Eine Woche war vergangen und Paul war nicht im Kindergarten gewesen. Die beiden ließen sich wohl intensiv Zeit bei der Schwiegermutter, um herauszufinden was das nun war mit ihrer Ehe. Luise merkte, wie sich ihr Magen beim Gedanken an die beiden zusammen zog.
Sie war eifersüchtig, sehr verletzt und wütend auf Jakob.
Sein Abgang am letzten Wochenende war dermaßen daneben gewesen. Nicht mal ins Gesicht sehen und ihr sagen ,was Sache ist, konnte er. Nein, er wollte sie einfach ins Bett kriegen. Hart durchnehmen, bis er das bekommen hatte was er brauchte, um dann wieder zum Frauchen zu rennen. „Ich hoffe du verstehst das“ hatte er geschrieben. Nein, sie verstand es ganz und gar nicht. Es gab mehr als genug Chancen und Möglichkeiten ihr zu sagen wie es um seine Ehe stand. Ihr zu sagen, dass er nur Bock auf Sex hatte und sie ihm vollkommen egal war. Und sie war jetzt die Dumme, bei der sich Gefühle entwickelt hatten.
„Mensch Luise, immer wieder manövrierst du dich direkt in die Scheiße“, dachte sie sich und merkte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. „Was ist eigentlich los mit dir?“ Fragte sie Romy, ihre Kollegin, die mittlerweile eine echte gute Freundin geworden war. „Nichts nichts, nur son Typ.“ Antwortete Luise gedankenverloren und drückte ein gequältes Lächeln heraus.
„Na da habe ich die perfekte Lösung, wenn du genug von Idioten hast Lulu.“ Romy grinste und Luise wusste, dass sie irgendwas im Schilde führte. „Mein Bruder John. Getrennt und wieder für etwas Neues bereit. Zuckersüßer, mega lieber Mann. Der wird dich wie eine Prinzessin auf Händen tragen.“ „Romy, sorry, aber ich bin echt nicht in Stimmung…“ Luise hatte absolut kein Interesse noch ein weiteres männliches Exemplar kennen zu lernen und dessen Namen in ihren Bettpfosten zu ritzen. Am besten lebte sie ab heute abstinent.
„Keine Widerrede. Du kommst morgen zu mir. Abendessen mit meinem Bruder und mein Neuer ist auch dabei.“ Romy war ein Dickkopf und daher lächelte Luise und willigte ein. „Vielleicht wird es ja ganz nett und sie muss ihn ja nicht gleich heiraten.“ Dachte sie sich.
Das Doppeldate verlief ganz nett und Luise lachte viel und konnte sich daher von dem Gefühlschaos in ihrem Kopf ablenken. Dennoch schossen ihr in jeder freien Sekunde Gedankenblitze vor Augen. Ständig sah sie Jakob und seine Alte beim Sex vor sich. Wie er diese mit seinem Traumkörper nackt hinter ihr stehend penetrierte und sie vor Verlangen stöhnte. Manchmal hatte Luise in ihren Visionen sogar den Eindruck, dass Sylvie sie beim Vögeln anschaute und ihr damit signalisieren wollte, dass Jakob ihr gehörte. Die beiden trieben es sicher ununterbrochen, um ihre Versöhnung ausgiebig zu zelebrieren.
„Lulu, woran denkst du? Lulu?“ Romy versuchte es seit ein paar Sekunden Luise aus ihrem Tagtraum zu holen. „Du schaust als habest du einen Geist gesehen.“ „Eher eine Hexe.“ Antwortete Luise und lachte verlegen auf. Das muss einfach aufhören, dachte sie sich und trank einen doppelten Wodka mit den anderen. John war eigentlich schon ganz cool und sie wollte den Abend einfach genießen.
Am nächsten Morgen als sie erwachte, hatte sie eine WhatsApp von John, Romys Bruder, bekommen: „Hey Luise, Romy hat mir deine Nummer gegeben und ich dachte ich melde mich mal so ganz frech und frei. Hättest du Lust mit mir Lasertag spielen zu gehen?“
Ja sie hatte große Lust. Sport und Auspowern war definitiv besser, als zu Hause zu sitzen und an den Deppen zu denken, der ihre Gefühle mit Füßen trat.
Sie war sich allerdings unschlüssig, ob John das missverstehen würde und dann auf mehr aus war. „Luise, es ist Lasertag und kein Date.“ Sagte sie zu sich selbst und antworte ihm mit einem Daumen hoch.
„Romy, dein Bruder ist echt ein richtig cooler Typ. Ich hatte super viel Spaß am Wochenende.“ Luise berichtete Romy am Montag direkt von dem Treffen mit John. „Sagte ich doch, vielleicht ist er ja endlich dein Mr Right ?“ Romy zwinkerte ihr zu und nahm sie in den Arm. „Du verdienst es glücklich zu sein.“ Luise schloß die Augen und genoß die Umarmung. Genau die konnte sie super gebrauchen und sie kam gerade recht. Als sie die Augen öffnete sah sie wie Jakob und seine viel zu attraktive Frau samt Paul Hand in Hand den Kindergarten betraten. So demonstrativ glücklich, dass Luise sich am liebsten direkt übergeben hätte. Wie konnte er sie nur so provozieren?
Luise konnte den Anblick nicht ertragen und entschloss daher in den Materialraum zu huschen um etwas Zeit zu gewinnen. In ein paar Minuten sollten sie ja wieder weg sein.
Sie wühlte gerade sinnlos im Tonkarton herum, als die Tür sich öffnete. Wer ist das denn jetzt, dachte sie sich. Jakob fasste ihr sanft an die Schulter und Luises gesamter Körper wurde von einer intensiven Gänsehaut überzogen. Sie war auf Jakobs Berührungen programmiert. Das war das was sie brauchte, aber nicht das was sie wollte. „Faß’ mich nicht an!“ Schnaubte sie ihn an und wich seiner Berührung aus. „Luise du fehlst mir.“ Seine Stimme klang erschöpft. „Du solltest dir erstmal klar darüber werden, was du willst Jakob! Man kann nicht immer alles haben.“ Sie war so wütend wie lange nicht mehr. „Ich denke schon, dass ich das kann.“ Er lächelte und ihre Knie wurden weich. Er packte sie und küsste sie zärtlich und dennoch dominant. Er hielt dabei ihr Gesicht fest in seinen Händen. „Ich will das so nicht.“ Versuchte Luise sich zu widersetzen, aber ihr Körper hatte den Kampf schon gewonnen. Er schob seine warmen, weichen Hände unter ihr Shirt und massierte ihre Brüste. Langsam wanderten seine Küsse ihren Hals herab um im Anschluss an ihren Nippeln anzukommen. Mit seiner Zunge verwöhnte er ebendiese und Luise war imstande seine Hose zu öffnen. Den Gürtel hatte sie bereits aufgeschnallt. Sie fasste mit ihrer zitternden Hand von außen an den mittlerweile steinharten Schwanz und ihr Gehirn verabschiedete sich vollends.
„Jakob? Wo bist du?“ Hörten sie Sylvie draußen rufen. Luise hielt vor Panik die Luft an. Ein Glück würde Jakobs Frau ihn sicher nicht im Materialraum vermuten. Die Schritte und Rufe entfernten sich und Luise konnte wieder atmen. Direkt begann sein Handy zu klingeln. „Ja Schatz ich bin noch auf der Toilette. Wir treffen uns gleich draussen vor der Eingangstür.“ Er legte auf.
„Scheisse , tut mir leid.“ Sagte er zur der total neben sich stehenden Luise. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und huschte rechts und links blickend aus dem Bastelraum.
So konnte es einfach nicht weiter gehen. Fast jeden Tag musste sie Jakob über den Weg laufen oder besser gesagt aus dem Weg gehen. Dieses ständige Verstecken, die andauernden sexuellen Gelüste und Phantasien. Sie musste sich so zusammen reissen ihm nicht zu texten und ein Sexdate auszumachen. Sich mit anderen Männern auszutoben und abzulenken brachte auch nichts. Das Verlangen war zu groß, zu stark.
Daher beschloss sie es mit John zu probieren. Vielleicht konnte ihre eine richtige Beziehung mit Tiefgang helfen. Etwas mit Gefühl. Sie wollte sich neu verlieben und ihr Herz mit jemanden füllen, der sie 100% wollte und nicht nur ihren Körper.
So gingen die Tage ins Land und Luise verbrachte viele schöne Dates mit John. Mit ihm hatte sie super viel gemeinsam, er war gerne draußen und daher machten sie auch viele Ausflüge. Und Romy hatte nicht zu viel versprochen. Er war ein wahrer Gentleman. Er trug sie auf Händen, war sehr respektvoll und aufmerksam. Stets brachte er ihr eine Rose mit zu den Treffen, lud sie immer ein, half ihr in die Jacke, öffnete die Autotür. Schlichtweg er versuchte ihr jeden Wunsch von den Lippen zu lesen und tat alles dafür, dass sie eine gute Zeit hatte.
Und die hatte sie. Noch nie wurde sie so liebevoll behandelt. Er war so interessiert an IHR. An ihrer Vergangenheit, ihren Träumen und und und.
Es gab nur einen Harken. Sie hatten nach nun fast drei Wochen immer noch nicht miteinander geschlafen. John war der Meinung, dass sie sich erst richtig kennen lernen sollten. Er fand, dass sich alles immer zu schnell um das Thema Sex drehte und er einfach gerne Zeit mit ihr verbrachte, ohne es darauf zu reduzieren. Das fand Luise einerseits extrem süß, aber andererseits hatte sie schon richtig Bock mal wieder zu vögeln. Die wilde nicht enden wollende Liebesnacht bei Jakob daheim ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Der herzensbrechende Schwerenöter hatte es ihr so hart besorgt wie noch nie jemand. Und genau die Mischung von gutem, intensiven Sex und den überwältigenden Gefühlen die sie für Jakob empfand, machte es so unvergesslich. Und so schmerzhaft.
„Hättest du Lust mit mir eine Woche in die Alpen zu fahren? Ich habe dort ein Wellnesshotel gebucht und ich denke, dass ist genau das richtige für uns beide. Du wirkst nach der Arbeit schon immer sehr angespannt.“ Meinte John, legte seinen Arm um ihre Schulter und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Ja, die Kinder sind momentan echt anstrengend.“ Murmelte sie und fühlte sich direkt schlecht, denn ihre Anspannung kam sicher nicht von den Kindern. Das lag einzig und allein daran, dass dieser hotte Papa dort anzutreffen war. Daher stimmte sie zu „Ja, warum nicht. Ich kläre, ob ich frei bekomme und dann kann es losgehen. Sauna, Whirlpool und Massagen. Klingt doch super.“ John grinste und entgegnete: „Das Beste daran ist, dass wir alles ganz für uns alleine haben.“ Sein Zwinkern war verdächtig und Luise war sich sicher, dass sie schon ganz bald ihren ersten gemeinsamen Sex haben werden. Sie werden gewiss eine Woche lang nackt sein und darauf freute sie sich mehr als auf alles andere.
„Wir sehen uns in einer Woche.“ Rief Luise voller Vorfreude ihrer Kollegin zu.
„Wo gehst du hin?“ Plötzlich stand Jakob neben ihr, mit dem kleinen Paul an der Hand. „Ich fahre mit meinem FREUND in einen Wellnessurlaub.“ Antwortete Luise und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Soso du hast also jetzt einen Freund.“ Jakob wirkte zerknirscht und sein Blick auf seinen Sohn zeigte ihr, dass er am liebsten etwas anderes gesagt hätte, wenn dieser nicht dabei gewesen wäre. „Viel Spaß beim Entspannen.“ Brachte er heraus. „Och ich denke es wird nicht nur Entspannung, sondern auch sportlich sehr intensiv werden.“ Entgegnete sie und kam sich direkt wie eine alberne Teenagerin vor. Doch Jakobs ärgerlicher Blick war genau die Genugtuung die sie jetzt brauchte.
„Lass’ den Scheiss mit dem Typen!“ Luise saß schon im Auto mit John als sie diese WhatsApp von Jakob bekam. Ihre Wangen glühten und sie hoffte, dass John das nicht bemerkt hatte. Auch wenn Jakob der letzte Idiot war, sie wollte ihn nach wie vor. „Du hast dich entschieden, also lass mich in Ruhe mein Leben leben.“ Schrieb sie zurück. „Luise verdammt, du verstehst das einfach nicht. Es ist kompliziert.“ Seine Antwort hatte eine Weile gebraucht. „Dann erklär es mir, wenn ich wieder da bin. Ich genieße jetzt die Zeit mit meinem Lover.“ Luise entschied, dass Handy wegzupacken und sich auf ihren Freund zu konzentrieren. Im Radio lief „Wish you were here“ und der Song löste Gänsehaut und Sehnsüchte bei ihr aus. Luise vermisste das Prickeln, das sie in Jakobs Gegenwart spürte. Sie hoffte ebendieses Gefühl auch bald bei John zu spüren. Sie bat daher John rechts ranzufahren und küsste ihn. Ein langer, wunderschöner Zungenkuss mitten auf der Autobahn verlangte nach mehr und Luise entschied seine Hose zu öffnen und sein hartes Glied in den Mund zu nehmen. Sie war aufgewühlt und er erregt, genau der richtige Moment um ihn das erste Mal oral zu verwöhnen. John versuchte es ihr erst auszureden, aber sie war einfach zu gut in dem was sie tat und er konnte nicht widerstehen. Er packte sie am Hinterkopf und konnte nicht glauben, wie tief sie seinen Schwanz lutschen konnte.
Der Wellnessurlaub war zu schön um wahr zu sein und auch John war eindeutig Mr Perfect. Luise fühlte sich deswegen fast schon schlecht, da sie Jakob nicht aus ihrem Kopf kriegen konnte. Sie hatte den Eindruck, dass sie ihn hintergehe. Jakob war bei sämtlichen sexuellen Aktivitäten mit dabei. Sie stellte sich stets ihn beim Vögeln vor und konnte nichts dagegen unternehmen. John war ein absoluter Traummann. Es gab nur einen Harken. Er war ein Schnellspr*tzer. „Sorry Lulu du bist einfach so heiß und so wild, ich kann es nicht zurück halten.“ Bekam sie dann zu hören, bevor er sie in den Arm nahm, an die Schläfe küsste und einschlief. Sie kam also bisher nicht auf Ihre Kosten und das einzige was für sie heiß und wild war, war was in ihrem besessenen Gehirn passierte. Eine ausgeprägte Phantasie hatte sie schon immer.
Von ihrem Hirngespinst hörte sie in diesem Urlaub nichts mehr und obwohl sie das mit ihm abschließen wollte, war sie nun enttäuscht, dass er sich nicht mehr meldete.
Wieder zu Hause angekommen, traf sich Luise mit Romy zum Cocktail trinken. Diese wollte natürlich brühwarm erzählt bekommen wie es gelaufen war und ob es denn endlich zur Bettgymnastik gekommen war. Details ließ Luise selbst verständlich aus, da es sich ja um Johns Schwester handelte, darüber hinaus gab es auch nicht sonderlich viel zu berichten.
Luise blickte abwechselnd sehnsüchtig auf ihr Handy und in der Bar umher. Sie hatte sich bewusst mit Romy in Jakobs Stammkneipe getroffen in der Hoffnung ihn „zufällig“ zu treffen. Doch er war nicht da und er meldete sich auch diesen weiteren Tag nicht mehr ihr.
Zu viele Cocktails später, lag Luise in ihrem für sie alleine eigentlich viel zu großen Bett und starrte erneut wie eine Irre auf ihr Telefon. Sie ärgerte sich über Jakob und noch mehr über sich selbst und warf ihr Handy in hohem Bogen weg. In ebendiesem Moment ertönte der Nachrichtenton, bevor es mit einem lauten Schlag auf den Fliesenboden aufprallte. „Scheisse scheisse scheisse!“ Schrie sie und sprang vom Bett auf. Das Display war dermaßen im Eimer, sodass sie lediglich erkennen konnte, von wem die Nachricht kam: Jakob. Was er geschrieben hatte, war nicht mehr zu entziffern. So beschloss sie kurzerhand den Bademantel überzuziehen und zur nächsten Telefonzelle zu laufen. Sie war zu betrunken um diesen Impuls zu unterdrücken und dass es genau bei ihr um die Ecke noch eine Telefonzelle gab konnte kein Zufall sein.
„Was willst du?“ Lallte sie in den Telefonhörer. „Süße, du hast mich gerade angerufen.“ Jakob lachte. „Oh Gott er lacht so himmlisch.“ Dachte sie sich. „Na du hast mir doch eben eine SMS geschickt und da mein Handy beim Joggen aus der Tasche gefallen ist und nun hinüber ist, dachte ich kläre was du wieder willst.“ Log sie ungeniert. „Aha beim Joggen kaputt gegangen und von wo rufst du dann an?“ „Telefonzelle, war sowieso gerade noch unterwegs.“ Schwindelte sie erneut. „Du kannst meine Nummer auswendig? Scheinst mich ja doch sehr zu mögen.“ Er lachte wieder und Luise kam sich so dämlich vor. Das sie nonstop an ihn denken musste, wollte sie ihm nun wahrlich nicht auf die Nase binden. „Ich würde jetzt gerne auflegen, zu dir kommen und dich stundenlang durchf*cken bis du kapierst wo du hingehörst. Dein kleiner Schoßhund kann sicher nur *****n und ist ansonsten zu nichts zu gebrauchen.“ Jakob forderte sie heraus und es machte sie heiß. Sie hatte das große Bedürfnis sich ihre Hand ins Höschen zu schieben, aber ihr aktueller Aufenthaltsort machte das unmöglich. „Du weißt wo ich wohne.“ Sagte sie unvernünftigerweise. „Geht leider nicht. Bin für einen Monat auf Geschäftsreise in London. Wir hören voneinander, muss los. Ach und übrigens, ich habe dir gar nicht geschrieben.“ Jakob hatte es plötzlich sehr eilig und legte auf. „Ja ciao auch du Arsch.“ Schrie sie in den Hörer und donnerte ihn in die Halterung.
Ein Monat. Wie sollte sie das überleben? Vielleicht war es genau das richtige um Abstand zu gewinnen und das mit John zu intensivieren. Um ein Haar hätte sie das Ganze in den Sand gesetzt. Noch bevor es richtig angefangen hatte.
Sie wankte und schwankte also total gefrustet nach Hause zurück. Zum Glück hatte sie noch eine Flasche Wein zu Hause. Vor ihrer Tür stand zu ihrem Erstaunen ihr Freund John. „Was machst du denn hier?“ Luise war irritiert ihn hier zu sehen. Nach einer ganzen Woche zusammen, dachte sie nicht, dass seine Sehnsucht schon wieder so groß sei. „Ich habe dir vorhin geschrieben, ob du gut heimgekommen bist und bekam keine Antwort. Da dachte ich ich schaue lieber mal nach. Romy meinte, dass du ziemlich betrunken nach Hause gelaufen bist.“ John wirkte besorgt. „Er ist einfach zu süß.“ Dachte sie sich. „ZU süß.“ Denn angeturnt wurde sie nicht von Schwiegermutters Liebling, sondern von dem Asshole in London.
„Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Komm mit hoch wir trinken was zusammen.“ Sie gab ihm einen Kuss und nahm seine Hand. Trotz der fehlenden sexuellen Anziehungskraft, tat er ihr gut. Er war genau der Typ Mann, um den sie alle beneiden würden.
Nachdem die Flasche Wein geköpft und Luise nun wirklich willig war, wollte sie mehr als reden. Sie küsste John und knabberte an seiner Lippe um ihm zu zeigen, dass sie richtig in Stimmung war. Sie zog ihren Oma Bademantel aus und offenbarte, dass sie darunter nur ein Spitzenhöschen trug. Auch das streifte sie direkt ab, setzte sich auf ihren Bettrand, zog John zu sich und positionierte sein Gesicht direkt in ihren Schritt. Sie drückte seinen Kopf an ihre Muschi und er begann sie leidenschaftlich zu *****n. „Ja Jakob, *****n kann er wirklich. Und an dem Rest arbeiten wir schon noch.“ Dachte Luise sich schmunzelnd. John wusste was hier zu tun ist und spielte wie ein Zungenkünstler an ihren inneren und äußeren Schamlippen und stimulierte ihren G-Punkt. Er küsste ihre Vulva und führte sie endlich zu dem Orgasmus, auf den sie den ganzen Urlaub gewartet hatte.
„Fessel mich ans Bett“ stöhnte sie ihm ins Ohr und er grinste. „Du bist ganz schon wild und enthemmt durch den Alkohol, aber das gefällt mir.“ Er band ihre Handgelenke an die Stangen ihres Bettes, etwas zu locker nach ihrem Geschmack, aber für den Anfang wollte sie sich nicht beschweren. „Und jetzt hol deinen Schwanz raus und nimm mich ran.“ „Das werde ich du Luder.“ Er gab sich Mühe, aber richtig überzeugend kamen die Worte nicht aus seinem Mund. Er zog die Hosen runter und begab sich zwischen ihre Schenkel. Er war direkt hart und stoß zu. Genau dreimal und dann brach er auf ihr zusammen. Er zog ihn raus und der Saft lief ihr über den Oberschenkel. „Sorry Lulu, ich bin einfach kein Bad Guy.“ Sie tätschelte ihm abgeturnt auf den Rücken und sagte „Ich weiß, tut mir leid, wenn das nicht das war was du wolltest.“ „Für dich probiere ich gerne alles aus.“ Er küsste sie sanft und meinte „Ich mag dich wirklich gerne.“
„Ich darf es mit ihm nicht verkacken. Er ist wundervoll. Er könnte der Richtige sein. Sex kann immer besser werden und wenn nicht, ist es auch nicht das Wichtigste.“ Grübelte Luise. Ob sie davon überzeugt war, oder es sich einredete wusste sie selbst nicht.
Die Tage vergingen zäh wie Kaugummi. Paul wurde natürlich immer von seiner Mama gebracht und Luise vermisste den Mann, der ihr Herz in Schleudergang bringen konnte, täglich mehr. Mit John lief es zwar ausgezeichnet, aber das konnte ihr Innerstes leider nach wie vor nicht überzeugen, von Jakob abzulassen. Noch eine Woche, nur noch eine Woche und er würde zurück kommen. Aber wollte sie das? Die Sehnsucht zerriss sie, allerdings wusste sie nicht was passieren würde, wenn er wieder da wäre. Warum ausgerechnet ein Kindergartenpapa. Ausgerechnet ein Mann der ihr täglich ins Gesicht lächeln würde. Mittlerweile kannte sie Jakob, er machte sich einen Spaß aus ihren Gefühlen, er hatte Freude daran sie in der Hand zu haben, wissentlich, dass sie ihm aus dieser Hand frass. Er brauchte nur mit den Fingern zu schnipsen und sie würde sich ihm nackt auf dem Tablett servieren. Sie wäre in wenigen Sekunden bereit sich komplett zu öffnen und alles mit und für ihn zu machen was er wollte.
Er hatte ihr eindeutig das Hirn weggevögelt, so wie sie sich aktuell benahm. Sie erkannte sich selbst nicht mehr wieder.
Die Woche neigte sich dem Ende zu John und Luise hatten ein gemütliches Filmdate mit asiatischem Essen geplant. Sie war schon die ganze Zeit angespannt, da es ihr vor dem nächsten Montag graute, an dem sie Jakob vermutlich wiedersehen würde. So freute sie sich auf einen schönen Abend mit Ablenkung und durchschnittlichem Sex mit ihrem Freund.
„Hey Lulumaus, ich schaffe es leider nicht. Mir ist etwas dazwischen gekommen. Sei nicht böse, wir holen das nach.“ kurz vor knapp kam diese WhatsApp von John.
Da nun somit ihre gewünschte Ablenkung geplatzt war, wurde Luise wütend auf John. Wie konnte er ihr einfach so kurzfristig absagen ?! Was konnte denn so wichtiges dazwischen gekommen sein? Gefrustet öffnete sie den Rotwein und entschloss den Film alleine zu gucken.
Durch das Vibrieren ihres Handys wurde Luise wach. Sie musste beim Film gucken eingeschlafen sein. „Hey.“ Hörte sie SEINE Stimme. „Hey.“ Sprach auch sie in den Hörer. „Na funktioniert dein Telefon wieder?“ Sagte Jakob und allein der tiefe, erotische Klang seiner Stimme sorgte dafür, dass sie wieder hellwach war. „Ja ist ein neues. Habe jetzt wieder ein intaktes Display und sehe wer da anruft.“ Antwortete sie. „Das ist gut. Ist meine letzte Nacht im Hotel, morgen geht es wieder heim. Du hast mir sehr gefehlt…“ Jakob klang aufrichtig. „Du mir auch, sehr. Ich denke dennoch, dass es besser ist, wenn wir das lassen.“ Luise versuchte einen kühlen Kopf zu wahren. „Was lassen? Wir reden doch nur. Wovor hast du Angst?“ Jakob klang amüsiert. „Jakob. Ich habe einen Freund, du hast eine Frau, einen Sohn, bist Papa in meiner Kita. All das ist doch absurd, hirnrissig. Wo soll das hinführen?“ Sie war verzweifelt. „Wollen wir vielleicht Videochatten? Ich würde dich gerne sehen Luise. Dein hübsches Gesicht vermisse ich besonders.“ Jakob klang so bestimmt, dass sie gar nicht nein sagen konnte.
„Diese Augen“ dachte sie sich, als sein Gesicht auf ihrem neuen iPhone erschien. Und obwohl diese zum Reinfallen grün waren, entging ihrem Blick nicht, dass er offensichtlich frisch geduscht war. Er war oben ohne und trug nur ein Handtuch um die Hüfte. Sie hingegen, war für ihren einsamen DVD Abend in einen flauschigen Plüschpyjama gestiegen. „Was trägst denn du da?“ Jakob lachte und Luise schämte sich zu Tode. „Du siehst total süß aus.“ Meinte er immer noch lachend und seine Grübchen brachten sie zum Schmelzen und seine dabei angespannten Bauchmuskeln sorgten für Lust in tieferen Gegenden. Sie sah einen Tropfen an seinem Oberkörper herunter laufen und hätte alles dafür gegeben ihm diesen vom Bauch zu *****n. Sie wollte ihn anfassen. Mit ihren Händen diesen trainierten Körper spüren. Ihm das Handtuch von den Hüften reissen und die Nacht mit ihm durchvögeln. Wie ferngesteuert zog sie ihren Flauschepulli aus und präsentierte ihm ihre nackten Brüste in der Kamera. „Immernoch süß?“ Fragte sie ihn und schaute ihn verführerisch an. „Heilige Sch…ich habe ganz vergessen wie heiß deine Brüste sind. Ich wünschte ich wäre bei dir.“ Es klang fast als stotterte er. Nur Sekunden später hatte er allerdings seine gewohnte Souveränität wieder. „Fass dir ins Höschen.“ Befahl er. Wie eine Marionette an deren Fäden gezogen wurde machte sie was er gesagt hatte. Es war so erregend die Kontrolle abzugeben. Sie schloss die Augen und folgte seinen Anweisungen. Jakob war präzise und genoß es sichtlich sie zu beobachten, wie sie an sich selbst herumspielte. „Führ dir zwei Finger ein, beginn langsam und mit der anderen Hand massierst du deine Brust.“ Luise lehnte das Handy gegen ihre Weinflasche, lehnte sich zurück und war voll und ganz bei ihm. Sie stellte sich vor, dass er bei ihr wäre. Das er sie verwöhnte. Sie konnte ihn ebenfalls stöhnen hören und ein Blick auf ihr Handy zeigte ihr, dass auch Jakob seinen Schwanz in die Hand genommen hatte und *****te. „Lass uns zusammen kommen.“ Sprach sie und er willigte ein. „Ich bin gleich soweit.“ Brach er heraus und Sekunden später kamen sie gemeinsam zum Höhepunkt.
„Fuck, das war neu.“ Offenbarte Luise. „Fuck, das war heiß.“ Meinte er. „Hey Luise, ich will das wirklich mit meiner Frau klären. Gib mir noch ein bisschen Zeit okay? Ich mag dich echt.“
Luise machte in dieser Nacht kein Auge zu. Sie fühlte sich mies und wusste nicht, ob Videochatsex schon fremdgehen war. Im Grunde hatte sie es sich ja nur selbst gemacht. Sollte sie es John sagen, oder würde sie damit alles ruinieren?
Nur gut, dass Jakob doch noch nicht wieder da sein würde. Das Chaos in ihrem Kopf und Herzen war wieder bei 100% angekommen und nach dieser schlaflosen Nacht war ihr nicht nach Konfrontationen jeglicher Art.
Der Montag verlief ruhig und reibungslos, wenn man davon absah, dass Luise den Eindruck hatte, dass Jakobs Frau sie wütend anschaute, als sie den Kleinen brachte. „Wenn Blicke töten könnten…“ dachte sie sich, verwarf diesen Gedanken allerdings sofort wieder, denn soweit sie wusste, hatte diese ja keinen blassen Schimmer von alldem was die letzten Wochen abging. Unwohl fühlte sie sich dennoch.
Am Dienstag war es soweit, Jakob betrat pünktlich wie immer um 8:00 mit Paul den Kindergarten. Eine Wolke seines aphrodisierenden Parfums umgab ihn und sein Anblick brachte Luise zum Schwitzen. Sie hatte sicher einen knallroten Kopf und nur ein Schild mit der Aufschrift „total vernarrt“ könnte noch offensichtlicher zeigen wie es um sie stand. „Na wie gehts?“ Er grinste sie verschmitzt an und seine Grübchen erschienen. „Gut und selbst? Gut angekommen?“ Sie biss sich sanft auf die Unterlippe und kaute nervös daran rum. „Wollen wir uns in der Mittagspause treffen? Ich habe heute noch frei. Dann können wir ja in Ruhe…Smalltalk führen.“ Er zwinkerte lachend und Luise schaute nervös um sich. Das Paul noch an Jakobs Hand war, war ihnen beiden total entgangen. Sie hatten nur Augen füreinander. Selbst die vielen herum wuselnden Kinder, Eltern und Erzieher waren wie ausgeblendet. „Ja klar, um die Ecke ist ein Café da gibt es *****ren Kuchen und echt guten Kaffee. So um eins?“ Plapperte sie unsicher raus. „Top, dann bis später“ sagte er und lief an ihr vorbei um seinen Sohn in die Gruppe zu bringen.
In dem Moment erblickte Luise Romy, welche im Türrahmen stand. Sie nahm Paul entgegen, guckte aber hoch um Luise einen angepissten Blick zuzuwerfen. Fuck, hatte sie etwas mitbekommen?
„Lulu was war denn das?! Du triffst dich nicht ernsthaft mit Pauls Vater?“ Romy war entsetzt. „Erstens ist er ein Kindergartenvater, zweitens ist er verheiratet und drittens bist du in einer Beziehung mit meinem Bruder!“ „Nein, das musst du falsch verstanden haben. Er ähmn, er muss mir nur was geben. Keine Ahnung was der wollte.“ Luise konnte nicht lügen und merkte selbst, dass es äußerst absurd war, was sie da stammelte. Romy schüttelte den Kopf und lief davon. „Romy, es ist nicht wie du denkst.“ Rief Luise ihr nach.
„Komm mal klar und finde heraus was du eigentlich willst. Eine Familie zerstören und das Herz meines Bruders noch dazu zu brechen wäre jetzt nicht mein Topziel.“ Sagte Romy ihr etwas später beim Mittagessen und mehr kam an dem Tag auch nicht mehr von ihr.
Luise fühlte sich richtig scheiße, hinzu kam, dass sie die Pause eigentlich mit John verbringen wollte. Dass sie ihm jetzt für Jakob absagte war das letzte, aber sobald es um Jakob ging setzte ihr Hirn aus. Widersetzen war zwecklos. Jede Minute die sie mit ihm verbringen durfte, war so belebend und erfüllend, dass sie sie annahm.
Jakob saß schon im Café und wartete auf sie. Er hatte bereits zwei Milchkaffee und ein Stück Käsekuchen bestellt und musterte sie von oben langsam nach unten als sie den Raum betrat. Zum Glück hatte sie sich heute in ein enges Kleid geschmissen und gute Unterwäsche an. Man wusste ja nie was geschehen wird. Am Tisch angekommen, war Jakob aufstanden und sie konnte ihn umarmen. Seinen Duft inhalieren. Sie küsste heimlich und schnell seinen Hals und wünschte die Umarmung würde niemals enden. „Du hast mir so gefehlt. Deine Berührungen haben mir so gefehlt.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr. Er setzte sich hin und zog sie auf seinen Schoß. „Hast du keine Angst jemanden zu kennen?“ Sagte Luise so leise es ging und blickte im Raum umher. „Nein, ist mir scheiss egal.“ Jakob klang bestimmt und sicher. Er nahm ein Stück Käsekuchen und führte es zu ihrem Mund. „Deine Lippen haben mir auch gefehlt.“ Er konnte seinen Blick nicht von diesen lassen. Sie merkte, dass ihr etwas Kuchen am Mund hing und wollte es gerade weg*****n, als er sie küsste und den Krümel mit seiner Zunge entfernte. Luise war dermaßen überrumpelt von seiner Spontanität, aber es gefiel ihr. Sie liebte seine Leidenschaft.
Sein Blick wanderte in Richtung Toilette und er schaute ihr tief in die Augen. „Wir haben noch 15 Minuten. Wollen wir?“ Flüsterte nun er. Sie rieb ihre Hand unauffällig gegen seinen Schritt und musste nicht mehr als Antwort geben.
Das hatte das Café gewiss noch nicht erlebt. Er hob sie hoch, streifte ihren Slip und die Strumpfhose herunter und stoß direkt zu. Es sollte ein heißes, hartes Quickie werden, bei dem sie beide schnell auf ihre Kosten kamen und sie dennoch fühlen konnten, was sie füreinander empfanden. Nach so vielen Wochen voller Sehnsucht war es endlich wieder soweit. Sie waren so nah zusammen wie sie es sein konnten und trotz allen Hindernissen und Barrieren, war es genau das was Luise wollte. Nach einigen intensiven Stößen kam Jakob in ihr und beendete den Toilettenquickie mit einem vielsagenden Kuss. Sie fühlte, dass es nun alles anders werden würde. Alles besser werden würde.
Mit hochrotem Kopf und albern kichernd verließen die beiden die Toilette und blickten dabei in die echauffierten Gesichter einiger Rentnerinnen. Anscheinend waren sie doch etwas lauter gewesen als gedacht. Jakob zahlte geschwind und gemeinsam verließen sie das Café.
„Ich bring dich gerne.“ Sagte Jakob und konnte sich nicht von ihr lösen. Sie lächelte und verneinte. Das war nun wahrlich keine gute Idee, wenn sie gemeinsam am Kindergarten auftauchen würden. „Nein, lieber nicht. Rufst du mich später an?“ Fragte Luise happy. „Klar, wird aber etwas später.“ Jakob lächelte sie an. Sie war verliebt. Sie war hoffnungslos verliebt in diesen Mann und sie spürte, dass alles gut werden würde.
Von der Euphorie des Geschlechtverkehrs und den Schmetterlingen in ihrem Bauch geleitet, entschied Luise die Sache mit John zu beenden. Dieser war zwar der Wahnsinn, ein herzensguter, liebevoller Mann, nur eben leider nicht der Richtige für sie.
Noch bevor es in einem Drama enden konnte, wollte sie es fair beenden. Daher setzte sie eine Verabredung für den Feierabend an. Spazieren im Park.
Sie offenbarte ihm, dass sie schon bevor das mit ihnen losging, Gefühle für einen anderen Mann gehabt hatte und dass sie glaubte, dass es keinen Sinn machte sich und ihm weiterhin etwas vorzumachen.
John schätzte ihre Offenheit, doch er war verletzt. „Lulu, das mit uns beiden passt so gut. Du bist mir dermaßen wichtig.“ Sagte er zum Abschied. Nicht einmal jetzt konnte er leidenschaftlich und wild sein. Sie verdiente es, dass er sie anschrie, ihr wütend sagte was sie für ein Miststück sei. Doch so war er nicht. Er war gutherzig und sie war dumm, dass sie sich einen Mann wie ihn entgehen ließ.
Jakobs Anruf ließ auf sich warten. Klar, er hatte gesagt, dass es spät werden würde, aber was bedeutete das für ihn? Um 23:00 entschied sie, Jakob anzurufen. Sie hatte am nächsten Tag Frühschicht und wollte ihre angesäuerte Kollegin nicht noch mit Zuspätkommen verärgern. Nach der Sache mit Romys Bruder und dem was diese im Flur gehört hatte, stand ihre Freundschaft sowieso auf einem sehr wackeligen Fundament.
Luise ließ es gefühlt eine halbe Ewigkeit klingeln. Jakob ging nicht ran. Sie spürte, wie sich in ihr ein ungutes Gefühl breit machte. Die Euphorie, dass nun endlich alles gut werden würde war verflogen und sie befürchtete, dass er weiterhin nur seinen Spaß mit ihr haben wollte und die Emotionen die er gezeigt hatte nur sexueller Natur waren.
Wie aus dem Nichts begann Luise zu weinen. Sie war so erschöpft von den ganzen emotionalen Achterbahnfahrten der letzten Zeit. Sie wollte nur ankommen, von Jakob geliebt werden und mit ihm glücklich zusammen leben.
Um 0:00 kam endlich der erlösende Anruf. Jakob klang ziemlich fertig und sprach „Sie hat es mitbekommen.“ Luise stand auf dem Schlauch. „Wer hat was mitbekommen? Meinst du Romy? Nee nee die habe ich abgelenkt. Jakob mach dir keine Sorgen, ich habe das mit John beendet und selbst wenn Romy was ahnen sollte, sie würde uns nie auffliegen lassen.“
„Sylvie. Sylvie hat mitbekommen, was wir im Café getrieben haben. Besser gesagt, ein Arbeitskollege hat uns beim Knutschen gesehen und es ihr brühwarm in Form eines Fotos aufgetischt. Das blöde Arschloch.“ Jakob klang jetzt ziemlich verärgert. „Hier brennt die Luft, Sylvie ist richtig ausgerastet.“
„Tut mir so leid Jakob. Kann ich irgendetwas machen?“ Luise spürte wie sie sich insgeheim etwas freute, da sie hoffte, dass die Ehe auseinander gehen würde. Sie wusste, dass das gemein war, aber jeder ist sich eben selbst der Nächste. Und sie verdiente es schließlich auch glücklich zu sein.
„Du kannst nichts machen. Ich muss das alles jetzt endlich regeln. Ich melde mich bei dir.“ Er schien nachdenklich und verabschiedete sich.
Die Nacht war kurz, da ihre Gedanken nur um dieses Thema kreisten. Total schlapp und unkonzentriert lief sie zum Kindergarten und war nicht sonderlich motiviert. Die Aussicht gleich Jakob zu sehen, wenn auch mit Abstand und ohne ihn berühren zu können, war das einzige, worauf sie sich heute freute. Sie war so ungeduldig, wie alles weiter gehen würde. Wie und ob er sich entscheiden würde.
Am Kindergarten angekommen traf sie der Schlag. Sie sah ihre Chefin vor der Eingangstür stehen und wusste erst nicht was los war. Als sie näher kam bemerkte sie, dass ihre Chefin Schmierereien an der Tür begutachtete und versuchte diese zu entfernen. In großen roten Buchstaben stand dort: „FAMILIENZERSTÖRERIN - LUISE F*CKT EURE EHEMÄNNER“.
Luise wurde speiübel und sie musste sich hinsetzen. Nachdem die Kitaleitung von ihr Notiz genommen hatte, blickte sie Luise wütend an und sprach „Ich hoffe für dich, da ist nichts Wahres dran!“. Luise konnte nichts entgegnen, aber die Unmengen von Tränen die ihr über die Wangen liefen sprachen für sich. „Ich liebe ihn.“ Schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in die Hände. „Du kommst in mein Büro und dann gehst du heute besser heim!“ Entgegnete ihre Chefin schroff.
Um sie herum kamen immer mehr Eltern zum Stehen und jeder schien erst die Aufschrift und anschließend Luise anzustarren.
Ein Whatsappklingeln holte sie aus dem Alptraum den sie gerade erlebte. Sie wagte einen kurzen Blick hoch auf ihr Handy und las nur „Sorry, sie dreht durch. Wir kriegen das hin Luise.“
Schlimmer ging es wohl auch nicht mehr.
Sie war eifersüchtig, sehr verletzt und wütend auf Jakob.
Sein Abgang am letzten Wochenende war dermaßen daneben gewesen. Nicht mal ins Gesicht sehen und ihr sagen ,was Sache ist, konnte er. Nein, er wollte sie einfach ins Bett kriegen. Hart durchnehmen, bis er das bekommen hatte was er brauchte, um dann wieder zum Frauchen zu rennen. „Ich hoffe du verstehst das“ hatte er geschrieben. Nein, sie verstand es ganz und gar nicht. Es gab mehr als genug Chancen und Möglichkeiten ihr zu sagen wie es um seine Ehe stand. Ihr zu sagen, dass er nur Bock auf Sex hatte und sie ihm vollkommen egal war. Und sie war jetzt die Dumme, bei der sich Gefühle entwickelt hatten.
„Mensch Luise, immer wieder manövrierst du dich direkt in die Scheiße“, dachte sie sich und merkte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. „Was ist eigentlich los mit dir?“ Fragte sie Romy, ihre Kollegin, die mittlerweile eine echte gute Freundin geworden war. „Nichts nichts, nur son Typ.“ Antwortete Luise gedankenverloren und drückte ein gequältes Lächeln heraus.
„Na da habe ich die perfekte Lösung, wenn du genug von Idioten hast Lulu.“ Romy grinste und Luise wusste, dass sie irgendwas im Schilde führte. „Mein Bruder John. Getrennt und wieder für etwas Neues bereit. Zuckersüßer, mega lieber Mann. Der wird dich wie eine Prinzessin auf Händen tragen.“ „Romy, sorry, aber ich bin echt nicht in Stimmung…“ Luise hatte absolut kein Interesse noch ein weiteres männliches Exemplar kennen zu lernen und dessen Namen in ihren Bettpfosten zu ritzen. Am besten lebte sie ab heute abstinent.
„Keine Widerrede. Du kommst morgen zu mir. Abendessen mit meinem Bruder und mein Neuer ist auch dabei.“ Romy war ein Dickkopf und daher lächelte Luise und willigte ein. „Vielleicht wird es ja ganz nett und sie muss ihn ja nicht gleich heiraten.“ Dachte sie sich.
Das Doppeldate verlief ganz nett und Luise lachte viel und konnte sich daher von dem Gefühlschaos in ihrem Kopf ablenken. Dennoch schossen ihr in jeder freien Sekunde Gedankenblitze vor Augen. Ständig sah sie Jakob und seine Alte beim Sex vor sich. Wie er diese mit seinem Traumkörper nackt hinter ihr stehend penetrierte und sie vor Verlangen stöhnte. Manchmal hatte Luise in ihren Visionen sogar den Eindruck, dass Sylvie sie beim Vögeln anschaute und ihr damit signalisieren wollte, dass Jakob ihr gehörte. Die beiden trieben es sicher ununterbrochen, um ihre Versöhnung ausgiebig zu zelebrieren.
„Lulu, woran denkst du? Lulu?“ Romy versuchte es seit ein paar Sekunden Luise aus ihrem Tagtraum zu holen. „Du schaust als habest du einen Geist gesehen.“ „Eher eine Hexe.“ Antwortete Luise und lachte verlegen auf. Das muss einfach aufhören, dachte sie sich und trank einen doppelten Wodka mit den anderen. John war eigentlich schon ganz cool und sie wollte den Abend einfach genießen.
Am nächsten Morgen als sie erwachte, hatte sie eine WhatsApp von John, Romys Bruder, bekommen: „Hey Luise, Romy hat mir deine Nummer gegeben und ich dachte ich melde mich mal so ganz frech und frei. Hättest du Lust mit mir Lasertag spielen zu gehen?“
Ja sie hatte große Lust. Sport und Auspowern war definitiv besser, als zu Hause zu sitzen und an den Deppen zu denken, der ihre Gefühle mit Füßen trat.
Sie war sich allerdings unschlüssig, ob John das missverstehen würde und dann auf mehr aus war. „Luise, es ist Lasertag und kein Date.“ Sagte sie zu sich selbst und antworte ihm mit einem Daumen hoch.
„Romy, dein Bruder ist echt ein richtig cooler Typ. Ich hatte super viel Spaß am Wochenende.“ Luise berichtete Romy am Montag direkt von dem Treffen mit John. „Sagte ich doch, vielleicht ist er ja endlich dein Mr Right ?“ Romy zwinkerte ihr zu und nahm sie in den Arm. „Du verdienst es glücklich zu sein.“ Luise schloß die Augen und genoß die Umarmung. Genau die konnte sie super gebrauchen und sie kam gerade recht. Als sie die Augen öffnete sah sie wie Jakob und seine viel zu attraktive Frau samt Paul Hand in Hand den Kindergarten betraten. So demonstrativ glücklich, dass Luise sich am liebsten direkt übergeben hätte. Wie konnte er sie nur so provozieren?
Luise konnte den Anblick nicht ertragen und entschloss daher in den Materialraum zu huschen um etwas Zeit zu gewinnen. In ein paar Minuten sollten sie ja wieder weg sein.
Sie wühlte gerade sinnlos im Tonkarton herum, als die Tür sich öffnete. Wer ist das denn jetzt, dachte sie sich. Jakob fasste ihr sanft an die Schulter und Luises gesamter Körper wurde von einer intensiven Gänsehaut überzogen. Sie war auf Jakobs Berührungen programmiert. Das war das was sie brauchte, aber nicht das was sie wollte. „Faß’ mich nicht an!“ Schnaubte sie ihn an und wich seiner Berührung aus. „Luise du fehlst mir.“ Seine Stimme klang erschöpft. „Du solltest dir erstmal klar darüber werden, was du willst Jakob! Man kann nicht immer alles haben.“ Sie war so wütend wie lange nicht mehr. „Ich denke schon, dass ich das kann.“ Er lächelte und ihre Knie wurden weich. Er packte sie und küsste sie zärtlich und dennoch dominant. Er hielt dabei ihr Gesicht fest in seinen Händen. „Ich will das so nicht.“ Versuchte Luise sich zu widersetzen, aber ihr Körper hatte den Kampf schon gewonnen. Er schob seine warmen, weichen Hände unter ihr Shirt und massierte ihre Brüste. Langsam wanderten seine Küsse ihren Hals herab um im Anschluss an ihren Nippeln anzukommen. Mit seiner Zunge verwöhnte er ebendiese und Luise war imstande seine Hose zu öffnen. Den Gürtel hatte sie bereits aufgeschnallt. Sie fasste mit ihrer zitternden Hand von außen an den mittlerweile steinharten Schwanz und ihr Gehirn verabschiedete sich vollends.
„Jakob? Wo bist du?“ Hörten sie Sylvie draußen rufen. Luise hielt vor Panik die Luft an. Ein Glück würde Jakobs Frau ihn sicher nicht im Materialraum vermuten. Die Schritte und Rufe entfernten sich und Luise konnte wieder atmen. Direkt begann sein Handy zu klingeln. „Ja Schatz ich bin noch auf der Toilette. Wir treffen uns gleich draussen vor der Eingangstür.“ Er legte auf.
„Scheisse , tut mir leid.“ Sagte er zur der total neben sich stehenden Luise. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und huschte rechts und links blickend aus dem Bastelraum.
So konnte es einfach nicht weiter gehen. Fast jeden Tag musste sie Jakob über den Weg laufen oder besser gesagt aus dem Weg gehen. Dieses ständige Verstecken, die andauernden sexuellen Gelüste und Phantasien. Sie musste sich so zusammen reissen ihm nicht zu texten und ein Sexdate auszumachen. Sich mit anderen Männern auszutoben und abzulenken brachte auch nichts. Das Verlangen war zu groß, zu stark.
Daher beschloss sie es mit John zu probieren. Vielleicht konnte ihre eine richtige Beziehung mit Tiefgang helfen. Etwas mit Gefühl. Sie wollte sich neu verlieben und ihr Herz mit jemanden füllen, der sie 100% wollte und nicht nur ihren Körper.
So gingen die Tage ins Land und Luise verbrachte viele schöne Dates mit John. Mit ihm hatte sie super viel gemeinsam, er war gerne draußen und daher machten sie auch viele Ausflüge. Und Romy hatte nicht zu viel versprochen. Er war ein wahrer Gentleman. Er trug sie auf Händen, war sehr respektvoll und aufmerksam. Stets brachte er ihr eine Rose mit zu den Treffen, lud sie immer ein, half ihr in die Jacke, öffnete die Autotür. Schlichtweg er versuchte ihr jeden Wunsch von den Lippen zu lesen und tat alles dafür, dass sie eine gute Zeit hatte.
Und die hatte sie. Noch nie wurde sie so liebevoll behandelt. Er war so interessiert an IHR. An ihrer Vergangenheit, ihren Träumen und und und.
Es gab nur einen Harken. Sie hatten nach nun fast drei Wochen immer noch nicht miteinander geschlafen. John war der Meinung, dass sie sich erst richtig kennen lernen sollten. Er fand, dass sich alles immer zu schnell um das Thema Sex drehte und er einfach gerne Zeit mit ihr verbrachte, ohne es darauf zu reduzieren. Das fand Luise einerseits extrem süß, aber andererseits hatte sie schon richtig Bock mal wieder zu vögeln. Die wilde nicht enden wollende Liebesnacht bei Jakob daheim ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Der herzensbrechende Schwerenöter hatte es ihr so hart besorgt wie noch nie jemand. Und genau die Mischung von gutem, intensiven Sex und den überwältigenden Gefühlen die sie für Jakob empfand, machte es so unvergesslich. Und so schmerzhaft.
„Hättest du Lust mit mir eine Woche in die Alpen zu fahren? Ich habe dort ein Wellnesshotel gebucht und ich denke, dass ist genau das richtige für uns beide. Du wirkst nach der Arbeit schon immer sehr angespannt.“ Meinte John, legte seinen Arm um ihre Schulter und gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Ja, die Kinder sind momentan echt anstrengend.“ Murmelte sie und fühlte sich direkt schlecht, denn ihre Anspannung kam sicher nicht von den Kindern. Das lag einzig und allein daran, dass dieser hotte Papa dort anzutreffen war. Daher stimmte sie zu „Ja, warum nicht. Ich kläre, ob ich frei bekomme und dann kann es losgehen. Sauna, Whirlpool und Massagen. Klingt doch super.“ John grinste und entgegnete: „Das Beste daran ist, dass wir alles ganz für uns alleine haben.“ Sein Zwinkern war verdächtig und Luise war sich sicher, dass sie schon ganz bald ihren ersten gemeinsamen Sex haben werden. Sie werden gewiss eine Woche lang nackt sein und darauf freute sie sich mehr als auf alles andere.
„Wir sehen uns in einer Woche.“ Rief Luise voller Vorfreude ihrer Kollegin zu.
„Wo gehst du hin?“ Plötzlich stand Jakob neben ihr, mit dem kleinen Paul an der Hand. „Ich fahre mit meinem FREUND in einen Wellnessurlaub.“ Antwortete Luise und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Soso du hast also jetzt einen Freund.“ Jakob wirkte zerknirscht und sein Blick auf seinen Sohn zeigte ihr, dass er am liebsten etwas anderes gesagt hätte, wenn dieser nicht dabei gewesen wäre. „Viel Spaß beim Entspannen.“ Brachte er heraus. „Och ich denke es wird nicht nur Entspannung, sondern auch sportlich sehr intensiv werden.“ Entgegnete sie und kam sich direkt wie eine alberne Teenagerin vor. Doch Jakobs ärgerlicher Blick war genau die Genugtuung die sie jetzt brauchte.
„Lass’ den Scheiss mit dem Typen!“ Luise saß schon im Auto mit John als sie diese WhatsApp von Jakob bekam. Ihre Wangen glühten und sie hoffte, dass John das nicht bemerkt hatte. Auch wenn Jakob der letzte Idiot war, sie wollte ihn nach wie vor. „Du hast dich entschieden, also lass mich in Ruhe mein Leben leben.“ Schrieb sie zurück. „Luise verdammt, du verstehst das einfach nicht. Es ist kompliziert.“ Seine Antwort hatte eine Weile gebraucht. „Dann erklär es mir, wenn ich wieder da bin. Ich genieße jetzt die Zeit mit meinem Lover.“ Luise entschied, dass Handy wegzupacken und sich auf ihren Freund zu konzentrieren. Im Radio lief „Wish you were here“ und der Song löste Gänsehaut und Sehnsüchte bei ihr aus. Luise vermisste das Prickeln, das sie in Jakobs Gegenwart spürte. Sie hoffte ebendieses Gefühl auch bald bei John zu spüren. Sie bat daher John rechts ranzufahren und küsste ihn. Ein langer, wunderschöner Zungenkuss mitten auf der Autobahn verlangte nach mehr und Luise entschied seine Hose zu öffnen und sein hartes Glied in den Mund zu nehmen. Sie war aufgewühlt und er erregt, genau der richtige Moment um ihn das erste Mal oral zu verwöhnen. John versuchte es ihr erst auszureden, aber sie war einfach zu gut in dem was sie tat und er konnte nicht widerstehen. Er packte sie am Hinterkopf und konnte nicht glauben, wie tief sie seinen Schwanz lutschen konnte.
Der Wellnessurlaub war zu schön um wahr zu sein und auch John war eindeutig Mr Perfect. Luise fühlte sich deswegen fast schon schlecht, da sie Jakob nicht aus ihrem Kopf kriegen konnte. Sie hatte den Eindruck, dass sie ihn hintergehe. Jakob war bei sämtlichen sexuellen Aktivitäten mit dabei. Sie stellte sich stets ihn beim Vögeln vor und konnte nichts dagegen unternehmen. John war ein absoluter Traummann. Es gab nur einen Harken. Er war ein Schnellspr*tzer. „Sorry Lulu du bist einfach so heiß und so wild, ich kann es nicht zurück halten.“ Bekam sie dann zu hören, bevor er sie in den Arm nahm, an die Schläfe küsste und einschlief. Sie kam also bisher nicht auf Ihre Kosten und das einzige was für sie heiß und wild war, war was in ihrem besessenen Gehirn passierte. Eine ausgeprägte Phantasie hatte sie schon immer.
Von ihrem Hirngespinst hörte sie in diesem Urlaub nichts mehr und obwohl sie das mit ihm abschließen wollte, war sie nun enttäuscht, dass er sich nicht mehr meldete.
Wieder zu Hause angekommen, traf sich Luise mit Romy zum Cocktail trinken. Diese wollte natürlich brühwarm erzählt bekommen wie es gelaufen war und ob es denn endlich zur Bettgymnastik gekommen war. Details ließ Luise selbst verständlich aus, da es sich ja um Johns Schwester handelte, darüber hinaus gab es auch nicht sonderlich viel zu berichten.
Luise blickte abwechselnd sehnsüchtig auf ihr Handy und in der Bar umher. Sie hatte sich bewusst mit Romy in Jakobs Stammkneipe getroffen in der Hoffnung ihn „zufällig“ zu treffen. Doch er war nicht da und er meldete sich auch diesen weiteren Tag nicht mehr ihr.
Zu viele Cocktails später, lag Luise in ihrem für sie alleine eigentlich viel zu großen Bett und starrte erneut wie eine Irre auf ihr Telefon. Sie ärgerte sich über Jakob und noch mehr über sich selbst und warf ihr Handy in hohem Bogen weg. In ebendiesem Moment ertönte der Nachrichtenton, bevor es mit einem lauten Schlag auf den Fliesenboden aufprallte. „Scheisse scheisse scheisse!“ Schrie sie und sprang vom Bett auf. Das Display war dermaßen im Eimer, sodass sie lediglich erkennen konnte, von wem die Nachricht kam: Jakob. Was er geschrieben hatte, war nicht mehr zu entziffern. So beschloss sie kurzerhand den Bademantel überzuziehen und zur nächsten Telefonzelle zu laufen. Sie war zu betrunken um diesen Impuls zu unterdrücken und dass es genau bei ihr um die Ecke noch eine Telefonzelle gab konnte kein Zufall sein.
„Was willst du?“ Lallte sie in den Telefonhörer. „Süße, du hast mich gerade angerufen.“ Jakob lachte. „Oh Gott er lacht so himmlisch.“ Dachte sie sich. „Na du hast mir doch eben eine SMS geschickt und da mein Handy beim Joggen aus der Tasche gefallen ist und nun hinüber ist, dachte ich kläre was du wieder willst.“ Log sie ungeniert. „Aha beim Joggen kaputt gegangen und von wo rufst du dann an?“ „Telefonzelle, war sowieso gerade noch unterwegs.“ Schwindelte sie erneut. „Du kannst meine Nummer auswendig? Scheinst mich ja doch sehr zu mögen.“ Er lachte wieder und Luise kam sich so dämlich vor. Das sie nonstop an ihn denken musste, wollte sie ihm nun wahrlich nicht auf die Nase binden. „Ich würde jetzt gerne auflegen, zu dir kommen und dich stundenlang durchf*cken bis du kapierst wo du hingehörst. Dein kleiner Schoßhund kann sicher nur *****n und ist ansonsten zu nichts zu gebrauchen.“ Jakob forderte sie heraus und es machte sie heiß. Sie hatte das große Bedürfnis sich ihre Hand ins Höschen zu schieben, aber ihr aktueller Aufenthaltsort machte das unmöglich. „Du weißt wo ich wohne.“ Sagte sie unvernünftigerweise. „Geht leider nicht. Bin für einen Monat auf Geschäftsreise in London. Wir hören voneinander, muss los. Ach und übrigens, ich habe dir gar nicht geschrieben.“ Jakob hatte es plötzlich sehr eilig und legte auf. „Ja ciao auch du Arsch.“ Schrie sie in den Hörer und donnerte ihn in die Halterung.
Ein Monat. Wie sollte sie das überleben? Vielleicht war es genau das richtige um Abstand zu gewinnen und das mit John zu intensivieren. Um ein Haar hätte sie das Ganze in den Sand gesetzt. Noch bevor es richtig angefangen hatte.
Sie wankte und schwankte also total gefrustet nach Hause zurück. Zum Glück hatte sie noch eine Flasche Wein zu Hause. Vor ihrer Tür stand zu ihrem Erstaunen ihr Freund John. „Was machst du denn hier?“ Luise war irritiert ihn hier zu sehen. Nach einer ganzen Woche zusammen, dachte sie nicht, dass seine Sehnsucht schon wieder so groß sei. „Ich habe dir vorhin geschrieben, ob du gut heimgekommen bist und bekam keine Antwort. Da dachte ich ich schaue lieber mal nach. Romy meinte, dass du ziemlich betrunken nach Hause gelaufen bist.“ John wirkte besorgt. „Er ist einfach zu süß.“ Dachte sie sich. „ZU süß.“ Denn angeturnt wurde sie nicht von Schwiegermutters Liebling, sondern von dem Asshole in London.
„Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Komm mit hoch wir trinken was zusammen.“ Sie gab ihm einen Kuss und nahm seine Hand. Trotz der fehlenden sexuellen Anziehungskraft, tat er ihr gut. Er war genau der Typ Mann, um den sie alle beneiden würden.
Nachdem die Flasche Wein geköpft und Luise nun wirklich willig war, wollte sie mehr als reden. Sie küsste John und knabberte an seiner Lippe um ihm zu zeigen, dass sie richtig in Stimmung war. Sie zog ihren Oma Bademantel aus und offenbarte, dass sie darunter nur ein Spitzenhöschen trug. Auch das streifte sie direkt ab, setzte sich auf ihren Bettrand, zog John zu sich und positionierte sein Gesicht direkt in ihren Schritt. Sie drückte seinen Kopf an ihre Muschi und er begann sie leidenschaftlich zu *****n. „Ja Jakob, *****n kann er wirklich. Und an dem Rest arbeiten wir schon noch.“ Dachte Luise sich schmunzelnd. John wusste was hier zu tun ist und spielte wie ein Zungenkünstler an ihren inneren und äußeren Schamlippen und stimulierte ihren G-Punkt. Er küsste ihre Vulva und führte sie endlich zu dem Orgasmus, auf den sie den ganzen Urlaub gewartet hatte.
„Fessel mich ans Bett“ stöhnte sie ihm ins Ohr und er grinste. „Du bist ganz schon wild und enthemmt durch den Alkohol, aber das gefällt mir.“ Er band ihre Handgelenke an die Stangen ihres Bettes, etwas zu locker nach ihrem Geschmack, aber für den Anfang wollte sie sich nicht beschweren. „Und jetzt hol deinen Schwanz raus und nimm mich ran.“ „Das werde ich du Luder.“ Er gab sich Mühe, aber richtig überzeugend kamen die Worte nicht aus seinem Mund. Er zog die Hosen runter und begab sich zwischen ihre Schenkel. Er war direkt hart und stoß zu. Genau dreimal und dann brach er auf ihr zusammen. Er zog ihn raus und der Saft lief ihr über den Oberschenkel. „Sorry Lulu, ich bin einfach kein Bad Guy.“ Sie tätschelte ihm abgeturnt auf den Rücken und sagte „Ich weiß, tut mir leid, wenn das nicht das war was du wolltest.“ „Für dich probiere ich gerne alles aus.“ Er küsste sie sanft und meinte „Ich mag dich wirklich gerne.“
„Ich darf es mit ihm nicht verkacken. Er ist wundervoll. Er könnte der Richtige sein. Sex kann immer besser werden und wenn nicht, ist es auch nicht das Wichtigste.“ Grübelte Luise. Ob sie davon überzeugt war, oder es sich einredete wusste sie selbst nicht.
Die Tage vergingen zäh wie Kaugummi. Paul wurde natürlich immer von seiner Mama gebracht und Luise vermisste den Mann, der ihr Herz in Schleudergang bringen konnte, täglich mehr. Mit John lief es zwar ausgezeichnet, aber das konnte ihr Innerstes leider nach wie vor nicht überzeugen, von Jakob abzulassen. Noch eine Woche, nur noch eine Woche und er würde zurück kommen. Aber wollte sie das? Die Sehnsucht zerriss sie, allerdings wusste sie nicht was passieren würde, wenn er wieder da wäre. Warum ausgerechnet ein Kindergartenpapa. Ausgerechnet ein Mann der ihr täglich ins Gesicht lächeln würde. Mittlerweile kannte sie Jakob, er machte sich einen Spaß aus ihren Gefühlen, er hatte Freude daran sie in der Hand zu haben, wissentlich, dass sie ihm aus dieser Hand frass. Er brauchte nur mit den Fingern zu schnipsen und sie würde sich ihm nackt auf dem Tablett servieren. Sie wäre in wenigen Sekunden bereit sich komplett zu öffnen und alles mit und für ihn zu machen was er wollte.
Er hatte ihr eindeutig das Hirn weggevögelt, so wie sie sich aktuell benahm. Sie erkannte sich selbst nicht mehr wieder.
Die Woche neigte sich dem Ende zu John und Luise hatten ein gemütliches Filmdate mit asiatischem Essen geplant. Sie war schon die ganze Zeit angespannt, da es ihr vor dem nächsten Montag graute, an dem sie Jakob vermutlich wiedersehen würde. So freute sie sich auf einen schönen Abend mit Ablenkung und durchschnittlichem Sex mit ihrem Freund.
„Hey Lulumaus, ich schaffe es leider nicht. Mir ist etwas dazwischen gekommen. Sei nicht böse, wir holen das nach.“ kurz vor knapp kam diese WhatsApp von John.
Da nun somit ihre gewünschte Ablenkung geplatzt war, wurde Luise wütend auf John. Wie konnte er ihr einfach so kurzfristig absagen ?! Was konnte denn so wichtiges dazwischen gekommen sein? Gefrustet öffnete sie den Rotwein und entschloss den Film alleine zu gucken.
Durch das Vibrieren ihres Handys wurde Luise wach. Sie musste beim Film gucken eingeschlafen sein. „Hey.“ Hörte sie SEINE Stimme. „Hey.“ Sprach auch sie in den Hörer. „Na funktioniert dein Telefon wieder?“ Sagte Jakob und allein der tiefe, erotische Klang seiner Stimme sorgte dafür, dass sie wieder hellwach war. „Ja ist ein neues. Habe jetzt wieder ein intaktes Display und sehe wer da anruft.“ Antwortete sie. „Das ist gut. Ist meine letzte Nacht im Hotel, morgen geht es wieder heim. Du hast mir sehr gefehlt…“ Jakob klang aufrichtig. „Du mir auch, sehr. Ich denke dennoch, dass es besser ist, wenn wir das lassen.“ Luise versuchte einen kühlen Kopf zu wahren. „Was lassen? Wir reden doch nur. Wovor hast du Angst?“ Jakob klang amüsiert. „Jakob. Ich habe einen Freund, du hast eine Frau, einen Sohn, bist Papa in meiner Kita. All das ist doch absurd, hirnrissig. Wo soll das hinführen?“ Sie war verzweifelt. „Wollen wir vielleicht Videochatten? Ich würde dich gerne sehen Luise. Dein hübsches Gesicht vermisse ich besonders.“ Jakob klang so bestimmt, dass sie gar nicht nein sagen konnte.
„Diese Augen“ dachte sie sich, als sein Gesicht auf ihrem neuen iPhone erschien. Und obwohl diese zum Reinfallen grün waren, entging ihrem Blick nicht, dass er offensichtlich frisch geduscht war. Er war oben ohne und trug nur ein Handtuch um die Hüfte. Sie hingegen, war für ihren einsamen DVD Abend in einen flauschigen Plüschpyjama gestiegen. „Was trägst denn du da?“ Jakob lachte und Luise schämte sich zu Tode. „Du siehst total süß aus.“ Meinte er immer noch lachend und seine Grübchen brachten sie zum Schmelzen und seine dabei angespannten Bauchmuskeln sorgten für Lust in tieferen Gegenden. Sie sah einen Tropfen an seinem Oberkörper herunter laufen und hätte alles dafür gegeben ihm diesen vom Bauch zu *****n. Sie wollte ihn anfassen. Mit ihren Händen diesen trainierten Körper spüren. Ihm das Handtuch von den Hüften reissen und die Nacht mit ihm durchvögeln. Wie ferngesteuert zog sie ihren Flauschepulli aus und präsentierte ihm ihre nackten Brüste in der Kamera. „Immernoch süß?“ Fragte sie ihn und schaute ihn verführerisch an. „Heilige Sch…ich habe ganz vergessen wie heiß deine Brüste sind. Ich wünschte ich wäre bei dir.“ Es klang fast als stotterte er. Nur Sekunden später hatte er allerdings seine gewohnte Souveränität wieder. „Fass dir ins Höschen.“ Befahl er. Wie eine Marionette an deren Fäden gezogen wurde machte sie was er gesagt hatte. Es war so erregend die Kontrolle abzugeben. Sie schloss die Augen und folgte seinen Anweisungen. Jakob war präzise und genoß es sichtlich sie zu beobachten, wie sie an sich selbst herumspielte. „Führ dir zwei Finger ein, beginn langsam und mit der anderen Hand massierst du deine Brust.“ Luise lehnte das Handy gegen ihre Weinflasche, lehnte sich zurück und war voll und ganz bei ihm. Sie stellte sich vor, dass er bei ihr wäre. Das er sie verwöhnte. Sie konnte ihn ebenfalls stöhnen hören und ein Blick auf ihr Handy zeigte ihr, dass auch Jakob seinen Schwanz in die Hand genommen hatte und *****te. „Lass uns zusammen kommen.“ Sprach sie und er willigte ein. „Ich bin gleich soweit.“ Brach er heraus und Sekunden später kamen sie gemeinsam zum Höhepunkt.
„Fuck, das war neu.“ Offenbarte Luise. „Fuck, das war heiß.“ Meinte er. „Hey Luise, ich will das wirklich mit meiner Frau klären. Gib mir noch ein bisschen Zeit okay? Ich mag dich echt.“
Luise machte in dieser Nacht kein Auge zu. Sie fühlte sich mies und wusste nicht, ob Videochatsex schon fremdgehen war. Im Grunde hatte sie es sich ja nur selbst gemacht. Sollte sie es John sagen, oder würde sie damit alles ruinieren?
Nur gut, dass Jakob doch noch nicht wieder da sein würde. Das Chaos in ihrem Kopf und Herzen war wieder bei 100% angekommen und nach dieser schlaflosen Nacht war ihr nicht nach Konfrontationen jeglicher Art.
Der Montag verlief ruhig und reibungslos, wenn man davon absah, dass Luise den Eindruck hatte, dass Jakobs Frau sie wütend anschaute, als sie den Kleinen brachte. „Wenn Blicke töten könnten…“ dachte sie sich, verwarf diesen Gedanken allerdings sofort wieder, denn soweit sie wusste, hatte diese ja keinen blassen Schimmer von alldem was die letzten Wochen abging. Unwohl fühlte sie sich dennoch.
Am Dienstag war es soweit, Jakob betrat pünktlich wie immer um 8:00 mit Paul den Kindergarten. Eine Wolke seines aphrodisierenden Parfums umgab ihn und sein Anblick brachte Luise zum Schwitzen. Sie hatte sicher einen knallroten Kopf und nur ein Schild mit der Aufschrift „total vernarrt“ könnte noch offensichtlicher zeigen wie es um sie stand. „Na wie gehts?“ Er grinste sie verschmitzt an und seine Grübchen erschienen. „Gut und selbst? Gut angekommen?“ Sie biss sich sanft auf die Unterlippe und kaute nervös daran rum. „Wollen wir uns in der Mittagspause treffen? Ich habe heute noch frei. Dann können wir ja in Ruhe…Smalltalk führen.“ Er zwinkerte lachend und Luise schaute nervös um sich. Das Paul noch an Jakobs Hand war, war ihnen beiden total entgangen. Sie hatten nur Augen füreinander. Selbst die vielen herum wuselnden Kinder, Eltern und Erzieher waren wie ausgeblendet. „Ja klar, um die Ecke ist ein Café da gibt es *****ren Kuchen und echt guten Kaffee. So um eins?“ Plapperte sie unsicher raus. „Top, dann bis später“ sagte er und lief an ihr vorbei um seinen Sohn in die Gruppe zu bringen.
In dem Moment erblickte Luise Romy, welche im Türrahmen stand. Sie nahm Paul entgegen, guckte aber hoch um Luise einen angepissten Blick zuzuwerfen. Fuck, hatte sie etwas mitbekommen?
„Lulu was war denn das?! Du triffst dich nicht ernsthaft mit Pauls Vater?“ Romy war entsetzt. „Erstens ist er ein Kindergartenvater, zweitens ist er verheiratet und drittens bist du in einer Beziehung mit meinem Bruder!“ „Nein, das musst du falsch verstanden haben. Er ähmn, er muss mir nur was geben. Keine Ahnung was der wollte.“ Luise konnte nicht lügen und merkte selbst, dass es äußerst absurd war, was sie da stammelte. Romy schüttelte den Kopf und lief davon. „Romy, es ist nicht wie du denkst.“ Rief Luise ihr nach.
„Komm mal klar und finde heraus was du eigentlich willst. Eine Familie zerstören und das Herz meines Bruders noch dazu zu brechen wäre jetzt nicht mein Topziel.“ Sagte Romy ihr etwas später beim Mittagessen und mehr kam an dem Tag auch nicht mehr von ihr.
Luise fühlte sich richtig scheiße, hinzu kam, dass sie die Pause eigentlich mit John verbringen wollte. Dass sie ihm jetzt für Jakob absagte war das letzte, aber sobald es um Jakob ging setzte ihr Hirn aus. Widersetzen war zwecklos. Jede Minute die sie mit ihm verbringen durfte, war so belebend und erfüllend, dass sie sie annahm.
Jakob saß schon im Café und wartete auf sie. Er hatte bereits zwei Milchkaffee und ein Stück Käsekuchen bestellt und musterte sie von oben langsam nach unten als sie den Raum betrat. Zum Glück hatte sie sich heute in ein enges Kleid geschmissen und gute Unterwäsche an. Man wusste ja nie was geschehen wird. Am Tisch angekommen, war Jakob aufstanden und sie konnte ihn umarmen. Seinen Duft inhalieren. Sie küsste heimlich und schnell seinen Hals und wünschte die Umarmung würde niemals enden. „Du hast mir so gefehlt. Deine Berührungen haben mir so gefehlt.“ Flüsterte sie ihm ins Ohr. Er setzte sich hin und zog sie auf seinen Schoß. „Hast du keine Angst jemanden zu kennen?“ Sagte Luise so leise es ging und blickte im Raum umher. „Nein, ist mir scheiss egal.“ Jakob klang bestimmt und sicher. Er nahm ein Stück Käsekuchen und führte es zu ihrem Mund. „Deine Lippen haben mir auch gefehlt.“ Er konnte seinen Blick nicht von diesen lassen. Sie merkte, dass ihr etwas Kuchen am Mund hing und wollte es gerade weg*****n, als er sie küsste und den Krümel mit seiner Zunge entfernte. Luise war dermaßen überrumpelt von seiner Spontanität, aber es gefiel ihr. Sie liebte seine Leidenschaft.
Sein Blick wanderte in Richtung Toilette und er schaute ihr tief in die Augen. „Wir haben noch 15 Minuten. Wollen wir?“ Flüsterte nun er. Sie rieb ihre Hand unauffällig gegen seinen Schritt und musste nicht mehr als Antwort geben.
Das hatte das Café gewiss noch nicht erlebt. Er hob sie hoch, streifte ihren Slip und die Strumpfhose herunter und stoß direkt zu. Es sollte ein heißes, hartes Quickie werden, bei dem sie beide schnell auf ihre Kosten kamen und sie dennoch fühlen konnten, was sie füreinander empfanden. Nach so vielen Wochen voller Sehnsucht war es endlich wieder soweit. Sie waren so nah zusammen wie sie es sein konnten und trotz allen Hindernissen und Barrieren, war es genau das was Luise wollte. Nach einigen intensiven Stößen kam Jakob in ihr und beendete den Toilettenquickie mit einem vielsagenden Kuss. Sie fühlte, dass es nun alles anders werden würde. Alles besser werden würde.
Mit hochrotem Kopf und albern kichernd verließen die beiden die Toilette und blickten dabei in die echauffierten Gesichter einiger Rentnerinnen. Anscheinend waren sie doch etwas lauter gewesen als gedacht. Jakob zahlte geschwind und gemeinsam verließen sie das Café.
„Ich bring dich gerne.“ Sagte Jakob und konnte sich nicht von ihr lösen. Sie lächelte und verneinte. Das war nun wahrlich keine gute Idee, wenn sie gemeinsam am Kindergarten auftauchen würden. „Nein, lieber nicht. Rufst du mich später an?“ Fragte Luise happy. „Klar, wird aber etwas später.“ Jakob lächelte sie an. Sie war verliebt. Sie war hoffnungslos verliebt in diesen Mann und sie spürte, dass alles gut werden würde.
Von der Euphorie des Geschlechtverkehrs und den Schmetterlingen in ihrem Bauch geleitet, entschied Luise die Sache mit John zu beenden. Dieser war zwar der Wahnsinn, ein herzensguter, liebevoller Mann, nur eben leider nicht der Richtige für sie.
Noch bevor es in einem Drama enden konnte, wollte sie es fair beenden. Daher setzte sie eine Verabredung für den Feierabend an. Spazieren im Park.
Sie offenbarte ihm, dass sie schon bevor das mit ihnen losging, Gefühle für einen anderen Mann gehabt hatte und dass sie glaubte, dass es keinen Sinn machte sich und ihm weiterhin etwas vorzumachen.
John schätzte ihre Offenheit, doch er war verletzt. „Lulu, das mit uns beiden passt so gut. Du bist mir dermaßen wichtig.“ Sagte er zum Abschied. Nicht einmal jetzt konnte er leidenschaftlich und wild sein. Sie verdiente es, dass er sie anschrie, ihr wütend sagte was sie für ein Miststück sei. Doch so war er nicht. Er war gutherzig und sie war dumm, dass sie sich einen Mann wie ihn entgehen ließ.
Jakobs Anruf ließ auf sich warten. Klar, er hatte gesagt, dass es spät werden würde, aber was bedeutete das für ihn? Um 23:00 entschied sie, Jakob anzurufen. Sie hatte am nächsten Tag Frühschicht und wollte ihre angesäuerte Kollegin nicht noch mit Zuspätkommen verärgern. Nach der Sache mit Romys Bruder und dem was diese im Flur gehört hatte, stand ihre Freundschaft sowieso auf einem sehr wackeligen Fundament.
Luise ließ es gefühlt eine halbe Ewigkeit klingeln. Jakob ging nicht ran. Sie spürte, wie sich in ihr ein ungutes Gefühl breit machte. Die Euphorie, dass nun endlich alles gut werden würde war verflogen und sie befürchtete, dass er weiterhin nur seinen Spaß mit ihr haben wollte und die Emotionen die er gezeigt hatte nur sexueller Natur waren.
Wie aus dem Nichts begann Luise zu weinen. Sie war so erschöpft von den ganzen emotionalen Achterbahnfahrten der letzten Zeit. Sie wollte nur ankommen, von Jakob geliebt werden und mit ihm glücklich zusammen leben.
Um 0:00 kam endlich der erlösende Anruf. Jakob klang ziemlich fertig und sprach „Sie hat es mitbekommen.“ Luise stand auf dem Schlauch. „Wer hat was mitbekommen? Meinst du Romy? Nee nee die habe ich abgelenkt. Jakob mach dir keine Sorgen, ich habe das mit John beendet und selbst wenn Romy was ahnen sollte, sie würde uns nie auffliegen lassen.“
„Sylvie. Sylvie hat mitbekommen, was wir im Café getrieben haben. Besser gesagt, ein Arbeitskollege hat uns beim Knutschen gesehen und es ihr brühwarm in Form eines Fotos aufgetischt. Das blöde Arschloch.“ Jakob klang jetzt ziemlich verärgert. „Hier brennt die Luft, Sylvie ist richtig ausgerastet.“
„Tut mir so leid Jakob. Kann ich irgendetwas machen?“ Luise spürte wie sie sich insgeheim etwas freute, da sie hoffte, dass die Ehe auseinander gehen würde. Sie wusste, dass das gemein war, aber jeder ist sich eben selbst der Nächste. Und sie verdiente es schließlich auch glücklich zu sein.
„Du kannst nichts machen. Ich muss das alles jetzt endlich regeln. Ich melde mich bei dir.“ Er schien nachdenklich und verabschiedete sich.
Die Nacht war kurz, da ihre Gedanken nur um dieses Thema kreisten. Total schlapp und unkonzentriert lief sie zum Kindergarten und war nicht sonderlich motiviert. Die Aussicht gleich Jakob zu sehen, wenn auch mit Abstand und ohne ihn berühren zu können, war das einzige, worauf sie sich heute freute. Sie war so ungeduldig, wie alles weiter gehen würde. Wie und ob er sich entscheiden würde.
Am Kindergarten angekommen traf sie der Schlag. Sie sah ihre Chefin vor der Eingangstür stehen und wusste erst nicht was los war. Als sie näher kam bemerkte sie, dass ihre Chefin Schmierereien an der Tür begutachtete und versuchte diese zu entfernen. In großen roten Buchstaben stand dort: „FAMILIENZERSTÖRERIN - LUISE F*CKT EURE EHEMÄNNER“.
Luise wurde speiübel und sie musste sich hinsetzen. Nachdem die Kitaleitung von ihr Notiz genommen hatte, blickte sie Luise wütend an und sprach „Ich hoffe für dich, da ist nichts Wahres dran!“. Luise konnte nichts entgegnen, aber die Unmengen von Tränen die ihr über die Wangen liefen sprachen für sich. „Ich liebe ihn.“ Schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in die Hände. „Du kommst in mein Büro und dann gehst du heute besser heim!“ Entgegnete ihre Chefin schroff.
Um sie herum kamen immer mehr Eltern zum Stehen und jeder schien erst die Aufschrift und anschließend Luise anzustarren.
Ein Whatsappklingeln holte sie aus dem Alptraum den sie gerade erlebte. Sie wagte einen kurzen Blick hoch auf ihr Handy und las nur „Sorry, sie dreht durch. Wir kriegen das hin Luise.“
Schlimmer ging es wohl auch nicht mehr.
Kommentare
Frenchlover (nicht registriert) 23.04.2025 00:19
Hi, Aurelia…
deine Geschichten sind echt großes Kino! Da steckt richtig schriftstellerische Fähigkeit dahinter. Gerade die Kindergarten-Suenen sind so realistisch - da vermute ich fast autobiografische Anteile. Außerdem…. Es gibt da Details, die mich zu der Bitte veranlassen: Könntest du dich vielleicht mal bei mir melden?
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CSV23.04.2025 07:58
Dank an Aurelia für diese lebensnahen Beschreibungen. Schließe mich Frenchlover bezüglich der schriftstellerischen Fähigkeiten hier an. Gleich danach las ich in der Zeitung heute 23.4.25 morgens: Unser Ex-Präsident-Ehepaar Wulff
trennt sich nach dem dritten Ja-Wort gerade endgültig.
Was muß da abgelaufen sein !!! Garantiert guter Stoff für einen Roman.
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