Erotische Geschichten

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Nr.196 Von Mann zu Mann

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1990 eingesandt von C.S.-S und 1990 veröffentlicht in "66 Sexabenteuer " Seite 165

Vom Mann zu Mann

Es war ein nomale Diskothek mit internaionalen Flair hier mitten im Zentrum von Zürich - schummrig, aber nicht mehr als der gute Geschmack zuläßt; zum Kennenlernen, aber sicherlich auch für mehr. Es war wohl um Mitternacht, ich saß an der Sektbar und ging unverdrossen meinen zwei Lieblingsbeschäftigungen nach: Zum einen bewunderte ich mein durchaus smartes Anlitz im Barspiegel, zum anderen widmete ich meine Aufmerksamkeit den zahllosen äußerst attraktiven Vertreterinnen des anderen Geschlechts.

Nachdem ich einige der interessantesten Exemplare diser Spezies bewundert hatte, ließ ich von meinem Vorhaben ab, um mich wieder meinem Drink zu widmen. Obwohl der Drink mir auch keine echte Freude spenden konnte, denn er war mindestens genau so schlecht gemixt wie die Barfrau zu grell geschminkt. Aber ich schien auch zu vergessen, daß ich nicht etwa hier in Harry´s Bar in Venedig saß. Bei Harry bringt es jeder der dort arbeitenden Barkeeper mühelos auf mindestens fünfhundert verschiedene Drinkrezepte, außerdem gibt es zweifelsohne bei Harry den besten Bullshot und die beste Bloody Mary der Welt zu trinken.

Trotzdem beschloß ich, mich nicht darüber aufzuregen, denn mein Nachbar, nur zwei Barhocker weiter sitzend, schien von seinem Drink auch nicht gerade sehr angetan, und trotzdem blieb er gelassen. Auch er schien mehr den Frauen zugetan zu sein. Obwohl ich bei näherer Betrachtung seinem Blick nichts von Gier oder Geilheit entnehmen konnte, auch nicht diese Art von Fleischbeschauung, wie sie auf diesen nächtlichen Fleischauktionen üblich ist.

Einer der Schwulen - war mein erster Gedanke. Die sind doch immer sehr freundlich und zurückhaltend gerade gegenüber Frauen, stellte ich lakonisch fest. Leider hielt sich diese doch recht positive Eigenschaft bei meinesgleichen arg in Grenzen. Egal! Ich beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen.

Als gerade eines unserer Beobachtungsobjekte - sogar eins von berauschender Schönheit - an unserem Beobachtungsposten vorbeihusche, fragte ich ihn: "Wau!!!! Das sind ja teilweise rasierklingenscharfe Bräute, die hier herumschwirren. Einige müßten glatt einen Waffenschein beantragen, so scharf sind die."

Keine Reaktion. Ja, er schien mir sogar gar nicht zugehört zu haben. "War das nicht Ihr Typ? Ich meine natürlkich die langmähnige Schwarzhaarige mit südländischem Einschlag -Viva Espana, ole! Oder nicht?"
Ein leichtes Kopfschütteln, ohne jedoch weiter ernstlich Interesse an meiner Art Konversation zu zeigen, war seine einzige Reaktion. Aber ich konnte auch bis zur Widerwärtigkeit stur sein.

"Na, bei dem Temperament werden Sie kaum auf üppige Blondinen a la Monroe oder Jane Mansfield ihre sexuellen Wunschträume bauen !" fing ich wieder an. "Ich könnte mir vorstellen, daß Sie es einfach aber gut mögen - die Polinnen, die sind außerdem nicht so verwöhnt, billig im Verbrauch und willig im Gebrauch!" ließ ich, nun einmal im Rederausch geraten, den oberflächlichen Spruch los. Eigentlich wären dafür einhundert Mark in die Chauvikasse fällig gewesen.

"Oder mast Du es vielleich pervers?" Villeicht kann der Typ ja nur mit Nutten und Frauen, die etwas Huriges an sich haben, begaben sich meine Gedanken in das mannigfaltige Reich der heimlichen Phantasie. Aber langsam kam er aus sich heraus. "Was wollen Sie eigentlich von mir - bei Ihrem Gequatsche wird es einem ja richtig übel!" ließ er mit hoher und sichtlich verärgerter Stimme etwas von sich verlauten. Das Eis schien gebrochen und ich der Lösung nahe. "Allright, allright!" gewann meine weltmännische Art in diesem Spiel die Oberhand. It´s Nothing. Ehrlich, ich wollte dich nicht anblubbern - only a mentalk, nothing else! Capisco?"

"Aha...." , lenkte er jetzt , wenn auch nicht gerade überzeugt oder gar interessiert , ein.
"Genau....", blieb ich meinerseits am Ball, ".... jeder hat doch so seine kleinen sauberen .... und, na, ja, auch schmutzigen Phantasien bezüglich Frauen. Sie verstehen schon, was ich meine!" ließ ich den Jovialen raushängen. "Nun ja, logisch, mir gefallen schöne Frauen auch gut, eigentlich mag ich sogar sagen generell alle schönen Menschen, aber..."

"Aber, was...." fiel ich ihm schnell ins Wort, stand ich nun doch kurz davor, das kleine Geheimnis, welches er irgendwo sicherlich in sich barg, zu lüften. "Aber besonders", fing er an und drehte sich jetzt ganz zu mir um, so daß ich sein sehr feminies Gesicht erkennen konnte "... fahr ich auf Frauen ab, die mich nicht als Mann oder Sexobjekt betrachten, so wie es Typen wie deinesgleichen mit den Frauen tun, sondern die mich als Menschen bewerten und akzeptieren. Denn dieses ewige Betrachen von Frauen duch die Männer als "Objekt der Begierde" hat mich schon früher angekotzt, nur da hieß ich noch Marion....."

1990 eingesandt von C. S.-S.
  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 10.04.2015
  • Gelesen: 7701 mal

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