Erotische Geschichten

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Das erfrischendste Weißbier, das ich je trank.

4 von 5 Sternen
Ich wohnte lange Zeit in einer größeren Stadt, Hamburg, hatte einige Affären, nichts Ernstes oder Besonderes. Doch an ein Erlebnis erinnere ich mich gerne, in einer eigentlich heiteren Weise, wie sie eigentlich viel zu selten passieren.

Ein Spaziergang eines Sommertages im Hamburger Stadtpark bescherte mir eine mehr als ungewöhnliche Begegnung. Leicht und fröhlich und ein wenig aufgekratzt – ich hatte gerade eine spürbare Gehaltserhöhung bekommen – schlenderte ich durch die Anlagen, durch die ich nach Feierabend fast jeden Spätnachmittag nach Hause eilte.

Der Park war wie immer belebt von Frauen, die Kinderwagen schoben, Pärchen, Kindern, die herumtollten und einzelnen Männern und Frauen, die mehr oder weniger zielstrebig ihres Weges gingen.

Ich schlenderte gerade durch einen relativ schmalen, von dichten Rhododendronbüschen umgebenen Weg und sah nach einer kleinen Biegung eine junge Frau auf mich zukommen. Sie trug einen hellen Trenchcoatmantel, der ihr bis zum Knie reichte, und sie hatte beide Hände tief in den Taschen vergraben.

An und für sich schien mir das nicht auffällig, und ich war auch nicht wie sonst darauf bedacht, diese auf mich zu schlendernde Frau ausführlich zu fixieren. Hatte ich doch schon von weitem bemerkt, dass sie eigentlich „nicht mein Typ“ war – kurze, schwarze Stoppelhaare und offensichtlich auch mit ein klein wenig zu viel an Gewicht, wenn auch nicht unbedingt als unförmig zu bezeichnen.

So versuchte ich also, möglichst uninteressiert zu wirken und blickte demonstrativ an ihr vorbei, über sie hinweg. Doch plötzlich – sie war vielleicht noch zehn Meter von mir entfernt – begann sie laut eine bekannte Schlagermelodie zu pfeifen. Laut und gekonnt, wie ich bemerkte. „Er gehört zu mir“, ja, das war die Melodie, einst oder noch immer von Marianne Rosenberg gesungen, die da zu mir hin erklangt.

So blieb es nicht aus, dass ich unwillkürlich das tat, was ich ja hatte vermeiden wollen – ich sah sie an, musterte sie sogar und bemerkte dann ihr doch recht hübsches, freundlich lächelndes Gesicht und die strahlend blauen Augen, mit denen sie mich keck ansah.

Die Fremde ging jetzt – eindeutig absichtlich – langsamer, während ich meinen Gang wie gewohnt fortsetzte, ein wenig verlegen, vielleicht auch etwas ängstlich. Denn hinter mir – wie es ein schneller Rück-Blick bestätigte – und hinter der unbekannten Frau, sah ich keinen Menschen. Die Möglichkeit, auch am hellichten Tag hier Opfer eines Überfalls zu werden, war also durchaus gegeben.

Wir kamen uns langsam näher, und als die junge Frau so circa fünf Meter von mir entfernt war, schlug sie mit den Händen in den Taschen ihren Mantel zurück und bot mir den Anblick einer reifen, etwas fülligen doch durchaus wohlproportionierten und – völlig nackten Frau.

Man wird sich denken können, dass ich völlig perplex war, ja erschrocken einer Situation gegenüberstand, von der man sonst nur in umgekehrtem Verhältnis gelesen oder gehört hatte. Naja, vergewaltigen wird sie, kann sie mich ja wohl kaum. Doch trotz dieser Erkenntnis erhöhte sich dadurch schlagartig auch mein Angstgefühl.

Das konnte doch nichts Gutes bedeuten, und so setzte ich an, ganz schnell an der Frau vorbei zu eilen, mich nicht ablenken zu lassen, um nicht Opfer irgendeiner finsteren Sache zu werden. Sie lachte laut auf als ich an ihr vorbei eilte, hatte ich doch den Blick auf ihre nun beim Nahen besehen doch recht ansprechende Figur gerichtet – denn jung war sie, erregend frisch, erotisch.

Sie lachte weiter und hielt immer noch den Mantel offen und rief mir zu, als ich an ihr fast vorbeirannte: „Du wirst mir gehören, denn du wirst wieder kommen.“

Sprach’s , schlug den Mantel wieder zusammen und ging ruhig weiter, als wäre nichts geschehen. Das sah ich, als ich mich nach einen kleinen Weile umdrehte und sie, mit kleinen Steinchen herumkickend, locker und offensichtlich fröhlich weiterschlendern sah. Von weitem hörte ich noch ihr Lachen.

Dieser Vorgang kam mir am nächsten Tag nicht mehr aus dem Sinn, klar dass ich auch meinen Kollegen davon erzählte – doch so richtig glauben wollte mir allerdings keiner. „Das macht doch keine Frau“ war noch die harmloseste Anmerkung, ansonsten wedelte man meistens mit der Hand vorm Gesicht herum und gab somit kund, dass man mir schlichtweg nicht glaubte.

Mit gemischten Gefühlen machte ich mich gegenAbend wieder auf den Weg nach Haus – sollte ich den Park diesmal meiden und einen Unweg machen, oder konnte ich damit rechnen, dass ich am Tag zuvor einen Jux erlebt hatte, es sich nicht wiederholte?

Klar eigentlich, das war’s wohl, Spaß einer Übermütigen, nicht in mich – doch wohl ansonsten verliebten Frau. Und so ging ich zur fast gleichen Zeit wie jeden Tag, wieder durch den Park. Doch so ganz unbefangen war ich heute nun doch nicht und sah mich immer wieder verstohlen um.

Und richtig, da war sie tatsächlich wieder – ich erkannte sie schon von weitem an ihrem hellen Trenchcoat. Doch diesmal konnte mir – wenn’s denn Absicht hätte sein sollen – wohl nichts dergleichen wie gestern oder gar Gefährliches passieren. Denn wir beide schlenderten auf dem doch ziemlich belebten Hauptweg aufeinander zu.

Doch schon ziemlich schnell bemerkte ich, dass sie wieder mich als „Opfer“ auserkoren hatte. Denn wie immer ich auch meine Schritte nach rechts oder links lenkte – immer sah ich, das sie auf die gleiche Seite zusteuerte.

Nun denn, was soll’s. Und so blieb ich schließlich nur noch auf einer Seite des Weges und ging weiter. Allerdings wurden meine Schritte deutlich langsamer.

Immer näher kamen wir aufeinander zu, und es war nun nicht mehr anders zu deuten: Sie meinte wieder mich, fesselte mich mit dem Blick ihrer blauen Augen, ließ mich so nicht mehr los.

So blieb es nicht aus, dass wir bald keinen anderen der Parkbesucher mehr zwischen uns hatten – „Sie wird doch wohl nicht wieder?“ – ging es mir durch den Kopf, doch ehe der Gedanke zu Ende gedacht war, stand sie schon ganz dicht vor mir, drehte sich blitzschnell mit dem Rücken zum Weg hin, sodass sie vor sich nur mich – ganz nah – und die Wiese (hinter mir) hatte. Noch einen Schritt auf mich zu, „Hautnah“, jetzt, wie man sagt, und schnell öffnete sie wieder nach beiden Seiten ihren Mantel, war darunter wieder splitternackt – ich muss sagen, heute gefiel sie mir schon ein wenig mehr – und wieder wie gestern: „Du wirst mir gehören, denn du wirst wieder kommen.“

Und mit hellem, lauten Lachen machte sie wieder den Mantel zu, drehte sich um und ging in ihrer Richtung davon.

So ganz perplex wie gestern war ich diesmal nicht und hatte neben ihrer, für mich jetzt durchaus reizvollen Figur, mit den richtigen Rundungen an den richtigen Stellen, auch einen kleinen Walkman-Kopfhörer in ihrem Ohr bemerkt.

Ich sah ihr nach, wirklich amüsiert inzwischen. Und um ein Erhebliches fröhlicher setzte ich meinen Weg nachhause fort. Da war doch was, könnte jeden Tag so sein, dachte ich bei mir.

Am nächsten Tag erzählte ich wegen der zu erwartenden Frotzeleien keinem meiner Kollegen, dass sich mein kleines Abenteuer wiederholt hatte. Sie hätten mir noch weniger geglaubt als am Tag zuvor.

Und mit einer vielleicht verständlichen Spannung, mit Ungeduld sah ich dem Feierabend entgegen.

Pünktlich wie jeden Tag, nahm ich auch diesmal den gewohnten Weg durch den Stadtparkt, ging wieder dieselbe Strecke entlang – und sah nach einer kurzen Weile „sie“ schon viel eher als an den beiden Tagen zuvor – denn wer sucht, der findet.

Das gleiche Spiel wie gestern – von einer Seite auf die andere, bis ich mich besiegt gab. Ganz langsam schlenderte die mollige Frau nun auf mich zu, siegesgewiss sozusagen, also wieder ganz zielgerichtet, meinen Blick fest mit ihren Augen fesselnd. Schließlich stand sie wie gestern wieder vor mir, öffnete ganz langsam ihren Mantel und – darunter nichts, nichts als ihre üppige Figur „Du wirst mir gehören, denn du wirst mir jetzt folgen – bis zum Parklokal, Du wirst mir folgen – schau noch einmal ganz genau hin – das willst du doch, also komm.“

Schlug den Mantel zu, drehte sich um – „Komm, jetzt“ und ging schnurstraks in Richtung des besagten Biergartens. Und ich – ich ging ihr tatsächlich nach…

Zielstrebig steuerte die Fremde den entlegendsten Teil des Außenlokals an, der nicht gerade im Blickfeld der Kellner lag und setzte sich mit dem Rücken zu mir, der ich ihr ja zögernd nachfolgte, auf eine der Biergartenbänke, rittlings und so, dass ihr Trenchcoat an einem Ende überhing.

Die junge Frau winkte mich mit der Hand zu sich – sie war sehr sicher, dass ich ihr gefolgt war und hatte damit ja auch recht. Als ich neben ihr anhielt befahl sie: „Setz dich hin, mit dem Gesicht zu mir. Nein nicht so – so wie ich, Deine Beine um meine herum, und nun ganz dicht heranrücken.“

Ich weiß nicht, weshalb ich ihren Anordnungen folgte, doch hätte ein anderer an meiner Stelle etwa nicht so gehandelt? Bei einem so eindeutigen Angebot?

„So, und nun sieh mich an – ich gefalle dir doch, oder?“

„Ja, ja, klar doch“ stotterte ich mehr als ich es sprach, denn diese ungewöhnliche Situation knisterte förmlich vor Erotik.

„Na, dann greif doch zu – du möchtest sie doch streicheln.“ Klar, wünschte ich mir das. Die üppigen Formen standen ja auch stramm und fest vor mir und so griff ich, zaghaft noch, dann doch zunehmend erregt immer fester zu. Und was sich mir da anbot, war warm, weich, herrlich anzusehen und das trotz der fraulichen Üppigkeit fest.

Während ich die prallen Formen der Unbekannten streichelte, macht sie sich an meinem Hosenbund zu schaffen, öffnete den Reisverschluss und griff ins volle pralle Leben. „Na bitte, so ist’s gut, das gefällt mir.“ Klar, ich war „angesprungen“, in der Situation wohl verständlich, zudem: ihr Griff war gekonnt, sanft und doch fordernd.

Es war mir als träumte ich – doch nun hörte ich eine Stimme, etwas verzerrt und leise – sie kam offensichtlich aus dem kleinen Kopfhörer-Knopf. Ich konnte nicht verstehen, was daraus erklang, hatte nun auch alles andere in Sinn, soweit ich meiner Sinne überhaupt noch mächtig war.

Denn inzwischen hatte die Fremde ihren Kopf in meinen Schoß versenkt und – wie sagt man so schön – begonnen, mich auf französische Art zu versöhnen.

Die Situation war so absurd, so ungewöhnlich, so aufregend, dass die Unbekannte nur wenig Mühe hatte, das zu erreichen, wozu ein solches Mund-Werk letztendlich getätigt wird.

Hörte ich etwa „So, und nun stehst du auf!“ ? – ach ja, es klang diesmal recht deutlich. Und richtig: Die Mollige erhob sich, machte dem Mantel zu, und sagte, wie zu sich selbst: „Aufgabe erfüllt, ich komme nach Hause.“

Und jetzt sah ich auch das Kabel, das vom Ohrhörer herunterhing, und das kleine Handy-Mikrophon daran. Sie hatte nach Anweisungen ihres Herrn und Meisters gehandelt – doch ob der es wirklich gewollt hatte, dass seine Freundin ihre Aufgabe so perfekt ausführte, bis zum „süßen Schluß“, das möchte ich allerdings bezweifeln.

Die Unbekannte drückte mir noch einen Zettel in die Hand und sagte, bevor sie verschwand: „Siehst du – ich bekam dich, so wie angekündigt. Ich hoffe, Du hattest genau so viel Spaß daran, wie ich.“ Drehte sich um und ging fort, stieß dabei fast den Kellner um, der ihr verdutzt nachschaute.

„Ein Weißbier, bitte,“ verlangte ich. Es wurde das erfrischendste, das ich je getrunken hatte. Auf dem Zettel, den die junge Frau mit gegeben hatte, stand, in zierlicher Frauenhandschrift: „Danke, dass du so gut mitgespielt hast.“

Und Sie können wir glauben: Von diesem Ende – denn das war es, ich hab’ die Unbekannte nie wieder gesehen – von diesem Erlebnis und von diesem Finale, hab’ ich meinen Kollegen nichts erzählt – wer hätte mir schon geglaubt?

Und von dem erfrischenden Weißbier – nun, wen hätte das schon interessiert, wer hätte schon verstanden, was dieses Getränk für mich jetzt bedeutet?
  • Geschrieben von KlausStern
  • Veröffentlicht am 28.10.2013
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