Erotische Geschichten

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Keine Chance für Karbe

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Es war an einem Freitag, kurz vor einer Feierstunde in der Aula. Ich hatte mich weiter vorne gesetzt, um ein bißchen zu dösen, als ich neben mir das Geräusch von Absätzen vernehme. Frau Lacroix, unsere dralle Französisch-Lehrerin hat sich neben mich gesetzt. Der Pullover spannt auf ihren Brüsten, als sie ihre Tasche auf den Boden stellt und sich mit einer dramatischen Kopfbewegung ihr rostrotes Haar nach hinten macht. Der Rocksaum rutscht ein Stück hoch, als sie die Beine übereinanderschlägt.
Ich habe ihr eben auch schon auf die Beine gekuckt, in der Pausenhalle, als sie vor mir ging. Ihre Waden sind etwas kräftig modelliert und wölben sich beim Stehen leicht nach außen. Wenn sie geht, beben sie im festen Takt ihrer Absätze. Ich weiß nicht warum, aber ich bin sicher, dass sie auf Typen mit großem Schwanz steht...
Auf dem Flur hat sie sich plötzlich zu mir umgedreht, gelächelt. Ich murmele etwas verlegen „Hallo“. Sie: „Hallo, O.“ Mit Vornamen... dabei habe ich gar nicht bei ihr. Sie sagte es mit so einem damenhaften Unterton, als wäre ich jemand, der ihr imponiert. Ich würde ihr gerne sagen, dass sie geile Beine hat...
An unserer Schule gibt es einen Lehrer namens Karbe, der mindestens genauso geil auf die Lacroix ist wie ich. Anscheinend rechnet er sich Chancen bei ihr aus. Wenn er auf dem Weg in den Kursraum neben ihr geht, beugt er immer den Kopf zu ihr rüber, als wäre er mit ihr vertraut. Ihre Verabschiedung fällt aber immer recht bündig aus, wenn sie in ihren Kursraum abbiegt.
Bei der Feierstunde am Freitag hatte ich irgendwann Herrn Karbes Kinn neben mir. Es raunte mir zu, dass er etwas Wichtiges mit der Kollegin zu besprechen habe. Ohne viel nachzudenken setzte ich mich nach hinten. Ich sehe Herrn Karbes Hinterkopf wie er sich immer wieder kurz der Lacroix zuwendet. Er scheint sich selbst außerordentlich witzig und charmant zu finden. Er macht Konversation. Dabei wirkt er nervös, aufgereizt, angegeilt. Er erinnert mich an ein Stechinsekt. Man kann sehen, dass er ****erig auf sie ist. Immer wenn er morgens auf dem Flur neben ihr geht, kommt im Unterricht das Arschloch bei ihm durch. Er lässt seine Aggressionen an in den Kursen aus, segelt dabei ziemlich hoch am Wind. Seine Oberlehrergebärden sind grotesk, weil sie kein bißchen Ironie enthalten. Er selbst scheint das nicht zu merken. Seinem unbestechlichen Monokelblick scheint auch sonst das eine oder andere zu entgehen.
Je länger ich ihn beobachte, desto mehr fügen sich die Teile zusammen. Ich glaube, die Lacroix sieht Karbe so, wie ich ihn sehe. Als sie sich im Flur umgedreht hat, ging er hinter mir. Sie hatte ihn in der Glastür gesehen aber nur mich gegrüßt. Ihn hat sie nicht beachtet. Jetzt muss er natürlich nach vorne rudern, mit Hochdruck um ihre Aufmerksamkeit werben, seine Ansprüche abstecken...
Ich konnte mir nichts Geileres vorstellen, als von der Lacroix gevögelt zu werden. Was ich mir allerdings überhaupt nicht vorstellen konnte, war, dass ich eine Chance bei ihr hätte – sie war über vierzig, ich unter zwanzig. Seit Freitag hatte sich das geändert; es kam mir immer noch unrealistisch vor, aber ich hatte diese Lust, aufs Ganze zu gehen. Zu verlieren hatte ich nichts – das Schuljahr war vorbei, ich ging diesen Sommer in die Lehre, hatte bis dahin nur zwei Wochen Ferien.
Am Abend des letzten Schultages war eine Aufführung der Theater-AG im Stadttheater. Ich wusste, dass die Lacroix auch da sein würde. Als ich in den Saal kam, waren die Reihen noch nicht voll. Es war nicht schwer, die Lacroix auszumachen. Diesmal war ich es, der sich neben sie setzte. Keine fünf Minuten später tauchte Herr Karbe auf dem Mittelgang auf. Er sah komisch aus mit seinem hellem Jacket. Er roch nach Davidoff-Rasierwasser. An Frau Lacroix vorbeizukucken ist schwierig; ich machte mich bemerkbar, grüßte Herrn Karbe höflich vom Nebenplatz. Es missfiel ihm, dass ich ihn zugesetzt hatte. Für eine Zehntelsekunde kann ich es in seinem Blick sehen. Es fühlt sich gut an. Frau Lacroix macht keine Anstalten, etwas an der Sitzordnung zu verändern. Ich glaube, jetzt hat er es kapiert. Er setzt er sich ganz in die Nähe, so, dass ich ihn aus dem Blickwinkel sehen kann bzw. sehen muss. Er zwirbelt sich den Schnurrbart. Er weiß, dass er bei der Lacroix nicht weiter kommt und dass es irgendwas mit mir zu tun hat. Ich bin mir sicher, er fragte sich, warum sie schon wieder neben mir sitzt. Wir sollen merken, dass er uns auf der Spur ist. Ich kümmere mich nicht drum.
Die Lacroix legt ihre Handtasche neben sich auf den Platz. Ich zweifele keinen Augenblick daran, dass sie eine richtige Dame ist. Ich habe den gefalteten Zettel in der Hand, halte ihn so fest umschlossen, dass er schon ganz weich ist. Meine Hände sind feucht, weil ich genau weiß, dass ich es durchziehen werde....
Die ersten zehn Minuten sind vorbei, dann die erste halbe Stunde. Dann die Pause in der Mitte des Stücks. Einmal wird noch umgebaut. Mit zitternden Fingern stecke ich den Zettel in ihre Handtasche: Klippverschluss auf, Zettel rein, Klippverschluss zu. Das war’s. Ich kann jetzt nicht nochmal reinfassen, um ihn wieder rauszuholen...
Es ist dunkel und ich kann ihren Gesichtsausdruck nicht sehen. Hätte ich ihn sehen können, hätte ich das wohl nicht gebracht. Ich richte meinen Blick auf den noch immer geschlossenen Vorhang. Etwas Besseres fällt mir nicht ein. Aus dem Blickwinkel sehe ich, wie eine Handtasche geöffnet, ein Zettel entnommen und aufgefaltet wird: Würden sie mich bumsen? Frau Lacroix wirkt souverän wie immer, als sie sich ihr rostrotes Haar nach hinten macht. Der Rocksaum rutscht ein Stück hoch, als sie die Beine übereinanderschlägt – in meine Richtung...
Ich bekam den ganzen Abend keinen Ton heraus, zitterte wie Espenlaub. Abends, als ich zu Hause war, habe ich Frau Lacroix dann eine Mail geschrieben mit einer ziemlich freimütigen Kostprobe meiner aufgeheizten Fantasie.
  • Geschrieben von Cohiba
  • Veröffentlicht am 16.08.2014
  • Gelesen: 4933 mal
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Kommentare

  • Cohiba (nicht registriert) 16.08.2014 16:18

    Habe leider noch keine Idee, wie es weitergehen soll. Anregungen (Handlungen, Orte, Personen...) und Feedback nehme ich gerne auf.

    LG Cohiba

  • nylonfreak22.08.2014 17:29

    Mmhh, was soll ich sagen?
    Der Titel ist ja "Erotische Geschichten". Und wenn ich nicht weiß, wie ich sie schreiben soll, dann sollte man sie nicht veröffentlichen.
    Sorry, aber manchmal ist es auch etwas platt.
    Würden Sie mich bumsen? Jede normale Frau würde dem eine knallen...

  • Cohiba23.08.2014 01:31

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    - Danke für das Feedback. Ich nehme auch Kritik gerne an.

    - Möglicherweise ist die Tiefenstruktur der Geschichte nicht ganz deutlich geworden: Die Lehrerin benutzt den Erzähler, um dem zudringlichen Karbe eins auszuwischen: Sie erweist O. die Aufmerksamkeit, die Karbe gerne von ihr hätte. Dadurch setzt sie Karbe zurück. O. kann das Verhalten der Lehrerin natürlich so interpretieren, dass sie was von ihm will - sie verhält sich ja so. Im Theater riskiert er seinerseits einen Versuch. Damit endet die Geschichte.

    - Ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, dass eine "normale Frau" O. in dieser Situation eine knallen würde. Warum sollte sie das?

    - Warum sollte man den Text nicht veröffentlichen?

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