Erotische Geschichten

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Lisbeth & Leander – Ein Schauspiel in fünf Akten

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Figuren:

Heribert, Fürst von Rosenburg,
Seine Tochter, Lisbeth, die Erb-Prinzessin,
Marianne, ihre Zofe.

Rudolf, Kanzler des Fürstentums,
Brockner, der Kerkermeister und Gehilfe des Kanzlers.

Leander, ein Schuster,
Torbjörn, sein Kompagnon.

Der Ort der Geschichte ist das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, die Zeit ungefähr 3 Tage.



ERSTER AKT

Deutsches Mittelgebirge. Thronsaal im Rosenburger Schloss.
Heribert, Fürst von Rosenburg, und Rudolf, Kanzler des Fürstentums.

HERIBERT aufbrausend. So hat sich Lisbeth, meine geliebte Tochter, wohl noch immer nicht entschieden.

RUDOLF. Nein, eure hochfürstliche Durchlaucht. Soweit es mir ihre Zofe Marianne berichtete, sei sie bislang wahllos geblieben.

HERIBERT. Doch waren nicht eine Heerschar von Anwerbern aus allen Winkeln des Reiches herbeigeeilt, um sich uns zu empfehlen?

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. Eine wahre Heerschar von Anwerbern war hier. Doch keiner schien geeignet für das Fürstentum zu sein.

HERIBERT. Ich vermag es mir nicht auszudenken, sollte sie keinen Gemahlen finden, solange ich noch auf dieser Erde wandle.

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. Auch ich vermag es mir nicht auszudenken, sollte es dazu, der Herr sei uns gnädig, kommen.

HERIBERT nachdenklich. Stand nicht gestern hier ein stattlicher Prinz aus dem Süden vor uns und warb mit lieblichem Gesang um meiner Tochter Hand?

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. So war es. Doch glaubt Ihr nicht, dass ein Sängerbursche das Fürstentum mit zu sanfter Hand regieren dürfte?

HERIBERT nachdenklich. Wo Ihr Recht habt. Und stand nicht vorgestern ein kräftiger Graf aus dem Westen vor uns, schwang behände sein Schwert und prahlte mit seinen Kampfestaten um meiner Tochter Hand?

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. So war es. Doch glaubt Ihr nicht, dass ein Kriegerbursche das Fürstentum mit zu harter Hand regieren dürfte?

HERIBERT nachdenklich. Wo Ihr Recht habt. Und stand nicht vorvorgestern ein wohlhabender Baron aus dem Norden vor uns und geizte nicht mit Erzählungen seiner kapitalistischen Errungenschaften um meiner Tochter Hand?

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. So war es. Doch glaubt Ihr nicht, dass ein Münzenbursche das Fürstentum mit zu geiziger Hand regieren dürfte?

HERIBERT nachdenklich. Wo Ihr Recht habt. Und stand nicht vorvorvorgestern ein gescheiter Freiherr aus dem Osten vor uns und warb mit seinen Plänen für den Neubau eines Schlosses um meiner Tochter Hand?

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. So war es. Doch glaubt Ihr nicht, dass ein Handwerksbursche das Fürstentum mit zu verschwenderischer Hand regieren dürfte?

HERIBERT. Wo Ihr Recht habt. Und schließlich muss derjenige auch noch Gefallen bei meiner geliebten Tochter finden. So bin ich mit meinem Wissen am Ende. Soll sie die Qual der Wahl nun haben. Doch sie muss sich als bald entscheiden – bis zum Fest der Rosen in drei Tagen. DAS ist MEINE Entscheidung.

RUDOLF. Ja, eure hochfürstliche Durchlaucht. So soll es sein.


Gemächer der Erb-Prinzessin im Rosenburger Schloss.
Lisbeth, die Erb-Prinzessin, und Marianne, ihre Zofe.

LISBETH. Große, kleine, dicke, dünne, hübsche, unansehnliche, gescheite, dumme, reiche und arme. Alle waren sie hier und, bei meiner Ehre, sie haben sich bemüht. Wahrlich haben sie sich bemüht. Doch kein einziger vermochte es meinen Herzschlag zu erheitern.

MARIANNE. Ich sehe es Euch nach. Zu bemüht waren sie für meinen Geschmack. Zu bemüht der neue Herrscher über das Fürstentum zu werden. Jedoch nicht bemüht genug, um Euer Gemahl und Geliebter sein zu wollen.

LISBETH traurig. Für wahr. Erhoffe ich mir doch lediglich jemanden an meiner Seite, den das Gleiche Interesse antreibt mich zu beglücken, so wie die Belange des Fürstentums zu lenken. Doch es scheint aussichtlos und wenn nicht noch ein Wunder geschieht, so werde ich das kleinste Übel wählen müssen. Wenn ich nur schon wüsste, welches das sei?

MARIANNE. Eines Wunders bedarf es all zu sehr. Da hörte ich gerade von dem Herrn Kanzler Rudolf, dass Euer gutherziger Vater Eure Entscheidung vernehmen möchte und das schon zum Fest der Rosen in drei Tagen.

LISBETH. In drei Tagen schon? Dann ist meine Hoffnung klein, denn mein Herz vermag es nicht an ein so baldiges Wunder zu glauben.


Marktplatz vor dem Rosenburger Schloss.
Rudolf und Brockner, der Kerkermeister und Gehilfe des Kanzlers, im Gespräch vertieft, Leander, ein Schuster, an seinem Marktstand und Torbjörn, sein Kompagnon, hinter einem Vorhang.

RUDOLF flüsternd. Brockner, was ich dir nun erörtere, bedarf vollkommener Verschwiegenheit und Loyalität. Kann ich mich auf dich verlassen?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Wie immer bin ich Euch stehts ergeben und zu diensten.

RUDOLF flüsternd. So dachte ich es mir. Guter Mann, Brockner. Doch für meines Vorhabens bedarf es dieses Mal einer besonderen List und Tücke. Kann ich mich auch dabei auf dich verlassen?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Wie immer werde ich tun, was Ihr mir auftragt.

RUDOLF flüsternd. So dachte ich es mir. Guter Mann, Brockner. Dann will ich dich, und ausschließlich dich, in meinen Plan einweihen. Höre genau zu, denn das Fortbestehen des Fürstentums, hängt vom Erfolg unserer Taten ab. Bist du dir dessen bewusst?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Wie immer sind Eure Handlungen von immenser Wichtigkeit.

RUDOLF flüsternd. So dachte ich es mir. Guter Mann, Brockner. Es ergab sich nun, dass der alte und senile Fürst seiner Tochter die Wahl ihres Gemahlen anvertraut hat. Und so liebreizend das junge Ding auch ist, so hat sie nicht die Weitsicht, um für das Wohl des Fürstentums zu entscheiden. Und du weißt doch wohl, was das Beste für das Wohl des Fürstentums sein würde?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Ich meine nein, mein Herr. Was würde wohl das Beste für das Wohl des Fürstentums sein?

RUDOLF verärgert. Dummer Mann, Brockner. Selbstverständlich jemand mit wachem Verstand, der die Geschicke der Politik und der Kaufleute und des einfachen Volkes kennt und der schon für dieses Land gekämpft und geblutet hat. Weißt du noch immer nicht, von wem ich spreche?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Ich meine nein, mein Herr. Ich meine Ja, mein Herr. Dabei sprecht ihr von Euch selbst?

RUDOLF flüsternd. Endlich ist es in deinem kleinen Schädel angekommen. Guter Mann, Brockner. Doch von all diesen Dingen weiß das junge Ding nur allzu wenig. Sie sieht nicht ein, dass ich der Gemahl an ihrer Seite sein und der fortan das Fürstentum regieren sollte. Daher muss ich sie mir gefügig machen. Doch das ist nicht zu simpel. Denn so gering ihr Urteilsvermögen auch ist, desto größer sind ihre Ansprüche. Kannst du mir noch folgen?

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Ich meine nein, mein Herr. Ich meine, was kann ich einfacher Kerkermeister da nur ausrichten?

RUDOLF flüsternd. So will ich es dir doch gerade erklären. Dummer Mann, Brockner. Es bedarf eines Zwischenfalls, bei dem sie mich in einem gänzlich anderen Lichte sehen kann. Ich denke da an einen Überfall. Ein geplantes Manöver. Finde einen Burschen, der sich ihr bei ihrem Ausritt entgegenstellt. Finde jemand der schlicht ist aber dennoch fürchterlich zu sein vermag. Weihe ihn ein, verpflichte ihn zur Verschiwgenheit und statte ihn aus. Den Rest übernehme ich.

BROCKNER flüsternd. Ja, mein Herr. Ich werde jemanden finden.


Rudolf geht. Brockner sieht sich gründlich auf dem Markt um und geht auf Leander zu.

BROCKNER. Du da. Du, mit den Sohlen in der Hand. Wie ist dein Name?

LEANDER. Mein Name ist Leander, werter Herr. Was darf ich für Euch tun? Vielleicht ein neues Paar Stiefel oder darf ich Eure alten neu besohlen? Die sehen so aus, als wären sie schon zu viele Wege gegangen.

BROCKNER. Sei nicht frech, Bursche. Und nein, ich möchte nicht deine Dienste als Schuster in Anspruch nehmen. Ich möchte dich rekrutieren.

LEANDER. Rekrutieren? Welch vielsagendes Wort. Wozu möchtet ihr mich denn rekrutieren?

BROCKNER flüsternd. Das ist ein Geheimnis. Es muss dringend unter uns bleiben. Und du weißt sicherlich mit wem du es hier zu tun hast und was dir blüht, solltest du mich verraten.

LEANDER. Gewiss weiß ich, wer Ihr seid. Und selbstredend will ich keine Bekanntschaft mit Eurem Verlies machen, werter Herr Kerkermeister.

BROCKNER flüsternd. Gut, gut. Dann ist das geklärt. Sag mir nun, kennst du die Tochter unseres Fürsten?

LEANDER. Die Erb-Prinzessin meint Ihr. Jeder kleine Junge kennt ihren Liebreiz und ihre Anmut. Alle Zungen sprechen davon, wie gutherzig und klug sie sei. Ihre Manieren seien wohl erzogen und ihre Eleganz weit über das Fürstentum hinaus geschätzt. Doch vermochte ich sie noch nicht mit eigenen Augen gesehen haben.

BROCKNER flüsternd. Nicht so laut, Bursche. Und langweile mich nicht mit deinem Geschwafel. Höre einfach nur zu. Ich will, dass du ihr bei ihrem Ausritt auflauerst und sie in Bedrängnis bringst. Du wirst sie also als bald erblicken können. Sei schauerlich und lehre ihr das Fürchten. Alles weitere soll nicht deine Sorge sein.

LEANDER. Eure Andeutungen sind wage und Euer Plan birgt jede Menge Gefahren, so scheint es mir. Doch bleibt mir vermutlich keine Wahl.

BROCKNER. Nein, keine Wahl bleibt dir, willst du nicht doch Bekanntschaft mit meinem Verlies machen.

LEANDER. Doch bin ich nur ein einfacher Mann, ohne Schwert und ohne Rüstung. Nicht einmal eine Maske besitze ich, die des Auflauerns zuträglich wäre.

BROCKNER. Dafür sei gesorgt. Mit einem Schwert gürte ich dich und mit einer Rüstung rüste ich dich. Einer Maske wird es nicht benötigen.

LEANDER. Dann will ich mich meinem Schicksal ergeben.

BROCKNER. Gut so. Dann sehe ich dich morgen früh am Rand des Waldes, hinter der alten Mühle. Und sei noch einmal gewarnt, solltest du nicht erscheinen wollen.

Brockner geht. Torbjörn kommt hinter einem Vorhang hervor.

TORBÖRN. Mein lieber Freund. Ich denke du steckst in einem schlimmen Schlamassel.

LEANDER. Das denke ich auch, mein lieber Torbjörn. Doch mein Schlamassel wäre noch größer, wüste ich dich nicht als meinen Kompagnon an meiner Seite.

TORBJÖRN. An deiner Seite will ich sein. Doch erhelle mich zunächst, weshalb du dich auf dieses Unterfangen eingelassen hast.

LEANDER. Eingelassen habe ich mich wenig. Gefügt habe ich mich, wenn auch nicht widerwillig. Denn es verleiht mir die Möglichkeit der Erb-Prinzessin zu begegnen. Das Gerede ihrer Schönheit eilt ihr voraus. Doch war es schon immer mein Wunsch sie mit eigenen Augen zu betrachten. Soll es auch das letzte sein, was sich meines Blickes erfreut.

TORBJÖRN. Wie ein Geisteskranker sprichst du. Doch sei dir mich an deiner Seite unumstößlich gewiss.



ZWEITER AKT

Wald in der Nähe des Rosenburger Schlosses.
Lisbeth, Marianne, Leander, Rudolf und Torbjörn.

Lisbeth und Marianne bei ihrem gemeinsamen Ausritt ins Gespräch vertieft. Leander stellt sich in den Weg und verbeugt sich tief.

LEANDER brüllt. Liebreizende Erb-Prinzessin und Ihre getreue Zofe. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Leander und hiermit lauere ich Euch auf und bringe Euch in Bedrängnis. Mit einem Schwert in der Hand und einer Rüstung am Leib. Doch keine Maske verdeckt mein Gesicht, denn dafür scheint es keine Not zu haben. Schauerlich soll ich sein und Euch das Fürchten lehren.

Rudolf und Brockner eilen aus einem Dickicht hervor.

RUDOLF. Ein Tunichtgut bist du, der es wagt die Tochter unseres verehrten Fürsten anzugreifen. Dir will ich den Gar aus machen.

Rudolf und Leander fechten.

LEANDER. Ein Wunder ist es, dass Ihr genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort seid.

RUDOLF. Spare dir deine Worte und erwehre dich, wie ein Mann es tun würde.

LEANDER. Ein Mann bin ich schon, doch erwehren möchte ich mich nicht. Ich glaube, ich habe meinen Dienst getan.

Leander legt sein Schwert beiseite.

LISBETH. Was erblicken meine Augen? Ein Überfall und das am hellen Tag. Ein Narr scheint dieser Mann zu sein, wenn auch ein recht stattlicher in meinen Augen.

RUDOLF. Sei er nun ein Narr oder ein recht stattlicher Narr. Für wahr ist er ein Bandit und Räuber. Brockner, lege diesen Schuft in Ketten und sperre ihn in dein Verlies. Ich werde morgen mit ihm verfahren.

Brockner und Leander gehen.

RUDOLF. Meine verehrte Dame, ich danke dem Herrn, dass er mich zu dieser Stunde auf diesen Weg geschickt hat, um Euch zu erretten. Seid Ihr nicht auch dankbar?

LISBETH. Dankbar bin ich gewiss, Herr Kanzler, über die Geschicke, die unser Herr und Schöpfer heute veranlasst hat. Eure Tapferkeit steht außer Zweifel. Doch nun, da diese Angelegenheit geklärt ist, erbitte ich Euch, mich den Ausritt mit meiner Zofe fortführen zu lassen.

RUDOLF. Gewiss. Ihr seid die Tochter unseres verehrten Fürsten, dem ich stets loyal gedient habe. So auch Euch, wie Ihr nun unschwer erkennen konntet. Doch schein es mir, als dürfte ich mir noch eine Bitte an Euch erlauben?

LISBETH. Herr Kanzler, für Eure mutige Tat, sei Euch eine Bitte gestattet.

RUDOLF. Eure Großzügigkeit kennt keine Grenzen. Meine Bitte sei eine Unterredung mit Euch, verehrte Erb-Prinzessin. Nur Ihr und ich. Etwas Wichtiges ist es, dass ich mit Euch zu besprechen habe. Etwas, dass unbedingt in den nächsten Tagen mir loszuwerden ein Anliegen ist. Darf ich Euch um diesen einen Gefallen bitten?

LISBETH. Ihr dürft mich darum bitten, Herr Kanzler. Ich werde beizeiten nach Euch schicken lassen.

RUDOLF. Euch gebührt mein Dank, meine verehrte Erb-Prinzessin.

Rudolf verbeugt sich und geht.

LISBETH. Was für eine Aufregung. Nicht wahr? Und hast du nicht auch seinen Mut bewundert?

MARIANNE. Eine Aufregung war es tatsächlich. Ja, mutig war er, der Herr Kanzler. Einen solchen Mut hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

LISBETH. Meine liebe Marianne. Nicht von unserem Herrn Kanzler spreche ich, sondern von diesem Burschen Namens Leander.

MARIANNE. Diesem Banditen und Räuber etwa?

LISBETH. Ob er ein Bandit und Räuber ist, wage ich zu bezweifeln. Hast du nicht auch bemerkt, wie ungelenk er das Schwert führte und wie unpassend die Rüstung ihn kleidete? Auch dass er keine Maske trug, wie es ein wahrlicher Bandit und Räuber getan hätte, lässt mich wundern.

MARIANNE. Wenn ich so darüber nachdenke, habt Ihr Recht.

LISBETH. Und auch die Worte, die er wählte, waren nicht die eines Banditen und Räubers. Mir denkt, dass hier ein verzweigter Hintergrund hinter dieser Geschichte steckt. Doch mag ich mir bisweilen keinen Reim daraus machen.

Torbjörn springt hinter einem Dickicht hervor und verbeugt sich tief.

TORBJÖRN. Verehrte Erb-Prinzessin und nicht weniger verehrte und zugleich liebreizende Zofe. Darf auch ich mich Euch vorstellen? Mein Name ist Torbjörn und ich möchte Euch nicht auflauern und Euch auch nicht überfallen. Doch vielleicht kann ich Euch beim Reimen behilflich sein?

LISBETH. Eine weitere Überraschung an diesem ereignisreichen Tag bist du. Doch wie es den Anschein hat, ist es dies für dich keineswegs. Denn ich sehe an dir die gleichen Gewänder, die mir heute schon einmal über den Weg gelaufen sind. Also sprich und reime, wenn es dir gefällt.

TORBJÖRN. Des Reimens bin ich nicht fähig. Aber Recht habt Ihr trotzdem. Es sind die gleichen Gewänder, die ich und mein Kompagnon Leander tragen, welcher Euch heute schon über den Weg gelaufen ist. Er bat mich Euch über die Umstände, die ihn zu Euch geführt haben, zu informieren.

LISBETH. Ich bin begehrlich daran interessiert von diesen Umständen, von denen du sprichst, zu erfahren.

TORBÖRN. Mit großem Vergnügen werde ich Euch von allem berichten, was mir bekannt ist. Doch darf ich zuvor noch etwas anderes loswerden, dass mir auf der Zunge brennt, seitdem ich Euch und Eure Zofe gesehen habe?

LISBETH. Sollte dies der Preis sein, Licht in das Dunkle zu bringen, so sage, was dir auf der Zunge brennt.

TORBJÖRN. Ich danke Euch zutiefst. Denn sei es so, dass Ihr eine wahrlich liebreizende Erscheinung seid, verehrte Erb-Prinzessin, so muss ich doch gestehen, dass mir der Anblick Eurer Zofe sogar noch besser gefällt. Wenn ich lediglich ihren Namen erfahren dürfte, damit ich diesem auf Ewig huldigen könnte.

LISBETH. Diese Bitte, kann und will ich dir nicht gewähren. Denn meine Zofe ist nicht mein Eigentum. Ihren Namen darf sie dir nur selbst verraten, sofern sie es als erstrebenswert erachtet, von dir gehuldigt zu werden.

TORBJÖRN. Nun, so frage ich Euch direkt, werte Zofe. Darf ich Euch um die Nennung Eures Namens bitten, damit ich diesem auf Ewig huldigen kann?

MARIANNE verneigt sich. Noch nie zuvor drangen solch Worte an mein Ohr. Mit Freude sage ich Euch, dass mein Name Marianne lautet. Doch huldigen müsst ihr meinem Namen nicht.

TORBJÖRN. Marianne also, ich bin hoch erfreut Eure Bekanntschaft zu machen. Nun möchte ich meinen Teil unserer Abmachung ebenfalls erfüllen. Ich berichte Euch von alledem, was zu den Umständen des heutigen Tages geführt hat.



DRITTER AKT

Verlies im Schloss Rosenburg, bei Nacht.
Torbjörn, Brockner, Lisbeth und Leander.

Torbjörn und Lisbeth schleichen sich von hinten an Brockner heran. Torbjörn hält Brockner einen Dolch an den Hals.

TORBJÖRN. Keinen Mucks will ich von dir hören, Brockner. Sonst wirst du die Schneide meiner Klinge zu spüren bekommen. Nicke, wenn du verstanden hast. Und jetzt stülpe diesen Sack über dein Haupt.

Lisbeth nimmt die Schlüssel von Brockners Gürtel und schleicht zu Leanders Zelle.

LISBETH flüsternd. Leander, willst du es dir in deinem dunklen Gemach noch länger gemütlich machen oder lieber mit mir kommen?

LEANDER flüsternd. Liebreizende Erb-Prinzessin, welch eine erfreuliche Überraschung Euch hier zu erblicken. Hätte ich Euer Kommen erwartet, so hätte ich für Ordnung in meiner Zelle gesorgt.

LISBETH flüsternd. Die Zeit für Scherze ist dies nicht. Dafür ist es nicht der richtige Augenblick und auch nicht der richtige Ort. Zu riskant ist dieses Unterfangen.

LEANDER flüsternd. Mir imponiert Euer Mut und schmeichelt Euer Tatendrang. Doch weshalb seid Ihr hier, liebreizende Erb-Prinzessin? Weshalb setzt Ihr Euch einer solchen Gefahr aus?

LISBETH. Gerechtigkeit ist mir ein heiliger Wert. Und mir scheint, dass ich in deinem Fall selbst für Gerechtigkeit zu sorgen habe. Doch nun wirklich Schluss mit den verschwenderischen Worten. Wir müssen uns sputen. Willst du alsdann mit mir kommen?

LEANDER flüsternd. Mit Euch, liebreizende Erb-Prinzessin, will ich überall gehen. Und sei es auch an einen noch schrecklicheren Ort als diesen.

TORBJÖRN. Verschwindet nun eilig, ihr beiden. Ich halte diesen Schuft in Schach, solange es meine Fähigkeiten zulassen. Geht.


Wald vor dem Rosenburger Schloss.
Lisbeth und Leander.

LEANDER. Liebreizende Erb-Prinzessin, darf ich? Nein ich muss Euch gestehen, was mein Vorhaben war, als unsere Wege sich das erste Mal kreuzten.

LISBETH. Mein lieber Leander, nicht nötig ist dein Geständnis. Torbjörn, dein tiefergebener Kompagnon, hat mir Licht in das Dunkle dieser Geschichte gebracht. Ich weiß, dass der Kanzler Rudolf hinter der ganzen Angelegenheit steckt.

LEANDER. Recht hat er, mein treuer Torbjörn. Der Kanzler hat mich angeheuert und durch seinen Gehilfen Brockner gedroht, falls ich bei seinem Plan nicht mitwirke. Doch meine wahren Beweggründe waren dies nicht.

LISBETH. Waren dies nicht? Doch sei es so, welch Wahnsinn ließ dich dann das Risiko eingehen bei seinem Plan den Untergang zu finden?

LEANDER. Der Wahnsinn seid Ihr, meine verehrte Erb-Prinzessin. Schon mein ganzes Leben lang hörte ich von Eurer liebreizenden Erscheinung. Doch als ich Euch endlich mit meinen eigenen Augen erblicken durfte, waren diese Berichte nichts weiter als pure Untertreibungen.

LISBETH. So war es Verblendung, die dich deine Taten vollbringen ließen?

LEANDER. Verblendung? Nein, verblendet war ich nicht. Nie zuvor sahen meine Augen so klar. Nie zuvor arbeitete mein Verstand so klar. Nie zuvor schlug mein Herz so klar.

LISBETH. Ich sehe in deine Augen und erkenne deine Klarheit. Es spiegelt sich darin meine Gestalt und auch ich fühle diese Klarheit. Lasse die Höflichkeiten von nun an beiseite, denn vollkommene Klarheit habe ich nun, was deine Beweggründe waren.

LEANDER. Ein Tor müsste ich sein, dich zu bitten mich zu küssen. Ein noch größerer Tor müsste ich sein, es nicht zu tun.

LISBETH. So sei nun kein Tor und tue wonach es dir verlangt.

Leander küsst Lisbeth.

LISBETH. Ein Kuss, der mehr sagte, als alle Worte der Welt es jemals vollbringen könnten. Doch genügt es mir nicht bloß, dich zu küssen. Ich sah, wie ungeschickt du mit dem Schwert hantiertest und bin erpicht darauf zu lernen, ob all deine Waffen so wirkungslos sind.

LEANDER. Das Schwert in meiner Hand war nur geliehen. Alle meine anderen Waffen liegen in meinem Besitz. Doch wagte ich bisweilen nicht sie zu gebrauchen. Gewartet habe ich, bis der richtige Zeitpunkt ihrer bedarf.

LISBETH. Und ist dieser Zeitpunkt nicht zu dieser Stunde gekommen? Vor dir stehe ich und bin bereit von dir aufs Neue aufgelauert und überfallen zu werden.

LEANDER. Meine Waffen sind wahrlich bereit. Geschärt sind sie, wie die Klinge eines Säbels. Damit will ich dir die Rüstung zerschneiden und deinem liebreizenden Leib auflauern.

LISBETH. Zerschneide was du willst. Doch beraube mich derweilen nicht des Vergnügens auch deine Rüstung abzustreifen.

LEANDER. Dies Vergnügen soll das meine ebenso sein.

Lisbeth und Leander ziehen sich gegenseitig aus.

LEANDER. Welch Pracht dich umstrahlt. Kehle, Hals, Schultern, Busen, Bauch, Hüfte, Scham, Schenkel, Knie und Füße. Überwältigt bin ich beim Anblick deines liebreizenden Leibes. Doch vermag ich nicht das Herz zu sehen, welches hier in deiner Brust verborgen ist. Sag mir, schlägt es so heftig wie das meine?

LISBETH. Sei gewiss, dass es rast. Es frohlockt und entspringt mir beinahe aus dem Halse. So erfreut ist es auch an deiner Erscheinung. Stattlich mag dein Körper auf mich wirken. Doch ist er ebenso zärtlich und hingebungsvoll?

LEANDER. Zärtlich und hingebungsvoll will ich mich zu dir betten, in das sprießende Gras, zu dieser blühenden Blume. So will ich dich überfallen, mit all der Inbrunst, die in meinen Lenden schwellt.

LISBETH. Bei unserem Herrn und Schöpfer, überfalle mich. Nehme dir all das, was mein sterblicher Körper dir zu bieten vermag. Nehme zugleich meine unsterbliche Seele, die für immer in deinem Herzen fortleben soll.

LEANDER. Ich will mir alles nehmen. Sogleich ich dir alles geben möchte, was mein ist. Seien es auch keinerlei Reichtümer oder Ländereien. Doch mich, meinen Körper, mein Herz und meine Seele, besitzt du nun auf ewig. In dir bin ich, bei dir verweile ich und mit dir will ich für den Rest meiner Tage sein.

LISBETH. Dein ganz eigenes Schwert führst du mit wahrlichem Geschick und beharrender Entschlossenheit. Es durchbohrt mich mit all seiner Macht und dennoch fürchte ich keine Verletzung davon zu tragen.

LEANDER. Welch anmutiges Gefühl es doch ist, mein Schwert in dir zu spüren. Könnte dieser Augenblick nur niemals enden. Fühlst du nicht auch die Woge der Seligkeit, die sich in mir ausbreitet?

LISBETH. Ich spüre es. Auch ich bin vollkommen verzückt. Mein Leib ist überfallen von dir und schreit vor Glück mit deinem vereint zu sein. Erfülle mich mit dem Elixier des Lebens.

LEANDER. Das Elixier des Lebens strömt aus mir hinaus. Es sprudelt, es quellt und erhebt alle meine Gefühlsregungen gen Himmel. Heiße Schübe der Leidenschaft müssen dies sein, die mich in solch einen Zustand versetzen.

LISBETH. Auch mich erfassen solche Schübe. Und sei es keine Leidenschaft, die diese hervorrufen, so muss es der Blick in das selige Paradies sein. Für wahr habe ich ein solches Glück noch nie verspürt.

LEANDER. Auch mit war ein solches Glück noch nie zuteil gewesen. Ich mag nun dein Haupt auf meiner Brust betten, sodass du das Lied meines Herzens vernehmen kannst.

Geschrei erklingt aus der Ferne. Lisbeth und Leander bekleiden sich hastig. Marianne entspringt dem Dickicht.

MARIANNE aufgeregt. Welch ein Glück Euch gefunden zu haben.

LISBETH. Was bist du denn so gehetzt, meine liebe Marianne? Und welch ein Gebrüll vernehmen meine Ohren, was dort vom Schloss ertönt?

MARIANNE. Deswegen bin ich zu Euch geeilt. Ein Aufruhr ist es, der das Schloss geweckt hat. Der Gefangene Leander sei befreit worden, wurde geschrien. Doch wie ich nun so sehe, wisst Ihr darüber schon Bescheid.

LISBETH. Die Befreiung habe ich selbst geführt. Darüber zerbreche dir also nicht weiter den Schädel.

MARIANNE. Das war allerdings noch nicht der gesammelte Grund des Aufruhrs. Bei der Befreiung sei ein junger Bursche zu Hilfe gewesen sein, wurde geschrien. Oh weh. Mag es sich doch dabei bitte nicht um den meinen, lieben Torbjörn handeln.

LEANDER. Liebste Marianne. Ich muss vermuten, dass es sich tatsächlich um den Torbjörn handelt, den du als den lieben und deinen bezeichnest.

MARIANNE. Oh weh. Oh weh. Rudolf habe ihn ins Verlies gesperrt, wurde geschrien. Was soll nun mit ihm geschehen? Oh weh. Oh, weh.

LEANDER. Ins Verlies sagt Ihr? So will ich gleich aufbrechen und meinen Kompagnon befreien. Denn des Gleichen tat er auch für mich. Und sei es auch nicht so gewesen, würde ich es trotzdem unternehmen.

MARIANNE. Wartet, werter Bursche Leander. Mut mag Euch leiten, aber Übermut mag Euch in diesem Fall zu einer Dummheit verleiten. Denn es wurde auch geschrien, dass die Wachen verstärkt wurden. Nur mit tausenden Mann hättet Ihr Hoffnung auf das Gelingen Eures Vorhabens.

LEANDER. Tausend Mann besitze ich nicht. Ein einziger muss genügen. Und sei es das letzte, was ich unternehme.

LISBETH. Wartet, mein geliebter Leander. Breche mir nicht das Herz, indem du fort gehst. Für immer im Kerker würden sie dich verschließen oder gar noch schlimmeres. Immer bei dir wären meine Gedanken, doch unsere Leiber dürften sich nie wieder fühlen. Dies könnte ich nicht ertragen.

LEANDER. Meine geliebte Lisbeth, auch mir täte dies unendlich schmerzen. Doch kann, nein darf ich meinen Kompagnon nicht ins Verderben stürzen lassen, in welches ich ihn geführt habe.

LISBETH. Ins Verderben wird er nicht stürzen müssen. Das verspreche ich dir, so wahr mir unser Herr helfe. Alles werde ich in Bewegung setzen, damit Torbjörn, und auch dir, Gerechtigkeit widerfahren wird. Verstecke dich nur und warte auf meine Rückkehr. Sieh, der Morgen dämmert bereits.

Lisbeth und Marianne gehen.

LEANDER zu sich. Welch wundervolle und zugleich grauenvolle Nacht dies war. Wird diese Geschichte noch zu einem heiteren Ende kommen?



VIERTER AKT

Sitz des Kanzlers im Schloss Rosenburg.
Rudolf, Brockner und Marianne.

Rudolf und Brockner im Gespräch.

RUDOLF. Er ist dir also entwischt, dieser Schusterbursche? Dummer Mann, Brockner.

BROCKNER. Ja, mein Herr. Entwischt ist er mir.

RUDOLF. Bist du denn zu überhaupt nichts fähig?

BROCKNER. Nein, mein Herr. Zu überhaupt gar nichts.

RUDOLF. Wenigstens einen Komplizen habt ihr schnappen können, sagtest du?

BROCKNER. Ja, mein Herr. Einen Komplizen habe ich geschnappt. Er hört auf den Namen Torbjörn.

RUDOLF. Torbjörn? Ein Mann solchen Namens ist mir unbekannt. Was kannst du mir des Weiteren noch berichten.

BROCKNER. Ja, mein Herr. Ich meine, es waren zwei Komplizen, die dem Schusterburschen zur Befreiung verholfen haben. Mir war die Sicht genommen worden und sie flüsterten. Doch wenn mich meine Ohren nicht täuschen, war der zweite Komplize eine Dame.

RUDOLF. Eine Dame, glaubst du gehört zu haben?

BROCKNER. Ja, mein Herr. Eine Dame war es gewiss. Und außerdem sprach sie überaus vornehme Worte.

RUDOLF. Darauf muss ich mir Gedanken machen.

Marianne klopft an der Tür und tritt hinein.

MARIANNE. Werter Herr Kanzler, die Erb-Prinzessin schickt mich und lässt Euch ausrichten, dass sie Euch nun zu Eurer erbetenen Unterredung empfangen mag.

RUDOLF. Sehr wohl, Zofe. Sage deiner Herrin, dass ich auf dem Weg zu ihr bin.

Marianne geht.

RUDOLF. Und du, du Taugenichts, sieh zu, dass dieser Torbjörn dir nicht auch noch entwischt. Sonst ist die Zelle wieder frei und mit Freude werde ich dann dich hineinwerfen lassen. Verschwindet jetzt, ich bin mit der Erb-Prinzessin verabredet.

BROCKNER. Ja, mein Herr. Ich lasse den Gefangenen bestimmt nicht entwischen.


Gemächer der Erb-Prinzessin im Rosenburger Schloss.
Lisbeth, Marianne und Rudolf.

Lisbeth und Marianne im Gespräch.

MARIANNE. Meine Herrin, der Kanzler wird in Kürze bei Euch sein.

LISBETH. Hab Dank, meine liebe Marianne. Doch ich bedarf deiner Hilfe noch mehr.

MARIANNE. Egal um was Ihr mich bittet, ich will es tun. Nur schlägt mir die Gefangenschaft meines lieben Torbjörn aufs Gemüt.

LISBETH. Dann soll es dein Gemüt erheitern, dass deine Hilfe zu seiner Befreiung führen kann, sofern wir uns geschickt anstellen.

MARIANNE. Da jubelt mein Herz. Was ist es, was ich tun kann?

LISBETH. Es ist nicht viel, doch auch nicht wenig. Für den Moment verstecke dich hinter einem Vorhang, sei mucksmäuschenstill und höre mit beiden Ohren zu.

MARIANNE. Mein Verstand mag nicht begreifen welche Hilfe ich damit leisten kann. Doch vertraue ich Euch und will tun, was Ihr mir aufgetragen habt.

Marianne versteckt sich hinter einem Vorhang. Rudolf klopft an und tritt herein.

RUDOLF. Meine tiefst empfundene Hochachtung, verehrte Erb-Prinzessin. Habt großen Dank, dass Ihr mich für eine Unterredung empfangt.

LISBETH. Tretet ein, Herr Kanzler. Meine Hochachtung empfanget ebenfalls. Nur bevor wir auf den Grund für diese Unterredung zu sprechen kommen, sagt mir, welch Aufruhr hatte sich des Nachts im Schloss abgespielt?

RUDOLF. Meine liebe Erb-Prinzessin. Es war nichts von größerem Belang und ohnehin nichts, was Euch zur Sorge verleiten müsste.

LISBETH. Ob ich mich nun sorge oder nicht, lasst mich entscheiden. Berichtet mir, was es war, oder muss ich es Euch befehlen?

RUDOLF. Wie Ihr wünscht, verehrte Erb-Prinzessin. Der Aufruhr rührte von einem gelungenen Ausbruch aus den Verliesen. Der Schuft Leander, welcher Euch gestern heimtückisch zu überfallen versuchte, ist entkommen. Doch seid unbesorgt. Ich habe persönlich veranlasst, dass Ihr in Sicherheit sein werdet.

LISBETH. Eure Neuigkeiten bedrücken mich. Doch habt Dank für Eure Fürsorge.

RUDOLF. Diesen Dank nehme ich von Herzen gerne an.

LISBETH. Weiter ist nichts mehr geschehen des Nachts?

RUDOLF. Nichts weiter, was Euch zur Sorge verleiten müsste.

LISBETH. Ob ich mich nun sorge oder nicht, lasst weiterhin mich entscheiden. Berichtet mir, was es weiter war, oder muss ich es Euch dieses Mal befehlen?

RUDOLF. Wie Ihr wünscht, verehrte Erb-Prinzessin. Bei dem gelungenen Ausbruch konnten wir den Komplizen des Leander ergreifen und haben ihn in das Verlies gesperrt.

LISBETH. Einen Komplizen sagt ihr?

RUDOLF. Ja, verehrte Erb-Prinzessin. EINEN Komplizen haben wir ergriffen. Doch was kümmert es Euch? Denn seid versichert, dass ich mich um diesen Burschen kümmern werde, dessen Augen das Tageslicht nicht wieder zu Gesicht bekommen sollen.

LISBETH. Streng seid Ihr, Herr Kanzler. Doch ist eine solche Strenge angebracht? War der Bursche denn geständig?

RUDOLF. Ja, verehrte Erb-Prinzessin, wir haben Ihn zum Sprechen gebracht. Doch was kümmert es Euch?

LISBETH. Forsch seid Ihr, Herr Kanzler. Doch ist eine solche Forschheit angebracht? Was hat der Bursche gestanden?

RUDOLF. Er gestand, verehrte Prinzessin, dass eine Dame ihm geholfen habe. Doch was kümmert Euch das?

LISBETH. Listig seid Ihr, Herr Kanzler. Doch ist eine solche List angebracht? Was hat der Bursche noch gestanden?

RUDOLF. Er gestand seinen eigenen Namen, verehrte Erb-Prinzessin. Er sagte sein Name ist --- Konstantin.

LISBETH vorschnell. Nein, sein Name ist Torbjörn. Oh weh.

RUDOLF. Für wahr. Für wahr. Recht habt Ihr, unvorsichtige Erb-Prinzessin. Sein Name ist Torbjörn, in der Tat. Nur frage ich mich nun, woher Ihr dies Wissen konntet.

LISBETH. Dies, Herr Kanzler, muss euch nicht zu interessieren haben.

RUDOLF. Ob ich mich nun interessiere oder nicht, lasst mich entscheiden, naive Erb-Prinzessin. Denn so interessiere ich mich derweil auch für die Komplizin, die dem Torbjörn zu Hilfe war. Vornehme Worte soll sie gesprochen haben, wurde mir berichtet.

LISBETH schreit. Haltet ein. Ich befehle Euch, dass Interesse einzustellen.

RUDOLF. Das mögt Ihr mir befehlen wollen, aufbrausende Erb-Prinzessin. Ob ich mich nun interessiere oder nicht, lasst mich entscheiden. Doch so wahr ich hier stehe, bedarf es meines Interesses gar nicht weiter, da ich schon im Wissen über die Identität der Komplizin bin. Was unser verehrter Fürst nur dazu zu sagen haben wird, wenn er ihren Namen erfährt.

LISBETH. Möge der Herr mir gnädig sein. Ich gestehe. Die Komplizin war ich selbst. Doch berichtet es nicht meinem Vater. Muss ich Euch darum anflehen?

RUDOLF. So entwickelt sich also diese Geschichte. Doch seid unbesorgt, anzuflehen braucht Ihr mich nicht.

LISBETH. Was ist es sonst, was Ihr von mir verlangt?

RUDOLF. Nun kommen wir zu dem eigentlichen Grund meiner Unterredung. Doch haben sich die Hintergründe nun zu meinen Gunsten gewendet. So spreche ich ohne Vorwort.

LISBETH. Dann sprecht, denn sonst zerspringt mir das Herz in meiner Brust.

RUDOLF. Nein, Euer Herz soll nicht zerspringen. Vielmehr soll es fortan für mich pochen.

LISBETH. Ich verstehe nicht Recht. Wie soll ich mein Herz dazu verleiten für Euch zu pochen?

RUDOLF. Mir ist es gleich, wie Ihr es dazu verleitet. Im Grunde ist es mir auch gleich, ob es überhaupt für mich pocht. Nur das Eine verlange ich von Euch, dass Ihr Euch beim Fest der Rosen für mich als Euren Gemahlen entscheidet. Tut Ihr es, so wird Euer geehrter Vater nichts von Eurer Komplizenschaft erfahren.

LISBETH. Dann beuge ich mich Eurem Verlangen, Herr Kanzler. Nur Eines müsst Ihr mir des Weiteren noch gewähren.

RUDOLF. Was sollte das sein?

LISBETH. Der Bursche Torbjörn soll entlassen werden. Er handelte auf mein Geheiß. Das darf ihm nicht zum Verhängnis werden.

RUDOLF. Dann sei es so abgemacht. Sobald Ihr die Worte gesprochen habt, mit denen ich zu Eurem Gemahl werde, wird der Bursche Torbjörn frei gelassen. Ich gebe Euch mein Wort.

LISBETH. Mit Eurem Wort muss ich mich begnügen. Doch seid erinnert, dass es Unglück bringt, sollte ein Ehebund mit einer Lüge beginnen.



FÜNFTER AKT

Festlichkeit im Thronsaal des Rosenburger Schlosses.
Heribert und Lisbeth auf dem Thron, Rudolf, Brockner und weitere Gäste im Saal.

HERIBERT. Meine geliebte Tochter, was verziehst du deine Miene so sehr?

LISBETH. Nichts ist es, Vater. Seid unbesorgt.

HERIBERT. Genießt du nicht das Fest der Rosen? Bisweilen war es dein liebster Tag des Jahres immer gewesen.

LISBETH. Doch, ich genieße es, Vater. Seid unbesorgt.

HERIBERT. Machst du Gedanken dir über die Wahl deines Gemahlen?

LISBETH. Nein, darüber habe ich mir bereits Gedanken gemacht, Vater. Seid unbesorgt.

HERIBERT. Nun, wenn dem so ist, so will ich dir Gehör verschaffen, sodass du deine Entscheidung verkünden wirst.

Heribert erhebt sich. Ruhe im Saal.

HERIBERT. Meine lieben Untertanen, der heutige Tag ist ein Festtag. Wie jedes Jahr feiern wir die Rosen, die auch unser Wappen schmücken und bedanken uns bei unserem Herrn, dass er sie und unser Fürstentum erblühen lässt. Doch ist dies heute nicht der einzige Grund, den zu feiern wir uns hier versammelt haben. Denn heute wird meine geliebte Tochter Ihren Gemahlen wählen, auf das sie gemeinsam mit ihm das Fürstentum, nach meinem Ableben, regieren möge. Meine geliebte Tochter, spreche nun deine Wahl laut heraus.

LISBETH. Geliebter Vater, geliebte Untertanen. Ich habe meine Wahl getroffen. Mein zukünftiger Gemahl soll sein –

Leander stürmt herein.

LEANDER ruft. Wartet, geliebte Erb-Prinzessin. Sage es nicht.

RUDOLF brüllt. Das ist der Bandit und Räuber Leander. Brockner, ergreife ihn.

Brockner ergreift Leander.

HERIBERT erbost. Was ist das hier für ein Schauspiel. Ich verlange umgehend informiert zu werden.

LEANDER verbeugt sich tief. Eure hochfürstliche Durchlaucht, Leander ist mein Name, ein einfacher Bursche aus Eurem Volke. Darf ich Euch informieren?

RUDOLF. Schweige sofort, du Schuft. Nichts wirst du sagen.

LISBETH. Geliebter Vater, lasst diesen Burschen sprechen. Ich bitte Euch darum, mit all der Liebe, die ich für Euch empfinde.

HERIBERT. Dieser Liebe könnte ich nichts verwehren. Sodann Bursche, spreche und bete, dass mir gefällt, was du an Informationen mir zu berichten hast.

LEANDER. Ich danke Euch, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Die Wahl Eurer Tochter ist in einer Intrige verworren. Den Namen Ihres Gemahls, den sie zu nennen hat, ist eine Wahl aus Zwang und Bedrängnis. Nicht jedoch eine Wahl ihres Herzens.

HERIBERT. Meine geliebte Tochter. Ist es die Wahrheit, die dieser Bursche spricht?

LISBETH. Es ist die Wahrheit, geliebter Vater.

HERIBERT. Doch wer wagte es, dich zu zwingen, seinen Namen für deine Wahl nennen?

LISBETH. Der Herr Kanzler Rudolf zwingt mich dazu seinen Namen bei meiner Wahl zu nennen.

RUDOLF. Eine Lüge ist es. Eure hochfürstliche Durchlaucht, nie und nimmer würde ich, Euer treu ergebener und loyaler Kanzler, einen solchen Zwang Eurer geliebten Tochter auferlegen.

HERIBERT. Recht habt Ihr, Herr Kanzler. Treu wart Ihr stets in Euren Handlungen und loyal in Eurem Dienst. Meine geliebte Tochter, ich vermag nicht zu glauben, welch Anschuldigungen da an meine Ohren dringen.

RUDOLF. Für wahr, so ist es, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Anschuldigungen sind es. Haltlose Anschuldigungen, die eines Beweises schuldig sind.

HERIBERT. Recht habt Ihr, Herr Kanzler. Eines Beweises sind diese Anschuldigungen schuldig. Meine geliebte Tochter, bist du in der Lage einen solchen Beweis hervorzutragen? Denn andernfalls muss ich in dem Glauben verbleiben, dass ganz andere Beweggründe, dich zu dieser Anschuldigung verleitet haben, welche dies auch immer sein mögen.

LISBETH. Mein geliebter Vater, ich kann einen solchen Beweis nicht vortragen.

RUDOLF. Hört, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Nichts weiter als haltlose Anschuldigungen waren dies.

LISBETH. Nicht ich kann solche Beweise vortragen, so sprach ich bereits. Doch es gibt jemanden, der dies zu bewerkstelligen vermag. Marianne, meine treue Zofe, trete hervor und berichte, welch Gespräch du gestern Zeugin warst. Auch wenn damit mein eigenes Schicksal gesprochen wird.

Marianne tritt vor.

MARIANNE. Eure hochfürstliche Durchlaucht, mit Eurer Erlaubnis mag ich berichten, wovon ich gestern Zeugin war.

HERIBERT. So sprich, Zofe Marianne. Doch bleibe stets bei der Wahrheit, denn Lügen habe ich heute wohl schon zur Genüge gehört.

MARIANNE. Die Wahrheit ist es, was Euch Eure Tochter vorgetragen hat. Gestern war ich zugegen, als der Herr Kanzler sich mit Eurer Tochter zu einer Unterredung getroffen hat. Sein Anliegen war es, Eure Tochter, unter Bedrängnis einer List, zu zwingen, ihn als ihren Gemahlen auszurufen. So war es, so wahr ich hier stehe.

RUDOLF. Eine Lüge ist es, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Diese Worte stammen aus dem Munde der treu ergebenen Zofe Eurer Tochter, so wie sie es selbst sagte. Welch Beweggründe Eure Tochter auch leiten mögen, die Wahrheit ist es nicht und die Aussage der Zofe keinen Pfifferling wert.

HERIBERT. Recht habt Ihr, Herr Kanzler. Mag es die Wahrheit sein, oder eine Lüge, die du sprichst, liebe Zofe Marianne. Ich vermag es nicht zu unterscheiden. Und nun steht ein Wort gegen das andere. Ein Urteil mag ich unter diesen Umständen nicht fällen.

LISBETH. Es bricht mir das Herz, mein geliebter Vater. Die Wahrheit sprach ich, die Wahrheit sprach die liebe Marianne und auch die Wahrheit sprach der Bursche Leander. Doch sollte es sodann keine weiteren Beweise geben, welche dein Urteilsvermögen stärken, so muss ich mich geschlagen geben.

RUDOLF. Verehrte Erb-Prinzessin, wenn Ihr die Wahl Eures Gemahlen nun kund tut, entscheidet Euch weise und wählt nach bestem Gutdünken, für ALLE Menschen in unserem Fürstentum. Daran mag ich Euch erinnern.

LISBETH. Herr Kanzler, weise will ich mich entscheiden. Mein zukünftiger Gemahl soll sein –

BROCKNER ruft. Wartet, verehrte Erb-Prinzessin. Sagt es nicht. Ich möchte, nein ich muss zuvor noch etwas klärendes zu der gesamten Gemengelage beitragen.

RUDOLF. Schweige sofort, du Nichtsnutz. Nichts wirst du sagen.

HERIBERT. Nicht Ihr gebt hier die Befehle, Herr Kanzler. Solange ich noch der Fürst in diesem Fürstentum bin, bestimme ich, wer sprechen und wer schweigen soll. Nun Brockner, sag, was du Klärendes zu der gesamten Gemengelage beizutragen hast.

BROCKNER. Habt Dank, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Kanzler Rudolf, Ihr habt mich einen Nichtsnutz genannt. Taugenichts habt Ihr mich genannt. Dummer Mann habt Ihr mich genannt. Genug habe ich nun von Euren Beleidigungen und genug habe ich auch von Euren hinterhältigen Machenschaften, in die ihr mich verwickelt habt.

RUDOLF. Du wagst es nicht weiter zu reden, Brockner. Schweige sofort oder du wirst nie wieder sprechen.

HERIBERT brüllt. Ich sagte es bereits und nur dieses eine Mal werde ich es wiederholen, Herr Kanzler. Nicht Ihr gebt hier die Befehle. So wahr ich hier als Fürst dieses Fürstentums sitze, bestimme ich, wer spricht und wer schweigen soll. Und erst recht bestimme ich allein, wer nie wieder sprechen soll. Also Brockner, fahre fort.

BROCKNER. Habt Dank, eure hochfürstliche Durchlaucht. Alles, was die verehrte Erb-Prinzessin und alles, was die Zofe Marianne und selbst alles, was der Bursche Leander gesprochen hat, ist die Wahrheit. Und alles, was der Herr Kanzler gesprochen hat, ist eine Lüge. Eine List war es, mit der er versuchte die Wahl des Gemahlen Eurer Tochter zu beeinflussen. Ich selbst wurde von ihm beauftrag, dabei zu helfen, wofür ich mich Euch nun zur Rechenschaft unterwerfe.

HERIBERT. Wahrlich Klärendes ist es, dass du beigetragen hast, Brockner. Sei hiermit aus der Rechenschaft entlassen, da du zur rechten Zeit deinen Mund geöffnet hast. Mein Kerkermeister sollst du weiter bleiben und in dieser Rolle den Kanzler Rudolf in Gewahrsam nehmen. Auf das ihm der Prozess gemacht werden soll, um seines Schicksals zu bestimmen.

Brockner nimmt Rudolf in Gewahrsam und beide gehen.

HERIBERT. Meine geliebte Tochter, ein Narr war ich, dir nicht zu glauben. Ich bitte dich dafür um die Vergebung, eines alten törichten Mannes.

LISBETH. Meine Vergebung habt ihr, ohne jedwedes Zögern, geliebter Vater.

HERIBERT. Auch dich, liebe Zofe Marianne, bitte ich um Vergebung, dir nicht geglaubt zu haben. Stets hast du dich aufopfernd um meine Tochter gekümmert, so wie auch an diesem Tag. Gibt es etwas, wodurch ich dir für deinen Einsatz danken kann?

MARIANNE. Meine Vergebung habt ihr, ohne jedwedes Zögern, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Sollte mir ein Wunsch gewehrt werden, so bitte ich Euch den Gefangenen Burschen Torbjörn freizulassen. Denn er wurde in die List des Kanzlers hineingezogen und landete dafür im Verlies, ohne das er dabei böses im Sinn hatte.

HERIBERT. Dein Wunsch sei dir gewehrt. Ich veranlasse hiermit, dass der gefangene Bursche Torbjörn freizulassen sei und zu seiner Entschädigung an unserem Feste teilhaben darf.

MARIANNE. Habt vielen Dank, Eure hochfürstliche Durchlaucht.

HERIBERT. Auch dich, Bursche Leander, bitte ich um Vergebung, dir nicht geglaubt zu haben. Mut hast du bewiesen, um meiner Tochter beizustehen. Gibt es etwas, wodurch ich dir für deinen Einsatz danken kann?

LEANDER. Meine Vergebung habt ihr, ohne jedwedes Zögern, Eure hochfürstliche Durchlaucht. Sollte mir ein Wunsch gewehrt werden, so richtete ich diesen gerne an Eure Tochter selbst, die sich, so es meine Ohren nicht anders vernommen haben, noch für keinen Gemahlen entschieden hat. Wenn Ihr es erlaubt.

HERIBERT. Dein Wunsch sei dir gewehrt. Richte ihn an meine Tochter.

Leander geht auf die Knie.

LEANDER. Geliebte Lisbeth, hier kniee ich, und frage, ob du meine Gemahlin sein und mit mir den heiligen Bund der Ehe eingehen möchtest.

Lisbeth steht auf und küsst Leander.

LISBETH. Liebster Leander, mit Freude will ich deine Gemahlin werden. Geliebter Vater, hört Ihr meine Wahl? Leander ist es, für den mein Herz sich entschieden hat.

HERIBERT. Dann sei es so entschieden. Lasst uns nun feiern und jubilieren.

Heribert erhebt sein Glas.

HERIBERT. Auf Lisbeth und Leander und ihre zukünftige Regentschaft.

Alle jubeln.

ENDE


EPILOG

Gemächer der Zofe, des Nachts.
Marianne und Torbjörn.

MARIANNE. Welch wundervoller Abend dies war. Entzückt bin ich von deinen Tanzkünsten. Doch hast du mir noch mit keinem Worte Dank gezollt, so scheint es mir.

TORBJÖRN. Ein wundervoller Abend war es in der Tat. Auch ich bin überwältigt von dir und deinen grazilen Bewegungen. Doch welch Dank ist es, den du von mir erwartest.

MARIANNE. Ein Schlawiner bist du, mein geliebter Torbjörn. Hast du etwa schon vergessen, wer dir zu Befreiung aus dem Verlies verholfen hat?

TORBJÖRN. Vergessen habe ich dies nicht und werde es auch nicht, bis zum Ende meiner Tage. So nehme meinen Dank an, den ich dir hiermit aufs ergebenste zolle.

MARIANNE. Den Dank, den deine Zunge spricht, nehme ich von Herzen gerne an. Doch frage ich mich, ob deine Zunge deinen Dank auch in leiblicher Form Ausdruck verleihen vermag.

Marianne hebt ihren Rock und legt sich auf das Bett.

TORBJÖRN. Mit meiner Zunge will ich dir danken, mit meinen Händen dich liebkosen und mit meinem Pfahl dich das Glück spüren lassen, welches in mir lodert, wie das Feuer in deinem Ofen.

MARIANNE. So beglücke mich, mein geliebter Torbjörn.
  • Geschrieben von Sulakad
  • Veröffentlicht am 08.11.2022
  • Gelesen: 6042 mal

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