Erotische Geschichten

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Nr.163 Liebe auf den ersten Blick

5 von 5 Sternen
eingesandt 1990 von T. H. und 1990 veröffentlicht in "66 Sexabenteuer" Seite 75

Liebe auf den ersten Blick

Angelikas erster Griff, wenn sie morgens aufsteht, ist der Radioknopf, dann kommt der ihrer Kaffeemaschine. Während die blubbert, hört sie im Radio: "...wenn Sie in dieser Woche teilweise euphorische Gefühle haben, die innerhalb kürzester Zeit in Depressionen umschlagen, ist das völlig normal! Es liegt an der Konstellation der Sterne.

"Aha!" sagt Angelika laut zum Radio, "jetzt wird mir einiges klar!"
Als sie ihrer Freundin gestern erzählt hatte, sie hätte in einem Anflug von Größenwahn ihre Küche gestrichen, hat diese geantwortet, daß das nicht normal sei. Angelika hatte weiter erzählt, daß der Heizkörper ja noch gefehlt habe, und den hätte sie dann morgens um halb fünf gestrichen.

Heute kann Angelika ihrer Freundin sagen, daß es mit der Sonne zu tun hatte.
Aber das ist ja nicht alles, was Euphorie betrifft. Beim Ausmisten ihrer Küche während der Malerarbeiten ist da so einiges zusammengekommen. Und das will sie heute auf dem Flohmarkt verhökern!

Sechs Uhr! Um einen guten Stand zu kriegen, muß sie jetzt los. Die "Ente" ist schon beladen. Auf geht´s! Zwanzig Minuten später ist sie am Standort. Noch dürfen die Laienverkäufer mit ihren Autos an ihren Platz fahren, um dort auszuladen.

In Windeseile lädt Angelika die Ente aus: ein geliehener Tapeziertisch, ein Wäschekorb voller Trödel und eine Apfelsinenkiste mit Büchern, die sie nie gelesen hat und nie lesen wird.

"Könnten Sie kurz auf meine Sachen aufpassen?" fragt sie die nette Familie neben sich, "ich fahre nur mein Auto weg!"
"Klar, machen Sie man!" fordert die ältere Dame sie auf.
Auf dem Flohmarkt kann man den meisten Mnschen vertrauen, denn sie alle wollen nur Kram verkaufen, den sie nicht mehr gebrauchen können.

Als Angelika wenig später wieder an ihrem Stand ist, sagt die nette Dame: "ich habe die Standmiete für Sie ausgelegt, pro Meter zwei Mark!" Angelika kramt in ihrer Tasche, gibt der Frau das Geld. "Hier bitte, vielen Dank!"
Noch ist es kühl um diese Zeit, aber es soll ein warmer, sonniger Tag werden, hat das Radio versprochen.
Unter dem dicken Parka hat Angelika Jeans und ein lockeres T-Shirt in sonnengelb an.

Sie gießt sich Kaffee aus der Thermoskanne ein und merkt, daß sie eigentlich noch todmüde ist.
"Da kommt wieder einer von den Profis!" sagt plötzlich die Frau von nebenan, "die sind immer die ersten, um für ihre Aniquitätenläden was abzustauben, von dem wir nicht wissen, wie wertvoll das Zeugs ist. Passen Sie bloß auf!" warnt sie.

Ein Mann, Mitte Dreißig, teure Lederjacke, Turnschuhe, Sonnenbrille von Cartier oder Dior, eben ein richtiger Yuppie, schlendert gelassen herum mit hellwachem Blick. Seine Schläfen sind leicht angegraut, seine Augenbrauen buschig schwarz, seine Nase gebogen wie die eines Adlers, sein Mund übergroß und sinnlich. Wäre er nicht untersetzt, könnte man von einem "Beau" sprechen.

Automatisch legt Angelika des silberne Obstbesteck ganz vorn auf den Tapeziertisch. Wenn Omi das wüßte! Aber sie weiß es ja nicht. Mit Argusaugen hat der Profi das Besteck erspäht, kommt langsam auf Angelikas Stand zu.
Doch als er über die Brillengläser in ihre Augen sieht, weiß er nicht mehr, daß er eigentlich nach dem Preis des Obstbesteckes fragen wollte. Seine Sicherheit ist dahin, als Angelika seinem Blick standhält.

"ich möchte Sie wiedersehen!" hört er sich sagen. Angelika denkt an die Sonnenkonstellation und die Euphorie und daran, daß alles entschuldbar ist, sucht nach dem winzigen Block, den sie immer bei sich hat und schreibt ihre Telefonnummer auf.

Wortlos reicht sie dem Mann den Zettel.
Der nimmt ihn, sagt: "Ich rufe an. Heute noch!" Dann dreht er sich um und geht.
"War ihm das Silber zu teuer?" will die Frau vom Nachbartisch wissen.
"Ich weiß nicht!" sagt Angelika, strahlt dabei, als hätte sie eben ein großes Geschäft gemacht.
Innerlich fragt sie sich indessen, wann je ein Mann sie so angesehen hat wie er, überlegt, was er wohl denken muß, daß sie ihm gleich ihre Telefonnummer gegeben hat. Und was, wenn er verheiratet ist? Nicht auszudenken!

Eine Stunde später hat Angelika zwei Sammeltassen und auch die von Omi, ein altes Schachbrett und die häßlichen Tisch-Sets von ihrer Tante verkauft. Eine weitere Stunde später ist es so warm, daß sie ihren Parka ausziehen kann.
Auf dem Flohmarkt ist es inzwischen gerammelt voll. Menschenmasen strömen zwischen den Ständen hindurch, beladen mit Krimskrams, den andere ausgemistet haben. Ein entszückendes, siebzehnjähriges Mädel hat sich gerade in Angelikas silbernes Obstbesteck verliebt und begann zu handelm.

"Nein, nein!" schüttelt Angelika mit dem Kopf, als die junge Dame pro Stück zehn Mark bietet.
"Das ist 800er Silber!" belehrt Angelika sie. "Also, wieviel?" will die andere es nun genau wissen.
Eine sonore Männerstime hinter Angelika sagt plötzlich: "Es ist mehr als das Dreifache wert!"
"Das kann ich aber nicht bezahlen!" kommt es kleinlaut.
"Schade", sagt der Mann, legt beschützend den Arm um Angelika, damit sie nicht nachgibt.
Die junge Dame zuckt mit den Schultern, geht weiter.
"Ich konnte es nicht mehr aushalten!" sagt der Mann. Ich heiße übrigens Michael....", spricht er weiter, "Michael Anders!" setzt er noch hinzu.

"Angelika Niemann!" sagt sie höflich und hat einen furchtbar trockenen Mund vor Aufregung.
"Du frierst ja!" sagt er und reibt Angelikas Oberarme, die von einer Gänsehaut überzogen sind.
Er zieht seine Lederjacke aus und hängt sie ihr um.
"Da liegt mein Parka!" lacht sie glücklich.
"Der ist aber nicht angewärmt!" lächelt Michael.
Das tut gut!" sagt Angelika leise und kuschelt sich in das wohlriechende Futter. Und ihr fällt ein, was ihre Mutter einmal auf die Frage, wie man spürt, daß es der "Richtige" ist geantwortet hat.

"Weißt Du, Kind, das ist wie ein Holzhammerschlag auf den Kopf! Dann siehst Du Sternchen! Ja, so ist das. Man kann es nicht übersehen. Es ist zu eindeutig!"

Angelika weiß in diesem Moment nicht genau, ob es die Sonne ist, ihre Überarbeitung bei den Küchenmalereien oder die fast schlaflose Nacht. Eines weiß sie genau: Sternchen sind da - ganz nah vor ihr in den Augen des Mannes, der Michael heißt.
Wie ist es möglich, daß man jeden Tag glaubt, heute passiert es, und dann, wenn man überhaupt nicht damit rechnet, geschieht etwas so Weltbewegendes, daß man an Wunder glauben möchte.

Fast schämt sich Angelika für ihr feuchtes Höschen und Michael dafür, daß er pausenlos seine Hände vor dem Hosenschlitz verschränkt. "Wir sind erwachsene Leute, findest du nicht auch?" fragt Michael. "Ja, warum?"
"Ja, warum?" stellt Angelika die Gegenfrage, weil sie nicht geanau weiß, worauf er hinaus will.
"Dann laß uns deine paar Klamotten einpacken - der Markt ist eh gelaufen - und ich koche für dich bei mir!"
Nun ist heraus, denn so draufgängerisch, wie Michael aussieht, ist er gar nicht.

Angelika ist schon am Einpacken, während Michael eigentlich noch auf eine Antwort wartet. Schnell sind die Sachen verstaut, der Tappeziertisch zusammengeklappt. Sie verabreden, daß Angelika hinter ihm herfährt.
Was ihr imponiert, ist die Tatsache, daß er kein Angeberauto fäht, sondern ein ganz normales Stadtauto.

Noch kann sie sich überlegen, ob sie in eine Seitenstraße einbiegt und den Mann ihrer Träum sausen läßt.
Sie läßt nicht, bleibt dicht hinter ihm. Vor seinem Haus parkt sie neben ihm. Seine Wohnung liegt in der obersten Etage eines Zweifamilienhauses. Geschmackvoll, ein wenig extravagant, typisch Junggeselle, findet Angelika.

"Du setzt dich an die Bar und nimmst dir, worauf du Lust hast, und ich verschwinde für genau zehn Minuten in der Küche!" Angelika glaubt es kaum, als er neun Minuten später mit zwei Menütellern erscheint, auf denen je ein kleines Steak, Gemüse und Kartoffelkroketten angerichet sind. "Ich hatte ein wenig vorbereitet!" lächelt Michael sie an, "und außerdem ist die Mikrowelle ein Wunder der Technik!" kommt es fast wie eine Entschuldigung.

Er hatte gewußt, daß sie mitkommen würde! So sicher ist er sich also, denkt Angelika.
So köstlich es schmeckt - beide stochern nur im Essen herum, Michael legt sein Besteck weg, nimmt Angelikas Hände , küßt ihre Fingerspitzen, lutscht daran, ehe er sich ihrem sinnlichen Mund widmet.
Als er mit der Zunge die Konturen benetzt, öffnet sie ihen Mund bereitwillig zum Kuß, möchte am liebsten mit Haut und Haaren verschlungn werden.

Doch Michael küßt sie zunächst nur sanft und zärtlich, ehe er seinem Temperament freien Lauf läßt.

Das tut er gleich auf dem weichen Teppich vor dem Kamin. Viel auszuziehen gibt es nicht bei Angelika.
T-Shirt und Jeans weichen schnell ihrer olivfarbenen Haut. Michael saugt an ihren Brüsten, daß sie vor Glückseligkeit schreien möchte.

Er übersät sie mit Küssen, läßt keinen Millimeter Haut aus, bis sein Mund endlich da ist, wo sie es am liebsten hat......zwisschen ihren heißen, festen Schenkeln. Lange wird sie verwöhnt, gerät in eine Art Rauschzustand, aus dem sie nicht mehr erwachen möchte. Michael zieht sie, immer noch benommen durch letztes orgiastisches Beben, mit dem Rücken auf seinem Bauch. So kann er ihre Brüste massieren und zugleich von innen bis an die Gliedwurzel in sie eindringen.

Angelikas Pobacken liegen auf seinem Bauch, ihre Schenkel auf seinen, und wie von selbst findet sein Glied die Öffnung.
Der erotische Geruch zweier Liebender schwängert die Luft

Angelika kann seine Ausmaße durch ihre dünne Bauchdecke fühlen. Sie möche sehen, was da passiert, befreit sich aus seiner Umarmung, setzt sich, so daß Michael nun ihre Pobacken stützen und anheben kann.

Gemeinsam bestimmen sie den Rhythmus ihrer Lust, trennen sich, tauchen wieder ineinaner, halten atemlos in der Bewegung inne, bevor sie sich erneut verausgaben. Es wird ein stundenlanges Spiel, ehe Michael bis auf den letzten Tropfen ausgelaugt ist.. Dies ist die erste Nacht, die am Tag begonnen hat, ist Liebe bis zur totalen Erschöpfung.
Beide sind satt geworden - für den Moment. Seit diesem Tag haben sie sich nicht mehr getrennt. Vielleicht ist die Liebe auf den ersten Blick auch die letzte Liebe!

Michael, der den Gedanken an eine Ehe immer verworfen hat, findet die Idee gar nicht mehr so absurd.
Und Angelika spricht sowieso nur noch von "ihrem Mann"! Warum sollte der Appetit auf Erotik nachlassen, wenn man verheiratet ist? Und den üben sie täglich - mindestens eine Stunde!

  • Geschrieben von CSV
  • Veröffentlicht am 24.12.2014
  • Gelesen: 5250 mal

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