Erotische Geschichten

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Nr.453 Frauenhaus von Algier Nr. 5 "Miß London"

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"Le Queue" war Eingeweihten in der Stadt bekannt, die Empfangschefs der führenden Hotels wußten Bescheid, gaben diskret Empfehlungen und kassierten dafür anständige Trinkgelder. Trotzdem lebten wir im Verborgenen; in die ruhige Seitenstraße, in der die Pensione Maxim lag, verirrten sich selten Neugierige. Das Haus hatte vier getrennte Eingänge, vorn den Haupteingang, eine rückwärtige Toreinfahrt mit Parkplatz für Autos und weitere Eingänge durch die beiden rechts und links gelegenen Häuser und Gärten.

Jederman konnte ungesehen kommen und gehen. Seltsamerweise gab es keine tote Saison für uns, selbst Weihnachten kamen vor allem ältere sentimentale Frauen, die das Fest nicht allein verbringen wollten - und an Feiertagen gab es im Restaurant ein festliches Essen für die Gäste und für uns.

Um Sylvester ging es ausgelassen zu, wir mußten höchst sorgfältig disponieren, sonst hätten wir die Fülle der Anmeldungen nicht geschafft. Zur Karnevalszeit kamen die Reichen aus Rom und von der Riviera, es war ein Trip mit dem Flugzeug, nichts weiter. Und wenn der Frühling im Blut rumorte und die Badesaison an der Riviera des kalten Mittelmeeres wegen noch nicht in voller Blüte stand, kamen vom Kontinent die Badegäste ... und unsere Hausgäste. Das war die zeit der großen Überraschungen.

Wir erlebten zuweilen Dinge, die an Münchhauseniaden erinnerten, die alles Phantastische und Unglaubliche übertrumpften. Um nur ein Beispiel anzuführen - eine "Mademoiselle Loulou" meldete sich an. Sie erschien am späten Nachmittag und wurde Maurice, unserem galanten Franzosen, zugeteilt. Loulou war von unbestimmbarem Alter, sie war ausgezeichnet geschminkt und frisiert, trug kostbare Ringe und ein federleichtes Seidenkleid, das ein kleines Vermögen gekostet haben dürfte.

Auffallend war ihre Neugier, sie wollte alles sehen, stellte tausend Fragen und erwies sich als eine ausgezeichnete Kennerin der Materie. Schließlich gestand sie Maurice: "Ich wollte nur einmal sehen, wie die Konkurrenz arbeitet!" Sie stellte sich als Berufskollegin vor, war ein Pariser Freudenmädchen, allerdings eines jener wenigen, die zur ersten Kategorie zählen und als Kokotten, Kurtisanen oder Maitressen auf Zeit sich nur mit vermögenden Freiern einlassen.

Maurice meinte: "Sie ist auf einer Geschäftsreise, ich glaube, sie will in Paris einen Puff
aufmachen und will bei uns lernen, wie man´s am besten macht!"
Sie staunte nicht schlecht über die Möglichkeiten, die unser Haus bot. Sie sprach mit geschäftsmäßiger Sachlichkeit über alles, was in dieser "Branche" zur Sprache kommt, die Methoden des Pettings, sie verstand sich auf unkastrierten Sex, wie sie die restlose, völlige Hingabe nannte, und da sie kein Eisberg war, praktizierten Maurice und Loulou manche aparte Variante. Ihre Brustwarzen waren hart wie Erbsen, wenn sie in Ekstase geriet, und sie nannte Maurice einen Eichelhäher, einen gewieften Trente-et-un-Spieler. (google=Kartenspiel)

Sie gehörte trotz ihres Berufes zu jenen sensiblen Frauen, von denen man sagt, daß sie die Fledermäuse niesen hören. Sie war für ihren Beruf ungemein begabt. Zu einer natürlichen und beinahe noch mädchenhaften Freundlichkeit gesellte sich die Erfahrung einer wissenden Frau, die sich in allen Lastern und Lüsten auskannte und dennoch etwas vom Reiz eines gediegenen Patriziertums besaß.

Die Silhouette ihrer spitzen Brüste war verheißungsvoll, es war das erste, was ich wahrnahm, als Maurice mit ihr ins Restaurant des "Queue" kam und uns vorstellte. Ich hatte den Abend nichts zu tun - glücklicherweise waren wir ganz selten dermaßen "ausgelastet", daß unsere Aufgabe zur Strapaze wurde -, und wir unterhielten uns mit dem Freimut von Leuten, die wissen, daß im Leben nur drei Dinge eine Rolle spielen: Liebe, Hunger und Geld.

Loulou war, wenn auch nicht für mich, in gewisserweise aufregend, sie sah gut aus, ihr glatter Teint und ihr festes Fleisch verrieten, daß sie unverbraucht war, und ein echter Scheidenstreichler hätte bei der Jungfernprobe ein kleines Bacchanal zu feiern gehabt. Wir waren mitten in einer netten, kameradschaftlichen Unterhaltung, bei der wir uns mit boshaften Worten über die beiderseitigen Klienten mokierten, als Madame an den Tisch trat und mich fragte, ob ich an einer trockenen Engländerin Interesse habe.

Nach der üblichen Vorstellung stellte ich, als wir mein Zimmer betreten hatten, die gewohnten Fragen. "Miß London" hatte offenbar längst vergessen, daß sie einmal fünzig gewesen war. Ihr Gesicht zeigte die welke Hübschheit einer dreimal gelifteten Millionärin.
Sie raschelte mit ihren Röcken, und als sie sich unter meiner Mithilfe langsam entblätterte, sah das ganze nach einem Dessous-Kult aus! Vier federleichte Röckchen, ein hauchdünnes Höschen, ein winziger Slip aus Brüsseler Spitze - leider paßten die mageren Brüstchen nicht zu der attraktiven Reizwäsche.

Sie sprach anfangs wenig, eigentlich nur das notwendigste, weil sie befangen war. Dann taute sie auf, ließ ihre Brillantringe und ein mit zwei Dutzend Steinen besetztes Armband im Licht glitzern, und wurde schnell munter.
Sie geilte sich an ihren eigenen Worten auf - wahrscheinlich machte sie sich auf diese Weise
Mut -, obwohl ihr bezahlte Liebe und käufliche Männer gewiß nichts Neues waren.
"Sehen Sie mich nicht so kritisch an, junger Freund, oder soll ich du sagen? Ich bin nicht die Personifikation des Ficfic, wie die Franzosen sagen. Ich bin auch nicht das kleine Stubenmädchen oder das Fllittchen mit den Tittchen, ich brauch´ einen Hymenzerreißer, der es meinetwegen mit einem Maiskolben tut, wenn sein Zepter nicht ausreicht. Zeigen Sie mal Ihren Stachel, los, mein Junge, mit Jungfernpiekern ist mir nicht gedient, ich brauche was Reelles.
Und dann will ich es genau wissen, was ihr hier macht, ich bin schließlich nicht mehr
die Jüngste und keine Akrobatin!"

Sie hatte nicht das mindeste Schamgefühl, obwohl sie runzlig, mager und ihre Haut grau und stumpf war. Glücklicherweise stellte sie keine unzumutbaren Ansprüche. Das, was man mit einer Siebzehnjährigen mit Freuden tut, kann bei einer Siebzigjährigen zum Ekel werden. Ich schloß die Augen, brachte meine Lustmaschine auf Touren und bewies ihr, daß ein normaler Ritt auch ohne das wollüstige Kosen eines festen kleinen Ärschleins gelingen konnte. Ihr mageres, dürftiges faltiges Hinterteil machte nicht gerade liebeshungrig. Ihr weltentrückter Gesichtsausdruck bewies mir jedoch, daß sie vollauf befriedigt war. Kurz darauf holte sie aus ihrem Handtäschchen eine winzige goldene Dose, der sie zwei Pillen entnahm.

"Bitte gib´mir etwas Wasser - mein Herz ist solchen Aufregungen nicht ganz gewachsen. Das hast du gut gemacht, mein Junge, meine Anerkennung. Tu es noch einmal, laß dir mehr Zeit, mach´es langsam. Im Kamasutra steht, daß es für den Mann zehn Möglichkeiten von Stößen gibt. Früher habe ich sie alle gekannt und ausgekostet. Heute bin ich froh für jedes bürgerliche Durchziehen. Dein Phallus ist auf Halbmast, wie? Ja, ja, die männliche Sexualausrüstung - schnell zusammenfallend, ganz natürlich. Vorhin so hart, wie aus Holz geschnitzt. Komm, versuch es bitte noch einmal mit deiner Schnellfeuerpistole, deinem netten kleinen Hengst, dem gut bejahrten Bock. Ich habe einen Mann - das ist so ein verklemmter Bürohengst, den muß man erst schlagen, ehe er rammeln kann. Ach, was habe ich die alten Onanierfritzen satt!

Man muß schon fremdgehen, wenn man als nicht mehr ganz junge Dame die erotische Batterie aufladen will. Bei mir ist die Defloration schon ein paar Jahre her. Als ich jung war, hatte ich mal ein Verhältnis mit einem feurigen Schotten, das war ein reeler Höschenaufschlitzer! Der konnte was! Heute - wenn ich heute mit einem fremden Mann ins Bett gehe, denke ich immer, diese Scheiden-Deserteure können nichts mehr. Vielleicht liegt´s auch an mir, ich bin nicht mehr die Jüngste. Komm tu´ es, schön langsam, daß es lange dauert!"

Sie hörte nicht auf mit ihrem Geschwätz, das mir zeigen sollte, eine wie aktive Frau sie einmal gewesen war, wie gut sie sich auskannte und wie modern sie dachte und fühlte, wenn sie in solchen Worten daherredete.
"Früher war das alles ganz anders", begann sie von neuem, als ich das "Adagio des zweiten Satzes" beendet hatte. "Früher lebte man in der ewigen Angst, daß einem jemand ein Kind machte. Ich hatte eine Freundin - damals gab es die Pille noch nicht -, die Liebhaber zu Dutzenden hatte. Und ihre fünf Kinder hat sie alle von ihrem Gemahl bekommen. Die Kinder sahen ihm ähnlich, wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich fragte sie, wie das geschehen konnte. "Ich nehme nur Passagiere an Bord, wenn das Boot voll ist", erwiderte sie. Gottvoll nicht wahr?
Zu jener Zeit machten die Männer noch ehrliche Komplimente. Wenn sie heute etwas Nettes sagen, braucht man Natriumpentotal!"

"Natriumpo ... was ist denn das?"
"Das ist die Wahrheitsdroge, die die Amerikaner verwenden, um Lügner zu entlarven. Ja, ja, Unkeuschheit ist etwas Schönes. Ich habe sie immer mit Vergnügen genossen. Der Mief bezahlter Betten blieb mir unbekannt, ich entwickelte eine richtige Kunstfertigkeit, die besen Schwengel ausfindig zu machen. Ich brauchte weder einen Myrtenkranz noch Striptease, um in Liebesglut zu fallen. Ich bin eine alte Frau, widersprich mir nicht, mein Junge, aber kannst du dir vorstellen, daß ich nie ein Gedankensünder war? Ich brauchte die Praxis. Ich habe die Turniere besucht, und der beste Platzhirsch war immer der meine. Heute benutze ich ein Audiphon ..."

"Was ist das nun wieder?"
"Nichts Sexuelles, mein Kleiner. Ein Apparat, der das Hören verbessert. Ja, meine Freundinnen sind auch nicht besser dran. Die Herzogin - pardon, keine Namen, bitte, meine Freundin wagt sich nicht mehr an Männer heran. Sie hat Hängebusen, sie könnte die Brüste über die Schultern schlagen und wie Rucksäcke tragen - und außerdem hat sie eine fürchterliche Operationsnarbe, aber bei ihr ist immer noch nicht Schluß, die Gefühle sind geblieben und melden sich rücksichtslos. Sie benutzt Olisbos, du erinnerst dich, das ist so ein künstliches Glied.
Man nennt ihn Gummipeter, Damenfreund, Glücksbringer oder mechanischer Gatte, und sie bestehen aus Glas oder Kupfer oder Ebenholz - manchen macht das Spaß.
Kann sein, daß es hilft. Männer brauchen ja auch manche Nachhilfe. Aber für mich ist so ein echtes Stück Natur noch das Beste! Genug geschwatzt, Freund. Du hast dir Mühe gegeben mit der alten Dame. Vergiß es. Hier, nimm das als ein Zeichen meiner Huld. Für mich bist du Richard der Vierte oder Fünfte, ich weiß nicht genau, welcher, weil ich mich in der Geschichte meines Landes nicht so gut auskenne!"

Sie drückte mir eine Uhr mit Sprungdeckel in die Hand. Sie war aus Gold, der Rand mit zwölf Steinen besetzt. Es war ein schönes und zugleich wertvolles Stück! Ich bedankte mich, ich fand die Geste einfach rührend. Eher hätte ich ihr zugetraut, daß sie mir fünf Pfund in die Hand drückte und sagte: "Versauf´s auf mein Wohl!"

Ich brachte sie hinunter zur Eingangstür. Das Taxi war vorher bestellt worden, es wartete an der der Ecke des Nachbarhauses.
Zum Abschied sagte ich ihr: "Erinnern Sie sich bisweilen an dieses Haus! Richard der Vierte wünscht Ihnen noch viele reizvolle Nächte!"
Sie sah mich mit zusammengekniffenen Augen an und nickte.
Ich hatte Mitleid mit ihr, das spürte sie wohl.



Ende von der Story "Das Frauenhaus in Algier" von Richard G. Neuhauß/Pseudonym
Zuletzt 1988 veröffentlicht in 101 erotische Bettgeschichten Seite 141 im Stephenson-Verlag.

Erinnert mich an eine kurze Passage In "Der Hamster hat Schluckauf" 2015 von Chris Hilton,
Pornodarsteller mit einigen hundert Frauen. Triebmäßig erkennt er keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Das machte ihn gefühlsmäßig souverän gegenüber Frauen.
Seite 224 hat er Sex mit einer 70-Jährigen zu haben. Ein Job nur für absolute Profi-Männer.
Sie gibt sich Mühe, er gibt sich Mühe. Sie kommt 2x. Er ahnt, daß sie ahnt, daß dies wohl ihr "letztes Mal" gewesen sein wird.

Hiltons Tip an die Männer: Wenn Frau will, will sie nicht rumblasen, sondern in seine Hose und ein Raubtier vorfinden. Sein Hobby: Die Selbstkontrollgrenze von Frauen überschreiten.
Ab da ist alles möglich! Das sorgt für gute Szenen! Sie ist 18 & das 1x vor der Kamera, er vierzig, in ihren Augen liest er Anspannung, Erregung und Angst. Später kommt sie tief und hart. Frauen drehen gerne mit ihm.
  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 02.10.2023
  • Gelesen: 5109 mal

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