"Die Essenz des erotischen Abenteuers"

Die Erinnerungen fluteten zurück, als ich begann, die Geschichten meines Lebens niederzuschreiben. Sie kamen wie ein Strom von Bildern und Gefühlen, die ich einst auf geheimen Pfaden erlebte - Wege, die nicht immer geradlinig, aber stets von einer unbändigen Leidenschaft erfüllt waren. Es waren diese gewollten Umwege, die sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt hatten.

Mein Herz schlug nie für eine Karriere im konventionellen Sinne. Nein, meine Seele trachtete nach dem Abenteuer, nach einem Leben jenseits der Norm. Schon als Kind träumte ich von einem Dasein als Matrose, als Vagabund, als Tramp und Hobo. Die Vorstellung, in fernen Ländern, inmitten fremder Kulturen zu leben, war ein Feuer, das in mir loderte und mich antrieb.

"In meiner Jugend- und frühen Erwachsenenzeit, als andere in Klassenzimmern und Universitätssälen von der Zukunft träumten, die ihnen von Lehrern vorgezeichnet wurde, zog es mich in die Wildnis. Ich lernte von der Welt selbst, in einer Weise, die kein Lehrer je hätte vermitteln können. Es war eine autodidaktische Reise voller Entdeckungen, die meine erotische Seele nährte und meinen Geist beflügelte.

Der Alltag und die Arbeit waren für mich nie mehr als Mittel zum Zweck. Sie waren dazu da, um genug Geld zu verdienen, damit ich die Fesseln der Routine abstreifen und dem Ruf der fremden Erotik und der wilden Berge folgen konnte. Und es war dieser Ruf Lateinamerikas, der mich immer wieder aufs Neue verzauberte.

In den unendlichen Weiten der Anden fand ich eine Freiheit, die berauschend und gleichzeitig erschreckend war. Hier, in der unberührten Wildnis, erlebte ich Momente, die von einer intensiven Leidenschaft durchtränkt waren. Die Luft war kühl und rein, und jeder Atemzug erfüllte mich mit einer prickelnden Lebendigkeit. Die eisigen Nächte, die ich unter dem funkelnden Sternenhimmel verbrachte, waren erfüllt von einer sinnlichen Magie, die nur die Natur selbst zu entfesseln vermag.

Es gab eine Nacht, die sich besonders tief in meine Erinnerungen eingebrannt hat. Der Vollmond tauchte die Landschaft in ein silbernes Licht, und ich lag inmitten eines weiten Tals, umgeben von der Stille der Berge. Die Kühle der Nacht kroch über meine Haut und ich spürte eine erregende Spannung, die mich wie ein unsichtbares Band umschlang.

Es war, als ob die Natur selbst mit mir tanzte, als ob der Wind, der sanft durch die Gräser strich, meine Gedanken in ein flirrendes Spiel der Sinne verwandelte. In dieser Nacht war ich eins mit der Welt, und die Abenteuer, die ich suchte, erschienen mir nicht mehr als bloße Fluchten, sondern als Wegweiser zu einem Leben voller unbändiger Leidenschaft.

Diese Erinnerungen, so lebendig und intensiv, sind die Essenz dessen, was mein Leben ausmacht. Die Abenteuer, die Leidenschaft, das Streben nach tabuloser Freiheit – sie sind die Farben, mit denen ich mein Leben male, und sie sind das Vermächtnis, das ich in meinen Geschichten festhalte.

Don Waltero Maul