Die weißen Masken

In einer großen, verlassenen, schwach beleuchteten Industriehalle sitze ich mit elf weiteren Personen, sechs Männern und mit mir sechs Frauen, nackt im Kreis. Angst habe ich trotz des ungewöhnlichen Ortes keine, denn wir sind hier geschützt und können uns in Ruhe dem Erkunden unserer Sexualität widmen. Diese geheimen Treffen finden regelmäßig statt und wir tragen immer weiße Augenmasken. Diese Masken sind besonders, da Träger und Trägerin zwar problemlos durch die Masken sehen und das Geschehen beobachten können. Doch für Außenstehende verschwinden die Augen, sodass die Augenmasken wie Schlafmasken wirken.

Wie abgesprochen, bin ich in dieser Nacht die sogenannte Auserwählte und so sitze ich auf einem großen, sehr gemütlichen, weißen Sessel. Ich freue mich sehr auf das Kommende, auch wenn ich nicht weiß, was passiert. Dank der Masken fühle ich mich unbeobachtet und weiß doch, dass mich die anderen sehen können.

Da tritt aus dem Hintergrund unser Gruppenleiter in den Kreis und setzt sich direkt vor mich. Er ist ein großer, gutaussehender, älterer Mann mit weißen, schulterlangen Haaren. Neben seinen Haaren faszinieren mich auch seine grauen, liebevollen Augen. Ich freue mich sehr auf seine Berührungen und Liebkosungen. Ich rutsche auf dem Sessel etwas nach unten, stelle meine Beine auf die Sessellehnen, sodass sich meine Vulva weit vor ihm öffnet. Wir beide nehmen unsere Masken ab und er verneigt sich vor mir. Ich signalisiere ihm, dass wir beginnen können und lächle ihn an.

Daraufhin beugt er sich leicht nach vorn und beginnt ruhig und angenehm druckvoll, meine Vulvalippen zu küssen: Von der Perle ausgehend wandern seine Küsse auf der einen Seite nach unten und auf der anderen Seite wieder nach oben zur Perle. Dann massiert er mit beiden Daumen meine Lippen; erst sanft, doch allmählich druckvoller. Das macht er lange und ich stöhne leise. „Lass dich fallen“, sagt er ruhig. „Lass ganz locker. Es gefällt ihr sichtlich. Und ich höre dich sehr gern.“ Ich lächle ihn wieder an, atme tief ein und entspanne meine Beckenmuskeln.

Da legt er den Zeige- und Mittelfinger einer Hand auf meinen U-Punkt und die langsamen, kreisenden Bewegungen der Finger lösen tiefe Lustwellen in mir aus. Ich schließe meine Augen und beginne mir vorzustellen, wie wir beide aus den jeweiligen Perspektiven der anderen Gruppenmitglieder aussehen. Ich wechsle auch in die Perspektive des Gruppenleiters und seine Lust überträgt sich sofort auf mich. Dadurch werde ich noch feuchter und als hätte er meine Gedanken erraten, sagt er leise: „Diese Nässe ist wunderbar.“

Ich komme wieder zu mir zurück, da ich den sich anbahnenden Orgasmus spüre. Ich öffne meine Beine noch weiter, atme und stöhne lauter, seine Fingerbewegungen werden deutlich druckvoller und schneller. Um die Empfindungen noch weiter zu intensivieren, zieht er mit der anderen Hand den oberen Bereich meiner Vulvalippen nach oben, ohne dabei meine empfindliche Perle zu berühren. Ich spüre nur noch, wie sich mein Körper vor Lust aufbäumen möchte und dann… sehe ich für viele Augenblicke weißes, sanftes Licht. Ich spüre meinen Körper nicht, höre nichts, denke nichts, gleite durch dieses wundervolle Licht.

Ich brauche eine Weile, um mich selbst wieder zu spüren. Ich öffne die Augen und schaue den Gruppenleiter an, der mich zärtlich anlächelt. Diese grauen Augen… Ich flüstere liebevoll „Danke“, woraufhin er meine rechte Hand nimmt und meine Handinnenfläche küsst. Danach wache ich auf…