leidenschaft. Das dunkle, lockige Haar umrahmte ihre erhabenen Gesichtszüge, die mich bei jeder ihrer Regungen etwas bislang Unbekanntes, etwas scheinbar Unentdecktes wahrnehmen ließen - so als hätte ich sie heute zum ersten Mal gesehen. Ich war wie berauscht, verzückt und vernarrt zugleich!
Je länger unsere Unterhaltung dauerte, desto heiterer wurden wir und nach einer Weile kamen wir beide fast nicht mehr aus dem Lachen heraus. Meine Laune war über allen Maßen gut! Nicht nur wegen unserer anhaltend amüsierenden Konversation, sondern auch, oder vielmehr hauptsächlich, aufgrund Laras erhellter Stimmung, die in mir ein wohlig warmes Kribbeln verursachte, dass mich für ein paar Augenblicke all meine Selbstzweifel vergessen ließ. Wäre der Abend an diesem Punkt zu Ende gewesen, hätte ich ihn dennoch schon als einen der schönsten meines Lebens verbucht.

Als wir bereits beim vierten Bier angekommen waren, schielte Lara auf die Uhr an der Wand. „Schon elf!“ stellte sie mit vergnügter Verwunderung fest, „Die Zeit verfliegt heute ja mal wieder!“. Ich wendete meinen Blick ebenfalls reflexartig auf die Anzeige und stimmte ihr nickend und mit einem einsilbigen „Mhm!“ zu. „Jetzt wünschte ich mir allerdings schon, dass Franzi hier wäre!“ fuhr sie unvermittelt fort, ohne dabei meiner Wortkargheit Beachtung zu schenken. Ihre Aussage brachte mich schlagartig ins Grübeln. Ich fragte mich, ob ich die muntere Atmosphäre zwischen uns womöglich fehlinterpretiert hatte und ihr meine Gesellschaft doch nicht ausreichte, um einen schönen Abend zu verbringen. Aber noch ehe sich meine Zweifel vervielfältigen konnten, ergriff Lara wieder das Wort: „Ich wollte heute eigentlich mein neues Kleid anziehen, brauche dazu aber noch eine zweite Meinung. Sonst traue ich mich nicht!“.
Sofort, nachdem Lara den Satz beendet hatte, grinste sie mich auffordernd und mehrdeutig an, scheinbar so, als wäre diese Ansprache Teil eines lang gehegten Plans gewesen. Ich hatte jedoch keinerlei Ahnung, worauf sie anspielte und dementsprechend verwirrt und unwissend muss auch mein Gesichtsausdruck in diesem Moment ausgesehen haben. Lara erkannte meine Unsicherheit und ließ mich dankenswerter Weise nicht länger im Dunkeln tappen: „Da Franzi ja lieber zuhause vor dem Fernseher sitzt, musst du mir gleich sagen, ob dir das Kleid an mir gefällt und ich es heute anziehen soll. Ok?!“. Ohne meine Antwort abzuwarten, erhob sie sich von ihrem Stuhl und wippte spielerisch in Richtung des Flurs. Aus dem Lautsprecher ertönte „Treasure“ von Bruno Mars. „Warte hier, ich bin gleich zurück!“ rief sie beim Hinausgehen.

Gedankenverloren blickte ich Lara hinterher, wie sie leichten Schrittes durch den Kücheneingang und dann schnurstracks in ihr gegenüberliegendes Schlafzimmer lief. Sie betätigte den Lichtschalter, erhellte den Raum in einem gelblichen Licht und bog anschließend nach rechts, heraus aus meinem Sichtfeld. Von meinem Platz aus konnte ich jedoch die Wand, an der ihr großer Kleiderschrank stand, einen länglichen Spiegel in der Ecke und den schmalen Bereich davor deutlich erkennen. Daher war ich verdutzt darüber, dass Lara keine Anstalten machte, die Tür hinter sich zu schließen. So befand ich mich in einem Dilemma: Sollte ich der Versuchung widerstehen und meinen Blick abwenden oder die Gelegenheit ausnutzen und einfach abwarten welches Schauspiel sich meinen Augen noch bieten könnte?

„You're wonderful, flawless, ooh, you a sexy lady!”

Zunächst war allerdings noch nicht viel zu sehen. Lediglich aus dem Spiel der Schatten ihrer Bewegungen konnte ich erahnen, dass Lara sich gerade aus den Klamotten schälte, die sie an diesem Abend getragen hatte. Schon allein der Gedanke daran brachte mein Blut in Wallung und ich versuchte mir die Szenerie bildlich vor meinem inneren Auge vorzustellen.
Es verstrich nicht viel Zeit, bis ich noch länger auf die Vorstellungen in meinen Gedanken angewiesen war. Denn nach wenigen Augenblicken trat Lara aus der Ecke hervor an ihren Kleiderschrank und befand sich somit deutlich sichtbar nur ein paar Meter von mir entfernt. Der Anblick, den sie mir dabei ungeniert gewehrte, ließ meine Atmung für einen kurzen Moment aussetzen! Mit nichts weiter bekleidet als ihrer verrucht knappen Unterwäsche schob sie die Schranktür beiseite und zog ein schwarzes Kleid daraus hervor. Meine Augen wanderten derweil unverhohlen über ihren schlanken und wohlgeformten Körper: Ihre helle Haut glänzte förmlich im warmen Licht ihres Schlafzimmers. Lange Beine stützen ihre verführerisch knackigen Pobacken, welche bei jeder ihrer Bewegungen sachte wippten und mich unwillkürlich davon fantasieren ließen, ihnen einen behutsamen Klaps zu verpassen. Ein heißer Schauer durchfuhr meinen Körper bei diesem Wunschtraum. Ich verlor vollkommen die Kontrolle über meine Gedanken und war nicht mehr fähig meinen Blick von Lara abzuwenden. Ihre Hüfte und Taille formten eine reizvolle Symbiose, umrahmten den flachen Bauch und versprühten ein Bild von Sinnlichkeit und Erotik, wie ich es mir niemals hätte ausmalen können. Darüber verhüllte der BH ihre vor Weiblichkeit strotzenden Brüste, modellierten die perfekten Rundungen in einer aufreizenden Weise und drückten sie sanft zusammen, sodass ihr Dekolleté unbeschreiblich verlockend hervorstach. Laras zarter Nacken und ihr geschmeidiger Rücken vermochten mich ebenso in Verzückung zu versetzen und vollendeten das Gesamtbild ihrer atemberaubenden Vollkommenheit. Ich fühlte mich wie in Trance!

Von meinen Beobachtungen schien Lara zunächst nichts zu bemerken. Seelenruhig betrachtete sie den dunklen, seidigen Stoff, der an einem Bügel vor ihr baumelte, und strich ihn vorsichtig von oben bis unten glatt. Sie lächelte, sich augenscheinlich der Wirkung bewusst, die dieses Outfit auf alle ausüben würde, die sie damit zu Gesicht bekämen. Auch ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie elegant und verführerisch sie darin aussehen würde, ergötzte mich jedoch weiterhin, mit schwellender Freude daran, dass es eben noch nicht ihren Körper umhüllte.
Nachdem Lara das Kleid eine Weile begutachtet hatte, wendete sie sich zu dem Spiegel zu ihrer Rechten und hob es vor sich an ihren Körper. Sie stand nun mit ihrem Rücken zu mir und eröffnete mir den Blick auf ihre aufreizende Kehrseite. Die Silhouette ihrer Figur ließ mein Herz noch einmal höherschlagen und ich verlor mich in dem schmalen schwarzen Strang ihres Höschens, der sich zwischen ihre knackigen Pobacken schmiegte. Wie zwei reife Pfirsiche ragten sie in ihrer jugendlichen Straffheit hervor – einladend, stimulierend, beinahe hypnotisierend. Ich war vollkommen gebannt!
Plötzlich und wie aus dem Nichts vernahm ich ihre Stimme in meinem Kopf und erwachte erschrocken aus meinen Träumereien. „Ey, du Schlawiner! Schaust du mir etwa zu?“ rief sie neckisch, während sie mich über die Reflektion des Spiegels ansah. Voller Scham erhob ich meinen Blick und wurde von ihren funkelnden Augen gefesselt, die mich und meine Reaktion taxierend musterten. Ich hielt den Atem an. Meine Kehle war zugeschnürt und ich fühlte mich wie in einer Schockstarre, nicht fähig mein Verhalten zu erklären. Lara drehte sich abrupt um, hing das Kleid an einen Knauf des Schrankes und ging ein paar Schritte auf mich zu, bis sie im Türrahmen der Küche zum Stehen kam. Für einen Moment hielt sie wortlos inne, so als wollte sie mir ihren beinahe nackten Körper nun aus nächster Nähe präsentieren. Ich hielt den Blickkontakt, während sich Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten und mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.
„Ähm, tut mir leid! Ich wollte nicht…“ begann ich mit stotternder Stimme, bevor Lara mir ins Wort fiel: „Keine Sorge, ich bin dir nicht böse! Es stört mich nicht, wenn du mich so siehst!“. Ihre Miene erhellte sich wieder und es kam mir so vor, als lag etwas schelmisches in ihrem Grinsen. Erleichtert atmete ich die angestaute Luft aus meinen Lungen aus. Trotzdem blieb ein Gefühl der Ungewissheit bestehen, da ich nicht ermitteln konnte, wie ich die Situation interpretieren sollte. Selbst nachdem Lara wieder in ihr Schlafzimmer zurückgekehrt war und sich das Kleid übergestreift hatte, blieb ich unsicher und still auf meinem Stuhl sitzen, ohne auf ihre Worte zu reagieren.

Nach kurzem Posieren vor dem Spiegel tänzelte Lara wieder zu mir in die Küche, den Anschein hinterlassend als sei nichts Besonderes geschehen. Die Playlist spielte „Can’t Take My Eyes Off You“ von Gloria Gaynor. “Na, wie findest du es?” fragte sie, über beide Ohren strahlend und sich ihrer bezaubernden Erscheinung offensichtlich mehr als nur bewusst. Noch immer fühlte ich mich mit der Situation überfordert und konnte mir ihr Verhalten nicht logisch erklären: Nahm Lara es mir tatsächlich nicht übel, dass ich sie so schamlos beobachtet hatte?
Wortlos betrachtete ich die Modeschau, die sich vor mir abspielte. Ihre Hände lasziv auf die Hüften stützend, stand Lara vor mir. Das Kleid stand ihr tatsächlich ausgezeichnet! Es war körperbetont geschnitten. Nur mit zwei dünnen Schnüren hing es über ihre Schultern, ließ Arme und Dekolleté unbedeckt und schmiegte sich, wie angegossen, über ihre prachtvolle Oberweite, ihren schlanken Bauch und entlang ihrer verführerischen Taille. An den Schenkeln weitete sich der Schnitt und der schwarze Stoff wiegte locker sitzend bis knapp über ihre Kniee. Ihre Erscheinung war über allen Maßen liebreizend und gleichzeitig überwältigend.
Außer einem siegessicheren und erwartungsvollen Lächeln, konnte ich weiterhin keine Gefühlsregung in ihrem Gesichtsausdruck erkennen. Daher schaffte ich es meine Zweifel beiseite zu schieben. „Du siehst fantastisch aus!“ sagte ich schließlich mit gelöster Stimme. Ihr Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben. „Ja, das finde ich auch!“ erwiderte sie augenzwinkernd und wirbelte mit geschlossenen Augen um die eigene Achse. Als sie wieder zum Stillstand kam, sah sie mich auffordern an: „Wollen wir los? Ich habe Lust zu tanzen!“.

„You'd be like Heaven to touch - I wanna hold you so much!”

Den Weg in das Viertel, in dem das Nachtleben pulsierte, konnten wir mühelos zu Fuß zurücklegen. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns für eine kleine Disco, in der an Freitagen hauptsächlich Rock ’n‘ Roll gespielt wurde. Der Laden war brechend voll, die Musik dröhnte gellend laut aus den Boxen und in der warmen Luft lag ein Gemisch aus Schweiß und Alkohol. Doch Lara schienen diese Umstände nicht im Geringsten zu stören. Sie nahm meine Hand und zog mich zielsicher auf die Tanzfläche, ließ sogleich ihre Arme und Beine im Takt schwingen, ihre Hüfte rhythmisch kreisen und Kopf und Haare wild herumwirbeln. Ihre ausgelassene Stimmung war ansteckend und mehr und mehr Köpfe drehten sich zu ihr um.
Es dauerte nicht lange, bis Lara sich der ersten Annäherungsversuche meiner männlichen Mitstreiter erwehren musste. Mit abwinkenden Handbewegungen und zurückweisender Mimik konnte sie diese jedoch schnell abwimmeln. Nachdem sie auf diese Weise auch den vierten Casanova von sich gewiesen hatte, trat sie einen Schritt an mich heran und näherte sich mit ihrem Mund meinem Ohr. „Ich habe heute Abend keine Lust auf andere Kerle!“ rief sie, um die laute Musik zu übertönen, „Tanze mit mir! Dann werden es die anderen Typen bestimmt nicht mehr bei mir versuchen!“.
Ich spürte Laras Hand an meiner. Sanft zog sie mich enger an sich, bis sich unsere Körper berührten und bei unseren Bewegungen gefühlvoll aneinanderrieben. Ich wusste nicht, wie mir geschieht, war völlig überrascht über die plötzliche Nähe, von ihrem verführerischen Duft betört und grübelte verwirrt über den Nachhall ihrer Worte. Doch dieser Augenblick kam mir wie die Erfüllung einer lange gehengten Sehnsucht vor und ich sog jeden Moment davon genüsslich in mir auf.

Laras Körper wandte sich rhythmisch, drehte sich elegant um mich und drückte sich mal mehr, mal weniger beharrlich gegen meinen. Der DJ spielte „Mr. Brightside“ von The Killers. Ich fühlte ihre Wärme, war fasziniert von unserer Liaison und verlor mich komplett in ihrer vollkommenen Schönheit und der Erhabenheit dieses Momentes. Alles um uns herum schien plötzlich nicht mehr zu existieren. Die Disco, die vielen Menschen, der Geruch, die Musik – nichts davon nahm ich noch bewusst wahr – nur noch mich und die Frau meiner Träume!
Unser Tanz war Leidenschaft, Verzückung – ja, fast schon purer Sex! Immer enger, aufreizender und antreibender schmiegten sich unsere Leiber aneinander. Die Erinnerung an den Anblick, den Lara mir in ihrem Schlafzimmer gewährt hatte, ließ mich ihre nackte Haut durch die Stoffbahnen unserer Klamotten hindurch in blühender Leibhaftigkeit spüren. Wir schwitzten, rangen nach Luft und verfingen uns immer wieder in intensiven Blicken, die uns unweigerlich anstachelten und die Spannung zwischen uns weiter und weiter aufheizte.
Wie automatisch, fast schon spielerisch, fanden sich plötzlich unsere Lippen, berührten sich liebkosend und schienen miteinander harmonisch zu verschmelzen. Endorphine schossen wie Blitze durch mich hindurch, ließen mich erzittern und trieben mir heiße Schübe der Erregung durch meine Glieder. In meinem Kopf herrschte ein wundervolles Chaos der Emotionen!
Vereinigt und losgelöst von unserer Umgebung verharrten wir in unserem Kuss. Lara schmeckte süß, ihre Lippen waren zart und einladend. Sie presste ihren Körper gegen meinen. Ich spürte ihren Busen an meinem Thorax, weich und anschmiegsam drückte sie sich an mich und ich glaubte das Pochen ihres Herzens zu vernehmen, dass ihr, genau wie mir, wild und rasend bis zum Hals schlug. Meine Hände umfassten unwillkürlich ihre Hüften, wanderten über die geschmeidige Rundung ihres Rückens und streiften zärtlich über die seidig glatte Haut ihrer Schultern und Arme.
Ich reizte den Moment bis ins Äußerste aus, war voller Verlangen und kostete das Vergnügen unserer Interaktionen so gut aus, wie ich nur konnte. Vielleicht vergingen so lediglich ein paar Sekunden, vielleicht Minuten oder gar Stunden. Doch die Zeit verflog wie ein Wimpernschlag!

„It was only a kiss – it was only a kiss!”

Aus Laras Augen strahlte eine tiefempfundene Glückseligkeit und sie schenkte mir das bezauberndste Lächeln, dass ich jemals zu Gesicht bekommen durfte. Wir zelebrierten diese Nacht und labten uns an unsere Zweisamkeit. Hingebungsvoll tanzten wir weiter und weiter, bis wir schließlich ausgelaugt und erschöpft in den Armen des jeweils anderen Erholung fanden. Unsere Körper wiegten sich schwelgend aneinander. Ihre Nähe, der leichte Hauch ihres Atems an meinem Nacken, der liebreizende Duft ihres Haars und ihr wohltuender Geschmack, der noch immer auf meinen Lippen lag, versetzte mich nachhaltig in einen Zustand euphorisierender Beseeltheit.
Die Nacht verstrich schneller, als es mir lieb war! Wir waren beide müde von dem Trubel und der Lautstärke um uns herum. Es wurde Zeit zu gehen. Schweigend und dem Echo unserer verlebten Verbindung frönend, begleitete ich Lara zu ihrer Wohnung – dort wo dieser unvergessliche Abend seinen Anfang genommen hatte. Es war zwar noch nicht lange her, als wir uns hier, noch fremd unserer Gefühle füreinander, getroffen hatten, doch es kam mir wie eine andere Zeitrechnung vor.
Ich erwartete nicht, dass sie mich noch zu sich hereinbeten würde. Alles, was nun noch hätte geschehen können, wäre der Intensität der vergangenen Stunden nur als lauwarmer Aufguss gleichgekommen. Darum tat es meiner Stimmung keinerlei Abbruch, als Lara mir zum Abschied lediglich einen flüchtigen Kuss aufdrückte und eine gute Nacht wünschte. Dann wendete sie sich, in ihrer eleganten Art, zur Tür.
Nachdem Lara das Schloss schon entriegelt hatte, drehte sie ihren Kopf noch einmal zu mir um: „Ich bin froh, dass wir heute nur zu zweit waren und vielleicht bleibt es nicht das letzte Mal!“. Ich nickte zustimmend und sah ihr noch hinterher, bis sich die Tür hinter ihr verschloss. Anschließend blieb ich noch für einen Augenblick stehen und versuchte zu begreifen, was mir gerade widerfahren war. Zu viele Gedanken, Emotionen und Bilder schwirrten noch ungeordnet durch meinen Kopf, um sie gänzlich erfassen zu können. Doch eines war mir klar: Dies würde für immer ein unvergesslicher Abend für mich sein!
  • Geschrieben von Sulakad
  • Veröffentlicht am 02.11.2022
  • Gelesen: 15863 mal

Kommentare

  • CSV06.11.2022 10:53

    Glückwunsch zu dieser "sehr feinfühlig" beschriebenen Geschichte, die vor Erotik knistert. Kommt die Fortsetzung?
    Diesmal überlasse ich mal anderen Lesern das Sternchengeben!

  • Sulakad07.11.2022 16:32

    @CS
    Vielen Dank für die Glückwünsche!
    Eine Fortsetzung kann ich mir für diese Geschichte sehr gut vorstellen...
    Und natürlich freue ich mich über alle Bewertungen :)

  • Kathi (nicht registriert) 14.08.2023 17:58

    Sehr Romantisch, einfach nur wundervoll geschrieben. Man liest regelrecht die Gefühle. Mach weiter so

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