Erotische Geschichten

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Nr.250 Die unvergessene Nacht

4 von 5 Sternen
1982 eingesandt von G. M und 1982 veröffentlicht in "16 starke Bettgeschichten" Seite 69

Die unvergessene Nacht

Die Uhr im Armaturenbrett meines Wagens zeigt bereits 22.05 Uhr. Mein Blick schweift zur unebenen Fahrbahn der schmalen Landstraße zurück. Ein Hinweisschild auf den Naturpark Vogelsberg verschwindet im Rückleuchtenlicht in der Dunkelheit. Mein Beruf als Verkaufsleiter einer großen Maschinenbaufirma führt mich zu allen Tages- und Nachtzeiten in alle möglichen Gebiete Deutschlands. Seufzend denke ich daran, daß ich morgen früh bereits wieder einen Besuchstermin in Heilbronn habe.

Wie ein hämisch blinkendes Auge reißt mich die rote Warnlampe der Tankanzeige aus meinern Gedanken. "Verdammt, daß ich daran nicht gedacht habe!" Den nun folgenden Fluch erspare ich mir zu erwähnen. Wo soll ich bloß um diese Zeit und in dieser gottverlassenen Gegend jetzt noch Sprit bekommen?

Ich drücke das Gaspedal so vorsichtig, als ob ich auf rohe Eier trete. Mit zusammengebissenen Zähnen starre ich auf die Kilometeranzeige. In endlos erscheinenden Minuten spult die hundert-Meter-Anzeige Zahl für Zahl weiter. Plötzlich beginnt der Motor zu stottern. Voller hilfloser Wut hämmere ich auf das Lenkrad ein, als könnte ich dadurch den Motor wieder zum Laufen bringen. Ein letztes absterbendes Geräusch, dann verabschiedet sich mein Antriebsaggregat endgültig. Ich kupple aus und drücke den Schalthebel in die Leerlaufposition. Unwirklich jammern die Reifen auf dem brüchigen Asphalt.

Im grellen Licht der Scheinwerfer erkenne ich einen kleinen Waldweg. Doch der Schwung des Wagens reicht nicht mehr aus. Schwitzend und schiebe ich die schwere Kiste die letzten Meter in den kleinen Weg hinein. Ich ziehe meine Jacke über und hole den Reservekanister aus dem Kofferraum, verriegele die Türen und mache mich dann mit dem leeren Kanister in der Hand auf den Weg. Das monotone Rauschen der Bäume übertönt das Trappeln meiner Schuhe auf der Asphaltdecke der Straße. Ich versuche mir die Straßenkarte in Erinnerung zu rufen. Doch so sehr ich mich auch anstrenge, ich kann mich an keine Ortschaft in der Nähe erinnern.

Außer mir scheint nichts und niemand auf der Welt zu existieren. Nur das ständige Blätterrauschen begleitet mich auf meinem Weg. Ich erreiche eine Abzweigung zu einem betonierten Waldweg. Gerade will ich daran vorbeigehen, da stockt mein Schritt. Mir kommt es vor, als schimmere ein diffuses Licht durch die Bäume. "Was soll`s", mache ich mir Mut. "Ob ich jetzt stumfpsinnig weiterlaufe oder die paar Minuten opfere, um nachzusehen, ob ich mich getäuscht habe."

Ich schwenke in den Weg und trappele mehr stolpernd als gehend in den nachtschwarzen Wald hinein.
Mein Augen versuchen das Dunkel zu durchdringen. Über dreihundert Meter bin ich jetzt schon vorwärts gekommen. Enttäuscht starre ich mir die Augen aus dem Kopf. Nirgenwo ein Lichtschimmer.

Da das? Meine brennenden Augen haben einen massigen, schwarzen Kasten entdeckt. Langsam, Fuß für Fuß setzend, nähere ich mich. Die Umrisse eines Hauses schälen sich aus der Dunkelheit. Vorsichtig bewege ich mich auf den älteren Bau zu. Mein Ziel ist eine große, massive Tür in der Fronstseite. "Hoffentlich werde ich nicht für einen Einbrecher gehalten?" Die Aussicht auf eine Ladung Schrot erheitert mich nicht gerade.

Diee Rolläden vor den Fenstern sind herabgelassen. Ich sehe auch keinen Lichtschein durch die Ritzen schimmern.
Hallo? Eine tiefe Resignation macht sich in mir breit. Mutlos steige ich die wenigen Steinstufen empor und greife nach dem schweren Türklopfer. Dröhnend hallen die Schläge wider. Ich warte eine Minute, zwei Minuten, doch im Haus rührt sich nichts. Ich will mich bereits abwenden, da höre ich ein leises, schlurfendes Geräusch durch die geschlossene Tür. "Hallo Ist hier jemand?" mache ich mich hörbar. Eine flüchtige, verwischte Bewegung hinter der kleinen Linse des Türspions veranlaßt mich, einen Schritt zurückzutreten. Mit meinem Anzug, dem weißen Hemd und der Kravatte mache ich einen gutsituierten Eindruck, so hoffe ich wenigstens.

"Entschuldigen Sie vielmals die späte Störung", beginne ich der geschlossenen Tür zu erklären, "aber mein Wagen liegt einige Kilometer von hier ohne Benzin. Vielleicht können Sie mir helfen?"
Stille....Doch dann höre ich einen Schlüssel im Türschloß kratzen. Die Tür schwingt nach innen auf, und vor mir steht eine traumhafte Erscheinung. Undeutlich erkennne ich die langen schwarzen Haare, die in sanften Wellen über zwei wohlgerundete Schultern fallen. Das bodenlange, enganliegende Neglige aus weißem, glänzenden Satin umschmeichelt die vollendete Figur der fremden Frau wie ein zweite Haut. Dieeser Eindruck wird durch den matten Schein der Flurlampe in ihrem Rücken noch verstärkt.

"Wenn Sie sich erholt haben und den Mund schließen, können Sie herein kommen." Das dunkle Timbre ihrer Stimme holt mich aus meiner ehrfurchtsvollen Erstarrung zurück. Mein Mund klappt zu, und wie in Trance bewege ich mich vorwärts. Ein solches Traumwesen in dieser Abgeschiedenheit zu finden, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nie gedacht...

Wiie ein stummer Fisch betrete ich an ihr vorbei den Flur. Mein Geruchssinn erfaßt ihren berauschend weiblichen Duft und leitet seine Feststellung sofort in den Körperbereich unterhalb meiner Gürtellinie. Wie eine hochsensible Antenne
empfängt mein ganzer Körper die enorme erotische Ausstrahlung dieser Frau und versetzt mich von den Haarwurzeln bis zu den Zänhen in Hochspannung.

Stotternd versuche ich ihr mein Mißgeschick zu erklären, ernte jedoch nur ein dunkles, vibrierendes Lachen aus ihrem sinnlichen Mund, aus dem mir zwei blendend weiße Zahnreihen entgegenblitzen.

Verdammt noch mal. Ich bin dreißig Jahre alt und kein Kind mehr", schimpfe ich innerlich mit mir. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals hinunter und beginne erneut: "Sie müssen schon entschuldigen, daß ich Sie so spät noch belästige, aber durch die Hetze heute habe ich glatt vergessen zu tanken."

"Und jetzt hängen Sie mit ihrem Wagen fest und brauchen dringend Benzin", unterbricht sie mich mit ihrer aufreizenden Stimme.

"Ja, genau", stottere ich, schon wieder aus der Fassung gebracht.
"Da haben Sie aber Glück", fährt sie fort, "daß wir in uns... äh! in meinem Landhaus immer einige gefüllte Reservekanister Benzin lagern. Aber stehen wir. doch nicht so verloren im Flur herum. Kommen Sie mit ins Wohnzimmer". Sie schwebt an mir vorbei und betritt durch eine Perlenvorhang den dahinter liegenden Raum.
Ich setze den Kanister ab und beeeile mich, ihr zu folgen.

Das, was die Frau so leichthin als Wohnzimmer bezeichnet, ist in Wirklichkeit ein etwa zehn mal zehn großer Raum, der nur vom flackerndem Kaminfeuer erhellt wird. Die ganze Breite der linken Seite wird von einem riesigen Bücherregal beherrscht. Rechts von mir befinden sich einige kleinere Schränke und Vitrinen und eine überdimensionale Rundcouch mit drei kleinen Beistelltischen. Das besondere am ganzen Raum ist jedoch seine Ausstattung mit Fellen. Der Boden ist ein einziges weiches Meer aus Fellen. Kein Stückchen freier Boden ist zu sehen.

"Machen Sie es sich ruhig bequem", fordert sie mich auf. "Was möchtent Sie trinken?" "Das gleiche wie Sie", antworte ich ihr. Sie geht zum Bücherregal und zieht einen uralt aussehenden Wälzer einige Zentimeter aus dem Fach heraus. Vor meinen staunenden Augen schwenkt lautlos die mittlere Regalwand aus und gibt den Blick auf eine gutgefüllte Bar frei. Ihre schlanken Hände mischen erstaunlich schnell zwei Cocktails. Mit den Gläsern in ihren Händen läßt sie sich auf dem Boden vor dem flackernden Kamin nieder. Langsam gehe ich zu ihr und setze mich neben sie auf den fellweichen Boden. Sie reicht mir ein Glas. Nur kurz berühren sich unsere Fingerkuppen, doch mir ist es, als jage ein Stromschlag durch meinen ganzen Körper.

"Cheers", prostet sie mir zu. Über den geschliffeneen Rand des Glases blicken mich ihre unergründlichen dunklen Augen durchdringend an. Ich nippe nur kurz an dem Getränk. Sie jedoch trinkt das Glas in einem Zuge leer und wirft es über ihre Schulter. Ich tue es ihr gleich und werde mit einem Lächeln der feuchtglänzenden Lippen belohnt.

Ihre Nähe raubt mir fast den Verstand. Der dünne Satinstoff läßt mich jede Einzelheit ihres Körpers erkennen. Die runden, dunklen Stellen, an denen sich ihre hochaufgerichteten Brustwarzen durch das enge Oberteil drücken, die Rundungen der Hüften und das dunkel schimmernde Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Jetzt rutscht sie auch noch näher an mich heran. Ich spüre den warmen Hauch ihres Atems in meinem Gesicht.

"Nenn mich Maria!" Ihre Stimme vibriert innerlich. Jetzt kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich umschlinge sie und unsere Zungen finden zu einem Spiel.

Mit hektischen Bewegungen streift sie mir die Jacke von den Schultern und zerrt an meinem Hemd. Wie Geschosse fliegen die Knöpfe davon und verschwinden im knöchelhohen Fell. Meine streichelnden Hände entlocken Marias Kehle dumpfe, durchdringende Laute. Ihre Hände machen sich an meiner Hose zu schaffen und ziehen sie mir Sekunden später über die Hüften. In fliegender Hast entledige ich mich meiner restlichen Kleider und werfe mich auf Maria.
Ein unbeschreibliches Verlangen hat uns gepackt. Ein ratschendes Geräusch und ihr Neglige existiert nicht mehr in der ursprünglichen Form. Mein glühendes Gesicht wühlt sich zwischen ihre vollen Brüste. Ihr animalisches Stöhnen spornt mich zu weiteren Taten an. Meine Zunge hinterläßt feuchte Spuren auf ihrem Weg in die unteren Regionen. Ihre Hände. drücken meinen Kopf erregt zwischen ihre geöffneten Schenkel.

Die aufpeitschende Geilheit hat bereits ihre warmen, feuchten Spuren in dem zarten, weichen Fleisch ihres dunkelbehaarten Zentrums hinerlassen. Meine Zunge jagt Maria in Sekundenschnelle zu einem irrsininnigen Höhepunkt.

Ihre Schenkel klappen zusammen, während ihre Hände mein Gesicht fest auf ihren zuckenden Unterleib pressen. Marias spitze Schreie dringen nur noch gedämpft an meine Ohren. Die Frau muß einen unwahrscheinlichen Nachholbedarf haben, denke ich bei mir.

Sanft löse ich mich aus der durchaus nicht unangenehmen Umklammerung. Verspielt kreisend arbeite ich mich mit der Zunge auf ihrem zuckenden Körper nach oben. Eine ganze Weile verharre ich knabbernd an ihren herrlichen Brustwarzen. Meine Behandlung zeigt Erfolg. Ich spüre an ihren Bewegungen, daß sie wieder bereit ist für die nächste Runde unseres erregenden Spieles.

Ihre schlanken, langen Finger zerwühlen mein sonst so sorgsam gekämmtes Haar. Unsere Lippen vereinen sich zu einem langen, förmlichen Kuß. Nicht wild und fordernd wie der erste Kuß, eher hingebungsvoll mit einer Spur von Dankbarkeit für dieses Beisammensein.

Mit unmißverständlichem Druck führt sie mich auf ihren erhitzten Körper. Ihre strahlenden Augen befinden sich direkt unter meinem Gesicht. Mit ihrer rechten Hand nimmt sie meinen glühenden Speer und versenkt ihn mit einer geschickten Bewegung ihres Unterleibs tief in sich.

Im Gleichklang mit ihren schweren Atemzügen beginne ich mich in ihr zu bewegen. Wieder hebt sie ihre Beine und umklammert mich fest. Um uns versinkt die Welt mit all ihren Wichtigkeiten und Unwichtigkeiten wie das monotone Geräusch einer Meeresbrandung bewegen sich unsere Körper in vollendetem Gleichklang. Langsam aber sicher treiben wir dem gemeinsamen Höhepunkt entgegen.

Unartikulierte Laute kommen über ihre Lippen. In meinem Unterleib macht sich ein ziehendes Gefühl bemerkbar. Fast gleichzeitig erhöhen wir das Tempo unserer Bewegungen. Lustvoll krallen sich Marias spitze Fingernägel in meinen Rücken und peitschen meine Gefühle hoch.

Unsere. naßgeschwitzen Körper klatschen noch schneller zusammen. Maria schüttelt ihren Kopf wild hin und her.
Die langen Haare verdecken ihr verzücktes Gesicht. Unsinniges, unverständliches Gestammel kommt über ihre Lippen.
Jetzt kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ein gewaltiger Höhepunkt durchrast mich und läßt meine Glieder unkontrolliert zucken.

Ich möchte am liebsten laut aufschreien, doch Maria schreit für mich mit. Mein Gesicht vergräbt sich zwischen ihren bebenden Brüsten. Voll wilder Lust beiße ich in das weiche und doch feste Fleisch. Es ist ein wahnsinniges Gefühl, von einem Orgasmus geschüttelt zu werden, dabei gleichzeitig darauf zu achten, nicht durch Marias hemmungslose Bewegungen abgeworfen zu werden, und ständig ihr schönes, von Leidenschaft verzerrtes Gesicht vor meinen Augen und ihr lustvolles Gestöhn in meinen Ohren zu haben.

Erschöpft aber glücklich bleiben wir noch endlose Minuten in gleicher Stellung liegen, dann kehren wir wieder ins Leben zurück, und ich gleite von ihr herab. Ihr verschleierter Blick geht mir durch und durch. Zärtlich kuscheln wir uns zusammen.

Die Glut des heruntergebrannten Kaminfeuers taucht unsere nackten Körper in ein unwirkliches, rötliches Licht.
Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so wortlos gelegen haben, doch mir kommt es im nachhinein wie Stunden,
ja Tage vor. Irgendwann kleiden wir uns, immer noch schweigend an.

"Draußen ist ein Schuppen, da findest du Benzin", durchbricht ihre dunkle, rauchige Stimme das unnatürliche Schweigen.. ich nicke nur. Unsere Blicke saugen sich ineinander fest.

Ich will sie noch einmal in die Arme nehmen, doch scheint sie meine Gedanken zu erraten. Sie legt mir einen Finger auf die Lippen und schütttelt kaum merkbar ihren Kopf.

"Es war ein Traum", flüstert sie mit erstickter Stimme. "Behalten wir. es auch so in Erinnerung."
Ihre zarten Lippen streicheln noch einmal kurz über meine Wangen, dann wendet sie sich ab und huscht leichtfüßig in das Wohnzimmer zurück.

Mit schweren Schritten stapfe ich zur Eingangstür. Ich glaubte, ein schluchzendes Geräusch aus dem Wohnzimmer zu vernehmen. Mit äußerster Willensanstrengung zwinge ich mich zum Gehen.

Als ich später mit meinen Wagen an dem schmalen Weg vorbeifahre, tritt mein rechter Fuß automatisch auf die Bremse.
Meine Gedanken jagen sich. Bevor ich mich zu einem endgültigen Entschluß durchringen kann, trete ich entschlossen das Gaspedal bis zum Boden durch. Mit gequält jaulenden Pneus wird der schwere Wagen vorwärts katapultiert. Innerlich ausgehöhlt, lasse ich das einsame Haus endgültig in der Schwärze der Nacht hinter mir.

1982 eingesandt von G. M.
  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 08.07.2016
  • Gelesen: 7480 mal

Kommentare

  • CSV29.09.2017 21:39

    Wer gibt dieser Geschichte von G. M. endlich die verdienten. Sternchen?????

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