Erotische Geschichten

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Susanna

2,5 von 5 Sternen
Vorwort:
Dies ist ein erotischer Thriller, der mal als Kurzgeschichte begann. Mittlerweile umfasst er fast 250 Seiten. Ich stelle mal ein paar davon ein. Mal sehen, ob es gefällt.

Völlig außer Atem kam Susanna zu Hause an. Vollbepackt mit Tüten von ihrem Einkauf öffnete sie ihre Wohnungstür und sah im Briefkasten nach, was der Postbote wieder für Überraschungen hineingeworfen hatte. Zwischen Telefonrechnung und Versandhauswerbung erregte ein großer, weißer Umschlag ihre Neugier. Sie wollte ihn öffnen, da sah sie, dass er an Hans, ihren Mann, adressiert war und der Absender kam ihr merkwürdig bekannt vor. Aber da er nicht für sie bestimmt war würde sie sich hüten, ihn zu öffnen, da es offensichtlich nichts war, das sehr wichtig sein konnte. Sie legte also die Post neben die Tageszeitung, damit Hans sie durchsehen konnte, wenn er nach Hause kam. Doch nun hatte sie es furchtbar eilig. Um sechs kam ihr Gatte, und da hatte gefälligst das Essen fertig auf dem Tisch zu stehen, wie er sich immer auszudrücken pflegte. Also schnell in die Küche, um alles vorzubereiten. Doch genau in diesem Moment klingelte das Telefon. Sie meldete sich.
„Kannst du mir mal sagen, wo du den ganzen Tag rumläufst? Ich habe bestimmt schon ein Dutzend mal angerufen.”
Ihr Mann war übel gelaunt.
„Entschuldige bitte, du weißt doch, ich hatte den Arzttermin, und dann...”
Er ließ sie nicht zu Ende reden.
„Egal. Hör zu. Ich weiß noch nicht, wann ich kommen kann. Mein Chef hat mir noch zusätzliche Arbeit aufgetragen, die Heute noch vom Tisch muss. Anschließend gehe ich mit ein paar Kollegen noch auf ein Bier. du brauchst also nicht mit dem Essen auf mich zu warten.”
‚Überstunden’, dachte sie, ‚ich weiß genau, deine Überstunden haben zwei Beine und eine rote Mähne und hören auf den Namen Monika.’
Aber gehorsam sagte sie nur „Ja Schatz, viel Spaß, nach der Arbeit.”
„Bitte? Wir sprechen uns später.”
Der Hörer wurde aufgelegt.
Ihr wurde bewusst, dass sie immer noch im Regenmantel im Wohnzimmer stand. Na, egal, nun hatte sie ja etwas Zeit. Vor allem Zeit, um über etwas nachzudenken, das sie total durcheinander gebracht hatte. Sie begriff nur noch nicht, was es eigentlich gewesen war, das ihre Gefühle so aufgewühlt hatte. Während sie sich auszog, um unter die Dusche zu springen, dachte sie an den Moment, der ihr entscheidend vorkam und der in der Tat auch ihr weiteres Leben verändern würde.

Nach dem Arztbesuch kaufte sie noch ein paar Kleinigkeiten ein, als ihr einfiel, dass sie noch Brot besorgen musste, aber ihre Bäckerei, in der sie sonst einkaufen ging, war geschlossen. Also musste sie in eine andere gehen, und da sah sie diese Frau. Erst nur von hinten, der weiße Kittel betonte die schlanke Taille, und völlig in Gedanken hatte sie sich vorgestellt, wie eine solche Frau mit der Figur wohl mit einem Mann umgehen würde. Als sich diese Frau jedoch umdrehte und ihr direkt in die Augen sah, da wurde ihr ein wenig schwindelig. Sie hatte den Eindruck, dass diese Augen sie hineinzuziehen begannen und dachte daran, dass man darin gut und gerne ertrinken könnte.
„Ist Ihnen nicht gut?”, fragte die Verkäuferin besorgt.
Mein Gott, diese Stimme.
„Entschuldigen Sie bitte, aber ich musste gerade an etwas denken.”
„Nun, das war wohl nicht besonders schön, oder? Sie sahen aus, als ob irgendetwas Sie sehr erschreckt hat.“
„Nein, ich war nur in Gedanken. Entschuldigen Sie bitte.“
Die Verkäuferin nickte verständnisvoll, glaubte jedoch kein Wort.
Irgendwie war Susanna die Verkäuferin sehr sympathisch, was wohl allem Anschein nach auf Gegenseitigkeit zu beruhen schien. Verstohlen beobachtete Susanna, wie die Verkäuferin sich bewegte, das Spiel ihrer Arme unter dem kurzärmeligen Kittel, die Hüften, die sich unter dem Kittel wiegten und die Brüste, die sich bei jedem Atemzug hoben und senkten. Sie fühlte sich zurückversetzt in frühere Zeiten, als sie das erste mal merkte, dass sie zur Frau wurde. Sie bestellte und bezahlte, doch als die Verkäuferin ihr das Wechselgeld in die Hand gab, da spürte sie so etwas wie einen elektrischen Schlag. Die Hand der Verkäuferin blieb einen Moment auf ihrem Handgelenk liegen, und sie bildete sich ein, ein sanftes Streicheln zu spüren und wollte zurückstreicheln, aber etwas in ihr hielt sie zurück. Noch ein tiefer Blick in die Augen, und sie verließ das Geschäft. Und immer noch fühlte sie den fremden Blick in ihren Augen und spürte die fremde Wärme auf ihrer Haut.
Die Verkäuferin dachte über diese fremde Frau nach. Sie hatte gut ausgesehen, verdammt gut sogar. Sie war noch niemals in dieser Bäckerei gewesen, da war sich die Verkäuferin sicher. Diese Frau wäre ihr aufgefallen. Was sie allerdings bemerkt hatte, das waren die unendlich sehnsuchtsvollen Augen gewesen. Und der Ehering.
„Schade. Ich hätte sie gerne näher kennen gelernt. Aber verheirate Frauen bringen meistens nur Verdruss.“
Trotzdem dachte sie an diese Frau. Und sie hatte die Hoffnung, sie doch noch einmal zu treffen.
„Anja, Dummchen. Diese Frau ist verheiratet, bestimmt glücklich und wird mit Sicherheit nicht aus ihrem Leben ausbrechen.“
Aber sie spürte, wie ihr Körper auf diese andere Frau reagierte und sich nach der Berührung sehnte. Ein Kribbeln durchzog sie und sie musste sich dazu zwingen, auf andere Gedanken zu kommen.

Susanna stand vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer und betrachtete ihren eigenen Körper. Nun, sie war kein Mannequin, aber doch, dachte sie sich, recht anziehend. Eigentlich war sie ganz zufrieden mit ihrem Körper, sie hielt sich auch fit, mit Gymnastik und Schwimmen. Sie sah eine attraktive Frau mit langen, blonden Haaren, die in weichen Wellen bis über ihre Schulter fielen. Die grünen Augen funkelten im Licht der Halogenstrahler, ihr sinnlicher Mund mit den vollen Lippen luden zum Küssen ein. Ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen verliehen ihren Zügen etwas Exotisches, ihr Bauch und ihr Busen waren fest, der Po wohlgeformt. Die langen, schlanken Beine trafen sich in einem blond behaarten Dreieck, das sittsam die Schamlippen bedeckte. Also eine Frau, nach der man sich umdrehen konnte. Eine Frau, die attraktiv und begehrenswert war.
‚Nur ein Problem habe ich, ich kann nicht mit Hans schlafen. Es geht nicht’, rekapitulierte sie die letzten Jahre mit einem Satz. Er hatte es am Anfang mit sehr viel Zärtlichkeit versucht, aber immer in dem Moment, wenn er in sie eindringen wollte, verkrampfte sie sich total. Anfangs hatte es sehr viel Geduld mit ihr gehabt, aber nach einer Weile forderte er von ihr das, was der Pfarrer damals als „die ehelichten Pflichten” bezeichnet hatte. Sie erschauerte bei dem Gedanken. Sie wusste nicht, warum sie sich so verkrampfte, und es bereitete ihr Schmerzen, wenn sie ihm dann doch nachgab. Plötzlich kam ihr der Gedanke, wie es wäre, wenn diese Frau aus der Bäckerei sie streicheln würde. Ein Kribbeln durchzog ihren Körper, als sie ihre Hand auf Wanderschaft schickte, hin zu den Stellen, die sie gerne berührt hätte, und ein wohliges Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie legte sich auf das Bett und gab sich ganz der Vorstellung der streichelnden Hände hin. Sanft begann sie sich zu streicheln, und schon nach kurzer Zeit erbebte sie. Sie wand sich auf dem Bett, und die Suggestion wirkte und ein Orgasmus durchfuhr sie. Als sie wieder zu sich kam, stand ihr Entschluss fest. Sie musste es herausfinden, ob sie die Lust und die Befriedigung, die ihr Mann ihr nicht geben konnte, bei dieser Frau finden würde. Ihr war eigentlich nicht klar, wieso sie auf diesen Gedanken gekommen war. Sie hatte noch niemals etwas mit einer Frau gehabt und konnte es sich auch nicht vorstellen. Sie wusste zwar, dass es Frauen gab, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlten, aber sie hatte bisher weder eine kennen gelernt noch es selber ausprobiert. Daran gedacht, dass sie vielleicht lesbisch sein könnte, hatte sie zwar schon, aber bisher hatte sie weder den Mut noch die Gelegenheit gehabt, es zu testen. Dazu kam dann noch, dass sie dies als etwas unnatürliches und schmutziges beigebracht bekommen hatte. Und wer wusste, ob diese Frau am Ende nicht glücklich verheiratet war und sie als übergeschnappte Lesbe bezeichnen würde. Aber nichts konnte sie nun noch von ihrem Entschluss abhalten.
Am nächsten Morgen, ihr Mann war erst mitten in der Nacht nach Hause gekommen, nach fremdem Parfum riechend und noch muffeliger als sonst, ging sie mit laut klopfendem Herzen zu der Bäckerei, in der sie diese Frau getroffen hatte. Auch heute war sie da. Sie betrat das Geschäft, als der letzte Kunde den Laden verlassen hatte.
„Hallo”, mehr bekam sie nicht heraus.
„Einen wunderschönen guten Morgen”, sagte die Verkäuferin mit einem Lächeln, das jeden Mann auf der Stelle um den Verstand gebracht hätte, „Was kann ich heute für Sie tun?”
Innerlich jubelte sie. Da war sie wieder. Ihre Hoffnung hatte sie nicht getrogen. Und dass sie nur wegen irgendwelcher Backwaren gekommen war, das glaubte
sie nicht.
Leicht errötend stammelte Susanna:
„Ich ...ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich wollte Sie fragen, also, um es kurz zu machen, Sie sind mir sympathisch, und da hatte ich den Gedanken, ob Sie nicht Lust hätten, mal nach Feierabend eine Tasse Kaffee mit mir trinken zu gehen.”
Susanna spürte, wie sie begann, sich zu verhaspeln und wie sie rot wurde, also redete sie schnell weiter.
„Wissen Sie, ich habe Sie gestern wohl erschreckt, und wollte mich entschuldigen. Und, wenn Sie mögen, würde ich Sie gerne zu einem Kaffee einladen. Sie müssen natürlich nicht, wenn Sie nicht wollen, aber ich würde mich sehr freuen.
Die Verkäuferin lächelte sie an und unterbrach ihren Redefluss.
„Sie brauchen sich nicht bei mir zu entschuldigen. Es passiert mir öfter, dass ich angestarrt werde, aber meistens sind es Männer. Gelegentlich sieht mich auch eine Frau so an, aber meistens ist es eher Neid, vor allem, wenn sie ihren Partner dabei haben. Bei Ihnen war es allerdings anders, das konnte ich in Ihren Augen lesen. Und zu der Sache mit dem Kaffee: Das ist ein guter Gedanke. Ich wollte Sie gestern schon danach fragen, aber Sie machten den Eindruck, als ob es Ihnen nicht Recht wäre. Sagen Sie mir nur, wann und wo.”
Innerlich machte Anja einen Luftsprung. Diese Frau wollte sich mit ihr treffen. Daran hatte sie nicht geglaubt. Sie sah ihr in die Augen und suchte nach einem Zeichen. Irgend etwas, das ihr sagte, dass dies nicht nur ein Treffen mit einem Kaffee sein würde. Zu lange war sie schon alleine. Und sie sehnte sich nach Liebe.
Ein Stein fiel Susanna vom Herzen.
„Nun, nächste Woche ist mein Mann auf” sie betonte das nächste Wort, „Geschäftsreise, da könnten wir uns bei mir treffen. Ich meine, wenn ihnen das nichts ausmacht.”
„Ganz im Gegenteil, sagen wir Montag, da habe ich meinen freien Nachmittag. Wenn Ihnen das passt, würde ich gegen 4 Uhr bei Ihnen sein. ”
„In Ordnung.”
Susanna erklärte ihr, wo sie wohnte. Die Verkäuferin nickte.
„In Ordnung, das finde ich. Ich heiße übrigens Anja.”
„Ich bin die Susanna. Bis Montag, Anja.”
Sie reichten sich die Hände, und wieder war es Susanna, als ob Funken schlagen würden, als sich die Hände berührten.
Als sie den Laden verlassen hatte, da musste sie sich erst einmal auf die nächste Bank setzen.
„Ich habe sie tatsächlich eingeladen. Ich kann es nicht glauben. Aber es ist wahr. Eine Frau, die ich gestern zum ersten mal gesehen habe und mit der ich nur einige Sätze wechselte. Aber irgendwie bin ich glücklich.“
Susanna murmelte vor sich hin. Am liebsten hätte sie die Uhr vorgedreht. Ihr graute vor dem Wochenende, wo ihr Mann sie wieder an ihre ehelichen Pflichten erinnern und sie auch gegen ihren Willen nehmen würde. Wenn es doch endlich Montag wäre. Oder sie ihre Tage heute noch bekäme. Dann hätte sie wenigstens bis nach dem Wochenende Ruhe und müsste Hans nicht in sich ertragen. Wenn sie daran dachte, dass er sich am Samstag wohl wieder auf sie legen würde, hätte sie sich am liebsten erbrochen. Ihr war, als könne sie sein klebriges ****** bereits auf ihren Schenkeln spüren. Sie würgte und dachte wieder an die Verkäuferin. Das half ihr, und das Unwohlsein verging so schnell, wie es gekommen war.
In der Bäckerei dagegen wäre Anja am liebsten allen um den Hals gefallen. In Gedanken überlegt sie schon, was sie anziehen sollte.
„Das rote Minikleid? Ja, genau. Das. Und dazu ein roter String. BH? Nein, den lasse ich weg. Mein Busen ist zu schön, um ihn zu verbergen. Wer weiß, wie und wo dieser Nachmittag endet.“
Das waren ihre Gedanken, und die trugen nicht gerade zu ihrer Konzentration bei. Sie stellte sich bereits vor, wie sie diese Frau in den Armen hielt, sie küsste und all das mit ihr machen würde, was in ihrer Fantasie entstand. In der Pause streichelte sie sich auf der Toilette heimlich unter ihrem Höschen, in Gedanken bei Susanna. Danach dachte sie über diese Frau nach, wer sie wohl war und was sie so machte. Und es wurde ihr im Lauf der nächsten Tage klar, dass ihr Interesse an dieser Frau nicht nur körperlicher Natur war.
  • Geschrieben von Dino1963
  • Veröffentlicht am 12.04.2013
  • Gelesen: 9699 mal

Kommentare

  • Serious (nicht registriert) 14.04.2013 01:50

    Liest sich spannend..gerne mehr

  • WildeFlowers20.04.2013 18:07

    Dann hoffe ich doch das die anderen Seiten auch noch folgen.

  • nylonfreak24.07.2013 09:14

    Von Ansatz her gut! Aber wo ist die Fortsetzung?
    Außerdem solltest du beim Schreiben darauf achten, wem du welchen Namen gibst!
    Einmal ist Susanna die Ehefrau, dann die Verkäuferin!
    Susanna ist am Anfang auch mal Anja!
    Das ist verwirrend!

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