Erotische Geschichten

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Nr.225 "Das Prickeln wieder spüren!"

3 von 5 Sternen
1990 eingesandt von T. T. und 1990 veröffentlicht in "66 Sexabenteuer" Seite 203

Corrente Agitato

Sie betrat wieder den Raum und irgend etwas hatte sich verändert.
Er erkannte nicht sofort, was es war. Ohne sich dessen bewußt zu sein, beobachete er sie genauer:
ihre dunklen Augen blickten auf eine kaum merkliche Art anders - sie trug das Kinn höher, hatte die Schultern zurückgenommen. Die gesamte Köperhaltung war herausfordernd, offensiver.

Sie stand breitbeinig vor dem Fenster, als er hinter sie trat - sie deutete träge nach unten. Ihr Parfum duftete gerade richtig, nicht zu süß, eher herb. Die goldene Kette an ihrem Hals, jede Pore war zu erkennen, das schwere kastanienfarbene Haar, der kleine Ohrring. Er fletschte hinter ihrem Rücken die Zähne und mußte sich beherrschen, um nicht in dieses appetitliche Ohr zu beißen.

Sein Blick glitt an ihr hinunter - der dunkelbraune, flauschige Pullover, ein sehr enger, sehr kurzer, schwarzer Rock - was für ein Hintern! Durch den glatten, dünnen Stoff sah er die Muskulatur ihres Pos, wenn sie das Standbein wechselte. sie hatte die linke Hand in die Hüfte gestemmt, bog ihren Kopf zu ihm zurück, um ihn etwas zu fragen.

Arthur Liebner sah sie ratlos an. Er hatte nicht zugehört. Sie sah seinen verzweifelten Gesichtsausdruck und lachte. Dabei warf sie den Kopf zurück und berührte ihn an der Schulter. Ihr Atem roch angenehm. Nach Himbeeren irgendwie.

Liebner sagte tonlos: "Dann wollen wir mal wieder, was?" und deutete auf das Klavier weiter hinten im Raum.
Er nahm ihren Blick wahr, glaubte Spott zu erkennen. Es war bereits die vierte Stunde, die sie bei ihm hatte und in jeder dieser vier Stunden war seine Anspannung gewachsen. Er gab noch nicht sehr lange Klavierunterricht und hatte noch nie eine so anziehende Schülerin gehabt. Er wuße nicht einmal, ob sie begabt war. Sicher - eine Frau mit solchen Händen. Wenn er sie berührte, wie unabsichtlich, spürte er, daß sie dieses ideale Maß an Hautkontakt beherrschte. Die Fähigkeit, andere Leute nicht wie mit der Raspel zu berühren, die ideale Mitte von Umschließen und Loslassen. Wie soll man so etwas beschreiben?

Sie saß am Klavier und spielte, während er hinter ihr stand. Es war ihm so am liebsten. Von hier aus konnte er sie beobachten, sie riechen, ohne seinen Gesichtsausdruck zu sehr kontrollieren zu müssen. Sie hatte nicht allzuviel geübt,
Ihre Finger suchten des öfteren, sie mußte leichte Passagen holprig wiederholen. Arthur sprach mit ihr, ohne den Sinn seiner Worte zu begreifen.

Einmal sah sie erstaunt zu ihm auf - ganz weit hinten in ihren dunklen Augen erkannte er wieder ein winziges, spöttisches Funkeln. Er ließ sie einfach spielen, ob gut oder schlecht, es interessierte ihn im Grunde nicht. Er verfolgte die Muskeln an ihrem Hals, sah, wenn sie sich nach vorne beugte, den Ansatz ihres Busens im V-Ausschnitt des Pullovers. Sie hieß Ilse, ein seltsam altmodischer Name, Ihm war gleich aufgefallen, daß er überhaupt nicht zu ihr paßte. Gleich beim ersten Mal, als sie sich nach Klavierstunden erkundigte. Sie hatten miteinander gesprochen, sich angesehen. Liebner hatte ihr Gesicht eingehend studiert. Er machte das oft bei Frauen, die ihm sehr gefielen. Manche wurden dadurch unruhig und wandten sich ab, suchten ihm auszuweichen, ihr Gesicht zu verbergen.

Andere mochten es sichtlich, wenn er sie betrachtete. Sie zeigten ihm, wie klug, wie lustig ihre Augen schauen konnten, ließen Fächer ihrer Wimpern schlagen, öffneten den Mund, um ihre Zähne leuchten zu lassen und fuhren schnell über die Lippen mit einer kleinen, rosa Zunge; formten zufällig kleine Kußmäuler, warfen das Haar in den Nacken, machten schnell ein wohlgeformtes Ohr frei.

Ilse gehörte in eine andere Kategorie. Es war ihr nicht peinlich, angesehen zu werden, aber sie hielt es auch nicht für nötig zu posieren. Sie erwiederte seinen Blick anfangs auf mäßig interessierte Weise. Noch nahm das, was sie sagte, ihre Aufmerksamkeit in Anspruch. Doch unmerklich veränderten sich ihrer beider Wahrnehmungen. Manche Hirntraumen haben Einschränkungen des Gesichtsfeldes zur Folge: nur ein kleiner Bereich des im allgemein Sichtbaren dringt noch in den dafür zuständigen Bereich des Gehirns vor. Alle Randbezirke der Wahrnehmung versinken - dafür tritt ein begrenztes Zentrum sehr klar in den Vordergrund.

Nach einer Weile waren beide versunken in die Betrachtung der Augen, des Mundes des anderen. Bereiche, in denen wir uns am ehesten offenbaren, die uns im Bruchteil von Sekunden signalisieren, ob uns ein Mensch mag, ob wir ihn lieben können. Liebner wußte sehr bald, daß ihn diese Frau ungewöhnlich faszinierte. Sein Blick ging von ihrem Haaransatz zu den Augen, die ihn genauso intensiv erforschten, betrachtete ihre Nase, mit den ungemein zärtlichen Flügeln, sah die winzigen Furchen auf den wenig geschminkten Lippen.

Sie sprachen auch miteinander, und doch sandten sie nur Worthülsen, wollten eigentlich nur schauen, sich satt sehen am Gesicht ihres Gegenüber. Gleichzeitig spürte er, wie sich eine angenehme und doch fast schmerzhafte Spannung im Bereich seines Magens und seiner Lenden ausbreitete. Er kannte diese Symptomatik genau, und sehr viele Frauen versetzten ihn, wenn er iihnen das erste Mal begegnete, in diesen Zustand. Bei weiteren Begegnungen waren die meisten schon weitaus weniger faszinierend für ihn. Sie sagten irgendwann das Falsche, bewegten sich in einem bestimmten Moment nicht ideal - eine solche Winzigkeit konnte seine Begeisterung in Desinteresse umschlagen lassen.

Ihre Faszination ließ nicht nach. Sie schien sich im Gegenteil bei jeder Begegnung zu vertiefen. Schon vor der letzten Stunde war er in einem Maße erregt, daß es ihm unmöglich war, sich auf den Unterricht vorzubereiten. Er ließ sie sinnlose Fingerübungen absolvieren, nur um sie beobachten zu können, setzte sich unmotiviert an ihre Seite, berührte ihre Hände, um ihren Anschlag zu korrigieren, preßte kurz seinen Oberschenkel an den ihren.

Er kam sich vor wie ein vertrottelter Schüler, aber er war hilflos; er vermied es, in ihrer Gegenwart mehr als nötig zu reden, weil er befürchtete, wie ein Idiot zu stammeln. Zudem hatte er keine Ahnung, ob es ihr ähnlich erginge. Manchmal glaubte er, daß sich ihre Wangen röteten, daß ihe Augen auf eine eindeutige Art glänzen, daß sie seine winzigen Annäherungen erwiderte.

Besonders heute schien sich in ihrem Verhalten eindeutig etwas geändert zu haben. Noch nie hatte sie solch hochhackige Schuhe und dazu schwarze Strümpfe getragen. Dazu dieser Rock. Liebner vermochte kaum noch zu atmen. Gott segne die Bundfalte, schoß es ihm durch den Kopf, und er schämte sich ein wenig wegen seiner eindeutig ausgebeulten Hose. Seine Hände bewegten sich auf einmal wie von Fäden gezogen: Er legte seine Linke sanft auf ihre Schultern, und irgend jemand sagte mit belegter Stimme: "Ilse." Sie hörte auf zu spielen, sah aber wie hypnotisiert weiter auf die Tasten.

Er nahm wahr, wie sich ihre Brust schnell hob und senkte. Alle seine Sensoren warne in fast unerträglichem Maße empfindasm. Üer seine Fingerspitzen, die wie Seismographen das kleinste Beben iher Haut aufzeichneten, erspürte er die Erschütterung, in die sie ihre Erregung versetzt hatte. Sanft ließ er seine Finger über ihren hals gleiten, küßte sie auf die herrlichen Haare, umfaßte sie vorsichtig, um nicht plump und aufdringlich zu wirken. Wie ein Jäger, der sorgfältig bemüht ist, seine Beute nicht zu verscheuchen, berührte er sie leicht und zärtlich. Sie reagierte nicht. Saß ruhig und wie abwartend, seinen geflüsterten, vorsichtig gewählten Worten lauschend.

Plötzlich, er machte gerade ihr Ohr frei, begann es leicht mit seiner Zunge zu erkunden, warf sie ungeduldig den Kopf zurück. Er wollte sich gerade entschuldigen, weil er annahm, zu weit gegangen zu sein, als sie heftig aufstnd. Sie vermied es, ihn anzusehen. "Es tut mir leid", sagte sie entschieden. mit einer schnellen Bewegung zog sich Ilse den Pullover gerade und ging zielstrebig auf die Tür zu. Als er die Wohnungstür zuschlagen hörte, stand er immer noch wie betäubt hinter der Klavierbank. Ihr Parfum wehte wie ein leichter Schleier im Raum.

Vier Wochen hörte er nichts mehr von ihr. Sie bezahlte ihre absolvierten Stunden, nahm aber sonst keinen Kontakt zu ihm auf. Arthur Liebner verdrängte sie so gut es ging. Tausendmal war er in Gedanken diesen Nachmittag durchgegangen. Welchen Fehler hatte er gemacht? Nach einem Monat etwa dachte er seltener an sie, obwohl ihn zwischendurch regelrechte Attacken ereilten und er vor Sehnsucht nicht mehr ein und aus wußte.

Als sie wieder anrief und fragte, ob ihr Termin noch frei sei, stammelte er sofort Zustimmung. ob es ihm gleich am Nchmittag recht sei? Natürlich, natürlich. Liebner sagte vier Termine für diesen Tag ab. Er schlotterte regelrecht vor Aufregung und mußte mehrere Gläser Wein kippen, um einiger Maßen im Lot zu bleiben. Als sie den Raum betrat, erschien sie ihm überirdisch schön. Sie sprach für ihre Verhältnisse viel zu hastig. Beide vermieden es, sich anzusehen, in dem Bemühen, ihre Erregung nicht offen zu zeigen. Er fragte sie, ob sie Lust auf ein Glas Sekt hätte, sie nickte und lachte unmotiviert und aufgeregt. Sie prosteten sich zu und als er sie dabei berührte, elektrisierte es ihn. Ein richtiger Stromstoß ging von ihr aus.

Diesmal trug sie ein helles Kostum mit engem, hinten geschlitztem Rock. nichts unter der Jacke außer einem schwarzen BH oder einem Bodystocking, wie er mit schnellem Blick erkannte, als sie sich etwas vorbeugte und er kurz die Unterwäsche auf der hellen Haut sah. Arhtur atmete tief durch. Sie redeten etwas von Essen gehen. Er hatte überhaupt keinen Hunger. Ihm war im Gegenteil fast schlecht vor Erregung. trotzdem fuhren sie in ein Lokal. Sie aßen flüchtig, redeten viel und sinnlos und verschlangen sich dabei fast mit den Augen.

Danach wollte sie unbedingt in eine winzige Tanzdiele mit kleinen Nischen und sehr gedämpfter Beleuchtung. Sie saßen nebeneinander. Er roch ihr Parfum, sah ihre Augen. Liebner begann sie wieder behutsam zu berühren, sah die Perlenkette auf ihrer Haut, deutlich den schwazen Büstenhalter im Ausschnitt. Sie hatte schöne Brüste,. Das erregende Geräusch ihrer Strümpfe, wenn sie die Beine übereinanderschlug, betörte ihn. er wollte nichts übereilen. nicht wieder einen Fehler machen.

Wieder wählte er seine Worte vorsichtig, bemühte sich, seine Geilheit nicht zu deutlich werden zu lassen. Sie bewegte sich unruhig - ungeduldig, schoß es ihm durch den Kopf. Mit einem Mal stand ein Mann an ihrem Tisch. Er forderte Ilse auf, mit ihm zu tanzen. Sie sah Liebner einen Moment lang forschend an, erhob sich dann und ging mit ihm auf die Tanzfläche.

Liebner beobachtete, wie sie an der Seite des großen gut gekleideten Mannes auf hochhackigen Schuhen und einem sich wunderbar bewegenden Hintern in die Mitte des Raumes ging. Es waren nur wenige Paare auf der Tanzfläche, die sich zu langsamer Saxophonmusik sehr intensiv bewegten, wie Liebner jetzt auffiel. Sie tanzten leidenschaftlich aneinandergepreßt, berührten und streichelten sich völlig ungeniert. Dies war in dem Lokal scheinbar die Regel.
Denn auch in den Nischen kümmerte man sich wenig um Knigges Ratschläge.

Liebner sah sich aufmerksam um. Erkannte er an jenem Tisch nur am erhitzten Gesicht und den entrückten halbgeschlossenen Augen der Dame, daß ihr Nchbar nicht untätig war, so konnte er an anderer Stelle überdeutlich beobachten, wie sich eine Hand eindeutig zwischen bestrumpften Schenkeln bewegte, während sich zärtliche Finger den Weg unter Hemd und Gürtel bahnten. Er sah wieder auf die Tanzfläche. Ilse sprach mit ihrem Tänzer, der sie bald enger an sich zog. Liebner nahm wahr, wie er seine Hand ungeniert von ihrem Rücken auf den Po gleiten ließ und ohne Scheu ihren Ausschnitt studierte. Sie tanzte träge, der Mann sprach an ihrem Ohr. Es schien ihr zu gefallen. Sie warf den Kopf in den Nacken. Sie lachte.

Auf seinem Beobachtungsposten war Arthur in eine seltsame Mischung aus Wut und Erregung verfallen. Er mußte mitansehen, wie die Frau, die er mit jeder Pore begehrte, von diesem Mann eindeutig bedrängt wurde, wie er sie an sich preßte, wie er immer wieder über ihren makellosen Hintern strich und sie sich nur sehr halbherzig dagegen sträubte.
Als die beiden an die Bar gingen, konnte er den Blick nicht von ihnen wenden. Wie durch ein Teleobjekiv sah er Ilse sich auf einen Hocker setzen, sah wie ihr Rock nach oben rutschte, viel von ihren Schenkeln freigab.

Ihr Begleiter hatte Getränke bestellt, sie prosteten sich zu, und dabei erhaschte Liebner einen raschen Seitenblick Ilses. Der Mann auf seinem Beobachtungsposten ahnte flüchtig, daß dies eine Vorstellung sein könnte, die ihm galt. Er sah, wie sie spielerisch mit den Fingerspitzen ihre Halskette bewegte, wie sie fast zufällig den Ansatz ihres Busens liebkoste, dabei immer weitersprach, zuhörte, lächelte. Die Bewegungen ihres Gegenübers wurden unruhiger, die Erregung trieb ihn dazu, sie immer öfter zu berühren. Jetzt stellte sie ein Bein vom Barhocker auf den Boden. Sie gab noch mehr frei von ihren wunderbar geformten Beinen. ihr Begleiter mußte den oberen Rand ihrer Strümpfe sehen können. Sie lud ihn förmlich dazu ein, ihr zwischen die Schenkel zu greifen, die heiße, sahnige Mitte ihes Körpers zuliebkosen.

Liebner wollte den Blick abwenden. Er zwang sich die Wand anzustarren, wollte sich auf andere Paare konzentrieren,
trank hastig aus seinem Glas. Doch wie von einem unwiderstehlichen Magnet dirigiert, wanderten seine Augen wieder zur Bar. Ilse stand jetzt, nippte an ihrem Getränk und neigte lauschend den Kopf, als ihr Tänzer sich hinter sie stellte und wieder dicht an ihrem Ohr sprach. Sie lächelte, bog den Kopf zurück, so daß sie fast Wange an Wange mit dem Mann hinter ihr stand. Ihr Hintern wölbte sich rund und straff ihrem Begleiter engegen, der sich immer schamloser an sie drückte. Vielleicht hatte er seine Hand schon an der Liebner abgewandten Seite unter ihrer Jacke, sicher tastete er sich schon hoch zu ihren Brustwarzen.

Auf einmal löste sich Ilse von ihm. Sie trank ihren Cocktail mit einem Zug aus, streifte Liebner mit einem kurzen Blick, schüttelte die dichten dunklen Haare und ging dann gelassen, hoch aufgerichtet, wieder herrlich den Hintern bewegend, durch eine seitliche Tür aus dem Lokal. Ihr Begleiter an der Theke zögerte nur kurz, dann ging er schnell hinter ihr her.
Liebner atmete schwer. Sein Körper war mit Lava angefüllt. Luder! Gottverdammtes Luder, er konnte nichts anderes denken. Läßt mich hier sitzen und vögelt mit einem dahergelaufenen Papagallo in diesem Puff auf dem Klo.

Gleichzeitig spürte er, daß ihn der Gedanke auf eine Art, die ihm pervers erschien, erregte. Ihn erregte die Vorstellung, daß er den beiden folgen würde. Beobachten würde, wie er ihr ungedultig den Rock über den Hüften schieben würde und hart das duftige Höschen von der glatten Haut ihres schönen Pos riß, den sie ihm bebend vor Geilheit entgegenreckte. Wie sie sich seufzend bewegen und ihn mit wildem, verzweifeltem Atemholen in sich aufnehmen würde - den unwiderstehlichen Rammbock, der ihr zartes Fleisch unaufhaltsam zerteilte.

Liebner sah ihren weit geöffneten Mund, die Haare fielen ihr über die Augen, als sie ihren Oberkörper hin und her warf, in dem Bemühen, ihrem Peiniger zu entgehen und sich ihm gleiczeitig um so ergebener auszuliefern. Er hörte sie stöhnen, stellte sich die kraftvollen Bewegungen des Mannes vor, der längst die Jacke ihres Kostüms aufgerissen hatte und wild ihre Brüste knetete.

Arthur saß bewegunslos und starrte vor sich auf den Tisch . Er war in einem für ihn völlig unbekannten Maße aufgewühlt. es wurde ihm klar, daß er wütend und ärgerlich auf sich selbst war. Daß er nicht dieser Papagallo war, der die Frau ohne zu überlegen, nur seinem Instinkt gehorchend, an sich riß und in Besitz nahm, eine herrliche, tierische Pfählung, ohne den Hauch intellektueller Rechtfertigung.

Aber es ist zu spät, zu spät, dachte er. Und es war ihm unmöglich, auf Ilse zu warten - so zu tun, als stände er allem völlig cool gegenüber. In der sinnlichen, schwülen Atmosphäre des Lokals beherrscht neben ihr zu sitzen.

So stand er ruckartig auf, warf mit zitternden Händen einen Geldschein auf den Tisch und ging hinaus. Draußen holte er in der frischen Nachtluft immer wieder tief Luft. Dann ging er, noch immer bis ins Mark aufgewühlt zu seinem Wagen. Fahrig öffnete er die Tür. Als sich die Innenbeleuchtung einschaltete, sah er den hellen Rock und die übereinander geschlagenen Beinen in den schwarzen Strümpfen. Er beugte sich hinunter und sah sie an. In ihren Auen erkannte er wieder das spöttische Gltizern - weit hinten.

1990 eingesandt von T.T.
  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 13.11.2015
  • Gelesen: 5772 mal

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