Erotische Geschichten

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Nordseeliebe

5 von 5 Sternen
Er mochte diese Insel nicht mehr. Immer wieder fragte er sich, warum er jedes Jahr mit seinen Eltern hierher in den Urlaub fuhr. Eine plausible Antwort wollte ihm dazu nicht einfallen. Früher hatte er es nie erwarten können. Damals hatte er seine Koffer immer schon ein halbes Jahr vor der Reise gepackt und seine Eltern mit Dingen genervt, die er im nächsten Urlaub anstellen wollte. Einst war sie für ihn ein überdimensionaler Sandkasten, ein riesiger Abenteuerspielplatz gewesen. Seine Mutter und sein Vater waren vernarrt in dieses Stück Land, und lange war ihm der endlose Strand wie das Paradies erschienen.
In den letzten Jahren der neunzehn, in denen er mit hierhergekommen war, aber hatte sich seine Sicht auf die Insel gewandelt. Öde und langweilig kam ihm alles vor, während er in sich gekehrt den Strand entlangspazierte und die anlandenden Wellen seine Füße umspülten. Er konnte seinen Eltern nicht sagen, dass er nicht mehr mitfahren wollte, viel zu sehr hatten sie sich immer darauf gefreut, wenigstens einmal im Jahr etwas mit ihm gemeinsam zu unternehmen. Wenn er aufschaute, verlor sich sein Blick in den Weiten des Horizontes. Warme ablandige Böen fuhren unter sein T-Shirt. Der salzige Geschmack der Luft, das Krächzen der Möwen und der feine weiße Sand ließen Erinnerungen in ihm aufsteigen, aber er wollte lieber an das denken, was er zu Hause verpasste in der Zeit, die er hier verbrachte.
Feuchter Sand drückte sich bei jedem Schritt um seine Füße und durch die Zehen. Gelegentlich schossen Windsurfer über einer Welle in die Höhe, doch bis auf deren Gesellschaft war er an diesem Spätsommertag fast allein.
In einiger Entfernung stand jemand in der Dünung und sah aufs Meer hinaus und in den sich rot färbenden Himmel. Je näher er der Gestalt kam, umso mehr zog diese seine Aufmerksamkeit auf sich. Ein dünnes Strandkleid flatterte um ihren Körper, und lange blonde Haare umwehten ihr Gesicht. Er hatte den Eindruck, die Strandbesucherin würde sich auch nach etwas anderem sehnen.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte er, als er sie erreichte.
Sie wandte sich zu ihm um und versuchte vergebens, ihr Haar hinter den Kopf zu streichen, dabei lächelte sie ihn an, dass ihm die Knie weich wurden.
»Ja«, sagte sie und wandte sich wieder der See zu. »Wenn hier nicht alles in Ordnung ist, wo dann?«
Er stand wie gefesselt neben ihr, sein Blick auf sie gebannt. Das Profil ihres Gesichtes, die fein gezeichneten Rundungen ihres Körpers vor dem Wasser und dem leuchtenden Abendhimmel ließen keinen Raum für Gedanken an zu Hause. Der Wind drehte sich, aber er merkte es kaum.
»Ich wünschte, ich hätte meinen Fotoapparat bei mir«, sagte er. Ein verlegenes Lächeln in seine Richtung.
»Du bist Fotograf?«
»Nicht direkt, ich fotografiere nur gern. Wundervolle Dinge muss ich einfach festhalten.«
»Ich kann das nicht«, sagte sie. »Ich liebe die Momente, in denen mir etwas Schönes begegnet und genieße dann meist, anstatt auf den Auslöser zu drücken.« Er sah sie an. Er konnte an kein schöneres Motiv denken, als es dieses Mädchen wäre.
»Die einzigartigen Bilder dieser Insel, wie die der Strandburgen aus angespültem Treibgut«, fuhr sie fort, »finde ich wundervoll. Du kennst sie sicher.«
»Ja, sie sind sich nie gleich, sie wandeln und verändern sich, man entdeckt immer wieder Neues an ihnen.«
»Hast du einmal in einer der Hütten übernachtet?«, fragte sie.
»Nein, aber öfter frei an den Dünen. Der Himmel hier ist nachts herrlich. Es muss ein Traum sein ihn zu zweit erleben zu dürfen«, dabei schaute er den wenigen Schäfchenwolken hinterher. Sie wirbelte mit einem Fuß seicht das Wasser auf. »Du kannst mir sicher zeigen, was du hier schon alles festgehalten hast?«
»Ich bin hier praktisch aufgewachsen, ich kann dir jeden verborgenen Winkel zeigen«, sagte er.
Er reichte ihr seine Hand. Sie ergriff sie und hielt sich, um sich umzudrehen, zog ihn dann damit leicht in Richtung Land. Er konnte ein ihm völlig unbekanntes Kribbeln in seinem Bauch nicht länger ignorieren. Zusammen schritten sie über den noch warmen Strand. Fasziniert achtete er auf jede noch so kleine Bewegung von ihr. Dann fürchtete er, zu aufdringlich zu starren, und wandte unauffällig seinen Blick ab. Etwas höher an den Dünen setzte er sich mit ihr in den Sand.
»Meine Eltern«, sagte sie mit einem Blick auf ihn, »haben sich in diese Insel verliebt und mir geht es gerade genauso.« In seiner Magengrube flatterte etwas wild umher.
»Bei meinen alten Herrschaften ist es das Gleiche«, sagte er darauf. »Sie schaffen es immer wieder, mich breitzuschlagen, mit ihnen hierherzukommen.«
»Wieso denn breitschlagen …? Hättest du etwas Besseres vorgehabt?«
Ein Zögern. Bilder in seinem Kopf zeigten ihn mit seinem Kumpel auf der Couch, den Gameboy in der Hand …
»Nein«, sagte er, »das Beste ist grade so nah wie nie, am liebsten würde ich es auch für immer festhalten.« Sie schmunzelte, blickte in seine Richtung. Davon begann etwas in seinem Bauch Loopings zu fliegen.
»Das kommt auf deine Referenzen an … «, habe ja noch keine Werke von dir gesehen. Ich hätte aber nichts gegen eine Probe, um deine Kunst zu testen «, meinte sie.
Sein Herz schlug nicht ruhiger, als sie weiter sagte: »Komm, wollen wir ein Stück gehen?«
Lachend und kichernd spazierten sie den Strand entlang. Eine kühle Brise kam von der See herein. Nach einer Weile fand ihre Hand die seine. Er fühlte sie leicht zittern.
»Wollen wir in eine Bar gehen?«, fragte er.
»Ich möchte lieber zurück in mein Hotel. Der Kniepsand, weißt du?«
Ja, er wusste natürlich, kannte die unangenehmen Nebenwirkungen dieses Sandes nur zu gut. Die Enttäuschung über ihre Entscheidung konnte er aber nicht verbergen. »Wann sehen wir uns wieder?«
Sie tänzelte über den Sand und knickste etwas scheu vor ihm, kreiste mit den Zehenspitzen im Sand. Ihr Augenaufschlag kam schräg von unten. »Wir haben einen schönen Wellnessbereich im Hotel. Komm doch einfach mit, ich lade dich ein.«
Wenn es Angebote gab, die man nicht ablehnen sollte, dann war dieses mit Gewissheit eines davon.
Mit schnelleren Schritten machten sie sich auf, um der kühlen Dämmerung zu entfliehen, und wanderten Hand in Hand über einen Holzplankenweg durch die Dünen. Hier im Dorf war es wesentlich belebter als am Strand, es ging aber trotzdem noch beschaulich zu, und ihr Hotel war zu dieser Zeit nur wenig besucht.
Sie führte ihn in den Spa-Bereich. Die Wärme vertrieb bald ihre Gänsehaut. Ihre Blicke trafen sich etwas verschämt, aber sie sahen sich immer länger lächelnd in die Augen.
»Ich …«, sagte er, doch bevor er seinen Satz fortsetzen konnte, hatte sie ihm einen Finger auf die Lippen gelegt.
Sie fasste seine Hände und leitete ihn zu den Duschen. Unsicher folgte er ihr. Hinter den offenen Sichtschutzwänden fiel ihr Kleid zu Boden. Nackt hielt sie die Arme vor ihrer Brust verschränkt. Sie sah ihn an, und ihr Fuß beförderte das Kleid aus der Dusche. Seine Blicke klebten an ihr. Er streifte sein T-Shirt über den Kopf. Seine Jeans mit den abgeschnittenen Beinen fiel wie ihr Kleid zuvor und nahm denselben Weg.
»Mit Unterwäsche hast du es wohl nicht so?«, fragte er, was sie zum Kichern brachte.
»Da sind wir uns ja offensichtlich ähnlich«, meinte sie.
Das Wasser aus der Dusche benetzte ihr Haar. Es floss über ihr Gesicht, strömte ihren Körper hinunter und perlte auf ihrer Haut. Er wollte zu ihr unter die Brause treten, aber zögerte. Da fasste sie seine Hand und zog ihn zu sich in den Wasserstrahl. Ihre Haut berührte sich im Fluss des warmen Wassers. Die Dusche stoppte. Sie nahm ein paar Tropfen aus dem Duschgelspender und streichelte ihre Rundungen entlang. Er seifte sich ebenfalls ein und streifte mit seinem Arm ihren Po. Darauf strich auch sie über seine Hüften und zog ihn zu sich heran. Sie schmiegte sich an ihn; ihre Hände glitten im Schaum über seinen Körper. Ihre Haut. Ihre Wärme. Seife überall. Dann drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm, umfasste hinter sich greifend seinen Po und zog ihn an sich. Sein erregtes Glied drückte spürbar an ihre Pobacken. Seine Hände glitten ihren Bauch hinauf zu ihren Brüsten.
Sie schaltete das Wasser ein. Ihre Hände streichelten in verborgenen Winkeln. Sie fasste seine Hand und führte sie abwärts, presste sie zwischen ihre Schenkel. Ihre andere suchte sein Glied. Sie umfasste es mit sanftem Druck, strich den Schaft hinauf und wieder hinunter, fand einen Rhythmus, der ihn aufstöhnen ließ. Immer fester drückte er seinen Körper an ihren. Mit seinen Fingern brachte er sie zum Erbeben. Leidenschaftlich streichelte er ihre Kurven, ihre Haut, genoss es, ihr sich lustvoll hingebendes Becken zu fühlen und zu stimulieren. Sie atmete heftig. Ihr Kopf neigte sich in den Nacken und ihr Becken zitterte. Seine Lippen fanden die Haut auf ihrer Schulter.
Er hielt sie fest umschlungen, bis ihr Höhepunkt abgeklungen war, als wolle er sie in alle Ewigkeit so bewahren, doch sie wandte sich zu ihm um. Sie schaute ihm angestrengt atmend tief in die Augen. Ihre Hände entlockten ihm ein wonniges Schnaufen. Seinen Mund an ihren Hals gepresst versuchte er, es zu unterdrücken, doch es misslang. Er hielt ihren Kopf gegen seinen, während er ihren Rücken streichelte. Sie schien genau zu wissen, was sie tun musste, um ihn in den Himmel aufsteigen zu lassen. Zärtlich, aber auf den Punkt glitten ihre Finger immer intensiver und schneller um seine Eichel. Ihr erregter Atem und ihre zarte Haut an seiner zu spüren, trieben ihn auf die Spitze. Er entlud sich zwischen ihren Körpern, doch sie gab ihn nicht frei. Ihre Augen, ihre Blicke und Ihr Lächeln gönnten seiner Lust keine Pause. Sie umschlangen sich. Umschmeichelt von warmen Wasserstrahlen wollte ihr Kuss bis in alle Ewigkeit andauern.
»Du darfst mich ganz fest halten«, flüsterte sie.
»Du bist so wundervoll«, hauchte er zitternd zurück. »Nur dieser Moment könnte Bildbände mit dir füllen.« Allein ihr Augenaufschlag ließ ihm den Atem wieder stocken. Ihre Hände und Arme gingen erneut auf Entdeckungsfahrt über seine Lenden. Mit ihrem unvergleichlich süßen Lächeln fragte sie leise: »Meinst du, du kannst mit mir in die Sauna kommen, oder möchtest du erst mein Zimmer sehen …?«

Jetzt liegen die beiden in den Dünen. Sie schauen gemeinsam in den Sternenhimmel, lauschen dem rauschenden Meer und der Kniepsand leistet wieder ganze Arbeit.
»Erinnerst du dich noch … unser erster Tag?«, fragt sie.
»Als ob es gestern gewesen wäre. Hier im Urlaub, und du trugst so ein ähnliches Kleid wie heute. Gerade war es, als liefe unsere Begegnung wie ein Film vor meinen Augen ab.«
»Wir müssen die Alben unbedingt mal wieder durchblättern«, sagt sie lächelnd.
Am kommenden Abend steigt eine besonders große Feier in ihrem Hotel. Alle ihre Lieben sind diesmal eingeladen. Ihr Hochzeitstag jährt sich zum fünfundzwanzigsten Mal, und sie feiern ihn wieder, wie jedes Jahr, auf ihrer geliebten Insel ...
  • Geschrieben von BlueSky
  • Veröffentlicht am 23.07.2022
  • Gelesen: 10680 mal
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Kommentare

  • CSV15.08.2022 01:09

    Meine Meinung: Sehr gut erzählt und originell!!!
    Diesmal müssen andere Sternchen geben!

  • michael471127.08.2022 01:38

    Das ist ein Traum, der real wurde. Wunderschön erzählt!

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