Erotische Geschichten

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Der gelbe Punkt - Teil 3

5 von 5 Sternen
*** HINWEIS: Zum besseren Verständnis bitte Teil 1 und Teil 2 lesen! ***
*** WARNUNG: Diese Folge hat (noch immer) einen geringen "Sex/Text-Ratio". Ich hoffe sie gefällt trotzdem ein bisschen und macht vor allem Appetit auf eine mögliche Fortsetzung***


6:23 Uhr. Der Wecker setzte bereits zum Schellen an, doch ich kam ihm zuvor. Konnte ihn gerade noch rechtzeitig entschärfen. Zuverlässig wachte ich fast jeden Morgen ein paar Minuten vor ihm auf. Es machte mich in gewisser Weise stolz. Mein Körper funktionierte!

Es war Freitag. Leise schlich ich mich aus meinem Zimmer ins Bad. Ich wollte Adnan nicht wecken. Während der Freitag für mich gleichbedeutend mit dem Gang zur Arbeit war, läutete er für Adnan bereits das Wochenende ein. Ich fragte mich stets, ob er jemals freitags eine Vorlesung besucht hatte. Erinnern konnte ich mich daran zumindest nicht. Kein Wunder, dass er noch immer keinen Bachelorabschluss in seiner Tasche hatte!

Meine Arbeitsstelle lag rund 60km entfernt. Ich arbeitete in einem jungen, durchaus visionären Unternehmen welches sich auf die Projektentwicklung von Energiedienstleistungen spezialisiert hatte. Man hatte mich dort ursprünglich als gewöhnlichen Werkstudenten für einfache Verwaltungstätigkeiten eingestellt. Die Stellenausschreibung war jedoch hübsch verpackt und versprach weitaus mehr, als das was mich in den ersten Arbeitstagen vor Ort wirklich erwartete. Doch es dauerte nicht lange, bis man meine analytischen Fähigkeiten, sowie meine ruhige, besonnene Art in Krisensituation zu schätzen begann. Seitdem schickte man mich quer durch die Abteilungen. Wann immer ein Claim eines wichtigen Kunden anstand durfte ich nicht fehlen. In letzter Zeit hatte man zudem begonnen, mich bereits in die Vertragsverhandlungen mit Neukunden zu beordern, wenn gerade nichts wichtigeres anstand.

Mein Büro befand sich im zweiten Stock. Es handelte sich um einen mittelgroßen Raum mit vier Arbeitsplätzen, von denen sich jeweils zwei direkt gegenüberstanden. Die vier Schreibtische fügten sich in der Mitte des Raumes nahtlos aneinander, sodass sich jeweils 2 Arbeitsplätze direkt gegenüber standen und sich seitlich direkt an den Nachbartisch reihten. Der gesamte Zusammenschluss fügte sich an einem Ende nahtlos an die Fensterfront an, welche sich über die gesamte Breite des Raumes zog. Das andere Ende dagegen bot eine kleine Durchgangsmöglichkeit, um von der durchsichtigen Eingangstür im vorderen Teil des Raumes zu den hinteren Arbeitsplätzen zu gelangen. Jeder Arbeitsplatz bestand aus einem großen Schreibtisch, auf welchem sich 3 dünne Bildschirme eng aneinander schmiegten, einigen Ablagefächern und einer völlig überdimensionierten Schreibtischlampe.

Ich musste mir mein Büro mit zwei Sales Managern teilen. Wenn sie vor Ort waren telefonierten sie häufig und laut, störten dabei permanent meine Konzentration. Es half auch nicht, dass ich mir den Platz in der hinteren Ecke des Raumes direkt an der Fensterfront gesichert hatte. Wiederholt hatte ich meinen Vorgesetzten darauf hingewiesen, dass sich meine Analysen unter diesen Umständen sicherlich um das doppelte hinziehen würden. Doch eine bessere Lösung konnte er mir, trotz allen Bemühens, bisher nie anbieten.

Glücklicherweise waren die beiden jedoch auch sehr häufig unterwegs. Ich kostete es jedes Mal ganz bewusst aus, wenn sie wieder einmal auf einer ihrer vielen Außendienstbesuchen waren und mir das stille Büro so gezwungenermaßen komplett überließen. Doch auch mit dieser Ruhe schien es nun fürs erste allein zu sein. Als ich das Büro an diesem Morgen betrat, saß Lisa schon auf dem freien Platz neben mir. In Anbetracht meines erweiterteten Aufgabenbereichs sah mein Vorgesetzter mich nicht mehr in der Lage, mich weiter um die primitiven Verwaltungstätigkeiten zu kümmern, und entband mich kurzerhand davon. Wie Recht er damit hatte! Doch umso mehr hatte es mich entzürnt als er mich am Montag darum gebeten hatte, meine neue Kollegin in die ursprünglich mir zugewiesenen Tätigkeiten einzuarbeiten. Das war in meinen Augen nicht konsequent! Wenn ich zu beschäftigt für diese niederen Verwaltungstätigkeiten war, warum dann nicht auch für die Einarbeitung einer solchen Stelle? Ich verstand es nicht. Und warum setzte er sie zudem ausgerechnet in mein Büro? Gab es nicht noch andere freie Plätze in diesem Unternehmen?

Immerhin waren die beiden Service Manager an diesem Morgen bereits fort. Als "Staubsaugervertreter" hatte ich sie Lisa vorgestellt. Ich fand, das war eine treffende Bezeichnung. Im Grunde genommen taten sie schließlich auch nichts anderes, als geschickt mit sämtlichen gerade noch legalen Mitteln Druck auf Interessenten aufzubauen um deren Wankelmütigkeit schamlos für die eigene Provision auszunutzen. Nur das Geschäftspartner sicherlich auf einem viel höheren Niveau zu manipulieren waren als in die Jahre gekommene, gelangweilte Hausfrauen.

Der Vormittag verlief angenehm ruhig. Lisa telefonierte kein einziges Mal. Das schätzte ich an ihr. Generell verhielt sie sich auffallend ruhig. Offenbar hatte sie schnell verstanden, dass ich nur ungerne gestört wurde. Nur vereinzelnt stellte sie mir noch Fragen zu Außnahmefällen oder der unintuitiv zu bedienenen Softwareoberfläche. Das sagte bereits alles über das Anspruchsniveau dieser Tätigkeiten!

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Um Punkt 12 Uhr klopften meine Kollegen an der Glastüre. Die halbe Belegschaft sammelte sich zu diesem Zeitpunkt täglich auf dem Gang um gemeinsam zur Kantine in das Nebengebäude zu wandern. "Kommt ihr mit essen?" fragte ein vorsichtig durch den Türspalt gesteckter Kopf. "Nein, wie immer!" entgegnete ich ohne auch nur einmal kurz dabei aufzuschauen. Wie oft musste ich das noch sagen? Ich gehe nicht in diese Kantine! Heute nicht, morgen nicht und auch nächstes Jahr nicht! War dieses Verhaltensmuster wirklich so schwer zu identifizieren? Für einen Moment hatte ich Lisas Anwesenheit neben mir vergessen. Doch auch sie schüttelte zu meinem Erstaunen nur den Kopf.

Als ich eine halbe Stunde später mein Essen aus meinem Rucksack kramte und schließlich aufstand, um mich in meine Pause zu verabschieden, schaltete auch Lisa eilig ihren Computer aus und folgte mir wie selbstverständlich nach draußen.

Nachdem ich sie am Montag durch das gesamte Unternehmen geführt hatte, ihr sämtliche Räumlichkeiten und diverse Kollegen vorgestellt hatte, bot ich ihr schließlich an, ihre Mittagspause mit mir zu verbringen. Immerhin hatte sie eine Tupperdose dabei gehabt, die darauf schließen ließ, dass sie über das Vorhandensein der Kantine im Vorfeld noch nicht aufgeklärt worden war. Nicht zuletzt deshalb hatte ich ihr ausführlichst die Kantine gezeigt und sie auf die traditionell um 12 Uhr stattfindende, gemeinsame Mittagspause hingewiesen. Sie förmlich dazu eingeladen, sich der restlichen Abteilung anzuschließen.

Umso mehr irritierte mich der Umstand, dass sie dieser Einladung nun nicht nachgekommen war und stattdessen mir zu folgen gedachte. An ihrem ersten Arbeitstag hatte das noch einen Sinn für mich ergeben! Doch warum tat sie das heute? Es war mir ein Rätsel, auf das ich nicht vorbereitet war. Ich genoss meine einsamen Mittagspausen sehr. Sie gaben mir ein wenig Luft. Endlich konnte ich ein kleines bisschen für mich sein. In mich kehren, wieder zu mir finden. Mich erholen von den ständig um mich herumschwirrenden Menschen in der Firma. Still setzte ich mich immer auf die verlassene Bank ganz hinten am firmeneigenen Gartenteich und ließ dort meine Gedanken kreisen. Selbst im Sommer verbrachten nur verhältnismäßig wenige Mitarbeiter ihre Pausen in dem großzügig angelegten, betriebseigenen Grünflächen zwischen den Gebäuden. Einerseits verärgerte mich dieser Umstand, da er schonungslos die mangelnde Wirtschaftlichkeit des erholsamen Grüns offenbarte. Andererseits genoss ich die Rückzugmöglichkeit, die sich mir dadurch erst bot.

Auch an diesem Tag steuerte ich wieder zielgerichtet meine einsame Bank an. Innerlich überkamen mich Zweifel, ob es schlau gewesen war, Lisa diesen Ort zu zeigen. Doch nun kannte sie ihn bereits. Es war unmöglich, ihn jetzt noch vor ihr zu verheimlichen. Es gab keinen Grund, heute einen anderen Platz anzusteuern. Lisa setzte sich neben mich auf die große Bank. Fast synchron packten wir unsere kulinarischen Mitbringsel aus. Neugierig warf sie einen verstohlenen Blick auf mein Essen. "Das sieht aber gut aus!" merkte sie lobend an. Sie konnte ja nicht ahnen, dass ich mir meine Nahrung nach anderen Kriterien zusammenstellte!

Sich beim Essen vom Geschmack leiten zu lassen war in meinen Augen nur etwas für undisziplinierte Menschen. Doch davon gab es mehr als genug! Fast die ganze Lebensmittelindustrie verdiente ihr Geld mit diesem Umstand. Doch bei mir ging es um mehr! Energiebilanz, Proteine, Fette, Nährstoffe. Alles musste in ausreichender Menge vorhanden sein, um meinen strengen Anforderungen zu genügen. "Danke!" entgegnete ich ihr nur. Sicherlich achtete sie bei ihrer Ernährung allerhöchstens auf die Kalorien, welche sie mutmaßlich nicht einmal von Kilokalorien unterscheiden konnte. Daher wollte ich sie nicht mit Details meiner Nahrungsmittelkriterien überfordern.

Auch ich blickte hin und wieder zu ihr rüber. Sie hatte sich gleich ein ganzes Menü mitgebracht. Von belegtem Brötchen über Tomaten bis hin zu Streuselkuchen war alles dabei. Sie schien ein Genussmensch zu sein. Was man anhand ihrer Figur nicht unbedingt erwartet hätte. Da sie ein wenig still und schüchtern wirkte neben mir, initiierte ich schließlich ein Gespräch. Erläuterte ihr weitere Details und auch einige wenig brisante Insider-Informationen über die Firma. Sie lauschte mir aufmerksam und blickte dabei schüchtern zu mir herüber.

Auf einen Schlag fiel mir wieder ein, an wen mich die Kellnerin am gestrigen Abend im Pub erinnert hatte! Es war Lisa! Ihre hellblauen Augen strahlten mich an. Leicht kniff sie ihre Augenlieder dabei zusammen. Geblendet von den Sonnenstrahlen, die mitten in ihr Gesicht schienen. Was ihr Lächeln jedoch nur noch vergrößerte.

Unser Gespräch kam immer wieder ins Stocken. Lisa brauchte eine Weile, ehe sie etwas von
sich aus sagte. Sie hörte mir anscheinend lieber zu. Doch ich war nicht bereit, ihr permanent nur Fragen zu stellen. Und so ließ ich die ungewöhnliche Stelle hin und wieder bewusst zu, um sie damit herauszufordern. Sie meistete jede Prüfung mit Bravour. Wurde nicht nervös, zumindest merkte man es ihr nicht an. Und nach einer kurzen Pause kam sie zuverlässig mit einer spannenden Frage um die Ecke. Sie wollte auffallend schnell persönliche Dinge von mir wissen. Soetwas entging mir nicht. Allmählich weckte sie meine Neugier.

Ich ließ meinen Blick über ihre Beine wandern. Sie hatte sie überkreuzt und wippte leicht mit ihnen. Ihre schwarzen Ballerinas verdeckten ihren Fußrücken kaum. Selbst die Ansätze ihrer Zehen konnte man durch die kleinen dunkle Schatten erahnen. Sie trug eine hellblaue, leicht ausgewaschene Jeans. Aufgestickte Rosenblätter schlängelten sich unten von den Hosenbeinen seitlich ein stückweit über ihre Waden nach oben. Als wollten sie ein Mauerblümchen-Image verdeutlichen, welches ich jedoch nicht in ihr sah. Sie war sicher nicht so schüchtern, wie sie sich mir gegenüber gab!

Allmählich wurde mir klar, dass ich sie an ihrem ersten Tag kaum bewusst betrachtet hatte. Ich war zwar den ganzen Tag mit ihr Seite an Seite unterwegs gewesen. Doch spulte nur mein Programm ab. Ließ mich nicht ein Stückchen auf sie ein. Zumindest nicht bewusst. Mein Blick schweifte höher. Ich sah ihr nun wieder genau in ihre hellblauen, lieblichen Augen. Sie erzählte noch immer. Doch ich hörte ihr längst nicht mehr zu. Durchzogen ihre Augen da gerade ein größeres Lächeln, als ich sie wieder ansgesehen hatte? Das war alles, was mich interessierte!

Eine dünne Strähne ihres schulterlangen, blonden Haars fiel leicht in ihr Gesicht. Ich spürte für einen Moment den Drang, es beiseite zu schieben. Sie zu berühren. Doch ließ es schließlich sein. Immerhin war sie eine Arbeitskollegin und ich wollte am Arbeitsplatz keine Unprofessionalitäten walten lassen. Blasse Sommersprossen deuteten sich sanft in ihrem Gesicht an. Eigentlich mochte ich keine Sommersprossen, doch ihr standen sie ausgesprochen gut! Als wären sie einzig für sie erschaffen worden. Sie war nur sehr dezent geschminkt. Doch gefiel! Sie war eine Naturschönheit. Und das schönste an ihr war ihr bezauberndes Lächeln.

Lisa war das absolute Gegenteil eines Grashüpfers. Sie machte keine abrupten Bewegungen. Sprang nicht von einem auf den anderen Moment davon. Sondern erschien mir vorhersehbar,
berechenbar und darüber hinaus wunderschön anzuschauen. Vielleicht machte sie mal einen kleinen überraschenden Haken, doch flüchtete nie. Dazu war sie gar nicht in der Lage. Blieb immer beständig und erreichbar. Obwohl sie doch fliegen konnte! Sie war ein Schmetterling! Deren Schmetterlingsart sich noch nicht mit Sicherheit bestimmen ließ. Es war aber nicht auszuschließen, dass sie ein sehr seltenes Exemplar war. Einzigartig und wertvoll! Womöglich gänzlich unentdeckt? Ich liebte Schmetterlinge!

Die Pause, die anfangs so zäh begann, verging letztlich in windeseile. Der anschließende
Nachmittag verlief ruhig, fast geräuschlos. Zeitgleich beendeten Lisa und ich schließlich unseren Arbeitstag und schlenderten gemeinsam zum Parkplatz. Sie schien förmlich an mir zu kleben. Was hatte ich mir da nur eingebrockt?

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Freitag abends stand bei mir Training an. Zwar lag das Fitnessstudio nur rund fünf Gehminuten von unserer WG entfernt. Doch ich bevorzugte es, direkt von der Arbeit mit dem Auto dort hinzufahren. Meine Sporttasche hatte ich mir stets morgens bereits gepackt.

Adnan und ich hatten uns zu Beginn unseres Zusammenwohnens gemeinsam dort angemeldet. Doch im Gegensatz zu mir kannte er keine festen Trainingstage. Er machte dies von seiner Laune abhängig. Manchmal kam er mit, an anderen Tagen nicht. Und dann gab es noch die Phasen, in denen er angeblich irgendwelche merkwürdigen Verletzungen hatte, die ihn über Wochen daran hinderten, mitzukommen. Ich hielt es eher für Selbstbetrug. Aber es war in Ordnung. Ich war nicht sauer, wenn ich alleine gehen musste. Umgekehrt ging Adnan jedoch kaum einmal ohne mich. Er war in dieser Hinsicht wie ein kleines Kind, das man an dieHand nehmen musste. Und in seinem Fall tat ich das sogar recht gerne.

Der breite Trainer hinter der Theke begrüßte mich freudig. Die Muskeln, die mein diszipliniertes, regelmäßiges Training sprießen ließen, hatten mir nach und nach eine gewisse Anerkennung im Studio verschafft. Ich genoss die spürbare Bewunderung, auch wenn ich mich im Gegensatz zu den meisten hier nicht über Muskelberge definierte.

Als ich schließlich auf der Trainingsfläche ankam, war Adnan bereits dort. Er klemmte unter einer Langhantel und schielte verstohlen durch die Spiegelwand auf sein Mädchen im Studio. Generell war das Studio nicht besonders gut besucht und junge Frauen waren umso mehr Mangelware. Ursprünglich wollte sich Adnan unbedingt bei einer der großen Fitnessketten anmelden. Zum Schnäppchenpreis, wie er mich zu überzeugen versuchte. Doch dies schloss ich kategorisch aus. Erst später wurde mir klar, dass er dies offenbar vor allem wegen des großen Frauenangebot dort anvisiert hatte. Für mich war das jedoch nichts. Ich ging ins Studio um zu trainieren. Wollte ungestört dabei sein. Und es gab nichts, was ich dabei mehr hasste, als an Geräten Schlange stehen zu müssen. Letztlich akzeptierte dies Adnan auch, wenngleich sich dieser Umstand eindeutig negativ auf seine Trainingsmoral ausdrückte. Zumindest gemessen an der Tatsache, wie zuverlässlich er neuerdings jeden Freitag kam, seit er dieses Mädchen entdeckt hatte.

Mindestens ebenfalls so auffällig waren die Blicke, die die beiden währenddessen austauschten. Doch mehr war bisher nicht passiert. Es wunderte mich. War Adnan etwa schüchtern? Womöglich verliebt? Schließlich kam ich zu dem Ergebnis, dass er für die Entfaltung seiner magischen Fähigkeiten einfach den NightClub sowie jede Menge Alkohol benötigte. Wobei ich mir beim Alkohol noch nicht ganz sicher war, ob er diesen in seinem oder in dem Blut des Mädchens vermisste.

Wortlos setzte ich mich auf die freie Hantelbank neben Adnan. Er hatte inzwischen den nächsten Satz gestartet und stöhnte prahlerisch unter den Gewichten. Er war mir in diesen Momenten peinlich! Die Aufmerksamkeit der Kleinen hatte er ohnehin längst sicher. Musste
er sie auf diese Weise ruinieren? Dieser kleine Tollpatsch!

Auch mein Blick wanderte nun in die Spiegelwand. Ich war sehr zufrieden mit meinem Körper. Lange Zeit war ich mir selbst zu schmächtig gewesen. Zu unscheinbar, ohne die physische Durchschlagskraft, die mein Geist so sehr verlangte. Doch dank jahrelanger, disziplinierter Trainingsarbeit gehörte dies inzwischen der Vergangenheit an. Zwar war ich kein aufgepumpter Muskelprotz, der jeden Moment zu platzen drohte. Doch meine Schultern waren breit und kräftig geworden. Ebenso meine Oberarme. Meine Brust zeichnete sich auffällig durch jedes T-Shirt ab. Ließ spielerisch die Ästhetik darunter vermuten. Mein Bauch war flach. Auf einen bis ins letzte Detail ausgeprägten Sixpack legte ich keinen besonders großen Wert. Die meisten Frauen begeisterten sich sicherlich ohnehin eher für die aus meiner Hüftgegend emporragenden V-Linien.

Das zweite frauenfesselnde Merkmal an mir waren offenbar meine Grübchen. Wann immer ein Lächeln mein schmales Gesicht durchzog, traten sie aus den Untiefen meiner weichen Haut hervor. Fast als wären sie Zeugnis der Authentizität meines Amüsements. Als mir zum ersten Mal eine Frau ihre Begeisterung für dieses kleine Detail eröffnet hatte, erschien mir das suspekt. Mir selbst waren sie bis dahin nie aufgefallen. Ich dachte zunächst, dass es meine ausgeprägten Wangenknochen sein mussten, die sie in Wirklichkeit fesselten. Davon las man viel, es ergab evolutionär betrachtet auch einen größeren Sinn! Doch als sich im Laufe der Jahre nach und nach immer mehr Frauen fast identisch dazu äußerten, überzeugte es mich schließlich doch.

Mir selbst gefiel meine Nase am Besten. Sie war perfekt, es gab nichts an ihr auszusetzen. Selbst wenn ich die Macht gehabt hätte, mein Gesicht nach meinen Vorstellungen zu modifizieren, hätte ich sie nicht angerührt! Vielleicht hätte ich ein wenig mit meiner Augenfarbe experimentiert. Zwar mochte ich meine tiefbraunen Augen. Vor allem, wenn mich etwas begeisterte und ich davon berichtete, bildeten sich zarte Fältchen um sie herum und die Augen begannen förmlich zu glänzen. Dennoch machten ihre braune Farbe sie zu einem gewissen Grad gewöhnlich.

Besonders penibel zeigte ich mich stets bei meinem Haar. Ich hatte die Seiten stets relativ kurz geschnitten. Erst das brachte mein Gesicht richtig zur Geltung. Der Unterschied faszinierte mich jedes Mal aufs neue, wenn ich beim Friseur saß. So sehr, dass ich eines Tages beschlossen hatte, regelmäßiger zu kommen. Oben dagegen trug ich die Haare etwas länger. Lang genug, um sie nicht unauffällig nach oben zu föhnen und zu stylen. Meine Frisur präsentierte sich so stets deutlich lockerer und lässiger, als sie in Wirklichkeit war. Weich, nicht starr. Oben fast ein wenig verwuschelt. Mir gefiel es, mein Innerstes auf diese Weise ein wenig zu tarnen.

Adnan brach seine Übung nach viel zu wenigen Wiederholungen keuchend ab. Sicher hatte er
sich wieder ein mal viel zu hohe Gewichte zugemutet, um seine Angebetete und wahrscheinlich auch sich selbst auf diese Weise schwer zu beeindrucken. Mit hochrotem Kopf und völlig außer Puste blickte auch er nun wieder auf die Spiegelwand.Ich hasste es, wenn mich andere dabei beobachteten, wie ich mich selbst im Spiegel ansah. Es war zwar besser geworden mit den Jahren, doch noch immer mochte ich es nicht. Ich wandte mich von meinem Spiegelbild ab und drehte mich direkt Adnan zu, um ihn standesgemäß zu begrüßen.

Dann machte auch ich mich auf den Weg zu meinem ersten Gerät. Im Gegensatz zu Adnan kombinierte ich noch immer Gerätetraining mit freien Übungen. Die ersten Übungen verliefen weitestgehend ungestört. Lediglich ein kleiner Schmetterling schwirrte permanent vor meinem Kopf herum. Und lies sich einfach nicht verjagen! Verscheuchte ich ihn, verschwand er nur kurz und schwirrte im nächsten Moment schon wieder vor meiner Nase herum. Es war zwecklos! Doch es hielt mich nicht davon ab, es immer und immer wieder aufs Neue zu versuchen.

Nach 8-12 kraftraubenden Wiederholungen bis hin zur völligen Erschöpfung hielt ich stets penibel genau die Uhr im Blick, um nach genau 90 Sekunden zum nächsten Satz anzusetzen. Während der Pausen neigte ich dazu, das jeweils nachfolgende Gerät bereits mit meinen Augen zu bewachen. Glücklicherweise kam es in diesem Studio selten vor, dass mein geplanter Ablauf durch Engpässe gestört wurde. Doch hin und wieder kam es vor. Es ärgerte
mich innerlich jedes Mal. Auch heute wurde mein Blick plötzlich mit dem knallpinken Handtuch von Adnans Flamme konfrontiert. Es hing da verlassen über meinem nächsten Gerät! Als handle es sich um eine beliebige Strandliege, die in duzendfacher Redundanz verfügbar war. Doch das war sie in diesem Fall nicht. Ich musste als nächstes genau an dieses Gerät!

Mein Blick begab sich schweifend durch das Studio auf die Suche nach der Verursacherin. Schließlich erblickte ich sie mit dem Bauch flach auf einem Gerät liegend. Ihre Waden schwangen langsam nach oben, bis sie einen 90°-Winkel zu ihren Oberschenkel bildeten. Das gepolsterte Ende des mit Gewichten beschwerten Seilzuges klemmte dabei an ihren Archillesfersen. Für einen Moment verharrte sie in der Position, ehe sie die Beine langsam wieder nach unten führte, bis sie nahezu wieder eine gerade Linie bildeten.

Ein wenig konnte ich Adnans Wunsch nach mehr Frauen im Studio verstehen. Das musste ich mir eingestehen. Es war keineswegs so, dass mir ihre schönen Körper nicht gefielen. Gelegentlich schaute ich ihnen sogar nach. Am liebsten auf ihre Hintern! Vor allem dann, wenn sich doch einmal ein Grashüpfer in dieses Studio verirrte. Unter ihren hautengen Leggins zeichneten sich manchmal die Umrandungen ihrer Höschen ab. Manchmal schienen ihre Hosen gar ein wenig transparent zu sein. Ich beobachtete sie einfach gerne. Aus sicherer Ferne und unbemerkt verstand sich! Schließlich blieben sie trotz aller Faszination unter dem Strich nur unterentwickelte Insekten. In gewisser Weise verachtete ich sie!

Mein Blick wanderte über Adnans Flamme. War auch sie einer dieser Grashüpfer? Bisher war
sie mir als solcher gar nicht aufgefallen. Doch hier im Studio war das ohnehin nicht immer leicht zu erkennen. Schon einige Male war ich überrascht gewesen, welch eindrucksvolle Metamorphose das ein oder andere Exemplar in der Umkleidekabine durchlaufen konnte. Ich war mir nicht sicher.

Meine Augen blieben schließlich auch auf ihren Hintern kleben. Sie spannte ihn zwiefelsfrei fest an, um die Übung bestehen zu können. Prall ragte er durch die enge, hellgraue Jogginghose über dem Gerät in die Höhe. Präsentierte sich förmlich der Außenwelt. Noch nie hatte ich keinen so perfekt runden Hintern gesehen! Ich verspürte unmittelbar das große Verlangen, ihn anzufassen. Absurd! Dachte ich nur. Natürlich blieb ich brav sitzen. Ohnehin holte mich schon bald wieder der Gedanke an das reservierte Gerät ein. Ich wandte meinen Blick wieder von ihr ab und führte nicht ohne Aggression meinen letzten Satz zuende.

Kurz darauf stand ich wildentschlossen vor dem pink belegten Gerät. Mein lautes Schnaufen
galt nicht alleine der Erschöpfung, die mir die letzte Übung abgerungen hatte. Das wollte ich mir nicht gefallen lassen. Ich war bereit, nach dem Handtuch zu greifen und es von seinem Platz zu entfernen. Doch Adnans Flamme kam mir kurzerhand zuvor. "Entschuldige bitte!" sagte sie leise und schaute dabei von ihrem Gerät auf. Noch immer befand sie sich mitten in ihren Bewegungen.

Mir gefiel ihre Rücksicht. Hatte ich mich etwa in ihr getäuscht? Doch noch immer lag das Handtuch sperrend vor meinen Augen. Die Situation überforderte mich. Ich kannte ähnliche Momente. Momente, in denen sich Menschen entschuldigten für etwas, das sie im nächsten Augenblick dann doch taten. Ich empfand dies als gewaltige Paradoxie. Für mich sprachen Taten stets lauter als Worte. Ja, selbst die stillen Gedanken sprachen doch lauter als das, was man gefiltert von dem hirneigenen PR-Berater von sich gab. Daran wollte ich sie messen! Doch als sie kurz darauf hastig das Handtuch von dem Gerät zog und dann wieder wild zu der laut aufgedrehten Musik des nächsten Songs wippte kamen mir Zweifel, ob ich wirklich ihre Gedanken kennen wollte. "Wup-wup-dup" - das war es nicht gerade, was mein Leben bereichern würde. Und davon schien sie ziemlich viel im Kopf zu haben! Ich vergieß sie und konzentrierte mich wieder auf mein Training. Der penetrante Schmetterling irritierte mich schon genug!

Gegen Ende des Trainings gesellte sich Adnan zu mir. Verfolgte mich förmlich auf Schritt und Tritt. Er hatte offensichtlich keine Lust mehr. Seine Flamme war gerade in der Umkleidekabine verschwunden, da gab es also keinen Grund mehr, seine Manneskraft zu demonstrieren. Insgeheim war ich froh, dass sie so lange geblieben war. Andernfalls wäre mir Adnan sicher schon früher auf die Nerven gegangen. Er machte stets keinen Hehl daraus, wenn er keine Lust mehr hatte. Jammerte wie ein kleines Kind. Was mich jedoch nicht davon abhielt, mein Trainingsprogramm bis zur letzten Übung durchzuziehen.

Nach dem Training regenerierten wir unsere erschöpften Muskeln gerne in der studioeigenen Sauna. Alleine hierfür lohnte sich der leicht erhöhte Mitgliedsbeitrag! Adnan und ich zogen uns auch an diesem Tag wieder in der Umkleidekabine aus und sprangen kurz unter die Dusche, ehe wir uns auf den Weg in den Saunabereich machten. Auch hier war meistens nicht viel los, es kam nicht selten vor, dass wir alleine in der schnuckeligen Sauna saßen.

Ich hing meinen Bademantel an die Befestigung vor der Saunatür. Adnan hatte seinen mal wieder vergessen. Immerhin hatte er ein frisches Saunatuch dabei! Mir kam ein heißer, nach Holz und frischer Minze duftender warmer Luftzug entgegen. Adnan hatte die Tür geöffnet! Der entspannende Duft ließ meine Vorfreude auf die Sauna schlagartig in die Höhe schnellen. Eilig folgte ich Adnan durch die Türe und verschloss sie zügig hinter mir, um nicht zu viel Wärme aus der Sauna entgleiten zu lassen.

Adnan zögerte kurz vor mir, als wüsste er nicht wohin er sich setzen sollte. Da erblickte ich erst seine Flamme auf der linken Seite sitzen. Im leicht gedämmten Licht hatte sie ihre Beine übereinandergeschlagen und saß auf ihrem pinken, viel zu kleinen Handtuch und schaute neugierig in unsere Richtung. Ansonsten war die kleine Sauna leer. Schließlich löste Adnan endlich das Handtuch von seinen Hüften und setzte sich aufreizend langsam auf die gegenüberliegende Seite. Bei dieser Hitze war von allzu schnellen Bewegungen auch abzuraten! Ich ließ mich neben Adnan nieder. Es folgte ein Moment der Stille. Einzig das vereinzelnt knackende Holz durchbrach sie ab und zu.

Es lag eine merkwürdige Anspannung in der heißen Luft. Erst nach einiger Zeit schien sie ein wenig nachzulassen. Noch immer wusste ich nicht so recht, wo ich meine Blicke parken sollte. Adnans Flamme saß mir genau gegenüber. Zwar hatte sie inzwischen die Auge geschlossen. Doch ich wollte der Versuchung, dies auszunutzen um ihren sicherlich spannenden Körper zu erkunden, nicht so schamlos ausnutzen. Sicher hatte Adnan ihn längst bis in jeden noch so kleinen Winkel erforscht.

Plötzlich lehnte sie ihren Oberkörber zurück. Stützte ihn rücklings mit ihren gestreckten Armen ab. Neugierig beobachtete ich die Szenerie aus meinen Augenwinkeln. Sie schien tief Luft zu holen. Adnan stupste mich sofort in die Seite. Sah mich mit großen Augen an. Sein Mund schien heruntergefallen zu sein. Zumindest war er viel zu weit geöffnet. Er schüttelte seine Hand locker in meine Richtung als hätte er sich gerade an ihr verbrannt und deutete mit seinem Kopf immer wieder zu ihr.

Mir fiel ein, dass er sich selbst als Brusttypen beschrieben hatte. Seiner Ansicht nach gab es zwei Arten von Männern. Die einen standen auf Brüste, die anderen auf Ärsche. Dann wollte er wissen, welcher der beiden Gattungen ich angehörte. Ich empfand das als lächerlich und lachte nur. Doch er hatte immer wieder gebohrt. Es schien ihn wirklich zu interessieren. Dabei war schon die Grundidee dahinter viel zu primitiv und in meinen Augen einfach unzutreffend.

Nacktheit störte mich nicht, sie war für mich zunächst einmal nichts sexuelles. Sie schien mir nicht erotischer als eine Banane im Supermarkt. Auf den Kontext kam es an! Alles konnte erotisch sein. Im richtigen Moment. Wenn es gekonnt in Szene gesetzt wurde. Doch ein Gegenstand oder Körperteil an sich war für mich niemals erotisch. Keine Brust, kein Penis. Es war nur eine Ansammlung von Atomen, von Materie, die sich aus irgendwelchen mir nicht ergründlichen Gründen in eine bestimmte Form gepresst hatte. Nicht mehr und nicht weniger!

Adnan sah das offensichtlich anders. Er war süchtig nach Brüsten, kurzen Röcken. Nach Nacktheit! Es wunderte mich nicht. War er doch in der Illusion von Sexualität gefangen, der so viele seiner Mitmenschen auf den Leim gegangen waren. Sie klebten an ihr wie dumme Fliegen an einem künstlich duftenden Klebestreifen. Und konnten sich kaum noch selbst davon befreien! Schließlich richtete sich Adnans Blick wieder auf seine Angebetete. Offensichtlich wollte er möglichst wenig von dem Schauspiel verpassen. Seine Aufmerksamkeit nicht an mich verschwenden. Dennoch fand ich es süß, dass er es für notwendig hielt, mich darauf aufmerksam zu machen. Er wollte mich teilhaben lassen an seiner Welt! Doch es war nunmal
nicht meine Welt! Zu meinem großen Erleichtern.

Ich ließ meinen Blick stattdessen ein wenig tiefer sacken. Als wollte ich Adnan damit demonstrieren, dass ich stärker bin als diese vermeintliche Anziehungskraft. Die Männer wie ihn willenlos machten und hypnotisierten. Stattdessen betrachtete ich ihre Beine. Noch immer hatte sie ein Bein über das andere geschlagen. Ihr oberstes Bein wippte leicht. Sie schien wirklich entspannt zu sein.

Ein vager Schatten deutete sich oberhalb ihres schmalen Knöchels ab. Der sich während des
leichten auf- und abwippens zeitweise vergrößerte, dann wieder schrumpfte. Dann betrachtete ich auch ihren Fuß. Ihre Zehenspitzen waren rund. Es schien fast, als hätte sie kleine Kügelchen an ihren Spitzen. Die Nägel waren naturbelassen, nicht lackiert. Kurz geschnitten. Ihr zweiter Zeh ragte deutlich über den großen Zeh hinaus. Sie hatte eindeutig griechische Füße! Ich musste innerlich grinsen. Ob Adnan das wusste? Als Grieche sollte er das eigentlich! Doch wahrscheinlich hatte er davon keinen blassen Schimmer. Er interessierte sich schließlich nur für Brüste und Ärsche. Ich schaute wieder auf.

Einige Minuten später richtete sich auch Adnans Flamme wieder auf. Schlagartig änderte auch Adnan seine Körperposition. Offenbar wirkte die Hypnose schon. Sein Bewegungsapperat hatte sich schon an ihren gekoppelt!

Langsam öffnete sie ihre Augen. Neigte den Kopf zur hölzernen Wand, an der die Sanduhr hing. Sie war längst abgelaufen. Sie streckte sich noch einmal unauffällig und stand dann langsam auf. Band sofort das Handtuch um ihren runden Hintern und verließ die Sauna. Es dauerte keine fünf Sekunden, da platzte alles aus Adnan raus, was er die letzten Minuten offensichtlich unterdrücken musste. "Alter, hast Du das gesehen?" er war ganz durcheinander. Flüsterte hektisch. "Ihre Nippel!" er bekam ganz große Augen. Strahlte mich an, als ob er eben seinen persönlichen Messias gesehen hätte. Dann hielt er sich die Hand vor die Augen. Als könnte er sein Glück nicht fassen. Ich fand, er übertrieb mal wieder maßlos. "Du brauchst dringend eine Abkühlung!" entgegnete ich ihm nur und erhob mich.Wir machten noch einen kurzen Abstecher ins Tauchbecken, ehe wir uns erneut abduschten und uns dann wieder in die Umkleidekabine begaben.

Als wir schließlich unsere Schlüssel wieder an der Theke abgaben, wurde Adnan plötzlich wieder ganz ruhig. Seine Flamme stand noch da. Wieder einmal flogen eindeutige Blicke zwischen den beiden hin und her. Adnans Zurückhaltung verwunderte mich noch immer. Doch ich spürte auch, dass etwas anders war zwischen den beiden. Womöglich war er wirklich verliebt. Ich stellte mich genau neben Adnans Flamme an die Theke. Legte meinen Schlüssel auf den Tresen. Adnan tat es mir gleich. Der Trainer erblickte uns und gab mit einem Kopfnicken zu erkennen, dass er uns sofort bedienen würde. Doch noch war er mit dem Shake beschäftigt. Trennend stand ich zwischen Adnan und seiner Flamme. Doch er schien in diesem Moment fast beruhigt davon zu sein. Als würde ausgerechnet er mehr Nähe zu ihr nicht vertragen. Es amüsierte mich! So hatte ich ihn noch nie erlebt!

Ich wandte mich ihr zu. Ihr Kopf war knallrot. Schämte sie sich? Oder war das nur die Sauna? Ich war mir unschlüssig. Ihre schulterlangen, braunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Noch immer fiel es mir schwer, sie als Grashüpfer zuzuordnen. Womöglich war sie ein Grenzfall! Die Metamorphose hatte sich jedenfalls in Grenzen gehalten! Etwas schüchtern blickte sie zu mir herüber. "Weißt Du, wie man mit einem Shake anstößt?" fragte ich sie. Verlegen lächelte sie und schüttelte dann leicht ihren Kopf. Ihre Neugierde war geweckt. "Wie denn?" entgegnete sie schließlich leise. Meine Frage schien sie zu beschäftigen. "Adnan zeigt es Dir!" antwortete ich. Der Trainer hatte inzwischen ihren Shake und unsere Clubkarten auf den Tresen gelegt. "Noch einen Shake für meinen Freund!" rief ich ihm zu und legte einen 5€-Schein auf den Tresen, um mich dann schlagartig aus dem Staub zu machen. Ohne mich noch einmal umzudrehen verließ ich geradewegs das Studio. Wie gerne hätte ich die Reaktionen in meinem Rücken beobachtet!

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Die Stille in unserer WG war himmlisch! Um diese Zeit stimmte sich Adnan ansonsten für gewöhnlich auf seine Partynacht ein. Laute Musik brachte dann die ganze Bude zum Beben.
Und mich noch viel mehr! Doch nicht heute! Zufrieden begab ich mich an meinen Schreibtisch. Mein Körper fühlte sich weich und entspannt an. Ich war gut gelaunt und begab mich motiviert an meinen Laptop.

Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen an diesem lauen Sommerabend, als ich den Schlüssel in der Wohnungstür hörte. Adnan und eine kichernde Frauenstimme polterten in die WG. Es schien nicht bei dem einen Proteinshake geblieben zu sein. Oder hatte Adnan etwa in der Zwischenzeit eine weitere Frau aufgegabelt? Zuzutrauen war es ihm! Ich war längst in der Erwartung, dass jeden Moment meine Tür aufgerissen wurde und Adnan darin stand um mir stolz seine neueste Errungenschaft vorzustellen. Doch darauf wartete ich vergeblich. Auch die Frauenstimme verstummte abrupt. Stattdessen waren nur noch vereinzelnte Schritte zu hören. Wie ein stolpern. Mal schnell, dann langsam. Zwischendurch komplette stille. Ich lauschte aufmerksam. Meine Neugierde hielt mich von der Arbeit ab. Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass ich die Stille verdammte! Jetzt, wo Adnan mich nicht aufklärte, wollte ich es nur umso mehr wissen. War das ein Trick? Falls ja, hatte Adnan das über die Jahre sehr geschickt eingefädelt. So viel Rafinesse traute ich ihm nicht zu.

Es dauerte nicht lange, bis die Geräusche aus meinem Nebenzimmer lauter wurden. Bei den ersten Lauten war ich mir noch unsicher, ob mir meine Fantasie nicht einen Streich spielte. Ob ich nicht etwas dort hineininterpretierte, was womöglich gar nicht war. Doch schon nach kurzer Zeit war die Lust in den stöhnenden Lauten nicht mehr wegzudiskutieren.

"Ah. Ahhh. Ahhhhh!" Sie schrie richtiggehend! Es klang fast ein wenig nach Gesang. Man konnte die Lust in ihren Lauten fühlen. Sie schrie vor Verlangen! Ihr Klang fesselte mich! Still lauschend saß ich aufrecht auf meinem Stuhl. Wagte es kaum zu Atmen. Wollte keine Strophe verpassen. Es kam zwar hin und wieder vor, dass solche Laute von Adnans Trophäen bis in mein Zimmer vordrangen. Einige Male wurde ich davon sogar unsanft aus dem Schlaf gerissen. Doch sie hatte ohne Zweifel ein besonders lautes Organ! Ich konnte mir kaum vorstellen, dass dies aus dem selben Mund stammen sollte, der im Fitnessstudio noch so still, fast schüchtern zu mir gesprochen hatte. Zweifel kamen auf.

Für einen kurzen Moment wurde es ruhig. Meine Neugierde übermannte mich endgültig. Entschlossen schritt ich zur Wand und presste mein Ohr an die Wand. Außer ein paar undefinierten Geräuschen war zunächst nichts zu hören. Doch dann setzte wieder ihre unverkennbares Organ ein. "Oh! Ahhh! Jaa!" tönte ihre helle Stimme von drüben. Es rumpelte kurz. "F!ck mich!" schrie sie plötzlich verlangend.

Dumpfe, klatschende Geräusche drangen kurz darauf durch die Wand, unweigerlich gefolgt
von ihrem immer lauter werdenden Stöhnen. Ich spürte das Aufbäumen meines Gliedes in der
Hose. Es musste dort drüben gerade richtig wild zugehen! Das klatschen wurde lauter,
schneller! Zu schnell für mein empfinden! Doch die Frauenstimme sah das offenbar anders. "Jaaa! Jaaaaa! Jaaaaaaaa!" schrie sie laut. Von Adnan war dagegen nichts zu hören.

Daraufhin war plötzlich vollkommene Stille. Außer einem ganz leichten Säuseln vernahm ich
nichts mehr durch die Wand. Ich blieb noch einige Minuten stehen. Dann begab ich mich
fast ein wenig enttäuscht wieder zurück an meinen Schreibtisch. Die Beule in meiner Hose
verschwand nur sehr langsam...

Fortsetzung folgt...

***Feedback ausdrücklich erwünscht!***
  • Geschrieben von JohnDoe
  • Veröffentlicht am 10.05.2018
  • Gelesen: 6550 mal
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Kommentare

  • Blackraven7811.05.2018 12:41

    Profilbild von Blackraven78

    Lieber JohnDoe,

    auch der dritte Teil ist top geschrieben. Es ist schon traurig, dass Du am Anfang der Story die fehlende Erotik erwähnst. Meinetwegen kannst Du noch endlos viele Teile wie diesen schreiben.

    Du hast so feine Nuancen Erotik drin, die einfach schön sind. Dein Protagonist hat meine volle Sympathie. Seine Normen und Werte und seine Intelligenz sowie die damit einhergehende anteilige Arroganz ... er gefällt mir!

    Seine Denkweise gefällt mir. Da sehe ich Kollaterale zu meinem Nerd. Wobei mein Nerd abgegessener ist als deiner. :•)

    Schreib weiter ...von mir 5 Sterne.

    Blackraven78

  • Angel14.05.2018 15:44

    Profilbild von Angel

    Du hast echt Talent zum Schreiben John . Falls Du Mal ein Buch schreibst ich würde es kaufen . ; )
    5*

  • JohnDoe15.05.2018 14:06

    Profilbild von JohnDoe

    @Blackraven78: Vielen Dank für dein wiedermal so ausführliches und durchaus inspirierendes Feedback! Auf Dich ist offensichtlich Verlass! =)

    Hinsichtlich der "Entschuldigung" möchte ich darauf hinweien, dass ich bewusst von Sex/Text Ratio gesprochen habe. Erotik ist hoffentlich mehr enthalten, wobei dies natürlich auch immer vom Leser abhängt. Ich wollte damit nur den Lesern die Chance geben, die eine andere Priorisierung erwarten, rechtzeitig das Weite zu suchen ohne zu viel ihrer Zeit zu beanspruchen. Das erschien mir nur fair. :D

    Umso mehr erfreut mich natürlich deine Rückmeldung hinsichtlich der erotischen Nuancen. Es freut mich unheimlich, dass diese bei dir angekommen sind und du es offensichtlich auch gewissermaßen als spannend empfindest.

    Ich sehe auch durchaus Parallelen zu deinem Nerd. Wenngleich ich persönlich kein großer Freud von Vergleichen zwischen Geschichten bin. Schon gar nicht im Sinne einer Wertung. Jede Geschichte ist anders. Es geht um andere Reize, andere Motive. Damit gehen gewisse Vorzüge aber auch gewisse Nachteile mit einher. Und wie soll man das objektiv beurteilen? Es ist doch im Endeffekt immer eine Frage der Priorisierung der Einzelaspekte!

    Außerdem ist mir nicht ganz klar geworden, was Du mit abgesessen überhaupt meintest. Dass er noch verzweifelter ist? ;)

    Herzlichen Dank jedenfalls nochmals für dein Feedback! =)

  • JohnDoe15.05.2018 14:09

    Profilbild von JohnDoe

    @Angel: Ich freue mich wirklich immer sehr über jede Bewertung und noch mehr über jeden Kommentar! Das gibt einem unheimlich viel. Und im Endeffekt ist es auch das, was einen dazu verleitet, die Teile zu veröffentlichen! =)

    Ich fühle mich unheimlich geschmeichelt und nehme Dich selbstverständlich beim Wort! Das wird das teuerste Buch der Welt! :P

    Achja, und was deine Fortsetzung betrifft. Bist da wirklich überredungsresistent? Ich könnte eine Petition starten! =)

  • Blackraven7815.05.2018 15:22

    Profilbild von Blackraven78

    Lieber JohnDoe,

    abgegessen bedeutet für mich ein gewisses Satt sein. Im Sinne der Intelligenz. Hohe Intelligenz lässt einen anderen Blick auf die Welt und das Leben zu. Da haben Träume und Naivität keinen Raum. Und mein Nerd ist natürlich aufgrund seines Alters allein schon "satter" als Dein Protagonist.

    Genau richtig, es ist kein Vergleich der Stories, aber eine Verbindung zwischen den Protagonisten.

    Liebe Grüße

    Blackraven78

  • EinfachICH25.10.2023 15:45

    Wieder ganz toll geschrieben, nur schade das man hier nicht die nächsten Teile lesen kann.

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