Anmerkung: Diese Geschichte spielt ca. 15 Jahre vor 9JFF. Einige Bekannte aus ‚Der Designer‘ tauchen wieder auf und einige Neue spielen die Hauptrolle.
Ich war bei der ‚GSG 9‘ ausgebildet worden, das war nun 25 Jahre her. Vor zwei Jahren hat man mich abgeworben, sogar das Außenministerium hatte mich gebeten, diesen Job anzunehmen, es hätte mich stutzig machen sollen.
Ich habe den Job angenommen, die älteste Tochter des saudischen Königs zu bewachen. Sie war auch das älteste Kind ihres Vaters, inzwischen eine 33-jährige unverheiratete Schönheit. Sie hatte auch zwei Brüder. Der älteste Prinz würde nie der König werden, da er, wegen einer Komplikation während seiner Geburt, nie über die geistige Leistungsfähigkeit eines Dreijährigen hinaus kommen würde.
Der jüngste Prinz war ein verschlagender Schakal gewesen, der sich immer das nahm, was er wollte, auch wenn es seine eigene Schwester war. Ich hatte ihn erschossen, als versuchte seine eigene Schwester zu seiner Sklavin zu machen. Nur so war es möglich gewesen, ihre Vergewaltigung zu verhindern.
Natürlich hatte das ein Riesentheater gegeben, es gab nicht wenige, die meinen Tod gefordert hatten. Nur der König hatte mein Leben mit einem Machtwort retten können: „Der Mann hat sein Leben eingesetzt, wohl wissend welcher Gefahr er sich damit aussetzt, um meine Tochter zu retten.
So einen Mann werde ich nicht dafür bestrafen seine Aufgabe erfolgreich erledigt zu haben, selbst in dem Wissen, das es den Thronfolger das Leben gekostet hat!“
Aber alles hatte seinen Preis, auch mein Leben. Vor diesem Vorfall war ich einer der Leibwächter der Prinzessin, nun war ich ‚der‘ Leibwächter. Der König hatte mir in einer privaten Audienz klar gemacht, das ich Freiwild war, sobald ich den Dienst quittierte, oder die Prinzessin meine Dienste nicht mehr brauchte.
So war es nun in meinem persönlichen Interesse, dass sie lange am Leben blieb. Der König machte mir meinen Job nicht leichter, drei Monate nachdem der Kronprinz gestorben war, verkündete er eine Änderung im Erbfolgerecht an und zugleich, das die Prinzessin nun die Kronprinzessin war.
In diesem Land waren die konservativen Kräfte noch immer sehr stark. Demokratie war ein Schimpfwort, Frauenrechten ging es eigentlich nicht viel anders.
Auf einen Schlag hatte die Prinzessin die gesamte Verwandtschaft am Hals, von den religiösen Eiferern brauche ich erst gar nicht zu reden.
Wenn mein Team und ich in der Woche 10 Anschläge auf ihr Leben verhindert hatten, nannten wir es eine ruhige Woche.
Als das Jubiläum für ihre einjährige Anwartschaft auf den Thron anstand, war auch das Jahr, wo es im Weltall mit den ‚Sprüngen‘ losging und eine Firma aus meiner Heimatstadt die dafür benötigten Anzüge lieferte. Da mich der Weltraum schon immer faszinierte, machte ich mich über das Thema schlau und fand etwas Überraschendes. Die Technologie, die im Weltraum genutzt wurde, war auch hier auf der Erde zu erwerben. Sie war unverschämt teuer, aber sie hatten eine spezielle Linie für ‚Ziele‘, wie sie es nannten. Das Beste daran war, optisch konnte diese Naniten-Kleidung wirklich jede Form annehmen, wenn man eine genügende Menge der Naniten zur Verfügung stellte.
Ich brauchte acht Wochen, um die Prinzessin zu überzeugen. Was dann den Ausschlag gab, zeigte wie wenig ich Frauen verstand! Nämlich, dass sie weiterhin die Roben ihrer Lieblingsdesigner aus Riad und Paris tragen konnte, da diese Lizenzen für diese Technologie anboten.
So flogen wir nach Köln und die Prinzessin bekam ihre Naniten, wobei sie auch auf eine Ausrüstung für mich bestand, als sie erfuhr, welche Vorteile es für mich hatte, um sie zu schützen.
Was mich am meisten beeindruckte, waren Professionalität und Weitblick, die dieses Team besaß. Wobei der erste Eindruck ein wenig schräg war. Wir wurden natürlich wie VIP‘s behandelt, so bediente und beriet uns der Chef-Verkäufer persönlich. Der Mann war so eindeutig schwul, das es fast wehtat und doch schaffte er es innerhalb von Sekunden, uns für sich einzunehmen. Als er eintrat, trug er einen elegant geschnittenen Anzug aus schreiend pinker Seide, den er vor unseren Augen in einen für das Wüstenklima passenden beigen Leinen Anzug vom gleichen Schnitt wandelte.
Es war auch kein Verkaufsgespräch, mehr eine Bestandsaufnahme der Bedürfnisse der Prinzessin. Nachdem er uns, vor allem mir, eine halbe Stunde Löcher in den Bauch gefragt hatte, was ich ‚nebenbei‘ für meine Dienstherrin ins Arabische übersetzen musste, hielt er seine Hand an den Kopf wie ein Telefon und schien tatsächlich zu telefonieren. Zwei weitere Männer erschienen, der eine eher ein Durchschnittstyp, der seine Intelligenz und Dominanz gut hinter der Maske eines Normalos versteckte, dann ein Riese, der nach ‚Informatiker‘ schrie.
Unser Verkäufer betete eine Reihe von Abkürzungen herunter und die beiden Männer sahen uns durchdringlich an. Der Große war es, der nun sprach:
„Wir reden uns alle nur mit Vornamen oder Spitznamen an, also ich bin Hans, zuständig für Sicherheit im Allgemeinen und speziell IT-Sicherheit und das ist Manfred, der die Software für Designs federführend überwacht.
Wir kennen natürlich unsere Kundin aus der Presse und ihre Probleme, dazu was sie Detlev geschildert haben. Diese Frau ist uns sympathisch, vor allem was sie vertritt. Um das zu erreichen, was sie erhoffen, werden sie mit den Sicherheitspaketen, die wir anbieten, nicht sehr weit kommen. Weiter als mit herkömmlicher Herangehensweise, aber nicht so weit, wie es möglich ist!“
Ich schaute dem großen Mann, der einen polterten Bass hatte, verwirrt ins Gesicht.
„Nun, machen wir es kurz, um eine für ihr Problem maßgeschneiderte Lösung zu schaffen, müssten sie und die Prinzessin wenigstens acht Wochen hier vor Ort bleiben. Wir haben eine VIP-Wohnung für solche Zwecke.
Das andere ist, das auch sie einen Naniten Anzug bekommen sollten und zugleich vollen Zugriff auf den Anzug der Prinzessin haben sollten, so das im Gefahrenfall nicht die Prinzessin die Änderung an der Konfiguration vornehmen muss, um ihr Leben zu schützen, sondern sie es können.
Das bedeutet aber auch, das die Dame ein gewisses Training braucht.
Beispiel: sie besuchen eine Oper oder Gala, die junge Frau trägt eine elegante Abendrobe mit entsprechenden Schuhen und Absatz. Sie wird angegriffen, sie setzen den Anzug in Verteidigungsmodus, was auch bedeutet, dass die Schuhe plötzlich flach werden. Sie muss das automatisch ausgleichen können, damit sie nicht fällt.“
Ich schluckte, ich verstand grob worauf sie hinauswollten, aber was es wirklich bedeuten würde, wurde mir erst am nächsten Morgen bewusst.
Es dauerte zwei Stunden bis die Assistentin der Prinzessin die acht Wochen freigeschaufelt hatte. Nur wir drei würden auf dem Gelände bleiben, die anderen vier Leibwächter bekamen bezahlten Urlaub, in dem sie sich in einem kleinen Hotel in der Nähe in Bereitschaft halten mussten.
Ich hatte mich zuerst gesträubt meine Kollegen ziehen zu lassen, aber es war eine Bedingung der Firma und Hans konnte mich überzeugen, wie sicher das Gelände war. Es endete damit, das seine Sicherheitsfirma in Riad den Palast der Prinzessin in den nächsten zwölf Monaten auf den Kopf stellte und das Sicherheitssystem komplett modernisierte. Was mich hinterher am meisten wunderte, wie sehr man auf Menschen setzte, um von ihnen das Überwachungssystem kontrollieren zu lassen. Damit meine ich sowohl Menschen in einem Kontrollraum als auch Menschen, die Wach-Runden drehten. Er hat es sehr gut demonstriert, in dem er mit mir durch einen Gang im Palast ging und wir gleichzeitig auf unseren Tablets den Live Feed der Kameras schauten. Er hatte zu dem Zeitpunkt keinerlei Passwörter und doch schaffte er es irgendwie, uns von den Bildern verschwinden zu lassen, ohne das ein Alarm ausgelöst wurde. Meine Aufregung wurde dadurch gedämpft, dass er mir erklärte, wie er es gemacht hatte und das nach seinem Wissen nur fünf Personen aus dem Vorstand ihrer Firma dazu in der Lage waren.
Wir bekamen unsere Anzüge, nachdem es geklärt war, das wir die Zeit hatten. Wir drei, um genau zu sein, die Assistentin, die irgendwie auch ihre einzige Vertraute und Freundin war, die Prinzessin und ich.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass auch sie Naniten bekam. Manfred und eine junge Frau, die als Flummi vorgestellt worden war, waren die Personen, die dabei waren, als wir die Naniten-Anzüge bekamen.
Warum die Frau Flummi genannt wurde, wurde mir innerhalb weniger Sekunden in ihrer Gegenwart bewusst. Sie war kompetent und ihr fröhliches Wesen war angenehm, aber ihre Unfähigkeit, länger als eine halbe Sekunde an einem Ort zu bleiben, zeigte, dass sie hyperaktiv war.
Sie kümmerte sich um die beiden Frauen und ich wurde von Manfred versorgt. Die Frauen bekamen Zugriff auf die gegenseitigen Naniten, um die Optik zu manipulieren. Ich bekam notwendigerweise wesentlich weiterreichende Rechte bei den Damen, sogar mehr, als die Damen bei ihren eigenen Outfits hatten.
Manfred übernahm es, uns in die grundlegenden Features und deren Bedienung einzuweisen. Das dauerte in etwa drei Stunden, was wegen der Entdeckung des Designkataloges durch die Damen die doppelte Zeit war, als meiner Meinung nach notwendig. Ich konnte mich trotzdem nicht beschweren, was wir Männer zu sehen bekamen, waren wunderschöne Versionen aus ‚tausend und einer Nacht‘, wobei es eher die Disney-Variante war, sehr brav und doch sexy.
Danach verabschiedete sich Manfred von uns, indem er uns zu der Wohnung brachte. Sie war für die Verhältnisse der Prinzessin eher klein, aber sehr elegant und geschickt eingerichtet. Eine kleine Teeküche gab es, nur eine richtige fehlte. Wir hatten es uns gerade mit einer Tasse hingesetzt und sprachen über die letzten Stunden, als wir durch ein überraschend altmodisches Klingeln eines Telefons aufgeschreckt wurden.
Es war eine Einladung zum Essen, wir sollten alle Mitglieder des Vorstandes kennenlernen und deren Familien.
Es war eine merkwürdige Erfahrung, vor allem für die beiden Frauen aus Arabien. Zum einen, wie offen die verschiedenen Paare mit ihrer Liebe umgingen, wobei es bei Manfred kein Paar war, sondern eher ein kleiner Harem mit zwei Frauen.
Dann die Partnerin von Hans, eine beeindruckende Persönlichkeit, die offen zugab, einmal ein Mann gewesen zu sein. Ihr Sohn war auch da, der gerade an der Uni Köln Informatik und Naniten-Technologie studierte. Dann die beiden Frauen, von denen ich nur die Spitznamen erfuhr ‚Numero Uno‘ und Flummi, Gott waren die beiden verspielt.
Wir waren Gäste bei einer ungewöhnlichen, aber normalen Familie. Es war etwas, was die Prinzessin so nicht kannte.
Manfred war eindeutig nach außen hin der Boss, aber zugleich waren alle gleichberechtigt, zumindest was ihre Aufgaben in der Firma betraf, welche zu meiner Überraschung eine Genossenschaft war. So übernahm er auch unsere Begrüßung und sagte bevor das Essen kam: „Die Speisen, die nicht auf schwarzen Porzellan serviert werden, sind Halāl, unser Koch hat sich wirklich Mühe gegeben, ihnen trotzdem deutsche Küche zu bieten. Soviel wir wissen, waren sie noch nicht in unserem Land.“
Die Prinzessin freute sich wie ein Kleinkind über diese Geste. Ich freute mich über die gegrillte Schweinshaxe, die direkt vor meiner Nase abgestellt worden war.
Die nächsten Minuten hörte man nur das Scheppern von Besteck auf Geschirr, Gott wie hatte ich es vermisst ein gutes Stück Schwein zu essen.
Dann wurde ich Zeuge eines informativen Gesprächs. Der jüngste am Tisch sprach Manfred an: „Du Manfred, das mit Martina wird immer ernster, ich denke es wird Zeit.“
Der Angesprochene grinste den jungen Mann an und antwortete: „Du willst doch nur, das sie in Naniten steckt und du mit ihr spielen kannst, wann immer du willst!“
Danach folgten einige sehr bissige, um nicht zu sagen bösartige, Kommentare der reifen Schönheit neben Manfred. Was den Studenten etwas in Verlegenheit brachte und ich war froh, dass die Prinzessin kein Deutsch konnte.
„Prinzessin, hüte deine Zunge.“, warnte Manfred die Frau in einem überraschend scharfen Ton.
„Und?“, stellte sie seine Autorität infrage.
Es schloss die Augen und die Frau wurde rot und hatte eine seltsame Mischung aus Gequältheit und Lust im Gesicht.
„Da hat aber nun jemand den Arsch voll, die Glückliche“, kam es von Hannelore, nicht ohne Neid und Schadenfreude.
Nun schloss Hans seine Augen und Hannelore wurde zwar nicht rot, hatte aber denselben Gesichtsausdruck.
Es dauerte eine Zeit, bis ich begriff, was hier gerade passiert war. Alle im Raum trugen Naniten-Anzüge und scheinbar wurden einige davon nicht vom Träger gesteuert. Mit dem Kommentar ‚Den Arsch voll‘ konnte ich erst nichts anfangen, allerdings fiel ich fast vom Stuhl, als es mir bewusst wurde und konnte diese drei Worte nur wie ein Mantra wiederholen.
Das Ende vom Lied war, dass ich das der Prinzessin erklären musste. Warum das so gekommen ist, erfuhr ich später. Hans und Manfred hatten es so geplant, wobei der Auslöser zufällig, aber wahrscheinlich war.
Was mich zu diesem Zeitpunkt am meisten verwirrte, war das Glitzern in den Augen meiner beiden arabischen Schönheiten, als sie verstanden hatten, was geschehen war.
Zum Abschluss des Essens erhielten wir eine Art Stundenplan für unsere Ausbildung. Lisa, die zweite Partnerin von Manfred würde am nächsten Morgen die Ausbildung für uns drei weiterführen.
Diese erste Woche hatten wir immer zusammen Unterricht, oft mit einem Mitglied des Vorstandes, aber auch viele Spezialisten wurden herangezogen.
Was die beiden Frauen am meisten begeisterte, dass sie die Möglichkeit hatten, wirklich alles an ihrer Erscheinung selber zu steuern und sogar zu entwerfen. Ich war zuerst nicht so begeistert, was unser Lehrer Manfred bemerkte und mir schmunzelnd etwas zeigte, woran ich nie gedacht hätte. Er bat die beiden Damen, sich Rücken an Rücken in den Raum zu stellen und ließ über mich ein Programm in ihre Naniten laden. Plötzlich stand dort eine große Marmorsäule, in der die beiden Frauen nicht zu entdecken waren. Da verstand ich, wie wichtig es war, sich wirklich mit den Möglichkeiten auseinander zu setzen.
Als ich die beiden wieder befreite, beschwerten sich die beiden Frauen darüber, dass sie fixiert und geknebelt worden waren. Manfred erklärte ihnen, das es ihm leid tat, aber es im Notfall besser so wäre, denn die Säule sei nicht vollkommen schalldicht und auch nicht dagegen gefeit umzufallen, wenn sie sich darin bewegten.
Als sie das verstanden hatten, waren sie nicht mehr ganz so wütend und ich versprach, so etwas nur im absoluten Notfall einzusetzen. Was Yara, die Assistentin der Prinzessin, zu einem kaum hörbaren: „Schade“ in Arabisch verleitete, danach schlug sie sich mit hochrotem Kopf die Hand vor den Mund.
Manfred lächelte wissend, ohne darauf einzugehen und die Prinzessin schien noch zu aufgeregt zu sein, um es mitbekommen zu haben.
Es gab keinen Tag, wo wir nicht ausgebildet wurden, allerdings bemühte man sich, die Ausbildung interessant zu gestalten. So mussten wir am fünften Tag mit der Hilfe der Naniten unser Aussehen komplett verändern und so in die Stadt gehen, um das Museum Ludwig zu besuchen.
Beide Frauen gingen in die Vollen. Lange blonde Haare und moderne europäische Mode, die für sie sehr gewagt war. Ich sah zum ersten Mal die Beine der beiden und ein wenig Ausschnitt an der Brust, sie waren mehr als echte Schönheiten. Die Bräune ihrer Haut dämpften sie auch ein wenig und so waren beide Frauen nicht mehr als diejenigen zu erkennen, die sie eigentlich waren.
Wir sprachen nur Englisch in der Stadt und hatten einen sehr entspannten Nachmittag. Hans hatte uns zwei seiner Sicherheitsleute mit gegeben, die so gut waren, dass selbst ich nicht immer bemerkte, wie sie unseren Schatten spielten. Doch reichte eine vereinbarte Handbewegung aus und sie waren an unserer Seite. Ich brauchte den ganzen Ausflug, um zu verstehen, wie sie es machten. Es war mein Teil der Ausbildung für heute, sie nutzten die Naniten für eine perfekte Camouflage. Ich fragte mich allerdings, wie sie es anstellten, ohne von anderen Menschen dabei bemerkt zu werden. Als wir nach dem Besuch des Museums noch in einem arabischen Restaurant etwas essen gingen und ich die Weibliche von unseren beiden Begleitern danach fragte, kicherte sie nur und meinte, ich würde es noch verstehen.
Drei Tage später hatte ich meinen ersten Einzelunterricht und wunderte mich, wer mein Lehrer war. Ralf hieß der junge Mann. Er sah mir wohl meine Verwirrung an, nahm es mir allerdings nicht krumm.
„Nun Elias, ich habe das Interface entwickelt, das sie gleich zu sehen bekommen.
Manfred und Vater haben vorher etwas ähnliches gebaut, aber ich habe vor neun Jahren begonnen, das Interface und die darunter liegenden Routinen komplett neu für die Naniten zu entwickeln. Seit einem Jahr sind sie nicht mehr Beta und mein Vater hat seinen vollen Segen gegeben, nachdem er mir zwei Jahre lang freundlich, auf seine eigene Art und Weise das Leben zur Hölle gemacht hat. So ist es ein wirklich brauchbares Stück Software geworden.“
„Neun Jahre, wie alt warst du damals, zwölf?“
„Nein, fünfzehn und es ist nervig vor jeder Disko, wo ich nicht Stammkunde bin, den Ausweis zücken zu müssen.
Es hat allerdings auch seine Vorteile beim anderen Geschlecht, sie meinen ich wäre harmlos“, das Lächeln, was er beim letzten Satz aufsetzte, machte klar, dass der junge Mann genau wusste, was er wollte, vor allem beim anderen Geschlecht.
Dann aktivierten wir die Oberfläche, von der er sprach, es war ein Feature, was die beiden Frauen nicht besaßen. Plötzlich erschienen zwei Pfeile im Blickfeld, sie zeigten in die Richtung, in der sich die beiden Frauen befinden sollten. Was mich wunderte, dass jeder Pfeil eine leicht unterschiedliche Zeitangabe hatte. Die Nachfrage gab mir die Erklärung: „Es ist eine Art passives System. Wir nutzen Naniten, die sowieso defekt sind und wandeln sie in Staub um, der verschlüsselt die aktuellen GPS-Koordinaten mitteilt. Immer wenn ihr Anzug mit so einem Staubkorn in Kontakt gerät, wird die Position upgedated.
Es ist uns kein Mechanismus bekannt, der den Schlüssel brechen kann, es ist ein Matrix basierter dreidimensionaler Schlüssel, der ein Gigabyte an Daten verbraucht. Nur wir besitzen die Technologie für das Sammeln und Entschlüsseln der Staubkörner. Da es sich um normalen Kohlenstoff handelt, ist es auch mit diesem Wissen schwer, dieser nur wenige Mikrogramm per Stunde erzeugenden Spur zu folgen.“
Diese Leute sind wirklich paranoid.
„Sie haben außerdem die Möglichkeit, gezielt ein Peilsignal zu starten, wenn notwendig und sicher. Das sollten sie allerdings nur selten machen, damit niemand per Zufall die Frequenzen herausfindet und die Prinzessin oder ihre Assistentin anpeilen kann!“
Ich nickte zustimmend, die Leute wussten, was sie machten. Was dann folgte, war irgendwie das schwerste an Ausbildung, was ich je in meinem Leben hinter mich bringen musste. Es war der Grund, warum Hans und Manfred am ersten Abend die Augen geschlossen hatten, es machte es einfacher, aber ich war Leibwächter und ich musste es mit offenen Augen schaffen. Die Vorstellung war einfach, aber das Umsetzen die Hölle. Nur in Gedanken, ohne die Hand wirklich zu bewegen, den Punkt verschieben, der als Hilfestellung in meinen Augen entstand und die Klicks durch rein gedankliche Befehle auslösen.
Ich hatte schlimme Kopfschmerzen von den geistigen Anstrengungen, als ich meinen ersten Erfolg hatte. Der junge Mann saß die gesamte Zeit an einem Monitor und kalibrierte und optimierte die Programme, die meine Gedanken zu der Maussteuerung umsetzten.
„Wow, sie haben einen neuen Rekord aufgestellt! Ich zähle nicht, da ich die Steuerung entwickelt habe und es währenddessen erlernt habe. Flummi war bisher die Schnellste und eine der wenigen, die es mit offenen Augen gemeistert haben. Sie haben sie um 23 Stunden in der Kalibrierung geschlagen, sie haben nur fünf gebraucht.
Machen wir Feierabend, sie sehen nicht nur erschöpft aus, auch ihre Messdaten zeigen das an. Ich soll ihnen noch sagen, um acht im Speisesaal.
Ich muss mit Vater klären, wer sie Morgen ausbildet, denn mein Teil ist hiermit drei, eher fünf Tage schneller als geplant!“
Ein Mitarbeiter brachte mich wankend in unsere Wohnung und dort fiel ich einfach in das Bett und wurde erst Stunden später von Yara geweckt, zum Glück hatte auch sie den Termin für das Essen erhalten.
Es war ein erfreulicher Ausblick, als ich meine Augen aufschlug, wie gern wäre ich in diesem wunderschönen braunen und tiefen Tal ihrer Brüste versunken, das ich vor mir sah. Als ich wach war und mich aufrichtete, verschwand es sehr zu meinem Missfallen unter einer schlichten weißen Bluse, die perfekt zu ihrem Businesskostüm passte, dessen Jackett verhinderte, dass ich mehr zu sehen bekam.
Beide Frauen trugen praktisch dasselbe Kostüm, wobei das von Yara wesentlich schlichter wirkte und so der Prinzessin den größeren Auftritt überließ.
Heute gab es Fisch, Forelle, um genau zu sein, dazu Süßkartoffeln und Blattsalat. Eher schlicht im Vergleich zu unserem ersten gemeinsamen Essen, aber von einer perfekten Qualität und der Geschmack war Wahnsinn. Ich gönnte mir ein halbes Glas Weißwein dazu, meine Begleiterinnen liebäugelten auch damit, ließen es aber dann sein, sie folgten dem Koran.
Nach dem Essen zogen wir uns zu siebt in einen kleineren und heimeligeren Raum zurück. Unsere Gegenüber waren Manfred, Hans, Lisa und Ralf. Ralf teilte kurz und bündig meinen Erfolg mit und das ich beim Erlernen der Funktionsweise der schnellste von 180 Personen mit diesem Interface war.
Hans sprach daraufhin leise mit Manfred und scheinbar wälzten sie immer wieder ihre Kalender, bis sie zu einer Einigung kamen.
„Elias, Hans und ich werden die nächsten Tage deine Ausbildung vorantreiben, das du allerdings so schnell diese Technik gemeistert hast, bringt unseren Plan etwas durcheinander.
Du wirst die nächsten Tage hin und wieder alleine üben müssen, wobei du nicht alleine wirst sein, aber die Leute haben nicht das Wissen und die Berechtigungen wie wir.
Was ich damit sagen möchte, du musst vorsichtig sein, gerade am Anfang kann man sich selbst schnell überfordern! Wir werden versuchen immer jemanden zur Verfügung zu stellen, der so was erkennt, aber die es wirklich können, sind die nächsten Tage fast komplett ausgebucht.“
Ich nickte verstehend und ein wenig eitel, aber auch verlegen über meinen Erfolg.
„Nun zu etwas anderem, was ihnen Prinzessin und Yara, so noch nicht bewusst sein wird. Elias hat, als Bodyguard von ihnen, eine volle Freigabe auf ihre Anzüge erhalten!
Das heißt, er kann sehen im welchem Zustand sich der Anzug befindet, also auch was sie tragen, jede Schicht!
Zum anderen sieht er jederzeit alle Körperdaten von ihnen, er kann sie zum Beispiel darauf hinweisen, dass sie in den letzten Tagen ab- oder zugenommen haben. Wann ihr Herz schneller schlägt oder ausgesetzt hat.
Es scheinen triviale Informationen, aber zusammen mit den Fähigkeiten des Anzuges, ergeben sich daraus Möglichkeiten. Zum Beispiel wird er sie ohne Probleme von einem Turm der Petronas Towers zum anderen werfen können und sie nur zwei Stockwerke tiefer sicher landen können.
Das sind übrigens 60 Meter Strecke in 170 Meter Höhe.“
Gott, was war der Mann für ein Sadist, dieses liebevolle Lächeln dabei und dieser Ton, als wäre so was das Normalste der Welt. Er hatte recht, so etwas konnte der Prinzessin das Leben retten, aber es so zu servieren?
Nun sprach Hans wieder, das Lisa die nächsten drei Tage zusammen mit Hannelore für die Ausbildung der beiden Damen zuständig sei.
Sie sollten sich an die Geschwindigkeit ihres Beschützers anpassen, ab Morgen wird er immer wieder in die Kleidung der beiden eingreifen, sie müssen lernen, dass es vollkommen normal für sie ist, wenn sie plötzlich vom Abendkleid in den Schutzanzug wechseln.
Elias, du kannst über W-Lan einen permanenten Status der beiden erhalten, was im Notfall allerdings nicht empfehlenswert ist.
Morgen, zehn Mal in den Schutzanzug, ohne Vorwarnung für die beiden, allerdings nur wenn sie sitzen. Danach solltet ihr, sobald der Unterricht vorbei ist, in die Folterkammer gehen und Matten auslegen, dann im Stehen und Keilabsätze zu flach, während ihr trainiert!“
Die Kerle hatten einen guten Humor, eine Sporthalle offiziell auf der Karte als Folterkammer zu bezeichnen.
Ich nickte zustimmend, nahm mir vor, es sogar noch öfters geschehen zu lassen.
Ich wollte wissen, wie ich an die erwähnten Daten kam und versteifte mich, während ich mich darauf konzentrierte, die virtuelle Oberfläche zu bedienen. Ralf half mir, schneller zu finden, was ich suchte.
„Das Icon, oben rechts, mit zwei stilisierten Menschen.“
„Danke“, kam es Sekunden später von mir und schon hatte ich die beiden Frauen vor meinen Augen.
Beide hatten wirklich hübsche Unterwäsche gewählt, wobei bei der Prinzessin eindeutig das arabische Erbe durchschlug.
„Goldene Unterwäsche ist echt dekadent!“, murmelte ich leise auf Arabisch und neben mir wurde eine Frau rot und eine andere kicherte sanft.
Sekunden später hauchte die Prinzessin: „So gibt es einen Mann, vor dem ich keinerlei Geheimnisse mehr habe.“
Die nächsten Tage waren wirklich anstrengend, es ging hauptsächlich darum, gewisse Funktionen automatisch auszulösen, so dass ich reagieren konnte, bevor ich mir bewusst wurde, warum es notwendig war.
Am ersten Tag landeten die zwei 53 Mal im Schutzanzug, am zweiten etwas mehr als dreißig Mal und am dritten nur acht Mal. Es gab ein Muster, das mir erst am dritten Tag auffiel, immer wenn sie Hosen oder flache Schuhe gewählt hatten, landeten sie im Schutzanzug, so kam es, das sie diese immer seltener wählten.
Jeden Spätnachmittag trafen wir uns zum Training in der Folterkammer. Inzwischen konnten sie im Stehen den Übergang zwischen Heels und Schutzanzug ohne Probleme meistern. Eine leichte Veränderung in der Struktur an der Ferse teilte ihnen mit, dass es passieren würde und so konnte das Gehirn automatisch reagieren.
Am darauf folgenden Tag hatten wir zusammen Training mit Lisa. Was diese Frau beherrschte war verblüffend. Ihre Schuhe und Kleidung änderten sich zufällig, während sie locker auf einem Laufband marschierte. Ihr Kommentar war nur: „Zehn Jahre tägliches Training!“
Sie gab den beiden Frauen viele nützliche Hinweise und meinte zu mir: „Sei gemein, ihr Leben kann davon abhängen, stecke sie in zwanziger Absätze und dann gehe auf sechser und dann wieder in die Höhe, nur um unvermittelt in den Schutzmodus zu wechseln.
Wenn sie lernen, sich unbewusst in jeder Höhe perfekt zu bewegen, ohne dass sie wissen, was sie gerade tragen, wird es funktionieren.“
Ich hielt mich an ihren Rat und innerhalb der nächsten vier Stunden hatten die beiden Frauen jeweils mehr als 600 unterschiedliche Schuhe an. Natürlich sind sie regelmäßig hingefallen, aber es weckte ihren Ehrgeiz und sie machten einen Wettstreit daraus, wer am längsten nicht stolperte.
Beide trugen Jogginganzüge, was nie zu den Schuhen passte, außer wenn die Schutzfunktion in Kraft trat. Zwei in mattem Schwarz verschweißte schöne Frauen.
Am Nachmittag gab es wieder getrennten Unterricht. Ich fuhr mit der Frau, die uns schon ins Museum begleitet hatte, zu einem Schießstand. Während der Fahrt erfuhr ich, dass sie beim KSK gewesen war und bei einem Einsatz schwer verwundet worden war. Wie schwer, zeigte sie mir, als wir aus dem Wagen ausstiegen, ihre Beine verwandelten sich in große Räder und sie raste mit einem Affenzahn davon. Ihre Beine bestanden aus Naniten. Ich wollte nicht wissen, wie ergeben sie dem Vorstand war.
Es war eine völlig neue Erfahrung, mit Hilfe der ‚ER‘ Schusswaffen zu nutzen. Die Schussbahn jeder Kugel konnte im Detail eingeblendet werden, dann gab mir meine Trainerin, eine Uralte und verbeulte Pistole. Die ‚ER‘ sah den leicht verzogenen Lauf und wies mich darauf hin. Selbst mit diesem besonderen Schätzchen war es nicht wirklich schwer, einen Treffer zu landen. Nach dem dritten Schuss hatte ich verstanden, wie ich die ‚ER‘ anpassen musste, damit ich traf. Gott, waren diese Anzüge potent und nun verstand ich um einiges besser, warum die Firma sich weigerte, diese an das Militär zu verkaufen.
Zum Abschluss gab es noch etwas Besonderes und einen kleinen Tipp.
Ich stand in dem Schießstand, hielt eine 20 Millimeter Gatling vor meiner Brust und jeder Schuss war ein Treffer. Um mit dem Rückschlag klar zu kommen musste ich eine Art drittes Bein aus dem Rücken entstehen lassen, dazu mehrere Versteifungen der Naniten, dass sie wie ein Exoskelett funktionierten. Scheiße gab das Adrenalin, ich war eine Einmannarmee!
Auf dem Weg zum Wagen gönnte sich meine Lehrerin einen Spaß mit mir und fragte mich: „Willst du wissen, was mein Partner an meinem Neuen Ich am besten findet?“
Ich hätte dem frechen Grinsen mehr Beachtung schenken sollen. Sie formte eine Art Rollstuhl aus, mit ihrem Oberkörper als Rückenlehne. Als ich saß meinte sie nur: „Augenblick, muss nur alles justieren.“
Ich spürte Augenblicke später, was sie damit meinte. Ich saß in einem Ohrensessel, mit ihren Brüsten um meine Ohren. Dann verschloss sich das Gefährt. Wir brauchten nur die halbe Zeit, bis wir wieder auf dem Gelände der Firma waren. Der Wagen würde uns später folgen, dank Autopilot.
Als ich mich mit leicht wackeligen Beinen aus dem besonderen Sitz dieser Frau erhob, bedankte ich mich höflich für diese Lektion. Hans und Manfred, die ein paar Meter weiter standen und scheinbar auf mich warteten, lachten schallend, als ich auf sie zuwankte, die G-Kräfte in den Kurven forderten ihren Tribut.
„Sie ist gut, oder?“
„Ja, es war, als wäre es ihr Körper!“
„Falsch, es ist ihr Körper, das ist eine der Lektionen, den wir dir mit der Busenrakete geben wollten.
Da es für sie eine sehr sinnliche Erfahrung ist, nutzen wir diese Fähigkeit nur selten, aber hier und jetzt war es notwendig, dir etwas bewusst zu machen.“
„Warum nicht auch den Frauen!?!“
Sie schwiegen und stellten mir ohne Worte die Frage: „Beantworte die Frage selbst, du hast alles, was du dafür brauchst.“
Es knirschte fast hörbar in meinem Schädel, denn ich verstand, warum sie mir keine Antwort gaben, es war notwendig, dass ich verstand und nicht wusste.
Dann fügten sich die Details zusammen.
„Das Interface, agiert direkt mit meinen Neuronen, die Frauen nutzen die Tabletts. Ich muss aufhören, den Anzug als externes Werkzeug, sondern mehr als einen Teil meines Körper sehen!“
Die beiden Männer gaben sich einen ‚High-Five‘ und Manfred gab Hans theatralisch eine Ein-Euro-Münze. Danach meinte er: „Elias, hättest du dir nicht noch ein paar Minuten Zeit lassen können, der Kerl zieht mir mit seinen Wetten noch den letzten Euro aus der Tasche.“
Es war der Moment, wo mir bewusst wurde, dass ich gerne mit ihnen befreundet wäre. Sie waren große Kinder, wann immer es ging und hatten Spaß am Leben, aber wenn es hart auf hart ging, wussten sie sich zu helfen.
Sie grinsten wissend, sagten aber nichts.
Es war auch der Zeitpunkt, wo mir etwas anderes auffiel, die Unterwäsche meiner Schutzbefohlenen wurde immer reizvoller.
Ich traf beide Frauen wieder auf den Laufbändern, sie hatten sich heute für Tenniskleidchen entschieden, sie hatten beide die Figur einer Göttin. So maskierten wir wieder zwei Stunden und die Damen bekamen permanent andere Schuhe, nur den Schutzmodus, den konnte ich einfach nicht aktivieren, zu sehr genoss der Mann in mir die Aussicht.
Noch immer stolperten sie, aber es wurde immer weniger, es war schon erstaunlich, zu was das menschliche Gehirn in der Lage ist, wenn man es triezt.
Auf die Bitte des Königs sollten wir heute Abend eine Veranstaltung in Düsseldorf besuchen, irgendetwas mit Japan und Deutschland, so hatte Yara meinen Kollegen Bescheid gegeben.
Mit einer standesgemäßen Limousine von der Botschaft wurden wir kutschiert. Noch im Auto wechselten die beiden Frauen ihre Garderobe, wobei ich mich nicht des Eindruck erwehren konnte, sie machten es, um mich heiß laufen zu lassen, denn keines der Kleidungsstücke war der Etikette einer saudischen Prinzessin entsprechend, einfach viel zu viel Haut und Sexappeal.
Hinter Dormagen reichte es mir und ich schaltete den Schutzmodus an, der immer noch auf seine Art und Weise sexy war, aber wesentlich harmloser, als die durchscheinenden Spitzenteile, die sie als Letztes auffuhren.
Sie kicherten und nickten sich wissend zu, diese Biester. Ich konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln, wusste ich doch, dass sie vorher nie die Möglichkeit gehabt hatten, ihre weibliche Wirkung zu erproben.
Ich gab ihnen dreißig Sekunden vor der Ankunft, um aus dem Schutzmodus in ihre Abendroben zu wechseln. Schweres Atmen war die Reaktion, als ich sah, was sie unter den modernen Kleidern einer Designerin aus Riad trugen, das war nicht jugendfrei.
Laut der Prinzessin war der Abend ein voller Erfolg, ich allerdings war froh, nach diesem anstrengenden Tag im Bett zu liegen. Nur an Schlaf war nicht zu denken. Ich hätte die ‚ER‘ auch anweisen können, die Informationen über die beiden auszustellen, aber zu sehen, das beide die Korsetts und Strümpfe mit ins Bett nahmen und es sich dann selbst machten, war etwas, dem ich heute nicht widerstehen konnte.
Ich schlief ziemlich befriedigt vor den beiden Frauen ein.
Am nächsten Morgen wurde ich als Erster wach und holte das Essen rein, das im Flur bereitstand. Der Service war sehr effektiv und ließ keine Wünsche offen. Ich hatte gerade die Tasse mit dem Tee an den Mund geführt, um meinen ersten Schluck zu nehmen, als ich die beiden in Ihrem Bereich tapsen hörte. Ich war zum Glück durch meine ‚ER‘ schon vorgewarnt, sonst hätte ich mich jetzt verschluckt, als sie erschienen. Beide trugen noch immer die Unterwäsche von gestern und ein dünnes Seidennachthemdchen darüber. Da wollte jemand meine Standhaftigkeit testen.
„Wenn Ihr nicht schnell etwas weniger Aufreizendes tragt, werdet Ihr den Tag in der Schutzausführung verbringen!“
Beide schmollten, aber ließen einen passenden Bademantel erscheinen, der zumindest Ihre reife Weiblichkeit verdeckte. Sie waren wie Teenager in der Pubertät, obwohl sie beide schon 33 waren. Ich konnte ihnen nicht böse sein, da ich wusste, wie sie aufgewachsen waren.
Nach dem kleinen Frühstück verschwanden die beiden, um sich frisch zu machen, was dank der Naniten mehr eine Gewohnheit als Notwendigkeit war
Heute Morgen hatte ich wieder Waffentraining, wobei mich bei der Abfahrt eine Überraschung erwartete, zwei große Kugeln mit Naniten. Ich musste mir mit ihnen mein eigenes Gefährt erschaffen und durfte dann meiner Trainerin folgen, was eine Spaßige und sehr spannende Querfeldein-Tour wurde. Heute trainierte ich nicht das Benutzen der Waffen mit ‚ER‘, sondern auch, wie ich die Naniten wirklich für alles nutzen konnte. Es war der Spielzeugtraum eines jeden großen Jungen.
Nachdem wir mit dem Schießtraining durch wahren, sagte meine Trainerin: „Elias, Hans kommt her, es scheint etwas Schwerwiegendes zu sein.“
Ich nickte und spielte solange mit den Naniten, bis er kam. Die schwere Cross-Maschine, die mich zu einer Art Zentaur machte, war etwas worauf ich stolz war.
Hans grinste, als er aus seinem Sportwagen stieg und mich als Motorrad durchs Gelände fliegen sah, so selten hatten die Räder Bodenkontakt.
Als ich vor ihm bremste, wurde sein Gesicht schlagartig ernst.
„Der König wird spätestens in 18 Monaten sterben, es ist Krebs, unheilbar!“, war die Bombe, die er mir servierte.
„Woher weißt du das?“
Er gab mir einen Datenträger, den der Anzug sofort auslas und ich verstand. Er hatte alles im Umkreis des Königs gehackt, es war ein Teil seines Auftrages, das Umfeld der Prinzessin zu sichern. Er nahm wie erwartet seinen Job sehr ernst und war darauf gestoßen, als er analysierte welchen Ärzten man nicht trauen sollte.
„Warum mir und nicht der Prinzessin?“
„Öffne den zweiten Bericht!“
Es war seine Analyse der Sicherheitslage und sie war noch schlimmer als ich gedacht hatte. Wie schon vor 50 Jahren ging es um das schwarze Gold und es waren wie immer dieselben Verdächtigen. Sie hatten geschickt alle geschmiert und wollten, sobald der König tot war, in dem erwartungsgemäß folgenden Chaos die Prinzessin verschwinden lassen und eine Marionette einsetzen. Sie wussten, das sich die Prinzessin nicht so schnell von außen beeinflussen ließ. Die Prinzessin hatte neun Verlobte verloren, derer sieben sie selber den Richter auf den Hals gehetzt hatte. Alle sieben war korrupt und wollten die Prinzessin nur als Trittbrett zum Thron, um ihre Machenschaften noch zu vergrößern. Sechs wurden hingerichtet und einer konnte fliehen. Gerüchteweise hatte er sich in der Mongolei niedergelassen oder in Südamerika. Die anderen beiden waren in Ordnung, soweit es sich um Prinzen handelte, allerdings waren sie einigen Hardlinern ein Dorn im Auge, da sie ihrer Frau die Arbeit des Regierens überlassen hätten. Sie starben beide bei Terrorakten. Einer wurde Gerüchten nach sogar von ihrem kleinen Bruder befohlen.
Ich verstand nun auch, warum er mich und nicht die Prinzessin informiert hatte. Damit sie überleben konnte, mussten wir diese Ausbildung abschließen und Hans den Palast technisch auf Vordermann bringen. Ich nickte nachdenklich und bedankte mich aus ganzen Herzen.
„Gut, wir beide ziehen jetzt in die Stadt und besaufen uns ganz offiziell und schaffen so einen Weg, deine Prinzessin und ihr Reich zu retten.“
„Häh?“
Lachend mischte sich nun meine Trainerin ein: „Glaub ihm jedes Wort, aber lege es auch in eine Goldwaage.
Ich habe nach meinem Unfall von ihm ein ähnliches Gesprächsangebot bekommen und ich bereue nichts. Er wird dir etwas zu deinem und seinem Vorteil anbieten, es wird nicht billig, aber es wird es Wert sein!“
Verwirrt ließ ich die Überschüssigen Naniten die Form eines Diplomatenkoffers annehmen und stellte ihn in den Kofferraum. Anerkennend nickte der große Mann und faltete sich in das niedrige Gefährt.
„Ein bevorzugtes Lokal?“
„Nein, das eine, was ich aufsuchen möchte, würde sich nicht für ein Gespräch eignen!“
Er fuhr selbst, nicht indem er den Joystick berührte, sondern mit einem Kabel, das sich von seinem eleganten Anzug mit der Konsole verband. In den Fenstern wurde seine ‘ER‘ eingeblendet und ich erkannte, dass er nebenbei eine Leerstunde hielt. Wie es seine Art war, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Während der Fahrt erklärte er mir, warum er und die Firma sich entschlossen hatten uns zu helfen. Was für Füchse, die Technologie, die sie benutzt hatten, meiner Schieß-Trainerin wieder Beine zu geben, war hier in Europa nur geduldet und würde wohl in den nächsten Monaten komplett verboten, zumindest die Forschung daran. Was er sogar nachvollziehen konnte, bei dem Missbrauchspotential.
Die meisten Länder, wo die Forschung mit dieser Technologie, er nannte sie Neuro-Naniten, erlaubt wäre, würde ein Forschungslabor von ihnen mit Kusshand nehmen, allerdings unter starker staatlicher Aufsicht, was gleichbedeutend damit war, das diese Staaten sich eine Kopie ziehen würden.
Etwas, was die Firma aus ethischer Sicht nicht akzeptieren wollte. Als ich fragte warum lachte er bitter.
„Eine Diktatur hat etwas Ähnliches vor drei Monaten aus Phillips Mess-Naniten und Nerven-Überbrückern entwickelt, nur sie haben es benutzt, um einige Rebellen umzuprogrammieren, du hast sicherlich von dem Massaker gehört!“
Scheiße, 90 tausend Tote, davon wenigstens 3000 Kinder. Jetzt verstand ich die Vorsicht.
„Ok, ihr wollt aber die Forschung in dem Bereich nicht aufgeben?“
„Nein, dein Zentaur von eben wäre ohne sie nicht möglich, oder die 120 Tausend Querschnittsgelähmte, denen wir in den letzten 18 Monaten das Gehen wieder ermöglicht haben.
Diese Möglichkeiten sind einfach zu wertvoll, um sie liegen zu lassen, zugleich sind solche Naniten der einzige Schutz gegen Angriffe wie in Südamerika.
Alleine aus Selbstschutz sollten wir über dieses Wissen verfügen, selbst wenn wir keine Produkte zum ‚Geld verdienen‘ daraus bauen!“
„Nun, was ist das, was ich trage?“
„Um ehrlich zu sein, ein Prototyp zum Selbstkostenpreis, wobei die Entwicklungskosten nicht eingerechnet sind!
Wir müssten dann wenigstens noch eine Null dran hängen, da hätte selbst dieser Herr Papa die Segel gestrichen.
Nun, wir verkaufen die Teile nicht an jeden, vor allem nicht an solche bei denen wir Ehetischprobleme sehen. Die Prinzessin hat diese Möglichkeit nur aus drei Gründen von uns bekommen, sie ist schützenswert, denn es ist wahrscheinlich, dass sie ihr Land auf einen besseren Weg führt. Du bist ein Mensch, der getötet hat. Drei Mal und immer mit dem Hintergrund, eine akute Gefahrensituation zu bereinigen und so die Sicherheit vieler durch den Tod einzelner sicherzustellen.
So wissen wir, dass du Allmacht-Gefühlen relativ sicher gegenüber stehst.“
Ich musste schlucken, 25 Milliarden EURO, für die drei Anzüge und die Schulungen, meine Informationen über die Firma müssen an einigen Ecken sehr falsch gewesen sein. Dann das er wusste, das ich während meiner GSG9-Zeit zwei Mal Leben beenden musste, war vor dem Kerl denn kein Server sicher?
„Zu eins, ja vor mir ist kein Server sicher, selbst die, die nicht am Internet hängen.
Zu zwei, die Berichte, die du bekommen hast, waren mit die besten, die seit vier Jahren über unsere Firma gemacht wurden und doch viel zu klein angesetzt, selbst wenn du die Werte doppelst, ist das noch viel zu gering.
Da es zu unserer Firmenpolitik gehört, keine Steuern zu hinterziehen, ist es verdammt schwierig, die Umsätze zu verbergen.
So haben wir Wege gefunden, das ist allerdings der Bereich, wo Lisa und Melanie die meiste Zeit reinstecken. Aktuell können wir uns kein Monopolverfahren leisten. Wenn mein Sohn, Mellanies Zwillinge und die Tochter von Manfred und Lisa und der Sohn von Manfred und Anna ihre eigenen Firmen in der Genossenschaft haben, werden wir wieder mit offeneren Karten spielen können.“
Ich schüttelte den Kopf und versuchte zugleich zu begreifen, was ich gehört hatte und was dieser Mann im Verkehr machte. Ganz nebenbei hatte er neun Kletten entdeckt und drei verschiedenen Geheimdiensten zugeordnet. CIA, die Russen und Indien.
„Ihr wollt also nach Saudi-Arabien umziehen, wenn die Prinzessin an die Macht kommt?“
„Nein, wir wollen nur einige bestimmte Bereiche auslagern, hauptsächlich Forschung und ein paar bestimmte Typen, wo es einfacher ist, sie in dem heißen Wüstenklima herzustellen!“
Ich nickte, das machte wirklich Sinn.
So, wo das geklärt ist, werden wir einen trinken gehen und damit dir Blindfisch mit deinen Frauen helfen. Wenn du nicht aufpasst, werden sie dich noch in ihrer Erotik garen.
„Woher weißt du?“
Er sagte kein Wort, in der ‚ER‘ des Wagens entstand das Bild der beiden Frauen, die wie ich in Ausbildung waren. Wann hatte er begonnen, die Informationen abzugreifen?
Er lachte, als er meinen entsetzten Blick sah.
„Nun, ich bin einer der Entwickler und ich bin einer deiner Ausbilder und solange die Ausbildung dauert, habe ich Zugriff, danach deaktiviere ich den Account und nur wenn du mich einlädst, werde ich ihn nutzen können.
Manfred lacht sich übrigens über die Situation tot, er hat vor zehn Jahren etwas Ähnliches mit Lisa erlebt, nur das sie wesentlich offener mit ihren Bedürfnissen und Wünschen umgegangen ist!“
Jetzt war ich vollends überfahren.
Wir landeten in einem kleinen Pub in der Innenstadt, den ich nie gefunden hätte, selbst mit Adresse und einer Anleitung. Mein Begleiter war wohl Stammgast, der Wirt nickte ihm nur zu und schaute zu einer Tür am Ende des Raumes auf der ‚Privat‘ stand. Hans nickte und als wir sie erreichten, öffnete sie sich.
In dem Raum saßen sechs Gestalten an acht großen Laptops. Was auch immer sie machten, es wirkte sehr technisch. Selbst in der Cyber-Sicherheits-Abteilung von Landeskriminalamt und ähnlichen Einrichtungen, hatte ich noch nie so viele Terminals gesehen, auf denen Text in solch einer Geschwindigkeit vorbeirollte.
„Gestatten, meine zweite IT-Sicherheitsabteilung, zuständig für Penetrationstest rein auf Softwareseite. Alles ausgesuchte Leute.“
„Jungs, das ist der Mann, dem ihr, somit wir, in Saudi-Arabien den Rücken freihalten, also gebt euch Mühe und gibt es was Neues?“
„Yep, ich habe ein nettes Skype-Video abgefangen und eine Seite war ein Deep-Fake, ich habe sogar die Aufnahmen des Originals!“ meldete ein dürrer Mann, der sogar noch länger als Hans war.
„Geil, wissen wir die passende Nachrichten-Agentur, oder von welcher Zeitung oder ähnlichem es gemacht ist?“
„Yep, wobei es auch in der Heimatsschutzbehörde in den USA knallen wird, wenn das aufkocht. Also werden wir die Verteilung etwas anders machen als gewohnt.“
„Youtube?“
„Google ist eine der wenigen Plattformen, die selbst die CIA innerhalb von 2 Minuten klein bekommt! Da das Video dann innerhalb von fünf bis fünfzehn Minuten offline gehen wird, bereiten wir gerade eine Torrent-Orgie vor, das wird noch was dauern.“
Hans lachte nickend und zog mich zu einem Sofa, das vor lauter Monitoren nicht zu sehen war, als wir den Raum betreten hatten.
Der Wirt kam in den Raum, brachte eine halbvolle Flasche wirklich guten Whiskey und eine Flasche Cola.
„Das braune Zeug ist gegen meinen Durst und das andere ist eine olfaktorische Tarnung, wenn auch *****r.“
Es gab vier Gläser, zwei klassische für den Alkohol und zwei für die Cola. Der Gastgeber schenkte ein, mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit war er nach meinem Geschmack zu knickerig, aber er hatte recht, ich musste nüchtern bleiben.
Die nächste Stunde redeten wir über meine Zukunft und wie sehr die beiden Frauen, die ich begleitete, in mich verliebt seien. Er brauchte eine ganze Stunde, um mich zu überzeugen.
Dann zeigte er mir etwas, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen hätten können, selbst mit dem Wissen, das sie eine Firma hatten, die spezielle Anzüge als Sexspielzeug machten.
Wobei sein Schlusssatz der wichtigste Tipp war: „Sei mutig, sei dreist, sei kreativ. Nimm dir Yara offiziell und mach die Prinzessin glücklich, ohne sie zu berühren.
Und noch was, wir können Gott spielen und Jungfrauen direkt oder indirekt zu Müttern machen!“
Dann stießen wir an und völlig benommen vom letzten Satz, wankte ich wie besoffen zum Wagen. Hans stützte mich, ebenso wankend. Zwei Männer hatten feucht fröhlich Freundschaft geschlossen. Mein Gott, wie gut war er im ‚in die Irre‘ führen.
Als wir in den Wagen stiegen und der Automat startete, um uns zum Firmengelände zu bringen, musste ich Fragen: „Wenn das eben deine Angestellten waren, warum hast du ausgerechnet diesen Laden besucht?“
„Weil sie eben nicht nur meine Angestellten sind, sie sind Freunde aus der Scene, White-Hats, der Laden ist bekannt, dass die White-Hats sich hier treffen und ich dazu gehöre. Kein Geheimdienst der Welt traut sich ohne ausreichenden Grund in diese Höhle.
Sie haben es oft genug versucht und immer bereut. Jedes Mal sind dunkle Machenschaften von ihnen an die Presse gespült worden, sodass ihre Chefs den Hut nehmen mussten. Es ist der sicherste Ort in ganz Europa, neben dem Firmengelände natürlich.
Es ist ein verbotener Ort und das wir zusammen unterwegs waren, besser sind, war ja kein Geheimnis, nur worüber wir gesprochen haben!“, er kicherte wie ein Grundschulkind über einen gelungenen Streich.
Die Ausbildungsrunde meiner Prinzessin und Yara würde genau dann beendet sein, wenn wir auch bei dem Gelände ankamen. Ich kam gerade passend zum speziellen Fitness und Gewöhnungstraining.
Die Frauen waren verwirrt, was mit ihnen auf dem Laufband passierte.
„Das ist eine kleine Strafe für heute Morgen!“
Was beide zum Kichern brachte, denn es zeigte ihnen, wie sehr mir ihr Anblick heute Morgen gefallen hatte. Ich hatte neben einigen hundert verschiedenen Schuhen, heute auch unterschiedliche Kleidung für sie, Oberbekleidung. Für Unterwäsche war es noch zu früh. Allerdings gab es heute zwei Unterschiede zu den letzten Tagen. Zum einen bekamen die beiden immer unterschiedliche Kleidung und Schuhwerk und für jedes Teil musste ich entweder ‚nochmal‘ angeben oder ‚nie mehr‘.
So würde ich schnell und einfach eine Liste erstellen, in was ich die Damen gerne sah.
Hans hatte mir unter anderem erklärt, wie ich den Kleiderrausch der Damen einschränkte, sie würden nur noch aus dem wählen können, wo ich wenigstens zweimal auf ‚nochmal‘ gestimmt hatte.
Jetzt war die Frage, wie sie darauf reagieren würden. Immerhin konnten sie mich noch direkt fragen, wenn sie meinten, sie bräuchten etwas mehr Auswahl.
Sie sagten nichts zu dieser Veränderung ihrer Möglichkeiten, auch nicht als wir am Abend auf dem Weg zu einem Restaurant waren. Manfred und Hans hatten uns zu einem Essen eingeladen. Beide trugen dem Wetter angepasste Sommerkleider aus Leinen und ein schlichtes buntes Seidentuch mit abstrakten Mustern. Was sie allerdings darunter trugen (sie wussten, dass ich es wusste), war waffenscheinpflichtig.
Yara sprach mich an, als wir drei alleine den anderen im Konvoi folgten.
„Elias, es ist beruhigend, das du deine Hand über uns hältst, wir wollen gerne wissen, wie wir dir danken können?“
Ich schluckte, denn so wie sie es betonte, war es mehr als eine zärtliche Hoffnung.
„Was stellt ihr euch vor?“
„Was ist eure Hoffnung?“
„Eine starke männliche Schulter, die uns Frauen durch den Sturm hilft!“
„Dafür bin ich da!“
„Stimmt, aber du machst nicht einfach einen Job, du bist mehr wie ein Vater oder Partner für uns.“
„Yara, rede Klartext, bitte!“
„Wie willst du uns?“
„Wie meinst du das?“
„Wir sind dir dankbar! In den letzten Jahren hast du uns mehrere hundert Mal das Leben gerettet, du hast dein eigenes Leben bewusst in Gefahr gebracht, als du sie vor ihrem Bruder gerettet hast.“
Ich seufzte bei dieser Erinnerung.
„Wir wollen dir etwas Persönliches geben, schenken, denn du hast es verdient!“
„Was meint ihr damit?“, ich ahnte, wohin sie wollten.
„Wir gelten in unserer Heimat schon als alte Jungfern und als nicht mehr verheiratbar, doch wissen wir, dass du uns absolut attraktiv findest.“
„Ihr seid beide wunderschöne Frauen, aber ich weiß immer noch nicht, wo ihr hin wollt!“
Ich ahnte es, aber sie sollten es sagen, damit ich mir sicher sein konnte. Ich konnte im Rückspiegel sehen, wie sie nervös wurden und sich gegenseitig Kraft gaben, indem sie sich die Hände hielten.
„In den letzten Tagen haben wir etwas kennengelernt, was wir bisher nicht kannten. Wie es sich anfühlt, eine Frau zu sein, eine Frau, die eine echte Sexualität hat!“ Sie wurde rot, ich kam mir fast schäbig vor, sie weiter zu bedrängen, aber es war notwendig. Ich schwieg und überlegte, was sie meinten. Beide Frauen hatten Nylons, Strapse und ein elegantes BH- Höschen-Set wie aus Seide gewählt. Das war eine Möglichkeit, aber die möglichen Konsequenzen machten mir Angst.
Nun brach die Prinzessin das Schweigen: „Elias, du kannst bestimmen, wie wir dir gefallen, tue es!“
„Und dann? Das ist, wie einem Hungernden hinter einer Scheibe ein Festmahl zu zeigen.“
„Nicht nur für dich, Elias!“, kam es von Yara. Die Stimme war fest und doch hörte ich ihre versteckten Tränen.
Im Hinterkopf dankte ich Hans, dass er diese Entwicklung vorhergesehen hatte.
„Dieser große Mann hatte zu 100% Recht.
Leider hat er keine Lösung wo die Prinzessin mich auch als ihren Mann nehmen kann, zumindest so wie es Natur vorsieht!“
Die Frauen sahen sich verwirrt an. Ich hoffte, es würde der richtige Zeitpunkt sein. Ich startete sein Geschenk, was wohl sein Ziehsohn für ihn entwickelt hatte.
Das Höschen von der Prinzessin wurde hart und wanderte langsam zu ihrem Busen, ein starres Korsett, umschloss ihren doch so weiblichen Körper. Als das abgeschlossen war, wartete ich auf eine Reaktion der beiden, es gab sie, allerdings war es nur ein Flüstern zwischen den beiden Freundinnen. Dann kam die Begründung für diesen Schutzmantel der Prinzessin, es entstanden drei kleine Finger über Yaras Klit, die mit einer sanften und langsamen Massage begannen. Der Kokon der Prinzessin kopierte die Gefühle, die Yara gerade hatte, so dass beide Frauen erregt wurden. Wieder flüsterten die beiden.
„Yara, ich möchte deine Busen streicheln, dann werdet ihr verstehen!“
Sie lief rot an, streckte aber den Oberkörper nach vorne und bot mir ihre schönen Hügel an.
Beide Frauen stöhnten leise, als ich sanft über den kleinen Hubbel des linken Nippels streichelte, der sich durch den Stoff abzeichnete.
„Meintet ihr so etwas?“
„Ja!“, kam es bestimmt und doch zärtlich von meiner Prinzessin.
„Wie stellt ihr euch das weiter vor?“
Ich musste bei ihrer fahrigen Antwort: „Äh…“, lächeln, soweit hatten sie nicht gedacht. Was mich bei der Prinzessin irgendwie verwunderte, sie war eigentlich ein Mensch, der immer einen Plan entwickelte, bevor sie in Aktion trat.
„Ich muss euch etwas gestehen, ich bin über euer Angebot nicht so überrascht, wie ich es sein sollte. Was das spezielle Höschen der Prinzessin sicherlich deutlich macht.
Hans hat mich darauf vorbereitet, da er es im Gegensatz zu mir gesehen hat. Bis eben habe ich es ihm nicht wirklich geglaubt.
Er hat mir zugleich Informationen gegeben, die nur diese Lösung als den einzig gangbaren Weg zulässt, das die Prinzessin zu einer Art ‚Queen Victoria‘ wird.“
Beide Frauen schluckten, vor allem die Prinzessin wurde blass. Diese in der Weltgeschichte so wichtige Frau ist nie Mutter geworden und das war etwas, was diese schöne Frau in eine existentielle Krise schicken konnte. Weniger als das Nichterleben sexueller Partnerschaft.
„Ich denke wir treffen die Leute heute nicht nur wegen einem netten Beisammensein, sondern sie werden ihnen einen Vorschlag für die Zukunft machen, Prinzessin.
Mein Vorschlag ist, sie hören diesen Leuten zu, sie sind weiser als wir es sein können, da sie ganz andere Quellen mit Informationen anzapfen.
Sie sind außerdem so anders, dass sie außerhalb der gängigen Konzepte denken, sie können uns helfen, Wege zu finden, die wir nicht sehen können!“
Die Prinzessin nickte: „‚Anders‘ ist eine gute Beschreibung, es scheint fast so, als würden sie außerhalb unserer Gesellschaft stehen und ich meine damit die Menschheit.“ Wie wahr dieser Gedanke war, würde ich erst in 25 Jahren begreifen.
Nachdenklich betraten wir das Lokal, welches zu meiner Überraschung sehr gut gefüllt war. Einige Personen erhoben sich sogar und verbeugten sich vor der Prinzessin, es war scheinbar mehr als nur ein Landsmann von ihr hier zu Besuch. Wieder einmal wurden wir in einen Hinterraum geführt und wenn ich es nicht aus Riad gewöhnt gewesen wäre, hätte mich die orientalische Pracht des großen Raumes erschlagen.
Es waren auch hier in dem Raum viele Menschen anwesend, aber sie schienen geladen worden zu sein. Das ich einen Mönch und einen orthodoxen Juden sah, die zusammen mit einem Imam an einem gemeinsamen Tisch saßen, war für mich die zweitgrößte Überraschung, die Größte war, dass sie scheinbar über einen Witz des Mönches schallend am Lachen waren.
An ihrem Tisch war Platz für fünf weitere Personen, diese Plätze wurde während des folgenden Essen nicht besetzt, obwohl alle anderen Tische bis an ihre Grenze gefüllt waren. Bei uns saßen Hans, Manfred, Lisa, Anna, Ralf und ‚Numero Uno‘. Ihre Partnerin Flummi saß einen Tisch weiter, bei zwei der Personen, die ich in dem Hinterzimmer des Pubs kennengelernt hatte. Sie aßen nicht, sondern saßen an ihren Laptops und hatten scheinbar ihren Spaß. Was so komisch an vorbeifliegenden Textzeilen war, würde ich später am Abend verstehen, wenn auch nicht begreifen.
Als ich mich suchend im Raum umsah, sah ich auch meine Trainerin für die Schießübungen sowie auch den restlichen Vorstand. Das schwule Paar, wie ich es getauft hatte, saß am größten Tisch, zusammen mit einer Gruppe von 25 Personen, die Leibwächter und/oder Söldner bildlich auf die Stirn tätowiert hatten. Sie genossen das gute Essen, wenn auch in Maßen, Alkohol sah man keinen auf dem Tisch, sie waren eindeutig in Bereitschaft.
Der Letzte und Unauffälligste der Vorstände, wenn ich mich richtig erinnerte, war sein Name Jens, saß mit seiner Partnerin an einem weiteren Tisch, auf dem diverse Laptops aufgebaut waren. Dabei saßen junge Menschen, die optisch Geek schrien. Dann viel mir auf, dass die Fenster keine waren, sondern große Monitore, auf denen nur das Kölner Panorama gezeigt wurde.
Diese Leute waren nicht nur Paranoid, sie liebten es einfach, dieses Spiel zu spielen und waren deswegen so gut darin. Ich lachte, als ich sah, wie die beiden IT Tische sich mit Handzeichen unterhielten. Sie vertrauten nur darauf, was nicht digital war, wenn wirklich wichtig war, es geheim zu halten.
Das Essen wurde von drei jungen Männern serviert, die auch sehr gut Arabisch sprachen. Sie waren schnell, aufmerksam und schwitzten bei der Menge an Leuten, die sie zu bewirten hatten. Hin und wieder, wenn die drei einfach nicht genug Hände hatten, nickte Georg einem oder zwei der Söldner zu, die dann halfen.
Das Essen war vorzüglich, aber ich war mehr damit beschäftigt, meine Umgebung aufzunehmen. Die Menge an Eindrücken überforderte mich fast, weil ich versuchte die wirkliche Struktur der Organisation zu verstehen, in deren Händen wir waren.
Beim dritten Gang dieses Essen, was der Palastküche des Königs Ehre gemacht hätte, fiel mir auf, dass jemand fehlte. Ich fragte Hans, wo seine Partnerin war und deutete auf den leeren Platz neben ihm.
„Sie hilft aktuell in der Küche. Ach ja, entschuldige, ich habe mir deine Kollegen ausgeliehen. sie sind bei Hannelore, wir werden heute unter Umständen einen der Gegner der Prinzessin kalt stellen. Hannelore ist aktuell die Einzige neben euch dreien, die es kann!“
Mein verwirrt fragender Blick ließ ihn boshaft auflachen.
„Nun, wir alle können gewisse Gifte erkennen und neutralisieren, allerdings ist bei euch eine neuere Version dieser speziellen Naniten integriert. Ihr könnt zum einen wesentlich mehr unterschiedliche Gifte erkennen, zum anderen könnt ihr auch mehr Gifte und zum Teil wesentlich höhere Dosen neutralisieren.
Wir haben diesen Raum schon bei eurer Ankunft angemietet für ein gemeinsames Essen, das ist scheinbar bis zu den Feinden der Prinzessin in Riad durchgesickert und nun sie haben wohl einen spielsüchtigen Tellerwäscher gefunden, der irgendwie helfen soll, die Prinzessin zu vergiften. Wir wissen welches Gift genutzt werden soll, aber nicht wie und wann es verabreicht werden soll.“
„Wie könnt ihr dann so ruhig hier sitzen?“
„Das tun wir nicht, wir haben nur keine Lust, uns von ein paar Raudis den Spaß am Leben verleiden zu lassen. Es ist blöd genug, dass wir so viel Sicherheitspersonal mitbringen mussten und meine geliebte Frau in der Küche hängt, anstatt an meiner Seite zu sein.
Du erinnerst dich an das abgehörte Gespräch? Dieser Spur sind unsere Leute nachgegangen, nicht nur die, die du hier siehst. Wir haben so herausgefunden, was sie benutzen wollen. Es ist ein tückisches Gift, in neun Wochen gäbe es die ersten Symptome und in elf sollte sie qualvoll verrecken.
Hier in Europa, vor allem in Deutschland hätte sie übrigens ohne Nebenwirkungen überlebt. in ihrem Heimatland waren die Labortechniker bestochen, das Gift nicht zu suchen, so haben sie es geplant.
Wobei wir einen gefunden haben, der sich bestechen ließ, um an die Informationen zu kommen und dann hat er diese in einer digitalen Zeitbombe versteckt. Ob es sein Gewissen war, was sich später meldete, oder er das von Anfang an so geplant hatte, nun das kann ich nicht sagen.“
Ich nickte und nun sah ich das größere Bild, sie nutzten die Gefahr als Deckmantel. Sie verhinderten, dass es eine echte Gefahr gab, ohne groß auf dem Busch zuschlagen, um die Hintermänner zu finden oder mit Beweisen in Verbindung zu bringen. Dann wurde mir bewusst, dass er die gesamte Zeit Englisch gesprochen hatte und die Prinzessin mit offenen Mund den Mann mir gegenüber anstarrte. Sie war verängstigt, aber das war nicht der Grund für ihre Starre, sondern die Ruhe und Selbstverständlichkeit, mit dem er über das Thema sprach.
„Ok, Manfred wo sind eigentlich meine Kollegen, du sagtest, du hast sie dir ausgeliehen?“
„Oh, die sind unten im Lokal, als junge reiche Scheichs getarnt. Nach außen hin haben sie eine geile Zeit, ich musste ihnen schon sagen, sie sollten langsamer mit dem Raki machen!“
„Die vier würden niemals Alkohol in so einer Situation trinken, ich denke keiner von ihnen hat jemals Alkohol getrunken!“
„Stimmt, der ‚Flüssig-Lakritze‘ wird der Alkohol auch per Naniten entzogen. Wenn sie das Zeug so weiter geschluckt hätten und jemand mit einem guten Gedächtnis mitgezählt hätte, wäre er bei sechs Promille gelandet!“
„Sie dienen als Ablenkung?“
„Auch, und als Türstopper, wenn jemand von vorne kommt, oder nach vorne abhauen möchte. Sie wollten unbedingt den gefährlichsten Job, als Dankeschön für die gute Zeit, die sie wohl hier hatten.
Du hast die Jungs sehr gut ausgebildet!“
Ich atmete auf, dann fragte ich noch: „Wie viele der anderen Gäste haben noch denselben Job?“
„Keiner oder alle, wie man es sieht. Das Lokal gehört irgendwie auch zur Genossenschaft, wir erproben hier Hilfsmittel für die Gastronomie!“
Ich schüttelte den Kopf und verstand so langsam, was er meinte, das jede Schätzung ihrer Einnahmen falsch sein musste. Eine Genossenschaft bestand aus vielen Einzelgesellschaften und Gesellschaftern und irgendwie haben sie es geschafft so eine monströse Nebelbombe in die Geschäftswelt zu werfen.
Plötzlich rief eine Stimme: „Strike!“
Wer es war, konnte ich nicht feststellen, nur dass es sich um jemanden am Tisch der Bewacher gehandelt haben musste.
Das Bild einige Sekunden später war für die Götter: Hannelore machte auf Brunhilde. Sie trug einen großen und kräftigen Mann zappelnd an einem Arm in den Raum.
Sie trug Stiefel mit Ballettabsätzen und kratzte so an den zwei Meter ihres Mannes, ein Latexkleid, was so eng anlag, dass sich ein Eight-Pack zeigte und ein Dekolletee der Sorte ‚Brustwarze, 1-2-3, Frau‘. Waren diese Ballons immer schon so titanisch gewesen? Ich konnte mich nicht erinnern. Der Mann schlug um sich, versuchte zu beißen und tat alles, um aus diesem Griff zu entfliehen, allerdings verletzte er nur sich selbst.
Der Mann wurde von vier Leuten vom Sicherheitstisch in Gewahrsam genommen, dann kam diese Erscheinung einer wehrhaften Frau auf uns zu. Dabei veränderte sich ihr Kleid in ein geschmackvolles wallendes Etwas aus Seide und zugleich schrumpfte sie um zehn Zentimeter.
„Liebes, sind Ballettstiefel wirklich so hilfreich, wenn man eine andere Person trägt?“
„Nun, man muss den Arm nicht so hochnehmen!“, kam es mit einem koketten Augenaufschlag zurück. Alle am Tisch lachten schallend, es war wohl etwas wie ein Standartwitz, der an mir vorbeiging.
Als das Lachen verebbte, begann erneut Theater, diesmal an der Tür, durch die wir den Raum betreten hatten.
„Die Polizei wird übrigens in 10 Minuten hier sein, länger können wir sie nicht von hier Fernhalten, ohne das es auffällt“, hörte ich Manfred im Hintergrund bemerken.
Es kamen sechs weitere Männer in den Raum, vier kannte ich und je zwei von ihnen führten einen anderen mit Gewalt in den Raum.
Manfred grinste böse und klatschte zweimal in die Hände, sofort hörte jedes Gespräch auf: „Mohamed, kannst du kurz das Reden übernehmen, wie wir es vorhin besprochen haben?“
Der Imam nickte und erhob sich würdevoll. Dass er ein grünes Tuch auf dem Kopf trug hatte etwas zu bedeuten und es war wichtig, nur hatte ich es vergessen. Meine beiden Begleiterinnen machten zumindest einen leicht überraschten Gesichtsausdruck, als sie es bemerkten.
Nach neun Minuten fingen die Computertische laut einen Countdown von zehn herunter zu zählen. Anstatt ‚Null‘ brüllten sie: „Herzlich wi
Ich war bei der ‚GSG 9‘ ausgebildet worden, das war nun 25 Jahre her. Vor zwei Jahren hat man mich abgeworben, sogar das Außenministerium hatte mich gebeten, diesen Job anzunehmen, es hätte mich stutzig machen sollen.
Ich habe den Job angenommen, die älteste Tochter des saudischen Königs zu bewachen. Sie war auch das älteste Kind ihres Vaters, inzwischen eine 33-jährige unverheiratete Schönheit. Sie hatte auch zwei Brüder. Der älteste Prinz würde nie der König werden, da er, wegen einer Komplikation während seiner Geburt, nie über die geistige Leistungsfähigkeit eines Dreijährigen hinaus kommen würde.
Der jüngste Prinz war ein verschlagender Schakal gewesen, der sich immer das nahm, was er wollte, auch wenn es seine eigene Schwester war. Ich hatte ihn erschossen, als versuchte seine eigene Schwester zu seiner Sklavin zu machen. Nur so war es möglich gewesen, ihre Vergewaltigung zu verhindern.
Natürlich hatte das ein Riesentheater gegeben, es gab nicht wenige, die meinen Tod gefordert hatten. Nur der König hatte mein Leben mit einem Machtwort retten können: „Der Mann hat sein Leben eingesetzt, wohl wissend welcher Gefahr er sich damit aussetzt, um meine Tochter zu retten.
So einen Mann werde ich nicht dafür bestrafen seine Aufgabe erfolgreich erledigt zu haben, selbst in dem Wissen, das es den Thronfolger das Leben gekostet hat!“
Aber alles hatte seinen Preis, auch mein Leben. Vor diesem Vorfall war ich einer der Leibwächter der Prinzessin, nun war ich ‚der‘ Leibwächter. Der König hatte mir in einer privaten Audienz klar gemacht, das ich Freiwild war, sobald ich den Dienst quittierte, oder die Prinzessin meine Dienste nicht mehr brauchte.
So war es nun in meinem persönlichen Interesse, dass sie lange am Leben blieb. Der König machte mir meinen Job nicht leichter, drei Monate nachdem der Kronprinz gestorben war, verkündete er eine Änderung im Erbfolgerecht an und zugleich, das die Prinzessin nun die Kronprinzessin war.
In diesem Land waren die konservativen Kräfte noch immer sehr stark. Demokratie war ein Schimpfwort, Frauenrechten ging es eigentlich nicht viel anders.
Auf einen Schlag hatte die Prinzessin die gesamte Verwandtschaft am Hals, von den religiösen Eiferern brauche ich erst gar nicht zu reden.
Wenn mein Team und ich in der Woche 10 Anschläge auf ihr Leben verhindert hatten, nannten wir es eine ruhige Woche.
Als das Jubiläum für ihre einjährige Anwartschaft auf den Thron anstand, war auch das Jahr, wo es im Weltall mit den ‚Sprüngen‘ losging und eine Firma aus meiner Heimatstadt die dafür benötigten Anzüge lieferte. Da mich der Weltraum schon immer faszinierte, machte ich mich über das Thema schlau und fand etwas Überraschendes. Die Technologie, die im Weltraum genutzt wurde, war auch hier auf der Erde zu erwerben. Sie war unverschämt teuer, aber sie hatten eine spezielle Linie für ‚Ziele‘, wie sie es nannten. Das Beste daran war, optisch konnte diese Naniten-Kleidung wirklich jede Form annehmen, wenn man eine genügende Menge der Naniten zur Verfügung stellte.
Ich brauchte acht Wochen, um die Prinzessin zu überzeugen. Was dann den Ausschlag gab, zeigte wie wenig ich Frauen verstand! Nämlich, dass sie weiterhin die Roben ihrer Lieblingsdesigner aus Riad und Paris tragen konnte, da diese Lizenzen für diese Technologie anboten.
So flogen wir nach Köln und die Prinzessin bekam ihre Naniten, wobei sie auch auf eine Ausrüstung für mich bestand, als sie erfuhr, welche Vorteile es für mich hatte, um sie zu schützen.
Was mich am meisten beeindruckte, waren Professionalität und Weitblick, die dieses Team besaß. Wobei der erste Eindruck ein wenig schräg war. Wir wurden natürlich wie VIP‘s behandelt, so bediente und beriet uns der Chef-Verkäufer persönlich. Der Mann war so eindeutig schwul, das es fast wehtat und doch schaffte er es innerhalb von Sekunden, uns für sich einzunehmen. Als er eintrat, trug er einen elegant geschnittenen Anzug aus schreiend pinker Seide, den er vor unseren Augen in einen für das Wüstenklima passenden beigen Leinen Anzug vom gleichen Schnitt wandelte.
Es war auch kein Verkaufsgespräch, mehr eine Bestandsaufnahme der Bedürfnisse der Prinzessin. Nachdem er uns, vor allem mir, eine halbe Stunde Löcher in den Bauch gefragt hatte, was ich ‚nebenbei‘ für meine Dienstherrin ins Arabische übersetzen musste, hielt er seine Hand an den Kopf wie ein Telefon und schien tatsächlich zu telefonieren. Zwei weitere Männer erschienen, der eine eher ein Durchschnittstyp, der seine Intelligenz und Dominanz gut hinter der Maske eines Normalos versteckte, dann ein Riese, der nach ‚Informatiker‘ schrie.
Unser Verkäufer betete eine Reihe von Abkürzungen herunter und die beiden Männer sahen uns durchdringlich an. Der Große war es, der nun sprach:
„Wir reden uns alle nur mit Vornamen oder Spitznamen an, also ich bin Hans, zuständig für Sicherheit im Allgemeinen und speziell IT-Sicherheit und das ist Manfred, der die Software für Designs federführend überwacht.
Wir kennen natürlich unsere Kundin aus der Presse und ihre Probleme, dazu was sie Detlev geschildert haben. Diese Frau ist uns sympathisch, vor allem was sie vertritt. Um das zu erreichen, was sie erhoffen, werden sie mit den Sicherheitspaketen, die wir anbieten, nicht sehr weit kommen. Weiter als mit herkömmlicher Herangehensweise, aber nicht so weit, wie es möglich ist!“
Ich schaute dem großen Mann, der einen polterten Bass hatte, verwirrt ins Gesicht.
„Nun, machen wir es kurz, um eine für ihr Problem maßgeschneiderte Lösung zu schaffen, müssten sie und die Prinzessin wenigstens acht Wochen hier vor Ort bleiben. Wir haben eine VIP-Wohnung für solche Zwecke.
Das andere ist, das auch sie einen Naniten Anzug bekommen sollten und zugleich vollen Zugriff auf den Anzug der Prinzessin haben sollten, so das im Gefahrenfall nicht die Prinzessin die Änderung an der Konfiguration vornehmen muss, um ihr Leben zu schützen, sondern sie es können.
Das bedeutet aber auch, das die Dame ein gewisses Training braucht.
Beispiel: sie besuchen eine Oper oder Gala, die junge Frau trägt eine elegante Abendrobe mit entsprechenden Schuhen und Absatz. Sie wird angegriffen, sie setzen den Anzug in Verteidigungsmodus, was auch bedeutet, dass die Schuhe plötzlich flach werden. Sie muss das automatisch ausgleichen können, damit sie nicht fällt.“
Ich schluckte, ich verstand grob worauf sie hinauswollten, aber was es wirklich bedeuten würde, wurde mir erst am nächsten Morgen bewusst.
Es dauerte zwei Stunden bis die Assistentin der Prinzessin die acht Wochen freigeschaufelt hatte. Nur wir drei würden auf dem Gelände bleiben, die anderen vier Leibwächter bekamen bezahlten Urlaub, in dem sie sich in einem kleinen Hotel in der Nähe in Bereitschaft halten mussten.
Ich hatte mich zuerst gesträubt meine Kollegen ziehen zu lassen, aber es war eine Bedingung der Firma und Hans konnte mich überzeugen, wie sicher das Gelände war. Es endete damit, das seine Sicherheitsfirma in Riad den Palast der Prinzessin in den nächsten zwölf Monaten auf den Kopf stellte und das Sicherheitssystem komplett modernisierte. Was mich hinterher am meisten wunderte, wie sehr man auf Menschen setzte, um von ihnen das Überwachungssystem kontrollieren zu lassen. Damit meine ich sowohl Menschen in einem Kontrollraum als auch Menschen, die Wach-Runden drehten. Er hat es sehr gut demonstriert, in dem er mit mir durch einen Gang im Palast ging und wir gleichzeitig auf unseren Tablets den Live Feed der Kameras schauten. Er hatte zu dem Zeitpunkt keinerlei Passwörter und doch schaffte er es irgendwie, uns von den Bildern verschwinden zu lassen, ohne das ein Alarm ausgelöst wurde. Meine Aufregung wurde dadurch gedämpft, dass er mir erklärte, wie er es gemacht hatte und das nach seinem Wissen nur fünf Personen aus dem Vorstand ihrer Firma dazu in der Lage waren.
Wir bekamen unsere Anzüge, nachdem es geklärt war, das wir die Zeit hatten. Wir drei, um genau zu sein, die Assistentin, die irgendwie auch ihre einzige Vertraute und Freundin war, die Prinzessin und ich.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass auch sie Naniten bekam. Manfred und eine junge Frau, die als Flummi vorgestellt worden war, waren die Personen, die dabei waren, als wir die Naniten-Anzüge bekamen.
Warum die Frau Flummi genannt wurde, wurde mir innerhalb weniger Sekunden in ihrer Gegenwart bewusst. Sie war kompetent und ihr fröhliches Wesen war angenehm, aber ihre Unfähigkeit, länger als eine halbe Sekunde an einem Ort zu bleiben, zeigte, dass sie hyperaktiv war.
Sie kümmerte sich um die beiden Frauen und ich wurde von Manfred versorgt. Die Frauen bekamen Zugriff auf die gegenseitigen Naniten, um die Optik zu manipulieren. Ich bekam notwendigerweise wesentlich weiterreichende Rechte bei den Damen, sogar mehr, als die Damen bei ihren eigenen Outfits hatten.
Manfred übernahm es, uns in die grundlegenden Features und deren Bedienung einzuweisen. Das dauerte in etwa drei Stunden, was wegen der Entdeckung des Designkataloges durch die Damen die doppelte Zeit war, als meiner Meinung nach notwendig. Ich konnte mich trotzdem nicht beschweren, was wir Männer zu sehen bekamen, waren wunderschöne Versionen aus ‚tausend und einer Nacht‘, wobei es eher die Disney-Variante war, sehr brav und doch sexy.
Danach verabschiedete sich Manfred von uns, indem er uns zu der Wohnung brachte. Sie war für die Verhältnisse der Prinzessin eher klein, aber sehr elegant und geschickt eingerichtet. Eine kleine Teeküche gab es, nur eine richtige fehlte. Wir hatten es uns gerade mit einer Tasse hingesetzt und sprachen über die letzten Stunden, als wir durch ein überraschend altmodisches Klingeln eines Telefons aufgeschreckt wurden.
Es war eine Einladung zum Essen, wir sollten alle Mitglieder des Vorstandes kennenlernen und deren Familien.
Es war eine merkwürdige Erfahrung, vor allem für die beiden Frauen aus Arabien. Zum einen, wie offen die verschiedenen Paare mit ihrer Liebe umgingen, wobei es bei Manfred kein Paar war, sondern eher ein kleiner Harem mit zwei Frauen.
Dann die Partnerin von Hans, eine beeindruckende Persönlichkeit, die offen zugab, einmal ein Mann gewesen zu sein. Ihr Sohn war auch da, der gerade an der Uni Köln Informatik und Naniten-Technologie studierte. Dann die beiden Frauen, von denen ich nur die Spitznamen erfuhr ‚Numero Uno‘ und Flummi, Gott waren die beiden verspielt.
Wir waren Gäste bei einer ungewöhnlichen, aber normalen Familie. Es war etwas, was die Prinzessin so nicht kannte.
Manfred war eindeutig nach außen hin der Boss, aber zugleich waren alle gleichberechtigt, zumindest was ihre Aufgaben in der Firma betraf, welche zu meiner Überraschung eine Genossenschaft war. So übernahm er auch unsere Begrüßung und sagte bevor das Essen kam: „Die Speisen, die nicht auf schwarzen Porzellan serviert werden, sind Halāl, unser Koch hat sich wirklich Mühe gegeben, ihnen trotzdem deutsche Küche zu bieten. Soviel wir wissen, waren sie noch nicht in unserem Land.“
Die Prinzessin freute sich wie ein Kleinkind über diese Geste. Ich freute mich über die gegrillte Schweinshaxe, die direkt vor meiner Nase abgestellt worden war.
Die nächsten Minuten hörte man nur das Scheppern von Besteck auf Geschirr, Gott wie hatte ich es vermisst ein gutes Stück Schwein zu essen.
Dann wurde ich Zeuge eines informativen Gesprächs. Der jüngste am Tisch sprach Manfred an: „Du Manfred, das mit Martina wird immer ernster, ich denke es wird Zeit.“
Der Angesprochene grinste den jungen Mann an und antwortete: „Du willst doch nur, das sie in Naniten steckt und du mit ihr spielen kannst, wann immer du willst!“
Danach folgten einige sehr bissige, um nicht zu sagen bösartige, Kommentare der reifen Schönheit neben Manfred. Was den Studenten etwas in Verlegenheit brachte und ich war froh, dass die Prinzessin kein Deutsch konnte.
„Prinzessin, hüte deine Zunge.“, warnte Manfred die Frau in einem überraschend scharfen Ton.
„Und?“, stellte sie seine Autorität infrage.
Es schloss die Augen und die Frau wurde rot und hatte eine seltsame Mischung aus Gequältheit und Lust im Gesicht.
„Da hat aber nun jemand den Arsch voll, die Glückliche“, kam es von Hannelore, nicht ohne Neid und Schadenfreude.
Nun schloss Hans seine Augen und Hannelore wurde zwar nicht rot, hatte aber denselben Gesichtsausdruck.
Es dauerte eine Zeit, bis ich begriff, was hier gerade passiert war. Alle im Raum trugen Naniten-Anzüge und scheinbar wurden einige davon nicht vom Träger gesteuert. Mit dem Kommentar ‚Den Arsch voll‘ konnte ich erst nichts anfangen, allerdings fiel ich fast vom Stuhl, als es mir bewusst wurde und konnte diese drei Worte nur wie ein Mantra wiederholen.
Das Ende vom Lied war, dass ich das der Prinzessin erklären musste. Warum das so gekommen ist, erfuhr ich später. Hans und Manfred hatten es so geplant, wobei der Auslöser zufällig, aber wahrscheinlich war.
Was mich zu diesem Zeitpunkt am meisten verwirrte, war das Glitzern in den Augen meiner beiden arabischen Schönheiten, als sie verstanden hatten, was geschehen war.
Zum Abschluss des Essens erhielten wir eine Art Stundenplan für unsere Ausbildung. Lisa, die zweite Partnerin von Manfred würde am nächsten Morgen die Ausbildung für uns drei weiterführen.
Diese erste Woche hatten wir immer zusammen Unterricht, oft mit einem Mitglied des Vorstandes, aber auch viele Spezialisten wurden herangezogen.
Was die beiden Frauen am meisten begeisterte, dass sie die Möglichkeit hatten, wirklich alles an ihrer Erscheinung selber zu steuern und sogar zu entwerfen. Ich war zuerst nicht so begeistert, was unser Lehrer Manfred bemerkte und mir schmunzelnd etwas zeigte, woran ich nie gedacht hätte. Er bat die beiden Damen, sich Rücken an Rücken in den Raum zu stellen und ließ über mich ein Programm in ihre Naniten laden. Plötzlich stand dort eine große Marmorsäule, in der die beiden Frauen nicht zu entdecken waren. Da verstand ich, wie wichtig es war, sich wirklich mit den Möglichkeiten auseinander zu setzen.
Als ich die beiden wieder befreite, beschwerten sich die beiden Frauen darüber, dass sie fixiert und geknebelt worden waren. Manfred erklärte ihnen, das es ihm leid tat, aber es im Notfall besser so wäre, denn die Säule sei nicht vollkommen schalldicht und auch nicht dagegen gefeit umzufallen, wenn sie sich darin bewegten.
Als sie das verstanden hatten, waren sie nicht mehr ganz so wütend und ich versprach, so etwas nur im absoluten Notfall einzusetzen. Was Yara, die Assistentin der Prinzessin, zu einem kaum hörbaren: „Schade“ in Arabisch verleitete, danach schlug sie sich mit hochrotem Kopf die Hand vor den Mund.
Manfred lächelte wissend, ohne darauf einzugehen und die Prinzessin schien noch zu aufgeregt zu sein, um es mitbekommen zu haben.
Es gab keinen Tag, wo wir nicht ausgebildet wurden, allerdings bemühte man sich, die Ausbildung interessant zu gestalten. So mussten wir am fünften Tag mit der Hilfe der Naniten unser Aussehen komplett verändern und so in die Stadt gehen, um das Museum Ludwig zu besuchen.
Beide Frauen gingen in die Vollen. Lange blonde Haare und moderne europäische Mode, die für sie sehr gewagt war. Ich sah zum ersten Mal die Beine der beiden und ein wenig Ausschnitt an der Brust, sie waren mehr als echte Schönheiten. Die Bräune ihrer Haut dämpften sie auch ein wenig und so waren beide Frauen nicht mehr als diejenigen zu erkennen, die sie eigentlich waren.
Wir sprachen nur Englisch in der Stadt und hatten einen sehr entspannten Nachmittag. Hans hatte uns zwei seiner Sicherheitsleute mit gegeben, die so gut waren, dass selbst ich nicht immer bemerkte, wie sie unseren Schatten spielten. Doch reichte eine vereinbarte Handbewegung aus und sie waren an unserer Seite. Ich brauchte den ganzen Ausflug, um zu verstehen, wie sie es machten. Es war mein Teil der Ausbildung für heute, sie nutzten die Naniten für eine perfekte Camouflage. Ich fragte mich allerdings, wie sie es anstellten, ohne von anderen Menschen dabei bemerkt zu werden. Als wir nach dem Besuch des Museums noch in einem arabischen Restaurant etwas essen gingen und ich die Weibliche von unseren beiden Begleitern danach fragte, kicherte sie nur und meinte, ich würde es noch verstehen.
Drei Tage später hatte ich meinen ersten Einzelunterricht und wunderte mich, wer mein Lehrer war. Ralf hieß der junge Mann. Er sah mir wohl meine Verwirrung an, nahm es mir allerdings nicht krumm.
„Nun Elias, ich habe das Interface entwickelt, das sie gleich zu sehen bekommen.
Manfred und Vater haben vorher etwas ähnliches gebaut, aber ich habe vor neun Jahren begonnen, das Interface und die darunter liegenden Routinen komplett neu für die Naniten zu entwickeln. Seit einem Jahr sind sie nicht mehr Beta und mein Vater hat seinen vollen Segen gegeben, nachdem er mir zwei Jahre lang freundlich, auf seine eigene Art und Weise das Leben zur Hölle gemacht hat. So ist es ein wirklich brauchbares Stück Software geworden.“
„Neun Jahre, wie alt warst du damals, zwölf?“
„Nein, fünfzehn und es ist nervig vor jeder Disko, wo ich nicht Stammkunde bin, den Ausweis zücken zu müssen.
Es hat allerdings auch seine Vorteile beim anderen Geschlecht, sie meinen ich wäre harmlos“, das Lächeln, was er beim letzten Satz aufsetzte, machte klar, dass der junge Mann genau wusste, was er wollte, vor allem beim anderen Geschlecht.
Dann aktivierten wir die Oberfläche, von der er sprach, es war ein Feature, was die beiden Frauen nicht besaßen. Plötzlich erschienen zwei Pfeile im Blickfeld, sie zeigten in die Richtung, in der sich die beiden Frauen befinden sollten. Was mich wunderte, dass jeder Pfeil eine leicht unterschiedliche Zeitangabe hatte. Die Nachfrage gab mir die Erklärung: „Es ist eine Art passives System. Wir nutzen Naniten, die sowieso defekt sind und wandeln sie in Staub um, der verschlüsselt die aktuellen GPS-Koordinaten mitteilt. Immer wenn ihr Anzug mit so einem Staubkorn in Kontakt gerät, wird die Position upgedated.
Es ist uns kein Mechanismus bekannt, der den Schlüssel brechen kann, es ist ein Matrix basierter dreidimensionaler Schlüssel, der ein Gigabyte an Daten verbraucht. Nur wir besitzen die Technologie für das Sammeln und Entschlüsseln der Staubkörner. Da es sich um normalen Kohlenstoff handelt, ist es auch mit diesem Wissen schwer, dieser nur wenige Mikrogramm per Stunde erzeugenden Spur zu folgen.“
Diese Leute sind wirklich paranoid.
„Sie haben außerdem die Möglichkeit, gezielt ein Peilsignal zu starten, wenn notwendig und sicher. Das sollten sie allerdings nur selten machen, damit niemand per Zufall die Frequenzen herausfindet und die Prinzessin oder ihre Assistentin anpeilen kann!“
Ich nickte zustimmend, die Leute wussten, was sie machten. Was dann folgte, war irgendwie das schwerste an Ausbildung, was ich je in meinem Leben hinter mich bringen musste. Es war der Grund, warum Hans und Manfred am ersten Abend die Augen geschlossen hatten, es machte es einfacher, aber ich war Leibwächter und ich musste es mit offenen Augen schaffen. Die Vorstellung war einfach, aber das Umsetzen die Hölle. Nur in Gedanken, ohne die Hand wirklich zu bewegen, den Punkt verschieben, der als Hilfestellung in meinen Augen entstand und die Klicks durch rein gedankliche Befehle auslösen.
Ich hatte schlimme Kopfschmerzen von den geistigen Anstrengungen, als ich meinen ersten Erfolg hatte. Der junge Mann saß die gesamte Zeit an einem Monitor und kalibrierte und optimierte die Programme, die meine Gedanken zu der Maussteuerung umsetzten.
„Wow, sie haben einen neuen Rekord aufgestellt! Ich zähle nicht, da ich die Steuerung entwickelt habe und es währenddessen erlernt habe. Flummi war bisher die Schnellste und eine der wenigen, die es mit offenen Augen gemeistert haben. Sie haben sie um 23 Stunden in der Kalibrierung geschlagen, sie haben nur fünf gebraucht.
Machen wir Feierabend, sie sehen nicht nur erschöpft aus, auch ihre Messdaten zeigen das an. Ich soll ihnen noch sagen, um acht im Speisesaal.
Ich muss mit Vater klären, wer sie Morgen ausbildet, denn mein Teil ist hiermit drei, eher fünf Tage schneller als geplant!“
Ein Mitarbeiter brachte mich wankend in unsere Wohnung und dort fiel ich einfach in das Bett und wurde erst Stunden später von Yara geweckt, zum Glück hatte auch sie den Termin für das Essen erhalten.
Es war ein erfreulicher Ausblick, als ich meine Augen aufschlug, wie gern wäre ich in diesem wunderschönen braunen und tiefen Tal ihrer Brüste versunken, das ich vor mir sah. Als ich wach war und mich aufrichtete, verschwand es sehr zu meinem Missfallen unter einer schlichten weißen Bluse, die perfekt zu ihrem Businesskostüm passte, dessen Jackett verhinderte, dass ich mehr zu sehen bekam.
Beide Frauen trugen praktisch dasselbe Kostüm, wobei das von Yara wesentlich schlichter wirkte und so der Prinzessin den größeren Auftritt überließ.
Heute gab es Fisch, Forelle, um genau zu sein, dazu Süßkartoffeln und Blattsalat. Eher schlicht im Vergleich zu unserem ersten gemeinsamen Essen, aber von einer perfekten Qualität und der Geschmack war Wahnsinn. Ich gönnte mir ein halbes Glas Weißwein dazu, meine Begleiterinnen liebäugelten auch damit, ließen es aber dann sein, sie folgten dem Koran.
Nach dem Essen zogen wir uns zu siebt in einen kleineren und heimeligeren Raum zurück. Unsere Gegenüber waren Manfred, Hans, Lisa und Ralf. Ralf teilte kurz und bündig meinen Erfolg mit und das ich beim Erlernen der Funktionsweise der schnellste von 180 Personen mit diesem Interface war.
Hans sprach daraufhin leise mit Manfred und scheinbar wälzten sie immer wieder ihre Kalender, bis sie zu einer Einigung kamen.
„Elias, Hans und ich werden die nächsten Tage deine Ausbildung vorantreiben, das du allerdings so schnell diese Technik gemeistert hast, bringt unseren Plan etwas durcheinander.
Du wirst die nächsten Tage hin und wieder alleine üben müssen, wobei du nicht alleine wirst sein, aber die Leute haben nicht das Wissen und die Berechtigungen wie wir.
Was ich damit sagen möchte, du musst vorsichtig sein, gerade am Anfang kann man sich selbst schnell überfordern! Wir werden versuchen immer jemanden zur Verfügung zu stellen, der so was erkennt, aber die es wirklich können, sind die nächsten Tage fast komplett ausgebucht.“
Ich nickte verstehend und ein wenig eitel, aber auch verlegen über meinen Erfolg.
„Nun zu etwas anderem, was ihnen Prinzessin und Yara, so noch nicht bewusst sein wird. Elias hat, als Bodyguard von ihnen, eine volle Freigabe auf ihre Anzüge erhalten!
Das heißt, er kann sehen im welchem Zustand sich der Anzug befindet, also auch was sie tragen, jede Schicht!
Zum anderen sieht er jederzeit alle Körperdaten von ihnen, er kann sie zum Beispiel darauf hinweisen, dass sie in den letzten Tagen ab- oder zugenommen haben. Wann ihr Herz schneller schlägt oder ausgesetzt hat.
Es scheinen triviale Informationen, aber zusammen mit den Fähigkeiten des Anzuges, ergeben sich daraus Möglichkeiten. Zum Beispiel wird er sie ohne Probleme von einem Turm der Petronas Towers zum anderen werfen können und sie nur zwei Stockwerke tiefer sicher landen können.
Das sind übrigens 60 Meter Strecke in 170 Meter Höhe.“
Gott, was war der Mann für ein Sadist, dieses liebevolle Lächeln dabei und dieser Ton, als wäre so was das Normalste der Welt. Er hatte recht, so etwas konnte der Prinzessin das Leben retten, aber es so zu servieren?
Nun sprach Hans wieder, das Lisa die nächsten drei Tage zusammen mit Hannelore für die Ausbildung der beiden Damen zuständig sei.
Sie sollten sich an die Geschwindigkeit ihres Beschützers anpassen, ab Morgen wird er immer wieder in die Kleidung der beiden eingreifen, sie müssen lernen, dass es vollkommen normal für sie ist, wenn sie plötzlich vom Abendkleid in den Schutzanzug wechseln.
Elias, du kannst über W-Lan einen permanenten Status der beiden erhalten, was im Notfall allerdings nicht empfehlenswert ist.
Morgen, zehn Mal in den Schutzanzug, ohne Vorwarnung für die beiden, allerdings nur wenn sie sitzen. Danach solltet ihr, sobald der Unterricht vorbei ist, in die Folterkammer gehen und Matten auslegen, dann im Stehen und Keilabsätze zu flach, während ihr trainiert!“
Die Kerle hatten einen guten Humor, eine Sporthalle offiziell auf der Karte als Folterkammer zu bezeichnen.
Ich nickte zustimmend, nahm mir vor, es sogar noch öfters geschehen zu lassen.
Ich wollte wissen, wie ich an die erwähnten Daten kam und versteifte mich, während ich mich darauf konzentrierte, die virtuelle Oberfläche zu bedienen. Ralf half mir, schneller zu finden, was ich suchte.
„Das Icon, oben rechts, mit zwei stilisierten Menschen.“
„Danke“, kam es Sekunden später von mir und schon hatte ich die beiden Frauen vor meinen Augen.
Beide hatten wirklich hübsche Unterwäsche gewählt, wobei bei der Prinzessin eindeutig das arabische Erbe durchschlug.
„Goldene Unterwäsche ist echt dekadent!“, murmelte ich leise auf Arabisch und neben mir wurde eine Frau rot und eine andere kicherte sanft.
Sekunden später hauchte die Prinzessin: „So gibt es einen Mann, vor dem ich keinerlei Geheimnisse mehr habe.“
Die nächsten Tage waren wirklich anstrengend, es ging hauptsächlich darum, gewisse Funktionen automatisch auszulösen, so dass ich reagieren konnte, bevor ich mir bewusst wurde, warum es notwendig war.
Am ersten Tag landeten die zwei 53 Mal im Schutzanzug, am zweiten etwas mehr als dreißig Mal und am dritten nur acht Mal. Es gab ein Muster, das mir erst am dritten Tag auffiel, immer wenn sie Hosen oder flache Schuhe gewählt hatten, landeten sie im Schutzanzug, so kam es, das sie diese immer seltener wählten.
Jeden Spätnachmittag trafen wir uns zum Training in der Folterkammer. Inzwischen konnten sie im Stehen den Übergang zwischen Heels und Schutzanzug ohne Probleme meistern. Eine leichte Veränderung in der Struktur an der Ferse teilte ihnen mit, dass es passieren würde und so konnte das Gehirn automatisch reagieren.
Am darauf folgenden Tag hatten wir zusammen Training mit Lisa. Was diese Frau beherrschte war verblüffend. Ihre Schuhe und Kleidung änderten sich zufällig, während sie locker auf einem Laufband marschierte. Ihr Kommentar war nur: „Zehn Jahre tägliches Training!“
Sie gab den beiden Frauen viele nützliche Hinweise und meinte zu mir: „Sei gemein, ihr Leben kann davon abhängen, stecke sie in zwanziger Absätze und dann gehe auf sechser und dann wieder in die Höhe, nur um unvermittelt in den Schutzmodus zu wechseln.
Wenn sie lernen, sich unbewusst in jeder Höhe perfekt zu bewegen, ohne dass sie wissen, was sie gerade tragen, wird es funktionieren.“
Ich hielt mich an ihren Rat und innerhalb der nächsten vier Stunden hatten die beiden Frauen jeweils mehr als 600 unterschiedliche Schuhe an. Natürlich sind sie regelmäßig hingefallen, aber es weckte ihren Ehrgeiz und sie machten einen Wettstreit daraus, wer am längsten nicht stolperte.
Beide trugen Jogginganzüge, was nie zu den Schuhen passte, außer wenn die Schutzfunktion in Kraft trat. Zwei in mattem Schwarz verschweißte schöne Frauen.
Am Nachmittag gab es wieder getrennten Unterricht. Ich fuhr mit der Frau, die uns schon ins Museum begleitet hatte, zu einem Schießstand. Während der Fahrt erfuhr ich, dass sie beim KSK gewesen war und bei einem Einsatz schwer verwundet worden war. Wie schwer, zeigte sie mir, als wir aus dem Wagen ausstiegen, ihre Beine verwandelten sich in große Räder und sie raste mit einem Affenzahn davon. Ihre Beine bestanden aus Naniten. Ich wollte nicht wissen, wie ergeben sie dem Vorstand war.
Es war eine völlig neue Erfahrung, mit Hilfe der ‚ER‘ Schusswaffen zu nutzen. Die Schussbahn jeder Kugel konnte im Detail eingeblendet werden, dann gab mir meine Trainerin, eine Uralte und verbeulte Pistole. Die ‚ER‘ sah den leicht verzogenen Lauf und wies mich darauf hin. Selbst mit diesem besonderen Schätzchen war es nicht wirklich schwer, einen Treffer zu landen. Nach dem dritten Schuss hatte ich verstanden, wie ich die ‚ER‘ anpassen musste, damit ich traf. Gott, waren diese Anzüge potent und nun verstand ich um einiges besser, warum die Firma sich weigerte, diese an das Militär zu verkaufen.
Zum Abschluss gab es noch etwas Besonderes und einen kleinen Tipp.
Ich stand in dem Schießstand, hielt eine 20 Millimeter Gatling vor meiner Brust und jeder Schuss war ein Treffer. Um mit dem Rückschlag klar zu kommen musste ich eine Art drittes Bein aus dem Rücken entstehen lassen, dazu mehrere Versteifungen der Naniten, dass sie wie ein Exoskelett funktionierten. Scheiße gab das Adrenalin, ich war eine Einmannarmee!
Auf dem Weg zum Wagen gönnte sich meine Lehrerin einen Spaß mit mir und fragte mich: „Willst du wissen, was mein Partner an meinem Neuen Ich am besten findet?“
Ich hätte dem frechen Grinsen mehr Beachtung schenken sollen. Sie formte eine Art Rollstuhl aus, mit ihrem Oberkörper als Rückenlehne. Als ich saß meinte sie nur: „Augenblick, muss nur alles justieren.“
Ich spürte Augenblicke später, was sie damit meinte. Ich saß in einem Ohrensessel, mit ihren Brüsten um meine Ohren. Dann verschloss sich das Gefährt. Wir brauchten nur die halbe Zeit, bis wir wieder auf dem Gelände der Firma waren. Der Wagen würde uns später folgen, dank Autopilot.
Als ich mich mit leicht wackeligen Beinen aus dem besonderen Sitz dieser Frau erhob, bedankte ich mich höflich für diese Lektion. Hans und Manfred, die ein paar Meter weiter standen und scheinbar auf mich warteten, lachten schallend, als ich auf sie zuwankte, die G-Kräfte in den Kurven forderten ihren Tribut.
„Sie ist gut, oder?“
„Ja, es war, als wäre es ihr Körper!“
„Falsch, es ist ihr Körper, das ist eine der Lektionen, den wir dir mit der Busenrakete geben wollten.
Da es für sie eine sehr sinnliche Erfahrung ist, nutzen wir diese Fähigkeit nur selten, aber hier und jetzt war es notwendig, dir etwas bewusst zu machen.“
„Warum nicht auch den Frauen!?!“
Sie schwiegen und stellten mir ohne Worte die Frage: „Beantworte die Frage selbst, du hast alles, was du dafür brauchst.“
Es knirschte fast hörbar in meinem Schädel, denn ich verstand, warum sie mir keine Antwort gaben, es war notwendig, dass ich verstand und nicht wusste.
Dann fügten sich die Details zusammen.
„Das Interface, agiert direkt mit meinen Neuronen, die Frauen nutzen die Tabletts. Ich muss aufhören, den Anzug als externes Werkzeug, sondern mehr als einen Teil meines Körper sehen!“
Die beiden Männer gaben sich einen ‚High-Five‘ und Manfred gab Hans theatralisch eine Ein-Euro-Münze. Danach meinte er: „Elias, hättest du dir nicht noch ein paar Minuten Zeit lassen können, der Kerl zieht mir mit seinen Wetten noch den letzten Euro aus der Tasche.“
Es war der Moment, wo mir bewusst wurde, dass ich gerne mit ihnen befreundet wäre. Sie waren große Kinder, wann immer es ging und hatten Spaß am Leben, aber wenn es hart auf hart ging, wussten sie sich zu helfen.
Sie grinsten wissend, sagten aber nichts.
Es war auch der Zeitpunkt, wo mir etwas anderes auffiel, die Unterwäsche meiner Schutzbefohlenen wurde immer reizvoller.
Ich traf beide Frauen wieder auf den Laufbändern, sie hatten sich heute für Tenniskleidchen entschieden, sie hatten beide die Figur einer Göttin. So maskierten wir wieder zwei Stunden und die Damen bekamen permanent andere Schuhe, nur den Schutzmodus, den konnte ich einfach nicht aktivieren, zu sehr genoss der Mann in mir die Aussicht.
Noch immer stolperten sie, aber es wurde immer weniger, es war schon erstaunlich, zu was das menschliche Gehirn in der Lage ist, wenn man es triezt.
Auf die Bitte des Königs sollten wir heute Abend eine Veranstaltung in Düsseldorf besuchen, irgendetwas mit Japan und Deutschland, so hatte Yara meinen Kollegen Bescheid gegeben.
Mit einer standesgemäßen Limousine von der Botschaft wurden wir kutschiert. Noch im Auto wechselten die beiden Frauen ihre Garderobe, wobei ich mich nicht des Eindruck erwehren konnte, sie machten es, um mich heiß laufen zu lassen, denn keines der Kleidungsstücke war der Etikette einer saudischen Prinzessin entsprechend, einfach viel zu viel Haut und Sexappeal.
Hinter Dormagen reichte es mir und ich schaltete den Schutzmodus an, der immer noch auf seine Art und Weise sexy war, aber wesentlich harmloser, als die durchscheinenden Spitzenteile, die sie als Letztes auffuhren.
Sie kicherten und nickten sich wissend zu, diese Biester. Ich konnte es ihnen noch nicht einmal verübeln, wusste ich doch, dass sie vorher nie die Möglichkeit gehabt hatten, ihre weibliche Wirkung zu erproben.
Ich gab ihnen dreißig Sekunden vor der Ankunft, um aus dem Schutzmodus in ihre Abendroben zu wechseln. Schweres Atmen war die Reaktion, als ich sah, was sie unter den modernen Kleidern einer Designerin aus Riad trugen, das war nicht jugendfrei.
Laut der Prinzessin war der Abend ein voller Erfolg, ich allerdings war froh, nach diesem anstrengenden Tag im Bett zu liegen. Nur an Schlaf war nicht zu denken. Ich hätte die ‚ER‘ auch anweisen können, die Informationen über die beiden auszustellen, aber zu sehen, das beide die Korsetts und Strümpfe mit ins Bett nahmen und es sich dann selbst machten, war etwas, dem ich heute nicht widerstehen konnte.
Ich schlief ziemlich befriedigt vor den beiden Frauen ein.
Am nächsten Morgen wurde ich als Erster wach und holte das Essen rein, das im Flur bereitstand. Der Service war sehr effektiv und ließ keine Wünsche offen. Ich hatte gerade die Tasse mit dem Tee an den Mund geführt, um meinen ersten Schluck zu nehmen, als ich die beiden in Ihrem Bereich tapsen hörte. Ich war zum Glück durch meine ‚ER‘ schon vorgewarnt, sonst hätte ich mich jetzt verschluckt, als sie erschienen. Beide trugen noch immer die Unterwäsche von gestern und ein dünnes Seidennachthemdchen darüber. Da wollte jemand meine Standhaftigkeit testen.
„Wenn Ihr nicht schnell etwas weniger Aufreizendes tragt, werdet Ihr den Tag in der Schutzausführung verbringen!“
Beide schmollten, aber ließen einen passenden Bademantel erscheinen, der zumindest Ihre reife Weiblichkeit verdeckte. Sie waren wie Teenager in der Pubertät, obwohl sie beide schon 33 waren. Ich konnte ihnen nicht böse sein, da ich wusste, wie sie aufgewachsen waren.
Nach dem kleinen Frühstück verschwanden die beiden, um sich frisch zu machen, was dank der Naniten mehr eine Gewohnheit als Notwendigkeit war
Heute Morgen hatte ich wieder Waffentraining, wobei mich bei der Abfahrt eine Überraschung erwartete, zwei große Kugeln mit Naniten. Ich musste mir mit ihnen mein eigenes Gefährt erschaffen und durfte dann meiner Trainerin folgen, was eine Spaßige und sehr spannende Querfeldein-Tour wurde. Heute trainierte ich nicht das Benutzen der Waffen mit ‚ER‘, sondern auch, wie ich die Naniten wirklich für alles nutzen konnte. Es war der Spielzeugtraum eines jeden großen Jungen.
Nachdem wir mit dem Schießtraining durch wahren, sagte meine Trainerin: „Elias, Hans kommt her, es scheint etwas Schwerwiegendes zu sein.“
Ich nickte und spielte solange mit den Naniten, bis er kam. Die schwere Cross-Maschine, die mich zu einer Art Zentaur machte, war etwas worauf ich stolz war.
Hans grinste, als er aus seinem Sportwagen stieg und mich als Motorrad durchs Gelände fliegen sah, so selten hatten die Räder Bodenkontakt.
Als ich vor ihm bremste, wurde sein Gesicht schlagartig ernst.
„Der König wird spätestens in 18 Monaten sterben, es ist Krebs, unheilbar!“, war die Bombe, die er mir servierte.
„Woher weißt du das?“
Er gab mir einen Datenträger, den der Anzug sofort auslas und ich verstand. Er hatte alles im Umkreis des Königs gehackt, es war ein Teil seines Auftrages, das Umfeld der Prinzessin zu sichern. Er nahm wie erwartet seinen Job sehr ernst und war darauf gestoßen, als er analysierte welchen Ärzten man nicht trauen sollte.
„Warum mir und nicht der Prinzessin?“
„Öffne den zweiten Bericht!“
Es war seine Analyse der Sicherheitslage und sie war noch schlimmer als ich gedacht hatte. Wie schon vor 50 Jahren ging es um das schwarze Gold und es waren wie immer dieselben Verdächtigen. Sie hatten geschickt alle geschmiert und wollten, sobald der König tot war, in dem erwartungsgemäß folgenden Chaos die Prinzessin verschwinden lassen und eine Marionette einsetzen. Sie wussten, das sich die Prinzessin nicht so schnell von außen beeinflussen ließ. Die Prinzessin hatte neun Verlobte verloren, derer sieben sie selber den Richter auf den Hals gehetzt hatte. Alle sieben war korrupt und wollten die Prinzessin nur als Trittbrett zum Thron, um ihre Machenschaften noch zu vergrößern. Sechs wurden hingerichtet und einer konnte fliehen. Gerüchteweise hatte er sich in der Mongolei niedergelassen oder in Südamerika. Die anderen beiden waren in Ordnung, soweit es sich um Prinzen handelte, allerdings waren sie einigen Hardlinern ein Dorn im Auge, da sie ihrer Frau die Arbeit des Regierens überlassen hätten. Sie starben beide bei Terrorakten. Einer wurde Gerüchten nach sogar von ihrem kleinen Bruder befohlen.
Ich verstand nun auch, warum er mich und nicht die Prinzessin informiert hatte. Damit sie überleben konnte, mussten wir diese Ausbildung abschließen und Hans den Palast technisch auf Vordermann bringen. Ich nickte nachdenklich und bedankte mich aus ganzen Herzen.
„Gut, wir beide ziehen jetzt in die Stadt und besaufen uns ganz offiziell und schaffen so einen Weg, deine Prinzessin und ihr Reich zu retten.“
„Häh?“
Lachend mischte sich nun meine Trainerin ein: „Glaub ihm jedes Wort, aber lege es auch in eine Goldwaage.
Ich habe nach meinem Unfall von ihm ein ähnliches Gesprächsangebot bekommen und ich bereue nichts. Er wird dir etwas zu deinem und seinem Vorteil anbieten, es wird nicht billig, aber es wird es Wert sein!“
Verwirrt ließ ich die Überschüssigen Naniten die Form eines Diplomatenkoffers annehmen und stellte ihn in den Kofferraum. Anerkennend nickte der große Mann und faltete sich in das niedrige Gefährt.
„Ein bevorzugtes Lokal?“
„Nein, das eine, was ich aufsuchen möchte, würde sich nicht für ein Gespräch eignen!“
Er fuhr selbst, nicht indem er den Joystick berührte, sondern mit einem Kabel, das sich von seinem eleganten Anzug mit der Konsole verband. In den Fenstern wurde seine ‘ER‘ eingeblendet und ich erkannte, dass er nebenbei eine Leerstunde hielt. Wie es seine Art war, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Während der Fahrt erklärte er mir, warum er und die Firma sich entschlossen hatten uns zu helfen. Was für Füchse, die Technologie, die sie benutzt hatten, meiner Schieß-Trainerin wieder Beine zu geben, war hier in Europa nur geduldet und würde wohl in den nächsten Monaten komplett verboten, zumindest die Forschung daran. Was er sogar nachvollziehen konnte, bei dem Missbrauchspotential.
Die meisten Länder, wo die Forschung mit dieser Technologie, er nannte sie Neuro-Naniten, erlaubt wäre, würde ein Forschungslabor von ihnen mit Kusshand nehmen, allerdings unter starker staatlicher Aufsicht, was gleichbedeutend damit war, das diese Staaten sich eine Kopie ziehen würden.
Etwas, was die Firma aus ethischer Sicht nicht akzeptieren wollte. Als ich fragte warum lachte er bitter.
„Eine Diktatur hat etwas Ähnliches vor drei Monaten aus Phillips Mess-Naniten und Nerven-Überbrückern entwickelt, nur sie haben es benutzt, um einige Rebellen umzuprogrammieren, du hast sicherlich von dem Massaker gehört!“
Scheiße, 90 tausend Tote, davon wenigstens 3000 Kinder. Jetzt verstand ich die Vorsicht.
„Ok, ihr wollt aber die Forschung in dem Bereich nicht aufgeben?“
„Nein, dein Zentaur von eben wäre ohne sie nicht möglich, oder die 120 Tausend Querschnittsgelähmte, denen wir in den letzten 18 Monaten das Gehen wieder ermöglicht haben.
Diese Möglichkeiten sind einfach zu wertvoll, um sie liegen zu lassen, zugleich sind solche Naniten der einzige Schutz gegen Angriffe wie in Südamerika.
Alleine aus Selbstschutz sollten wir über dieses Wissen verfügen, selbst wenn wir keine Produkte zum ‚Geld verdienen‘ daraus bauen!“
„Nun, was ist das, was ich trage?“
„Um ehrlich zu sein, ein Prototyp zum Selbstkostenpreis, wobei die Entwicklungskosten nicht eingerechnet sind!
Wir müssten dann wenigstens noch eine Null dran hängen, da hätte selbst dieser Herr Papa die Segel gestrichen.
Nun, wir verkaufen die Teile nicht an jeden, vor allem nicht an solche bei denen wir Ehetischprobleme sehen. Die Prinzessin hat diese Möglichkeit nur aus drei Gründen von uns bekommen, sie ist schützenswert, denn es ist wahrscheinlich, dass sie ihr Land auf einen besseren Weg führt. Du bist ein Mensch, der getötet hat. Drei Mal und immer mit dem Hintergrund, eine akute Gefahrensituation zu bereinigen und so die Sicherheit vieler durch den Tod einzelner sicherzustellen.
So wissen wir, dass du Allmacht-Gefühlen relativ sicher gegenüber stehst.“
Ich musste schlucken, 25 Milliarden EURO, für die drei Anzüge und die Schulungen, meine Informationen über die Firma müssen an einigen Ecken sehr falsch gewesen sein. Dann das er wusste, das ich während meiner GSG9-Zeit zwei Mal Leben beenden musste, war vor dem Kerl denn kein Server sicher?
„Zu eins, ja vor mir ist kein Server sicher, selbst die, die nicht am Internet hängen.
Zu zwei, die Berichte, die du bekommen hast, waren mit die besten, die seit vier Jahren über unsere Firma gemacht wurden und doch viel zu klein angesetzt, selbst wenn du die Werte doppelst, ist das noch viel zu gering.
Da es zu unserer Firmenpolitik gehört, keine Steuern zu hinterziehen, ist es verdammt schwierig, die Umsätze zu verbergen.
So haben wir Wege gefunden, das ist allerdings der Bereich, wo Lisa und Melanie die meiste Zeit reinstecken. Aktuell können wir uns kein Monopolverfahren leisten. Wenn mein Sohn, Mellanies Zwillinge und die Tochter von Manfred und Lisa und der Sohn von Manfred und Anna ihre eigenen Firmen in der Genossenschaft haben, werden wir wieder mit offeneren Karten spielen können.“
Ich schüttelte den Kopf und versuchte zugleich zu begreifen, was ich gehört hatte und was dieser Mann im Verkehr machte. Ganz nebenbei hatte er neun Kletten entdeckt und drei verschiedenen Geheimdiensten zugeordnet. CIA, die Russen und Indien.
„Ihr wollt also nach Saudi-Arabien umziehen, wenn die Prinzessin an die Macht kommt?“
„Nein, wir wollen nur einige bestimmte Bereiche auslagern, hauptsächlich Forschung und ein paar bestimmte Typen, wo es einfacher ist, sie in dem heißen Wüstenklima herzustellen!“
Ich nickte, das machte wirklich Sinn.
So, wo das geklärt ist, werden wir einen trinken gehen und damit dir Blindfisch mit deinen Frauen helfen. Wenn du nicht aufpasst, werden sie dich noch in ihrer Erotik garen.
„Woher weißt du?“
Er sagte kein Wort, in der ‚ER‘ des Wagens entstand das Bild der beiden Frauen, die wie ich in Ausbildung waren. Wann hatte er begonnen, die Informationen abzugreifen?
Er lachte, als er meinen entsetzten Blick sah.
„Nun, ich bin einer der Entwickler und ich bin einer deiner Ausbilder und solange die Ausbildung dauert, habe ich Zugriff, danach deaktiviere ich den Account und nur wenn du mich einlädst, werde ich ihn nutzen können.
Manfred lacht sich übrigens über die Situation tot, er hat vor zehn Jahren etwas Ähnliches mit Lisa erlebt, nur das sie wesentlich offener mit ihren Bedürfnissen und Wünschen umgegangen ist!“
Jetzt war ich vollends überfahren.
Wir landeten in einem kleinen Pub in der Innenstadt, den ich nie gefunden hätte, selbst mit Adresse und einer Anleitung. Mein Begleiter war wohl Stammgast, der Wirt nickte ihm nur zu und schaute zu einer Tür am Ende des Raumes auf der ‚Privat‘ stand. Hans nickte und als wir sie erreichten, öffnete sie sich.
In dem Raum saßen sechs Gestalten an acht großen Laptops. Was auch immer sie machten, es wirkte sehr technisch. Selbst in der Cyber-Sicherheits-Abteilung von Landeskriminalamt und ähnlichen Einrichtungen, hatte ich noch nie so viele Terminals gesehen, auf denen Text in solch einer Geschwindigkeit vorbeirollte.
„Gestatten, meine zweite IT-Sicherheitsabteilung, zuständig für Penetrationstest rein auf Softwareseite. Alles ausgesuchte Leute.“
„Jungs, das ist der Mann, dem ihr, somit wir, in Saudi-Arabien den Rücken freihalten, also gebt euch Mühe und gibt es was Neues?“
„Yep, ich habe ein nettes Skype-Video abgefangen und eine Seite war ein Deep-Fake, ich habe sogar die Aufnahmen des Originals!“ meldete ein dürrer Mann, der sogar noch länger als Hans war.
„Geil, wissen wir die passende Nachrichten-Agentur, oder von welcher Zeitung oder ähnlichem es gemacht ist?“
„Yep, wobei es auch in der Heimatsschutzbehörde in den USA knallen wird, wenn das aufkocht. Also werden wir die Verteilung etwas anders machen als gewohnt.“
„Youtube?“
„Google ist eine der wenigen Plattformen, die selbst die CIA innerhalb von 2 Minuten klein bekommt! Da das Video dann innerhalb von fünf bis fünfzehn Minuten offline gehen wird, bereiten wir gerade eine Torrent-Orgie vor, das wird noch was dauern.“
Hans lachte nickend und zog mich zu einem Sofa, das vor lauter Monitoren nicht zu sehen war, als wir den Raum betreten hatten.
Der Wirt kam in den Raum, brachte eine halbvolle Flasche wirklich guten Whiskey und eine Flasche Cola.
„Das braune Zeug ist gegen meinen Durst und das andere ist eine olfaktorische Tarnung, wenn auch *****r.“
Es gab vier Gläser, zwei klassische für den Alkohol und zwei für die Cola. Der Gastgeber schenkte ein, mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit war er nach meinem Geschmack zu knickerig, aber er hatte recht, ich musste nüchtern bleiben.
Die nächste Stunde redeten wir über meine Zukunft und wie sehr die beiden Frauen, die ich begleitete, in mich verliebt seien. Er brauchte eine ganze Stunde, um mich zu überzeugen.
Dann zeigte er mir etwas, was ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen hätten können, selbst mit dem Wissen, das sie eine Firma hatten, die spezielle Anzüge als Sexspielzeug machten.
Wobei sein Schlusssatz der wichtigste Tipp war: „Sei mutig, sei dreist, sei kreativ. Nimm dir Yara offiziell und mach die Prinzessin glücklich, ohne sie zu berühren.
Und noch was, wir können Gott spielen und Jungfrauen direkt oder indirekt zu Müttern machen!“
Dann stießen wir an und völlig benommen vom letzten Satz, wankte ich wie besoffen zum Wagen. Hans stützte mich, ebenso wankend. Zwei Männer hatten feucht fröhlich Freundschaft geschlossen. Mein Gott, wie gut war er im ‚in die Irre‘ führen.
Als wir in den Wagen stiegen und der Automat startete, um uns zum Firmengelände zu bringen, musste ich Fragen: „Wenn das eben deine Angestellten waren, warum hast du ausgerechnet diesen Laden besucht?“
„Weil sie eben nicht nur meine Angestellten sind, sie sind Freunde aus der Scene, White-Hats, der Laden ist bekannt, dass die White-Hats sich hier treffen und ich dazu gehöre. Kein Geheimdienst der Welt traut sich ohne ausreichenden Grund in diese Höhle.
Sie haben es oft genug versucht und immer bereut. Jedes Mal sind dunkle Machenschaften von ihnen an die Presse gespült worden, sodass ihre Chefs den Hut nehmen mussten. Es ist der sicherste Ort in ganz Europa, neben dem Firmengelände natürlich.
Es ist ein verbotener Ort und das wir zusammen unterwegs waren, besser sind, war ja kein Geheimnis, nur worüber wir gesprochen haben!“, er kicherte wie ein Grundschulkind über einen gelungenen Streich.
Die Ausbildungsrunde meiner Prinzessin und Yara würde genau dann beendet sein, wenn wir auch bei dem Gelände ankamen. Ich kam gerade passend zum speziellen Fitness und Gewöhnungstraining.
Die Frauen waren verwirrt, was mit ihnen auf dem Laufband passierte.
„Das ist eine kleine Strafe für heute Morgen!“
Was beide zum Kichern brachte, denn es zeigte ihnen, wie sehr mir ihr Anblick heute Morgen gefallen hatte. Ich hatte neben einigen hundert verschiedenen Schuhen, heute auch unterschiedliche Kleidung für sie, Oberbekleidung. Für Unterwäsche war es noch zu früh. Allerdings gab es heute zwei Unterschiede zu den letzten Tagen. Zum einen bekamen die beiden immer unterschiedliche Kleidung und Schuhwerk und für jedes Teil musste ich entweder ‚nochmal‘ angeben oder ‚nie mehr‘.
So würde ich schnell und einfach eine Liste erstellen, in was ich die Damen gerne sah.
Hans hatte mir unter anderem erklärt, wie ich den Kleiderrausch der Damen einschränkte, sie würden nur noch aus dem wählen können, wo ich wenigstens zweimal auf ‚nochmal‘ gestimmt hatte.
Jetzt war die Frage, wie sie darauf reagieren würden. Immerhin konnten sie mich noch direkt fragen, wenn sie meinten, sie bräuchten etwas mehr Auswahl.
Sie sagten nichts zu dieser Veränderung ihrer Möglichkeiten, auch nicht als wir am Abend auf dem Weg zu einem Restaurant waren. Manfred und Hans hatten uns zu einem Essen eingeladen. Beide trugen dem Wetter angepasste Sommerkleider aus Leinen und ein schlichtes buntes Seidentuch mit abstrakten Mustern. Was sie allerdings darunter trugen (sie wussten, dass ich es wusste), war waffenscheinpflichtig.
Yara sprach mich an, als wir drei alleine den anderen im Konvoi folgten.
„Elias, es ist beruhigend, das du deine Hand über uns hältst, wir wollen gerne wissen, wie wir dir danken können?“
Ich schluckte, denn so wie sie es betonte, war es mehr als eine zärtliche Hoffnung.
„Was stellt ihr euch vor?“
„Was ist eure Hoffnung?“
„Eine starke männliche Schulter, die uns Frauen durch den Sturm hilft!“
„Dafür bin ich da!“
„Stimmt, aber du machst nicht einfach einen Job, du bist mehr wie ein Vater oder Partner für uns.“
„Yara, rede Klartext, bitte!“
„Wie willst du uns?“
„Wie meinst du das?“
„Wir sind dir dankbar! In den letzten Jahren hast du uns mehrere hundert Mal das Leben gerettet, du hast dein eigenes Leben bewusst in Gefahr gebracht, als du sie vor ihrem Bruder gerettet hast.“
Ich seufzte bei dieser Erinnerung.
„Wir wollen dir etwas Persönliches geben, schenken, denn du hast es verdient!“
„Was meint ihr damit?“, ich ahnte, wohin sie wollten.
„Wir gelten in unserer Heimat schon als alte Jungfern und als nicht mehr verheiratbar, doch wissen wir, dass du uns absolut attraktiv findest.“
„Ihr seid beide wunderschöne Frauen, aber ich weiß immer noch nicht, wo ihr hin wollt!“
Ich ahnte es, aber sie sollten es sagen, damit ich mir sicher sein konnte. Ich konnte im Rückspiegel sehen, wie sie nervös wurden und sich gegenseitig Kraft gaben, indem sie sich die Hände hielten.
„In den letzten Tagen haben wir etwas kennengelernt, was wir bisher nicht kannten. Wie es sich anfühlt, eine Frau zu sein, eine Frau, die eine echte Sexualität hat!“ Sie wurde rot, ich kam mir fast schäbig vor, sie weiter zu bedrängen, aber es war notwendig. Ich schwieg und überlegte, was sie meinten. Beide Frauen hatten Nylons, Strapse und ein elegantes BH- Höschen-Set wie aus Seide gewählt. Das war eine Möglichkeit, aber die möglichen Konsequenzen machten mir Angst.
Nun brach die Prinzessin das Schweigen: „Elias, du kannst bestimmen, wie wir dir gefallen, tue es!“
„Und dann? Das ist, wie einem Hungernden hinter einer Scheibe ein Festmahl zu zeigen.“
„Nicht nur für dich, Elias!“, kam es von Yara. Die Stimme war fest und doch hörte ich ihre versteckten Tränen.
Im Hinterkopf dankte ich Hans, dass er diese Entwicklung vorhergesehen hatte.
„Dieser große Mann hatte zu 100% Recht.
Leider hat er keine Lösung wo die Prinzessin mich auch als ihren Mann nehmen kann, zumindest so wie es Natur vorsieht!“
Die Frauen sahen sich verwirrt an. Ich hoffte, es würde der richtige Zeitpunkt sein. Ich startete sein Geschenk, was wohl sein Ziehsohn für ihn entwickelt hatte.
Das Höschen von der Prinzessin wurde hart und wanderte langsam zu ihrem Busen, ein starres Korsett, umschloss ihren doch so weiblichen Körper. Als das abgeschlossen war, wartete ich auf eine Reaktion der beiden, es gab sie, allerdings war es nur ein Flüstern zwischen den beiden Freundinnen. Dann kam die Begründung für diesen Schutzmantel der Prinzessin, es entstanden drei kleine Finger über Yaras Klit, die mit einer sanften und langsamen Massage begannen. Der Kokon der Prinzessin kopierte die Gefühle, die Yara gerade hatte, so dass beide Frauen erregt wurden. Wieder flüsterten die beiden.
„Yara, ich möchte deine Busen streicheln, dann werdet ihr verstehen!“
Sie lief rot an, streckte aber den Oberkörper nach vorne und bot mir ihre schönen Hügel an.
Beide Frauen stöhnten leise, als ich sanft über den kleinen Hubbel des linken Nippels streichelte, der sich durch den Stoff abzeichnete.
„Meintet ihr so etwas?“
„Ja!“, kam es bestimmt und doch zärtlich von meiner Prinzessin.
„Wie stellt ihr euch das weiter vor?“
Ich musste bei ihrer fahrigen Antwort: „Äh…“, lächeln, soweit hatten sie nicht gedacht. Was mich bei der Prinzessin irgendwie verwunderte, sie war eigentlich ein Mensch, der immer einen Plan entwickelte, bevor sie in Aktion trat.
„Ich muss euch etwas gestehen, ich bin über euer Angebot nicht so überrascht, wie ich es sein sollte. Was das spezielle Höschen der Prinzessin sicherlich deutlich macht.
Hans hat mich darauf vorbereitet, da er es im Gegensatz zu mir gesehen hat. Bis eben habe ich es ihm nicht wirklich geglaubt.
Er hat mir zugleich Informationen gegeben, die nur diese Lösung als den einzig gangbaren Weg zulässt, das die Prinzessin zu einer Art ‚Queen Victoria‘ wird.“
Beide Frauen schluckten, vor allem die Prinzessin wurde blass. Diese in der Weltgeschichte so wichtige Frau ist nie Mutter geworden und das war etwas, was diese schöne Frau in eine existentielle Krise schicken konnte. Weniger als das Nichterleben sexueller Partnerschaft.
„Ich denke wir treffen die Leute heute nicht nur wegen einem netten Beisammensein, sondern sie werden ihnen einen Vorschlag für die Zukunft machen, Prinzessin.
Mein Vorschlag ist, sie hören diesen Leuten zu, sie sind weiser als wir es sein können, da sie ganz andere Quellen mit Informationen anzapfen.
Sie sind außerdem so anders, dass sie außerhalb der gängigen Konzepte denken, sie können uns helfen, Wege zu finden, die wir nicht sehen können!“
Die Prinzessin nickte: „‚Anders‘ ist eine gute Beschreibung, es scheint fast so, als würden sie außerhalb unserer Gesellschaft stehen und ich meine damit die Menschheit.“ Wie wahr dieser Gedanke war, würde ich erst in 25 Jahren begreifen.
Nachdenklich betraten wir das Lokal, welches zu meiner Überraschung sehr gut gefüllt war. Einige Personen erhoben sich sogar und verbeugten sich vor der Prinzessin, es war scheinbar mehr als nur ein Landsmann von ihr hier zu Besuch. Wieder einmal wurden wir in einen Hinterraum geführt und wenn ich es nicht aus Riad gewöhnt gewesen wäre, hätte mich die orientalische Pracht des großen Raumes erschlagen.
Es waren auch hier in dem Raum viele Menschen anwesend, aber sie schienen geladen worden zu sein. Das ich einen Mönch und einen orthodoxen Juden sah, die zusammen mit einem Imam an einem gemeinsamen Tisch saßen, war für mich die zweitgrößte Überraschung, die Größte war, dass sie scheinbar über einen Witz des Mönches schallend am Lachen waren.
An ihrem Tisch war Platz für fünf weitere Personen, diese Plätze wurde während des folgenden Essen nicht besetzt, obwohl alle anderen Tische bis an ihre Grenze gefüllt waren. Bei uns saßen Hans, Manfred, Lisa, Anna, Ralf und ‚Numero Uno‘. Ihre Partnerin Flummi saß einen Tisch weiter, bei zwei der Personen, die ich in dem Hinterzimmer des Pubs kennengelernt hatte. Sie aßen nicht, sondern saßen an ihren Laptops und hatten scheinbar ihren Spaß. Was so komisch an vorbeifliegenden Textzeilen war, würde ich später am Abend verstehen, wenn auch nicht begreifen.
Als ich mich suchend im Raum umsah, sah ich auch meine Trainerin für die Schießübungen sowie auch den restlichen Vorstand. Das schwule Paar, wie ich es getauft hatte, saß am größten Tisch, zusammen mit einer Gruppe von 25 Personen, die Leibwächter und/oder Söldner bildlich auf die Stirn tätowiert hatten. Sie genossen das gute Essen, wenn auch in Maßen, Alkohol sah man keinen auf dem Tisch, sie waren eindeutig in Bereitschaft.
Der Letzte und Unauffälligste der Vorstände, wenn ich mich richtig erinnerte, war sein Name Jens, saß mit seiner Partnerin an einem weiteren Tisch, auf dem diverse Laptops aufgebaut waren. Dabei saßen junge Menschen, die optisch Geek schrien. Dann viel mir auf, dass die Fenster keine waren, sondern große Monitore, auf denen nur das Kölner Panorama gezeigt wurde.
Diese Leute waren nicht nur Paranoid, sie liebten es einfach, dieses Spiel zu spielen und waren deswegen so gut darin. Ich lachte, als ich sah, wie die beiden IT Tische sich mit Handzeichen unterhielten. Sie vertrauten nur darauf, was nicht digital war, wenn wirklich wichtig war, es geheim zu halten.
Das Essen wurde von drei jungen Männern serviert, die auch sehr gut Arabisch sprachen. Sie waren schnell, aufmerksam und schwitzten bei der Menge an Leuten, die sie zu bewirten hatten. Hin und wieder, wenn die drei einfach nicht genug Hände hatten, nickte Georg einem oder zwei der Söldner zu, die dann halfen.
Das Essen war vorzüglich, aber ich war mehr damit beschäftigt, meine Umgebung aufzunehmen. Die Menge an Eindrücken überforderte mich fast, weil ich versuchte die wirkliche Struktur der Organisation zu verstehen, in deren Händen wir waren.
Beim dritten Gang dieses Essen, was der Palastküche des Königs Ehre gemacht hätte, fiel mir auf, dass jemand fehlte. Ich fragte Hans, wo seine Partnerin war und deutete auf den leeren Platz neben ihm.
„Sie hilft aktuell in der Küche. Ach ja, entschuldige, ich habe mir deine Kollegen ausgeliehen. sie sind bei Hannelore, wir werden heute unter Umständen einen der Gegner der Prinzessin kalt stellen. Hannelore ist aktuell die Einzige neben euch dreien, die es kann!“
Mein verwirrt fragender Blick ließ ihn boshaft auflachen.
„Nun, wir alle können gewisse Gifte erkennen und neutralisieren, allerdings ist bei euch eine neuere Version dieser speziellen Naniten integriert. Ihr könnt zum einen wesentlich mehr unterschiedliche Gifte erkennen, zum anderen könnt ihr auch mehr Gifte und zum Teil wesentlich höhere Dosen neutralisieren.
Wir haben diesen Raum schon bei eurer Ankunft angemietet für ein gemeinsames Essen, das ist scheinbar bis zu den Feinden der Prinzessin in Riad durchgesickert und nun sie haben wohl einen spielsüchtigen Tellerwäscher gefunden, der irgendwie helfen soll, die Prinzessin zu vergiften. Wir wissen welches Gift genutzt werden soll, aber nicht wie und wann es verabreicht werden soll.“
„Wie könnt ihr dann so ruhig hier sitzen?“
„Das tun wir nicht, wir haben nur keine Lust, uns von ein paar Raudis den Spaß am Leben verleiden zu lassen. Es ist blöd genug, dass wir so viel Sicherheitspersonal mitbringen mussten und meine geliebte Frau in der Küche hängt, anstatt an meiner Seite zu sein.
Du erinnerst dich an das abgehörte Gespräch? Dieser Spur sind unsere Leute nachgegangen, nicht nur die, die du hier siehst. Wir haben so herausgefunden, was sie benutzen wollen. Es ist ein tückisches Gift, in neun Wochen gäbe es die ersten Symptome und in elf sollte sie qualvoll verrecken.
Hier in Europa, vor allem in Deutschland hätte sie übrigens ohne Nebenwirkungen überlebt. in ihrem Heimatland waren die Labortechniker bestochen, das Gift nicht zu suchen, so haben sie es geplant.
Wobei wir einen gefunden haben, der sich bestechen ließ, um an die Informationen zu kommen und dann hat er diese in einer digitalen Zeitbombe versteckt. Ob es sein Gewissen war, was sich später meldete, oder er das von Anfang an so geplant hatte, nun das kann ich nicht sagen.“
Ich nickte und nun sah ich das größere Bild, sie nutzten die Gefahr als Deckmantel. Sie verhinderten, dass es eine echte Gefahr gab, ohne groß auf dem Busch zuschlagen, um die Hintermänner zu finden oder mit Beweisen in Verbindung zu bringen. Dann wurde mir bewusst, dass er die gesamte Zeit Englisch gesprochen hatte und die Prinzessin mit offenen Mund den Mann mir gegenüber anstarrte. Sie war verängstigt, aber das war nicht der Grund für ihre Starre, sondern die Ruhe und Selbstverständlichkeit, mit dem er über das Thema sprach.
„Ok, Manfred wo sind eigentlich meine Kollegen, du sagtest, du hast sie dir ausgeliehen?“
„Oh, die sind unten im Lokal, als junge reiche Scheichs getarnt. Nach außen hin haben sie eine geile Zeit, ich musste ihnen schon sagen, sie sollten langsamer mit dem Raki machen!“
„Die vier würden niemals Alkohol in so einer Situation trinken, ich denke keiner von ihnen hat jemals Alkohol getrunken!“
„Stimmt, der ‚Flüssig-Lakritze‘ wird der Alkohol auch per Naniten entzogen. Wenn sie das Zeug so weiter geschluckt hätten und jemand mit einem guten Gedächtnis mitgezählt hätte, wäre er bei sechs Promille gelandet!“
„Sie dienen als Ablenkung?“
„Auch, und als Türstopper, wenn jemand von vorne kommt, oder nach vorne abhauen möchte. Sie wollten unbedingt den gefährlichsten Job, als Dankeschön für die gute Zeit, die sie wohl hier hatten.
Du hast die Jungs sehr gut ausgebildet!“
Ich atmete auf, dann fragte ich noch: „Wie viele der anderen Gäste haben noch denselben Job?“
„Keiner oder alle, wie man es sieht. Das Lokal gehört irgendwie auch zur Genossenschaft, wir erproben hier Hilfsmittel für die Gastronomie!“
Ich schüttelte den Kopf und verstand so langsam, was er meinte, das jede Schätzung ihrer Einnahmen falsch sein musste. Eine Genossenschaft bestand aus vielen Einzelgesellschaften und Gesellschaftern und irgendwie haben sie es geschafft so eine monströse Nebelbombe in die Geschäftswelt zu werfen.
Plötzlich rief eine Stimme: „Strike!“
Wer es war, konnte ich nicht feststellen, nur dass es sich um jemanden am Tisch der Bewacher gehandelt haben musste.
Das Bild einige Sekunden später war für die Götter: Hannelore machte auf Brunhilde. Sie trug einen großen und kräftigen Mann zappelnd an einem Arm in den Raum.
Sie trug Stiefel mit Ballettabsätzen und kratzte so an den zwei Meter ihres Mannes, ein Latexkleid, was so eng anlag, dass sich ein Eight-Pack zeigte und ein Dekolletee der Sorte ‚Brustwarze, 1-2-3, Frau‘. Waren diese Ballons immer schon so titanisch gewesen? Ich konnte mich nicht erinnern. Der Mann schlug um sich, versuchte zu beißen und tat alles, um aus diesem Griff zu entfliehen, allerdings verletzte er nur sich selbst.
Der Mann wurde von vier Leuten vom Sicherheitstisch in Gewahrsam genommen, dann kam diese Erscheinung einer wehrhaften Frau auf uns zu. Dabei veränderte sich ihr Kleid in ein geschmackvolles wallendes Etwas aus Seide und zugleich schrumpfte sie um zehn Zentimeter.
„Liebes, sind Ballettstiefel wirklich so hilfreich, wenn man eine andere Person trägt?“
„Nun, man muss den Arm nicht so hochnehmen!“, kam es mit einem koketten Augenaufschlag zurück. Alle am Tisch lachten schallend, es war wohl etwas wie ein Standartwitz, der an mir vorbeiging.
Als das Lachen verebbte, begann erneut Theater, diesmal an der Tür, durch die wir den Raum betreten hatten.
„Die Polizei wird übrigens in 10 Minuten hier sein, länger können wir sie nicht von hier Fernhalten, ohne das es auffällt“, hörte ich Manfred im Hintergrund bemerken.
Es kamen sechs weitere Männer in den Raum, vier kannte ich und je zwei von ihnen führten einen anderen mit Gewalt in den Raum.
Manfred grinste böse und klatschte zweimal in die Hände, sofort hörte jedes Gespräch auf: „Mohamed, kannst du kurz das Reden übernehmen, wie wir es vorhin besprochen haben?“
Der Imam nickte und erhob sich würdevoll. Dass er ein grünes Tuch auf dem Kopf trug hatte etwas zu bedeuten und es war wichtig, nur hatte ich es vergessen. Meine beiden Begleiterinnen machten zumindest einen leicht überraschten Gesichtsausdruck, als sie es bemerkten.
Nach neun Minuten fingen die Computertische laut einen Countdown von zehn herunter zu zählen. Anstatt ‚Null‘ brüllten sie: „Herzlich wi
Kommentare
BF Eagel (nicht registriert) 26.01.2022 05:46
Sehr interessante Geschichte..spannend zu lesen..ich hoffe es gibt einen zweiten Teil wo mehr erotik und s** vorkommt.
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