Erotische Geschichten

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Nr.434 Neues Frühlingserwachen...

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Eingesandt vor 1985 Bernhard B. und veröffentlicht 1985 im Stephenson-Verlag "Keine Angst vorm Lieben" Seite 275

Frühlingserwachen

Seit gut einem halben Jahr bin ich Kunde in Flensburg. Daher kenne und schätze ich die Erlebnisberichte, in denen Kunden offen und freimütig von ihren sexuellen Erlebnissen berichten.

Ich habe mich nun entschlossen, Ihnen, lieber Leser, auch meine Geschichte meiner Ehe niederzuschreiben, die Ihnen, wie ich hoffe, vielleicht eine Hilfe bei ähnlichen
Eheproblemen geben könnte.

Wir, das heißt meine Frau Monika und ich, sind 29 und 31 Jahre alt und seit nunmehr neun Jahren glücklich verheiratet. Das ist doch nichts Besonderes, werden Sie jetzt denken.
Und das mag auch stimmen, wenn man die Hintergründe nicht kennt. Tatsache ist jedoch,
daß es nicht so zwischen meiner Frau und mir war. Doch ich will der Reihe nach erzählen.

Unser Eheleben war harmonisch, bieder, halt alltäglich. Finanziell gab es keine Probleme, und unsere beiden Jungen machten uns viel Freude, aber auch viel Arbeit. Während der ältere mit seinen 7 Jahren bereits zur Schule ging, benötigte unser Nesthäkchen mit seinen 2 Jahren noch ständige Obhut seiner Mutter.

Eigentlich führten wir eine Musterehe, aber nur nach außen. Zwischen mir und meiner Frau kriselte es seit längerer Zeit. Hatte uns lange unser Sexualleben noch Freude gemacht und uns eine physische und psychische Ausgeglichenheit beschert, so stimmte es nun schon seit einiger Zeit zwischen uns beiden nicht mehr. Die tägliche Arbeit, die Kinder, der Haushalt, alles trug dazu bei, uns auch bei unserer Liebe zueinander in ein bestimmtes monotones Klischee zu pressen, aus dem wir uns nicht lösen konnten.

Sicher gibt es viele Ehemänner, denen es ebenso ergeht und die eine einfache Lösung dieses Problems durch Seitensprünge erreichen. Das wollte ich jedoch auf keinen Fall, denn dazu liebte ich meine Frau zu sehr, obgleich es mir damals sehr schwer fiel, ihr meine Liebe zu zeigen oder zu beweisen.
So lebten wir wochenlang nebeneinander her, und ich fand nicht den Mut, mit meiner Frau über dieses Thema zu reden.

Doch Monika ist ja nicht dumm. Sie spürte schon lange, daß es zwischen uns nicht mehr so war wie in den ersten Jahren unserer Ehe, und so kam es eines schönen Abends, daß sie mich konkret fragte: "Was ist los mit dir, Bernhard?"

Ich druckste noch ein wenig herum, doch dann brach es aus mir heraus wie eine Flutwelle, die einen Damm eingerissen hatte. "Unsere Ehe ist so eintönig, so alltäglich geworden, daß ich nicht mehr weiß, wie wir aus diesem selbstgebastelten Käfig herauskommen.
"Du meinst doch sicherlich etwas Bestimmtes!" Monika durchschaute mich sofort.
"Ja", gab ich schließlich zögernd zu.
"Und das wäre?"
"Weißt du, an unserem Ehealltag, dem Haushalt, den Kindern und meiner Arbeit, da kann und will ich nichts ändern. Da ist es nur natürlich, daß sich eine gewisse Eintönigkeit einstellt. Doch mir fehlt momentan ganz einfach die erforderliche Ausgeglichenheit, um das alles zu überstehen. Ich liebe dich wirklich sehr, aber gerade diese Liebe droht genauso gleichgültig, genauso selbstverständlich zu werden wie alles andere."

"Und du weißt sicherlich schon einen Ausweg." Ihre Feststellung klang mehr wie eine Frage.
Ihr Blick ruhte unverwandt auf mir, machte mich noch nervöser, als ich ohnehin schon war.
"Ja und nein", antwortete ich. "Ich ertappe mich in der letzten Zeit sehr oft bei dem Gedanken,
dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen.

Jetzt war es raus! Ich war auf eine empörte Reaktion von ihr gefaßt, doch diese Reaktion blieb zu meinem Erstaunen aus. Also fuhr ich fort: "Wenn ich dich nicht so lieben würde, wäre es für mich einfach, mir genügend Abwechslung durch Fremdgehen zu verschaffen. Doch darum geht es mir nicht. Ich weiß, das ganze klingt für dich unglaubhaft, doch ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken könnte."

"Du denkst also an Partnertausch", stellte sie mit leiser Stimme fest, "und mit wem sollte das deiner Meinung nach vonstatten gehen?"
"Ich weiß es nicht, auf keinen Fall aber mit jemanden aus unserem Bekanntenkreis.
Von denen ist es keiner wert, dich zu besitzen."

Monika schwieg jetzt. Ich konnte mir gut vorstellen, wie sehr ich sie erschreckt und getroffen hatte.
Und doch war ich erleichtert, meine Gefühle und Gedanken endlich ausgesprochen zu haben.
Die nächsten Tage verliefen wieder vollkommen normal, soweit man dieses Wort überhaupt verwenden konnte. Monika war deutlich stiller geworden, dennoch bemühte sie sich, sich nichts anmerken zu lassen. Wir wußten beide nicht recht, wie wir uns dem Partner gegenüber verhalten sollten.

Doch plötzlich, etwa 3 Wochen nach unserem Gespräch, gab sich Monika geheimnisvoll.
Ich erfuhr von ihr nur, daß wir am Freitag Besuch erhalten würden. Auf meine Frage, wer es denn sei, lächelte sie nur tiefgründig und meinte: "Wirst schon sehen!"
Ich muß zugeben, sie erreichte es, mich neugierig zu machen. Nie im Leben wäre mir damals unser denkwüdiges Gespräch in den Sinn gekommen.
So kam der Freitag, und ich erlebte meine erste Überraschung, als ich nach getaner Arbeit nach Hause kam. Das Wohnzimmer war für mich tabu, und Monika drängte mich zum Umkleiden. Sie selbst hatte sich in Schale geworfen. Zu einem engen, geknöpften Rock trug sie dunkle Nylons und elegante hochhackige Schuhe. Dazu hatte sie eine weite, weiße Rüschenbluse an, durch die ihr dünner BH schimmerte. Ich muß zugeben, ich war von Besitzerstolz erfüllt, als ich sie so sah.
Ich duschte kurz und warf mich in einen eleganten Anzug.

"So, und was ist jetzt?" fragend blickte ich sie an.
"Jetzt? Jetzt gehen wir aus. Die Kinder sind bei meinen Eltern, und wir haben ausnahmsweise einmal einen freien Abend."

"Ich dachte, wir kriegen noch Besuch?" wieder einmal bekam ich als Anwort nur einen geheimnisvolles Lächeln. Also machten wir uns auf den Weg. ich mußte Beifahrer spielen und harrte der Dinge, die da kommen würden. Schließlich hielten wir vor einem Tanzlokal. Ich folgte meiner Frau in das gedämpfte Licht des Lokals. Die Musik war modern, jedoch nicht zu laut, wie das in manchen Diskotheken leider oft der Fall ist. Nach einem kurzen Rundumblick übernahm Monika die Führung und steuerte auf eine halboffene Nische zu. Der Tisch war bereits besetzt von einem Paar in unserer Altersklasse.
"Guten Abend", grüßten wir uns. Monika übernahm es, uns vorzustellen.

"Das ist Herr Peter Berger und Frau Inge."
Ich gab beiden die Hand und stellte mich selbst vor "Bernhard Brauer."

Wir setzten uns und ich bekam Gelegenheit, die Bergers genauer zu mustern. Er hatte eine sportliche Figur und ein markantes Gesicht. Sein Benehmen war korrekt, mit einem gehörigen Schuß Humor. Kurzum ein Mann, dessen Fröhlichkeit jedermann ansteckte.
Seine Frau schien etwas jünger zu sein. Ich schätzte sie auf Mitte Zwanzig. Sie war ein heller Hauttyp mit schulterlangen blonden Haaren. Ihr Gesicht war nicht uninteressant. Ich versuchte zwischen ihr und Monika Vergleiche zu ziehen; doch beide waren in ihren Äußerlichkeiten zu verschieden und dennoch jede für sich eine kleine Schönheit. Die anfängliche Distanz zwischen uns begann zu schwinden. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, was ja bei neuen Bekanntschaften nicht immer der Fall ist. Noch wußte ich nicht, woher Monika die beiden kannte, doch ich sollte es später erfahren.

Unsere Stimmung stieg von Stunde zu Stunde, und gegen 22 uhr schlug Monika vor, Brüderschaft zu trinken. Wir waren sofort einverstanden. Es gab eine kleine Verlegenheitspause, als es an das Austauschen der Küsse zwischen "Bruder" und "Schwester" ging.
Doch wieder war es Monika, die als erste die Initiative ergriff. Sie umfaßte Peters Kopf und küßte ihn sanft - und durchaus - wie unter Geschwistern üblich - auf den Mund.

Ein seltsamer Schwindel erfaßte mich. Inge rutschte näher, wobei ihr Rock sich etwas nach oben verschob. Aus dem Augenwinkel konnte ich den Ansatz ihrer Schenkel erkennen, ihre Lippen preßten sich intensiv auf die meinen und für einen kurzen Moment vermeinte ich, ihre Zunge zwischen meinen Zähnen zu spüren. Ihr Schenkel löste sie sich wieder von mir. ihre Wangen hatten sich leicht gerötet, und auch Monika zeigte ähnliche Zeichen. Monikas Atem ging schwer und ihre Brüste hoben und senkten sich rhythmisch. Wieder entstand eine verlegene Pause. Diesmal wurde Peter aktiv.

"Wollen wir tanzen?" Monika stimmte zu, und kurz darauf wiegten sich beide auf Tuchfühlung und im Takt einschmeichelnder Musik. Ich blickte zu Inge. "Wollen wir auch?""
Wir erhoben uns, und wenig später schmiegte sich Inge in meine Arme. Ihre aufreizenden Bewegungen, das Spiel ihrer Hände auf meinem Rücken und in meinem Nacken machten mir sehr schnell die Grenze meines Hosenstoffes bewußt. Sie tat jedoch so, als bliebe ihr mein Zustand verborgen, obwohl ihre Schenkel mein rechtes Bein sanft und fast unmerklich umklammerten,

Meine Blicke schweiften immer wieder zu Monika und Peter. Beide hielten die Augen geschlosssen und ließen ihre Hände auf Entdeckungsreisen gehen, allerdings ohne anstößig zu wirken. Monikas Gesicht erschien mir verklärt, gelöst von allem Weltlichen. Was sie wohl empfand und dachte?

Wir blieben noch knapp eine halbe Stunde, dann ergriff Monika das Wort.
"Wißt ihr was? Ich habe jetzt Hunger! Ihr auch?" "Gehen wir doch etwas essen", schlug Inge vor. "Ich habe nämlich auch Hunger."
Monika erhob sich. "Alles auf mein Kommando! Wir gehen schon zu unserem Auto und warten dort auf euch. Ihr Männer geht erst mal schön unsere Rechnung bezahlen und folgt uns dann. Inge fährt mit mir und du, Bernhard fährst mit Peter. Ihr dürft uns nachfahren. Tschüs, bis gleich."

Peter und ich sahen uns an und grinsten. Wir beeilten uns mit dem Bezahlen und fuhren Minuten später den Rücklichtern des anderen Wagens hinterher. Eine halbe Stunde später standen Peter und ich vor unserer verschlossenen Wohnungstür. Am Türgriff hing ein kleiner Zettel: "Wir holen Euch herein, wartet."

Nicht lange, da wurde die Tür geöffnet und wir durften eintreten. Monika hatte das Wohnzimmer förmlich verwandelt. Brennende Kerzen, funkelnde Gläser voll mit perlenden Sekt und leise Musik verbreiteten eine zauberhafte, romantische Stimmung, in deren Ausstrahlung uns die beiden Frauen mit roten Wangen und leuchtenden Augen erwarteten. Wortlos wurden wir zu der breiten Couchgarnitur geführt. Wie selbstverständlich setzten sich Inge zu mir und Monika zu Peter. Ich kam mir vor wie in einem Traum. Schweigend nahmen wir einige Kleinigkeiten zu uns.
Plötzlich erhoben sich die Frauen.

"Ihr bleibt jetzt hier", bestimmten sie, "wir gehen uns etwas Bequemeres anziehen." Wir mußten lange warten, hörten das Klappern von Türen, das Rauschen von Wasser, leises Tappen von Füßen, wagten aber nicht unsere Neugier zu befriedigen, um den seltsamen Zauber, der über uns lag, nicht zu zerstören. Irgendwann war es dann soweit. Die Tür wurde einen Spalt geöffnet.

"Augen zu", flüsterte eine Stimme, und dann ging das Deckenlicht aus. Wir Männer saßen mit geschlossenen Augen, erwartungsvoll gespannt wie die kleinen Kinder am Heiligabend.
"Jetzt dürft ihr die Augen wieder aufmachen!"
Ich war wie vor den Kopf geschlagen.

"Ich träume", flüsterte ich, "kneif mich doch jemand, sonst werde ich verrückt!" Blindlings griff Peter zu und kniff mir fest in den Arm. Er wirkte wie hypnotisiert, was allerdings auch kein Wunder war.
Vor uns stand ein Traum in doppleter und doch so verschiedener Ausführung.
Träume in luftigen, raffiniert geschlitzten Kleidern aus glänzendem, hauchzarten Satin. Monika legte eine Platte auf, und leise stimmungsvolle Musik von Cat Stevens erfüllte den Raum.
"Dürfen wir bitten?"

Wie in Trance folgten wir der Aufforderung, um uns in weichen, zarten Armen, umhüllt vom Duft eines schweren Parfums, wiederzufinden. Wie von selbst fanden sich unsere Münder, unsere Zungen im Gleichklang der Gefühle. Fast zur gleichen Zeit sanken wir zu Boden, erforschten, tasteten und streichelten unsere Körper in einer Harmonie, die ich vorher nicht für möglich gehalten hatte.
Endlos die Minuten, in denen wir zu viert, spürbar dicht und doch so weit entfernt vom geliebten Partner, im Rausch der Gefühle vergingen.
Hemmungen, Scheu, Neid, all dies existierte für uns nicht mehr. Wir befanden uns in einer völlig anderen Dimension, losgelöst von allen irdischen Zwängen.
Nachdem der erste, leidenschaftliche Ausbruch seine Erfüllung gefunden hatte, begannen wir erneut unsere Körper zu erforschen.

Jeder war der gebende und der nehmende Partner. Ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Bindungen liebten wir uns. Mal ließ ich Inge meine Stärke spüren, während Peter sich in Monika versenkte, dann war ich in Monika, flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr ich sie liebte, während Peter seine Inge liebte. Herrliche Stunden vergingen wie im Flug. Peter und Inge blieben noch das ganze Wochenende, an dem wir noch oft dieses Gefühl des Zusammenseins erlebten.

Seither treffen wir uns regelmäßig. Manchmal gehen wir vorher aus. Manchmal bleiben wir sofort zu Hause, um uns voll und ganz uns zu widmen. Die Eintönigkeit ist aus unserem Leben verschwunden und ist einer neuen Erkenntnis über uns und unser Bewußtsein gewichen.

Meine Ehe mit Monika ist wieder harmonisch wie am Anfang, nur noch reifer, ohne jeden Egoismus.
Und seither sind wir auch Kunden in Flensburg, da wir nun von uns behaupten können, eine bessere, freiere Einstellung zur Liebe erlernt zu haben, und sie sooft wie möglich praktizieren.

PS: Das Treffen hatte übrigens meine Monika arrangiert, die einige Tage nach unserer Aussprache eine entsprechende Annonce aufgegeben hatte. Von den Bildzuschriften gefiel ihr die der Bergers am besten, und so hatte sie sich bereits einige Tage vorher mit Inge und Peter getroffen. Und da soll einer noch sagen, Frauen wären nicht verschwiegen oder erfinderisch

Vor 1985 eingesandt von Bernhard B (Pseudonym)
  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 22.01.2022
  • Gelesen: 5076 mal

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